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Review: The Night Manager (Serie)

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The Night Manager | © Concorde Video

Da wäre ich also wieder, heute so aktuell wie ich glaube noch nie, denn seit vorgestern gibt es die achtteilige Miniserie The Night Manager bei Amazon Prime zu bewundern und heute schon komme ich mit meiner entsprechenden Kritik daher; na wenn das mal nichts ist. Aber auch die Nicht-Primer sollten einen Blick riskieren, denn DVD und Blu-ray lassen nicht mehr lange auf sich warten.

The Night Manager

The Night Manager, UK/USA 2016, ca. 43 Min. je Folge

The Night Manager | © Concorde Video
© Concorde Video

Serienschöpfer:
David Farr
Showrunner:
David Farr

Regisseurin:
Susanne Bier
Autoren:
David Farr (Drehbuch)
John le Carré (Buch-Vorlage)

Main-Cast:
Tom Hiddleston (Jonathan Pine)
Hugh Laurie (Richard Onslow Roper)
Olivia Colman (Angela Burr)
Tom Hollander (Lance Corcoran)
Elizabeth Debicki (Jed Marshall)
in weiteren Rollen:
David Harewood (Joel Steadman)
Douglas Hodge (Rex Mayhew)
Tobias Menzies (Geoffrey Dromgoole)
Antonio de la Torre (Juan Apostol)
Adeel Akhtar (Rob Singhal)
Jonathan Aris (Raymond Galt)
Hovik Keuchkerian (Tabby)
Natasha Little (Caroline Langbourne)
Neil Morrissey (Harry Palfrey)
Michael Nardone (Frisky)
Alistair Petrie (Sandy Langbourne)

Genre:
Krimi | Drama | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Night Manager | © Concorde Video
© Concorde Video

Kairo zum Höhepunkt des Arabischen Frühlings. Inmitten der Unruhen fristet der ehemalige Soldat Jonathan Pine als Nachtmanager des renommierten Hotels Nefereti ein vergleichsweise unaufgeregtes Dasein. Als die attraktive Sophie Alekan, ihres Zeichens Geliebte des Hotelbesitzers, ihn um Hilfe bittet und ihm Dokumente über einen bevorstehenden Waffen-Deal in die Hände spielt, glaubt Jonathan richtig zu handeln, als er die britische Botschaft informiert, doch kommt es stattdessen zu einer Tragödie und Jonathan kommt das erste Mal mit der brutalen und skrupellosen Welt des Waffenhändlers Richard Roper in Kontakt und erregt die Aufmerksamkeit Angela Burrs, die schon seit Jahren versucht, Roper dingfest zu machen. Jonathan bricht die Zelte ab, Jahre vergehen und er ist mittlerweile in einem Hotel in Zermatt tätig, als eines Tages Roper selbst mit seinem Gefolge dem Hotel einen Besuch abstattet. Pine sieht seine Chance gekommen, alte Fehler wieder gut zu machen.

Er kontaktiert Angela Burr und gemeinsam schmieden sie den Plan, Jonathan in Ropers Organisation einzuschleusen und sein Imperium von innen heraus ins Wanken zu bringen. Mittels einer inszenierten Entführung, die ihn beinahe selbst das Leben kostet, gelingt es Jonathan, Ropers Aufmerksamkeit zu erregen und obwohl dessen rechte Hand Corkoran mehr als nur ein wenig skeptisch ist bezüglich des Neuzugangs, erlangt Jonathan Pine mittels seiner gefälschten Hintergrundgeschichte und seines charmanten Auftretens mehr und mehr das Vertrauen Ropers, doch dessen Einfluss reicht weiter als zunächst angenommen und selbst Angela Burr muss sich im fernen London mit allerorten grassierender Korruption herumschlagen, während Jonathan Pine drauf und dran ist, gemeinsam mit Roper seinen ersten Waffen-Deal durchzuziehen.

Rezension:

Dank Amazon Prime hat nun also auch die britisch-amerikanische Koproduktion der BBC und AMC ihren Weg nach Deutschland gefunden und das sogar noch vor US-Ausstrahlung, wobei sich The Night Manager gar vortrefflich ins Œuvre des Streaminganbieters fügt, handelt es sich schließlich um eine Literaturadaption des gleichnamigen Romans (im Deutschen Der Nachtmanager) von John le Carré aus dem Jahre 1993, womit der Stoff gemeinsam mit Eigenproduktionen wie etwa Bosch doch auf beste Art und Weise an die ursprüngliche Herkunft des Online-Buchhändlers gemahnt. Obschon der Roman aber mittlerweile bald ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat und dem Genre des klassischen Spionage-Thrillers zugeordnet werden darf, wirkt die Story aber keineswegs angestaubt oder veraltet, was aber natürlich zuvorderst auch daran liegt, dass man die Geschichte behutsam modernisiert und insbesondere den Ausgangspunkt der Geschichte ins Ägypten zum Zeitpunkt des Arabischen Frühlings im Februar 2011 verlagert hat, so dass man gleich zu Beginn ein Gefühl der Unmittelbarkeit des Geschehens hat, welches sich hieran anschließen wird, denn auch wenn das Geschehen und die Figuren fiktiv sind, die International Enforcement Agency (IEA), die Waffenhändler Roper so händeringend zur Strecke bringen will, in der Realität nicht existiert, steckt die Miniserie voller aktueller Bezüge und ist merklich in der „echten „ Welt verhaftet, was durch die zahlreichen Schauplätze von Kairo (eigentlich Marrakesch), über Zermatt in der Schweiz, London, Mallorca und weitere mehr noch befeuert wird.

Szenenbild aus The Night Manager | © Concorde Video
© Concorde Video

Vor allem aber hat man sich ausstattungstechnisch Mühe gegeben, exotische, spannende und vor allem opulente Schauplätze zu finden, um Ropers Reichtum und der Welt, in der er sich bewegt, Rechnung zu tragen, wodurch natürlich speziell die Ausflüge in ein in der Wüste gelegenes Militärlager oder selbst Angela Burrs Stützpunkt der IEA, ein herunter gewirtschaftetes, vollgestelltes Büro mit veraltetem Equipment als Kontrast nur umso stärker wirken. Überhaupt ist es Angela Burr, beziehungsweise deren Darstellerin Olivia Colman, die als schwangere – Glücksgriff, denn Colman war schlichtweg zum Zeitpunkt des Drehs wirklich schwanger – wie resolute Agentin dem britischen Geheimdienst, zu dem auch Tobias Menzies (Rom) als Geoffrey Dromgoole zählt, voller Feuereifer die Stirn bietet und einen großartigen Kontrapunkt zu der Hochglanzwelt Ropers, aber auch zu den bewusst distinguiert gezeichneten Vertretern des MI5 und anderer Institutionen bildet. Deren Darstellung ist es auch zu verdanken, dass selbst die Szenen im fernen London von einer unterschwelligen Spannung durchzogen sind und The Night Manager nichts von seiner Anziehungskraft einbüßt, selbst wenn dessen unbestreitbare Zugpferde einmal nicht im Bild erscheinen.

The Night Manager

Derer wären einerseits der vorrangig für seine Darstellung des Loki im Marvel-Franchise bekannte Tom Hiddleston, der hier als Identifikationsfigur für den Zuschauer dient und durch die sich entfaltende Geschichte führt, dabei als Nachtmanager Jonathan Pine, der sich auf Seiten der IEA schlägt und zur Dingfestmachung Ropers eine Scheinidentität annimmt, eine mehr als ansehnliche Figur macht, denn im Grunde spielt er hier einen schauspielernden Mann, dessen innere Zerrissenheit er vor allen zu verbergen versucht und der teils schockierenden Gräueltaten bereit sein muss, um seiner Rolle gerecht zu werden, sich währenddessen aber auch der Faszination nur schwerlich erwehren kann, die Ropers charmante Art, dessen dekadenter Lebensstil, vor allem aber seine Gefährtin Jed auf ihn auszuüben beginnen, während er tiefer in den inneren Kreis von Ropers Vertrauten vordringt. Roper wiederum, dargestellt von Hugh Laurie (Dr. House), tritt erst einige Zeit später in Erscheinung und dominiert prompt die Leinwand, denn Laurie gelingt es fabulös, diesem als schlimmsten Mann der Welt bezeichneten Herrn eine Attitüde angedeihen zu lassen, die schnell für die Figur einnimmt und den Wunsch weckt, mit diesem Roper befreundet zu sein, was in Anbetracht seines Metiers wohl kaum von vielen Darstellern so hätte gemeistert werden können, während man sich gleichsam vor ihm ängstigt und längst weiß, was sich hinter der Maske des vermeintlichen Philanthropen verbirgt, der sich an keine Gesetze und Einschränkungen gebunden sieht und im wörtlichen Sinne als frei bezeichnet werden kann, was sich auch in dessen legerer Art widerspiegelt, denn während seine Untergebenen in ihren Anzügen schwitzen, fläzt sich ihr Oberhaupt in Leinenhemd und Bermuda-Shorts in die Kissen, ohne das seine Autorität dadurch nur den geringsten Kratzer bekommen würde.

Szenenbild aus The Night Manager | © Concorde Video
© Concorde Video

An Ropers Seite überzeugt derweil Tom Hollander als dessen rechte Hand Corcoran, der durchaus einige Szenen für sich zu beanspruchen weiß, was in Anbetracht von Lauries Dominanz durchaus beachtlich ist, doch ist das ganz allgemein ein Umstand, für den man The Night Manager loben kann, denn auch wenn die Vita einzelner Nebenfiguren nicht unbedingt konkret ausformuliert wird, handelt es sich doch durchweg um glaubwürdige und lebendige Figuren und nicht etwa bloße Abziehbilder und Stichwortgeber. Das trifft natürlich im besonderen Maße für Elizabeth Debicki – die vor gerade einmal drei Jahren durch ihre Rolle in Der große Gatsby einem größeren Publikum ein Begriff wurde – und ihre Figur der Jed Marshall zu, denn wie so oft steht auch hier eine Frau zwischen den beiden Kontrahenten Roper und Pine, doch möge man sich hüten, diese Figur nach ihrem ersten Auftritt als bloßen Eye-Catcher abzutun, denn so oberflächlich-dekadent sich Jed anfänglich gibt, so viele weitere Facetten offenbaren sich im Laufe der fortschreitenden Handlung, zumal auch sie sich gezwungen sieht, gegenüber Roper die Rolle der stets gutgelaunten und beschwingten jungen Frau zu geben, während sie einerseits nach und nach dahinterkommt, das Pine seine wahren Beweggründe innerhalb der Entourage des Waffenhändlers verbirgt, sich gleichermaßen aber auch mehr und mehr zu dem undurchsichtigen Mann hingezogen zu fühlen beginnt.

Szenenbild aus The Night Manager | © Concorde Video
© Concorde Video

Wenn man The Night Manager kritisieren möchte, sollte man übrigens an exakt diesem Punkt anknüpfen, denn die schmachtenden Blicke, die sich Jonathan Pine und Jed Marshall immer öfter zuzuwerfen beginnen, könnten auffälliger kaum sein und man mag sich wundern, dass Roper so lange nichts von ihrer Zuneigung zueinander zu bemerken scheint, während er doch auch recht schnell Vertrauen zu Pine fasst, was in Anbetracht seiner sonst allgegenwärtigen Skepsis auch nicht immer konsistent scheint, doch benötigen solche Geschichten in dieser Hinsicht einen gewissen Grad an Willing Suspension of Disbelief, um funktionieren zu können, während der für sämtliche Episoden verantwortlich zeichnende Drehbuchautor David Farr (Wer ist Hanna?) ansonsten einen überzeugenden Job macht, da sich die Story ansonsten extrem stimmig und in sich schlüssig präsentiert und eben weit mehr wie ein sechsstündiger Film wirkt denn wie eine achtteilige Miniserie, die in der BBC-Fassung übrigens wiederum aus sechs einstündigen Episoden besteht, statt sich in acht Episoden zu je ca. 45 Minuten zu gliedern, um etwaige Irritationen hinsichtlich der Anzahl der Folgen auszumerzen. Die Auflösung der Chose in der finalen Folge derweil erscheint doch etwas arg glattgebügelt und optimistisch, unterscheidet sich auch stark von der Buchvorlage le Carrés und hätte noch ein Stück weit überzeugender ausfallen können, doch ist das auch nur ein kleiner Wermutstropfen und mag dem Umstand geschuldet sein, dass man sich ein Hintertürchen für eine mögliche Fortsetzung offen halten wollte, denn auch wenn die Serie in sich geschlossen konzipiert worden ist, denkt man aufgrund der positiven Resonanz wohl schon über eine mögliche Fortführung der Geschichte nach, was ich zwar als etwas unglücklich empfinden würde, aufgrund der stilsicheren und eleganten Inszenierung und der sich daraus ergebenden Qualität der Serie aber durchaus nachvollziehen kann.

Fazit & Wertung:

Mit Tom Hiddleston und Hugh Laurie beispiellos großartig besetzt, präsentiert sich The Night Manager als gleichermaßen klassische wie moderne Variante des Spionage-Films, die in ihrem sechsstündigen Format als Miniserie der Buchvorlage seitens John le Carré durchaus gerecht wird und nicht nur bis in die kleinsten Rollen stimmig besetzt worden ist, sondern gleichermaßen den Schauplätzen und der Ausstattung eine ebensolche Sorgfalt hat zuteilwerden lassen, wodurch sich ein ungemein überzeugendes Gesamtbild ergibt, dem einzig einige kleinere Verfehlungen in der Inszenierung entgegenstehen.

8,5 von 10 gefälschten Identitäten

 

- - -

Episodenübersicht:

01. Episode 1 (9/10)
02. Episode 2 (8,5/10)
03. Episode 3 (8,5/10)
04. Episode 4 (8,5/10)
05. Episode 5 (8,5/10)
06. Episode 6 (8/10)
07. Episode 7 (8/10)
08. Episode 8 (9/10)

 

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The Night Manager ist seit dem 28.03.16 exklusiv bei Amazon Prime Instant Video verfügbar und erscheint am 21.04.16 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Concorde Video.

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2016/03/review-the-night-manager-serie/" name="Review: The Night Manager (Serie)" description="Mit Tom Hiddleston und Hugh Laurie beispiellos großartig besetzt, präsentiert sich The Night Manager als gleichermaßen klassische wie moderne Variante des Spionage-Films, die in ihrem sechsstündigen Format als Miniserie der Buchvorlage seitens John le Carré durchaus gerecht wird und nicht nur bis in die kleinsten Rollen stimmig besetzt worden ist, sondern gleichermaßen den Schauplätzen und der Ausstattung eine ebensolche Sorgfalt hat zuteilwerden lassen, wodurch sich ein ungemein überzeugendes Gesamtbild ergibt, dem einzig einige kleinere Verfehlungen in der Inszenierung entgegenstehen." rev_name="The Night Manager" author="Wulf Bengsch" pubdate="2016-03-30" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Dominion | Staffel 2 (Serie)

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Dominion | © Edel Germany GmbH

Und es reißt nicht ab mit den Serien, auch wenn ich langsam das Gefühl bekomme, die Sektion der Graphic Novels nur allzu schmählich zu vernachlässigen, aber zumindest diese Review wollte ich dann doch noch rausgehauen haben, bevor ich mich demnächst wieder der neunten Kunst widme, wobei ja immer noch meine Reviews zu Sachen wie Ascension oder auch Into the Badlands ausstehen, um nur zwei von vielen zu nennen. Aber was solls, so ein Jahr hat ja immerhin 365 Tage und dieses sogar einen mehr, wird also sicherlich bald werden.

Dominion
Staffel 2

Dominion, USA 2014-2015, ca. 40 Min. je Folge

Dominion | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Serienschöpfer:
Vaun Wilmott
Showrunner:
Vaun Wilmott
Todd Slavkin
Darren Swimmer

Main-Cast:
Christopher Egan (Alex Lannen)
Tom Wisdom (Michael)
Roxanne McKee (Claire Riesen)
Carl Beukes (Gabriel)
Shivani Ghai (Arika)
Luke Allen-Gale (William Whele)
Kim Engelbrecht (Sgt. Noma Walker)
Anthony Stewart Head (David Whele)
in weiteren Rollen:
Alan Dale (General Edward Riesen)
Nic Bishop (Gates Foley)
Simon Merrells (Julian)
Hakeem Kae-Kazim (The Prophet)
Luke Tyler (Pete)
Christina Chong (Zoe)

Genre:
Fantasy | Endzeit | Action | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Dominion | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Einige Monate sind vergangen, seit Alex Lannen Vega und damit auch Claire und ihr gemeinsames, ungeborenes Kind verlassen hat, um zum Erzengel Gabriel in dessen Residenz zu pilgern, als Claire Riesen – mittlerweile nach dem Fortgang ihres Vaters Oberhaupt der Stadt – beschließt, die Gunst der Stunde zu nutzen und Gabriels Zufluchtsstätte zu bombardieren. Der Anschlag selbst gelingt, doch Gabriel überlebt, ebenso wie Alex, der gemeinsam mit seiner früheren Freundin Noma flüchtet, um sich New Delphi aufzumachen und dort Verbündete zu finden. Während Claire noch immer mit dem Fehlschlagen ihres Angriffes hadert, strebt ihr größter Konkurrent David Whele noch immer nach der Macht über Vega, auch wenn ihn immer noch plagt, seinen eigenen Sohn in die Wüste geschickt zu haben, doch auch Claire ihrerseits hat noch ein Ass im Ärmel, um Senator Whele womöglich endgültig zu Fall zu bringen.

Michael derweil hat Vega ebenfalls den Rücken gewandt und sucht in der Ödnis nach Antworten, wodurch er wie zufällig in die kleine Ortschaft Mallory gelangt, die glaubt, unter Gottes Schutz zu stehen, wie ein Prophet ihnen erzählt hat und tatsächlich vermag das Feuer in der Mitte des Ortes die Himmelhunde fernzuhalten und Michael beschließt, zu bleiben und Läuterung zu suchen. In der Zwischenzeit gelangen Alex und Noma nach New Delphi und treffen dort auf das Stadtoberhaupt Julian, der ihnen allerdings nicht gerade freundlich gesinnt scheint. Und als Alex behauptet, der Auserwählte zu sein, stellt Julian ihm eine Aufgabe, die den Wahrheitsgehalt seiner Behauptung untermauern soll. Dabei allerdings kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen...

Szenenbild aus Dominion | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Rezension:

Die zweite Staffel Dominion macht im Grunde da weiter, wo die erste Staffel aufgehört hat, wobei das so auch nicht stimmt, denn in der Serienkontinuität sind einige Monate vergangen, was hierzulande schon beinahe irritierend wirkt, hat man seitens Edel Germany die Staffelbox schließlich kaum einen Monat nach der Vorhergegangenen auf den Markt geschmissen, doch soll das dem passionierten Serienfreund ja nur recht sein, auch wenn über der gesamten Staffel bereits die unheilvolle Gewissheit lauert, dass dies gleichzeitig der letzte Ausflug in die von Engeln verheerte Welt werden wird, während man nur noch vage Hoffnungen an die stagnierende Netflix: Save Dominion Petition knüpfen kann, doch ich für meinen Teil wollte die Staffel nicht missen, haben mir schließlich schon die ersten acht Folgen so gut gefallen, dass die weitere Sichtung außerfrage stand. Schnell wird hier auch deutlich, dass man sich hier entschlossen hat, die Welt zu öffnen, denn das Geschehen in der immerhin dreizehn Folgen umfassenden Season ist diesmal deutlich dezentraler und auch die politischen wie zweckdienlichen Bündnisse und Gesinnungen werden gehörig durcheinandergewirbelt.

Szenenbild aus Dominion | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

War in der ersten Staffel allein Michael noch fester Bestandteil der ummauerten Stadt Vega, vollzog sich der Bruch bereits im Staffelfinale Täuschung (1.08), so dass er sich nun sozusagen auf Pilgerreise befindet und dabei alsbald auf das Dörfchen Mallory stößt, dessen Einwohner behaupten, noch immer die Stimme Gottes zu vernehmen, was einen interessanten Part im Plot der ersten paar Folgen einnimmt, während man später selbstredend auf diese merkwürdige Ortschaft noch einmal zurückkommen wird, doch ist das eben auch einer der losen Fäden, die wohl niemals aufgelöst werden, denn selbstredend endet die Staffel und damit leider die gesamte Serie zu Teilen auch mit einem Cliffhanger, doch will ich da weder vorgreifen noch etwas verraten, denn trotz des Umstandes, dass man am Ende der letzten Folge, deren Titel ich hier gar nicht nennen möchte, da er im Grunde schon vorwegnimmt, was man sich für die dritte Staffel hätte erwarten können (findet sich aber unten in der Übersicht), gehörig in der Luft hängt, möchte ich meine Zeit mit Dominion nicht missen, zumal sich die Serie in ihrem zweiten Jahr noch einmal gehörig gemausert hat. Neben Michaels Pilgerreise wäre da also noch Alex‘ und Noma, die in die bereits mehrfach erwähnte Stadt New Delphi reisen, um dort nach Verbündeten zu suchen, allerdings prompt mit dem charismatischen Julian zusammenstoßen, der übrigens von Simon Merrells (Spartacus: War of the Damned) gespielt wird und im Verlauf der Staffel noch einige Bedeutung haben wird, was ich sehr begrüßt habe, da Merrells mit einer unglaublichen Präsenz zu punkten versteht, die der von Michael und Gabriel – Carl Beukes ist hier nun auch endlich in den Rang eines Hauptdarstellers aufgestiegen – in kaum etwas nachsteht.

Szenenbild aus Dominion | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Apropos Michael und Gabriel, wird auch deren Beziehung eingehender beleuchtet und mit mehreren Rückblenden unterfüttert, so dass sie sich hier teils als Brüder, teils als Feinde, teils als notgedrungene Verbündete gegenüberstehen und in ihrer Darstellung weitaus vielschichtiger und ambivalenter wirken, als das noch in weiten Teilen der ersten Staffel der Fall war. Doch auch auf Vega muss man nicht verzichten in dem Reigen, gibt es dort schließlich ja immer noch Claire Riesen und ihren Erzrivalen David Whele, der in dieser Staffel merklich unerwartete Wege gehen wird, während es Anthony Stewart Head zu verdanken ist, dass auch seine Rolle hier noch einmal gehörig an Profil und Facetten hinzugewinnt, zumal schnell deutlich wird, dass David es noch längst nicht verwunden hat, seinen eigenen Sohn William aus Vega verbannt zu haben, um zu verhindern, dass dieser hingerichtet wird, doch auch die Geschichte von William ist tatsächlich noch nicht zu Ende erzählt, wenngleich ich sagen muss, dass dies eine der schwächeren Nebenhandlungen war, die sich schlussendlich als wenig zielführend und zuweilen redundant entpuppt, aber immerhin wird er in Tag des Zorns (2.12) noch eine zentrale Rolle spielen können. Ebenfalls nicht auserzählt ist die Geschichte von Alan Dales Figur des General Edward Riesen, der sich auch zum Ende der ersten Staffel – jedoch freiwillig – aus Vega verabschiedet hat. Der neben Merrells wohl prägnanteste Neuzugang im Cast wäre derweil dann noch Nic Bishop als Sicherheitschef Gates Foley, dessen Figur in Die schmale Pforte (2.03) eingeführt wird und schnell zu einem festen Bestandteil der Besetzung von Vega wird, was aber auch dringend nötig war, da ja doch ein Großteil des etablierten Ensembles aus Vega entschwunden ist, was aber nicht heißen soll, das dort im Verlauf der Staffel nicht noch einiges passiert, ist die größte sich erfolgreich gegen die Mächte des Himmels behauptende Stadt schließlich noch immer fester und wichtiger Bestandteil des Universums von Dominion. Die dritte der großen Städte, Helena, bekommt man übrigens auch in dieser Staffel nicht zu Gesicht, doch deutet alles darauf hin, dass dies in der dritten Staffel angegangen worden wäre.

Szenenbild aus Dominion | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Im Grunde macht die Syfy-Produktion in ihrem zweiten Jahr also alles richtig, baut sowohl Ensemble als auch Welt behutsam aus, überrascht mit neuen Ereignissen und Gegebenheiten, lässt Bündnisse erlöschen und neue entstehen, wirkt größer, epischer, bombastischer als im Jahr zuvor und wäre auf dem besten Wege gewesen, sich zu einer richtig außergewöhnlichen Serie zu mausern, wenngleich mehr und größer nicht immer besser bedeutet, denn macht sich das auch an einem enorm gesteigerten Gewaltgrad bemerkbar, was mich persönlich jetzt zwar nicht stört, den eher Zartbesaiteten aber durchaus übel aufstoßen könnte, denn was hier teilweise an Gore geboten wird, erreicht zwar noch längst nicht die Ausmaße von The Walking Dead, geht aber in exakt diese Richtung, zumal man auch die Himmelhunde hier des Öfteren als deutlich aggressiveres und schnelleres Zombie-Äquivalent ins Feld führt. Sei es wie es will, ist es mit Dominion wieder einmal schade um eine in meinen Augen vielversprechende Serie, die mir in ihrer zweiten Season noch einmal merklich mehr zu gefallen wusste als in ihrer Auftaktstaffel. Wer sich für das Thema erwärmen zu können meint, sollte in meinen Augen aber trotz des offenen Endes einen Blick riskieren.

Fazit & Wertung:

Die zweite Staffel Dominion verlegt sich noch einmal deutlich mehr auf eine interessante und vielschichtige Charakterentwicklung, führt derweil neue Orte und Personen ein und weiß mit Abwechslungs- und Einfallsreichtum zu punkten, weshalb es umso bedauerlicher ist, dass mit dem finalen Cliffhanger bereits das Ende der Reise erreicht zu sein scheint, denn die Syfy-Produktion lässt bereits hier gehörig Potential für weitere Staffeln erkennen. Trotz dieses unerfreulichen Umstandes sollten Genre-Freunde zumindest einmal einen Blick riskieren, denn mir persönlich wusste die Geschichte um die vom Himmel herabgestiegenen Engel weitaus mehr zu imponieren als der unsägliche Film Legion, der für diese Serie als Inspiration Pate gestanden hat.

8,5 von 10 von Gott verlassene Engel

 

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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Erben der Erlösung (8,5/10)
02. Schlund der Verdammten (8/10)
03. Die schmale Pforte (8,5/10)
04. Bittere Wahrheit (8/10)
05. Verrat (8,5/10)
06. Wer den Wind sät... (8,5/10)
07. Herrscher und Könige (8,5/10)
08. Der lange Weg zurück (8/10)
09. Die Saat des Bösen (8,5/10)
10. Ein bitteres Opfer (8,5/10)
11. Verwirrte Seelen (9/10)
12. Tag des Zorns (9/10)
13. Luzifers Erwachen (9/10)

 

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Dominion | Staffel 2 ist am 18.03.16 auf DVD und Blu-ray bei Pandastorm im Vertrieb von Edel Germany erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2016/04/review-dominion-staffel-2-serie/" name="Review: Dominion | Staffel 2 (Serie)" description="Die zweite Staffel Dominion verlegt sich noch einmal deutlich mehr auf eine interessante und vielschichtige Charakterentwicklung, führt derweil neue Orte und Personen ein und weiß mit Abwechslungs- und Einfallsreichtum zu punkten, weshalb es umso bedauerlicher ist, dass mit dem finalen Cliffhanger bereits das Ende der Reise erreicht zu sein scheint, denn die Syfy-Produktion lässt bereits hier gehörig Potential für weitere Staffeln erkennen. Trotz dieses unerfreulichen Umstandes sollten Genre-Freunde zumindest einmal einen Blick riskieren, denn mir persönlich wusste die Geschichte um die vom Himmel herabgestiegenen Engel weitaus mehr zu imponieren als der unsägliche Film Legion, der für diese Serie als Inspiration Pate gestanden hat." rev_name="Dominion | Staffel 2" author="Wulf Bengsch" pubdate="2016-04-06" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Doctor Who | Staffel 2 (Serie)

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Doctor Who | © KSM

Da bin ich auch schon wieder und spreche heute erneut über die BBC-Kultserie und das alles sogar, ohne überhaupt den Laptop hochzufahren, denn wie gestern habe ich soeben vom Handy aus gebloggt, weil ich im Moment dabei bin, unser Arbeitszimmer neu einzurichten und da habe ich weder Platz für den Laptop, noch Zeit dafür, weshalb ich froh bin, ein weiteres Mal aus dem Fundus der fertigen Artikel schöpfen zu können.

Doctor Who
Staffel 2

Doctor Who, USA 2005-, ca. 45 Min. je Folge

Doctor Who | © KSM
© KSM

Serienschöpfer:
Sydney Newman
Showrunner:
Russell T. Davies
Steven Moffat

Main-Cast:
David Tennant (The Doctor)
Billie Piper (Rose Tyler)
in weiteren Rollen:
Camille Coduri (Jackie Tyler)
Noel Clarke (Mickey Smith)
Shaun Dingwall (Pete Tyler) 3
Paul Kasey (Cyber-Leader/The Ood)
Nicholas Briggs (Dalek/Cybermen [Stimme])
Anthony Stewart Head (Mr. Finch)
Elisabeth Sladen (Sarah Jane Smith)
Sophia Myles (Reinette)

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Fantasy

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Die Daleks sind besiegt, die Erde gerettet – doch zu welchem Preis, denn der Doctor musste sich opfern, um den Feind zu besiegen und ist folglich erneut reinkarniert. Der neue Doctor ist Rose zunächst fremd und nur kurze Zeit nach seiner Reinkarnation wird die Erde erneut von Außerirdischen angegriffen und das ausgerechnet zu Weihnachten. Doch auch der neue Doctor ist natürlich ziemlich findig, wenn es darum geht, die eigene Haut zu retten, so dass er auch dieser Bedrohung Herr wird und seine Reisen mit Rose Tyler alsbald fortsetzen kann, die die beiden erneut kreuz und quer durch Zeit und Raum schleudern werden. Doch bald beginnen sich die Zeichen zu mehren, dass ihre gemeinsame Zeit sich womöglich bald schon gen Ende neigt...

Rezension:

Mittlerweile liegt nun also auch die Wiederholungssichtung der zweiten Staffel Doctor Who (selbstredend nach neuer Zählweise der Staffeln) hinter mir liegt und ja, auch David Tennant macht als neuer Doctor eigentlich von Anfang an eine mindestens ebenso gute Figur wie Christopher Eccleston zuvor. Wahrscheinlich war ich seinerzeit, wenn auch mit dem Konzept der zuweilen notwendigen Reinkarnation des Doctors durchaus grob vertraut, einfach vor den Kopf gestoßen, das er so schnell das Feld wieder hat räumen müssen (wollen, wie ich mittlerweile weiß). Einzig aufgefallen ist mir, dass mir die Chemie zwischen Rose und dem Doctor in der Staffel zuvor weitaus besser gefallen hat, was zu Teilen auch mit dem Altersunterschied zusammenhängen mag, doch wo es zuvor zuweilen eine knisternde Spannung zwischen den beiden gegeben hat, gackern sie hier die meiste Zeit lachend und beschwingt durch die Gegend, was mir ab und an doch zu viel des Guten war, was in der ohnehin schon eher schwachen Folge Mit Zähnen und Klauen (2.02) besonders auffällig war, selbst wenn hier – und das mag noch das wenige positive an dieser sonst recht generischen Werwolf-Folge gewesen sein – erneut auf das Torchwood-Institut und dessen Gründung verwiesen wird. Die Auftaktfolge Die neue Erde (2.01) wiederum hat mir überraschend gut gefallen, weil sie einen schönen Bogen zwischen den Staffeln zu spannen wusste, ein Wiedersehen mit dem Gesicht von Boe bereithielt und mit einer schönen Variation des Zombie-Themas unterhalten konnte.

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Ein weiteres frühes Highlight der Staffel schloss sich dann prompt mit der Episode Klassentreffen (2.03) an, nicht nur, weil man hier auf den kultigen K-9 und des Doctors frühere Gefährtin Sarah Jane Smith trifft, die hier dreißig Jahre nach dem Ende ihrer regulären Rolle innerhalb der Serie erneut von der mittlerweile leider verstorbenen Elisabeth Sladen verkörpert wird, welche unter anderem auf Basis dieser Episode 2007 ihre eigene Serie - The Sarah Jane Adventures spendiert bekam, die es bis zu ihrem Ableben auf immerhin fünf Staffeln brachte, sondern auch, weil ich in dieser Folge enorme Freude an dem Gastauftritt von Anthony Stewart Head (Buffy, Dominion) hatte, wobei man schon sagen muss, dass gerade die animierten Monster in dieser Folge doch sehr unvorteilhaft gealtert sind. Diese Folge wurde dann allerdings umgehend und spielend getoppt von der vierten Episode Das Mädchen im Kamin (2.04), die ich wohl lange Zeit als eine der besten Serienfolgen in Erinnerung behalten werde, vereint sie schließlich von einer cleveren Prämisse über geschliffene Dialoge, Verquickung unterschiedlicher Genres, Raumschiffe, Zeitreisen und Thrill so ziemlich alles, was Doctor Who so großartig macht, während gleichsam Sophia Myles (mit der Tennant zu Zeiten des Drehs wohl zusammen war) in ihrer Rolle der Madame de Pompadour nicht minder großartig war (und mich zuweilen frappierend an Yvonne Strahovski erinnert hat).

Es schließt sich ein ebenfalls überzeugender Zweiteiler rund um die Cybermen an und in den Folgen Der unmögliche Planet (2.08) und Der Höllenschlund (2.09) eine weitere, zweigeteilte Geschichte auf einem fernen Stern, die mit zum gruseligsten gehört, was die Serie so hervorgebracht hat und mich mehr als einmal an Event Horizon erinnert hat, was, um das klarzustellen, selbstredend positiv gemeint ist. Ähnlich verhielt es sich mit der sich daran anschließenden Episode Liebe und Monster (2.10), die aus der Sicht von Elton Pope geschildert wird, der eine Art Dokumentarfilm über den Doctor zu drehen plant, was sich zunächst ähnlich und vor allem ähnlich unterhaltsam gestaltet wie in der Buffy-Episode Der Geschichtenerzähler (7.16), doch mit zunehmender Absurdität verliert die Geschichte leider auch zunehmend an Reiz und versandet letztlich völlig. Immerhin das zweiteilige Staffelfinale reißt es dann wieder raus und braucht sich vor dem des Vorjahres nicht zu verstecken, und das – und dieses Tatsache werte ich bewusst nicht als Spoiler, bleibt uns David Tennant schließlich als Doctor noch in den Staffeln 3 und 4 erhalten – , obwohl diesmal kein Doctor zu Tode kommt.

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Letztendlich sind die Episoden der zweiten Staffel Doctor Who ihrer Tendenz nach für sich genommen stärker geworden, doch ist dafür diesmal ein roter Faden nur weit weniger ausgeprägt erkennbar, als das zuvor der Fall gewesen ist, so dass sich zwar einzelne Geschichten miteinander verknüpfen lassen oder auch auf das Staffelfinale hindeuten, die Verbindungspunkte aber doch seltener und subtiler sind, so dass man das Gefühl hat, man wolle hier in sich geschlossene Geschichten wieder ein kleines Stück weit mehr in den Vordergrund rücken, auch wenn sich die Geschichten durchaus aufeinander beziehen oder gar aufeinander aufbauen. Nichtsdestotrotz scheint mir, man habe hier den goldenen Mittelweg zwischen Procedural und Serial noch nicht ganz gefunden. Erfrischend hingegen, – hätte ich beinahe schreiben wollen - dass die Staffel gänzlich ohne Daleks auszukommen weiß, aber der Schein trügt, wobei ich sie jetzt nicht direkt wieder als Antagonisten des Doctor gebraucht hätte, aber gut, das nur am Rande.

Fazit & Wertung:

Bereits in ihrem zweiten Jahr bemüht sich die Kultserie Doctor Who merklich, auch mal neue Wege zu beschreiten und insbesondere die Zweiteiler wissen zu begeistern, während auch die Kombi aus David Tennant und Billie Piper von der Chemie her funktioniert, doch trüben auch hier wieder einige nicht so gelungene Einzelepisoden das Gesamtbild ein wenig. Nichtsdestotrotz eine weitestgehend runde Staffel, die Spaß macht und neugierig, was wohl als nächstes passieren wird.

8 von 10 Reisen mit der TARDIS

 

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Episodenübersicht: Staffel 2

00. Die Weihnachtsinvasion (8/10)
01. Die neue Erde (8/10)
02. Mit Zähnen und Klauen (7/10)
03. Klassentreffen (8,5/10)
04. Das Mädchen im Kamin (10/10)
05. Die Auferstehung der Cybermen - Teil 1 (8/10)
06. Die Ära des Stahl - Teil 2 (8/10)
07. Die Glotze (7/10)
08. Der unmögliche Planet - Teil 1 (8,5/10)
09. Der Höllenschlund - Teil 2 (9/10)
10. Liebe und Monster (6,5/10)
11. Fürchtet sie! (6/10)
12. Die Armee der Geister - Teil 1 (8,5/10)
13. Weltuntergang - Teil 2 (9/10)

 
 
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Doctor Who | Staffel 2 ist am 20.05.09 auf DVD im Vertrieb von KSM erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2016/04/review-doctor-who-staffel-2-serie/" name="Review: Doctor Who | Staffel 2 (Serie)" description="Bereits in ihrem zweiten Jahr bemüht sich die Kultserie Doctor Who merklich, auch mal neue Wege zu beschreiten und insbesondere die Zweiteiler wissen zu begeistern, während auch die Kombi aus David Tennant und Billie Piper von der Chemie her funktioniert, doch trüben auch hier wieder einige nicht so gelungene Einzelepisoden das Gesamtbild ein wenig. Nichtsdestotrotz eine weitestgehend runde Staffel, die Spaß macht und neugierig, was wohl als nächstes passieren wird." rev_name="Doctor Who" author="Wulf Bengsch" pubdate="2016-04-20" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Ascension (Serie)

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Ascension | © Syfy

Wenn ihr wüsstet, wie lange diese Serie schon wieder ihrer Rezension und Veröffentlichung geharrt hat... Okay, ich verrate es euch: seit beinahe zwei Monaten, denn die Sichtung selbst hatte ich bereits wenige Tage nach Veröffentlichung hinter mir und selbst der Text war schon angefangen, aber wie das eben manchmal so ist – doch wem erzähle ich das! Jetzt aber habe ich es schließlich und schlussendlich geschafft und wünsche euch nun mit reichlich Verspätung viel Freude bei meinen Eindrücken zu:

Ascension

Ascension, USA/CA 2014, ca. 43 Min. je Folge

Ascension | © Syfy
© Syfy

Serienschöpfer:
Adrian Cruz
Philip Levens
Showrunner:
Philip Levens

Main-Cast:
Tricia Helfer (Viondra Denniger)
Gil Bellows (Harris Enzmann)
Brian Van Holt (Captain William Denninger)
Andrea Roth (Dr. Juliet Bryce)
Brandon P Bell (Aaron Gault)
Jacqueline Byers (Nora Bryce)
Tiffany Lonsdale (Emily Vanderhaus)
P.J. Boudousqué (James Toback)
in weiteren Rollen:
Brad Carter (John Stokes)
Ryan Robbins (Duke Vanderhaus)
Wendy Crewson (Katherine Warren)
Lauren Lee Smith (Samantha Krueger)
Al Sapienza (Councilman Rose)
Ellie O'Brien (Christa Valis)
John Ralston (Robert Bryce)
Amanda Thomson (Lorelei Wright)
Jessica Sipos (Jackie)
Aliyah O'Brien (Eva Marceau)
Rachael Crawford (Ophelia)
Mark Camacho (Martin Carillo)
Michelle Mylett (Presley Delon)

Genre:
Drama | Science-Fiction | Mystery

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Ascension | © Syfy
© Syfy

Aus Furcht vor den Folgen des Kalten Krieges wird 1963 unter Präsident John F. Kennedy ein Generationenschiff namens U.S.S. Ascension mit einer 600 Mann starken Mannschaft in den Weltraum entsandt, um nach hundertjähriger Reise Proxima Centauri zu erreichen und so im Falle einer Eskalation des Kalten Krieges das Fortbestehen der Menschheit zu sichern. Zumindest gehen so die Gerüchte und Verschwörungstheorien, die kaum jemand für voll zu nehmen bereit ist, doch die Ascension existiert wirklich und befindet sich seit 51 Jahren auf ihrer beispiellosen Odyssee zu den Sternen. Dann allerdings wird eines Morgens am künstlich angelegten Strand innerhalb des Schiffes die Leiche der jungen Lorelei Wright gefunden und die Besatzung gerät in Aufruhr, hat es schließlich während ihrer Dekaden währenden Reise noch nie einen Mord an Bord der Ascension gegeben.

William Derringer, Captain der U.S.S. Ascension, beauftragt seinen Executive Officer Aaron Gault mit den Mordermittlungen, doch haben logischerweise weder er noch sonst jemand an Bord Erfahrungen mit einer solchen Angelegenheit. Dessen ungeachtet geht aber auch das Leben an Bord des Schiffes weiter seinen gewohnten Gang und während Nora, die Tochter der Ärztin Dr. Juliet Bryce mit dem Wartungsarbeiter James anzubändeln beginnt, träumt Presley davon, eine der beliebten wie angehimmelten Stewardessen zu werden, doch scheint der Mord an Lorelei nur der Beginn einer Aneinanderreihung tragischer Ereignisse zu sein, denn während man sich redlich bemüht, den Anschein von Normalität und Alltag an Bord zu wahren, häufen sich tragische wie gefährliche Zwischenfälle, die bald das Leben der gesamten Crew gefährden...

Rezension:

Bei meinen Streifzügen durch die Weiten des Netflix-Angebotes bin ich jüngst auf die dort seit dem 5. März 2016 verfügbare Miniserie Ascension des Spartensenders Syfy gestoßen und konnte dankenswerterweise ohne jegliche Vorkenntnisse einen Blick riskieren, muss nach Sichtung der sechs Folgen umfassenden Staffel aber auch sagen, dass ich froh bin, dass man von der Option, aus der kanadisch-amerikanischen Koproduktion eine reguläre Serie zu machen, seinerzeit Abstand genommen hat, denn als in sich geschlossene Geschichte eines unwahrscheinlichen Raumschiffs funktioniert die Serie doch durchaus gut, während ich mir nicht sicher bin, inwieweit die zugrundeliegende Prämisse über einen längeren Zeitraum funktioniert hätte, denn die Geschichte, dass ein mit 600 Personen bemanntes Raumschiff im Jahre 1963 in Richtung ferner Welten zu einer hundertjährigen Reise aufgebrochen ist, ist natürlich längst nicht Kern der Sache und spätestens wenn mit dem Auftauchen von Gil Bellows ein Nebenplot auf der gegenwärtigen Erde aufgezogen wird, weiß der eingefleischte Genre-Freund schon längst, wohin der Hase läuft.

Szenenbild aus Ascension | © Syfy
© Syfy

Ausgangspunkt der Geschichte, während sich die Ascension auf halber Strecke nach Proxima Centauri befindet, ist der Tod der jungen Lorelei Wright, der alsbald weitere Probleme mit sich bringt, denn alsbald wird ihr Ableben als Mord klassifiziert, was dahingehend weitaus problematischer ist, als man annehmen würde, da so etwas an Bord des Großraumschiffs noch nie geschehen ist und die insgesamt 600 Personen die letzten fünfzig Jahre in Isolation zugebracht haben, so dass kaum einer die Befähigung, geschweige denn die Kompetenz zu besitzen scheint, eine Mordermittlung abwickeln zu können. Nichtsdestotrotz beziehungsweise gerade deswegen eine interessante Ausgangslage, zumal man die Befragungen und Mutmaßungen ausgiebig dazu nutzt, nicht nur die wichtigsten Personen des Schiffs sondern auch das Schiff an sich vorzustellen, was insbesondere aufgrund langer Kamerafahrten quer über die Decks der Ascension außerordentlich gut gelungen ist, derweil man die Verantwortlichen von Syfy zumindest in punkto Set-Design nicht genug loben kann, denn der Retro-Charme der 60ties ist allgegenwärtig, ob es die Mode, die Einrichtung oder selbst die oft veraltete Denkweise der Leute betrifft, was Ascension, gepaart mit dem nur zaghaft futuristischen Set-Design der eher technischen Bereiche des Schiffs einen einzigartigen Look verleiht und man geneigt gewesen wäre, gerne auch längere Zeit an Bord dieses Schiffes verbringen zu dürfen. Außerordentlich gut funktioniert auch die Kameraarbeit in der Hinsicht, dass je nach Blickwinkel und Einstellung die Illusion von Normalität vermittelt wird, während es nur eines einzelnen Schwenks bedarf, um beispielsweise den „Strand“ an Bord der Ascension als eher knapp bemessene Kulisse zu enttarnen.

Szenenbild aus Ascension | © Syfy
© Syfy

Bei der Besetzung derweil setzt man, vom Main-Cast rund um Tricia Helfer (Battlestar Galactica), Brian Van Holt (Cougar Town) und eben Gil Bellows (Ally McBeal), der sich aber eben nicht an Bord der Ascension befindet, auf weitestgehend unbekannte Darsteller, was auch daraus resultiert, dass sich ein nicht unbedeutender Teil der Story auf die mittlere Generation fokussiert, die den Start der Ascension nicht mehr erlebt hat und bei ihrer Landung nicht mehr am Leben sein wird, was ein interessantes, geradezu existentialistisches Dilemma schafft, welches aber leider nur angerissen wird, womit ein Teil Potential verschenkt wird, während man auch einräumen muss, dass insbesondere in der ersten Folge ein Großteil besagter Charaktere doch noch ausnehmend blass bleibt und die Dialoge ruhig noch ein wenig mehr Feinschliff hätten vertragen können, doch bessert sich dieser Eindruck bis zum Abschluss der Miniserie dankenswerterweise ein wenig und die Figuren beginnen einem ans Herz zu wachsen.

Szenenbild aus Ascension | © Syfy
© Syfy

Dennoch sind die Geschichten an Bord der Ascension, die quasi parallel zu den Mordermittlungen und der Geschichte um Bellows‘ Figur sowie dem Mysterium um das Wissen der älteren Generation, vorrangig vertreten durch Captain Derringer (Van Holt) und dessen Frau Viondra (Helfer), oftmals mehr als trivial und erinnern zuweilen an eine klassische Soap Opera, wenn sich Nora, die Tochter der hochgeachteten Ärztin an Bord in den Wartungsarbeiter und damit Klassen unter ihr agierenden James Toback verguckt oder ein Mädchen namens Presley keinen sehnlicheren Wunsch hat, als Stewardess unter der Fuchtel von Viondra zu werden, da es sich um eine der geachtetsten Beschäftigungen an Bord des Schiffs handelt, während man natürlich allerhand Affären und Intrigen geboten bekommt und darüber noch Jackie, eine der verschlagenen und besonders strebsamen Stewardessen kennenlernt. Natürlich hätten all diese Geschichten genutzt werden können, wäre aus Ascension eine fortlaufende Serie geworden, doch da dem nicht so ist und die jeweiligen Prämissen sich kaum von ihrer stereotypen Basis aus entwickeln (können), schmälert das den Unterhaltungswert schon ein wenig.

Um aber noch ein wenig mehr auf die sich entwickelnde Geschichte eingehen zu können, sei an dieser Stelle der hier selten zu lesende Hinweis gestattet, dass der nächste Absatz Spoiler zu den ersten beiden Folgen beinhalten wird. Wer sich also wie ich gänzlich unbedarft an die Sache heranwagen möchte, der springe direkt zum Fazit, dass ich bewusst unverfänglich formulieren werde.

Szenenbild aus Ascension | © Syfy
© Syfy

Was nämlich einerseits den Reiz der Sache ausmacht, andererseits viele Zuschauer verprellen dürfte, die sich auf eine waschechte Space Opera gefreut haben mögen, ist besagter Plot auf der Erde um Gil Bellows und später weitere Figuren, denn nachdem einer der Insassen der Ascension aus einer Luke „gesaugt“ wird und statt im All elendig zugrunde zu gehen, auf einem enormen Luftkissen aufschlägt, ist unumstößlich klar, dass die Ascension niemals die Erde verlassen hat und sich stattdessen in einer riesigen Halle befindet, inklusive projiziertem Sternenfirmament, es sich vielmehr um ein riesiges Sozialexperiment handelt und sozusagen die Generalprobe für eine echte Reise, die allerdings noch gar nicht stattgefunden hat. Bellows übernimmt dabei die Rolle von Harris Enzmann, dem Sohn des Mannes, der das Projekt Ascension seinerzeit angestoßen und lange Jahre begleitet hat. Der sich auf der Erde zutragende Plot (ja, auch die Handlung auf der Ascension spielt ja nun eigentlich auf der Erde) widmet sich dabei durchaus überzeugend der Frage nach der ethischen und moralischen Vertretbarkeit eines derartigen Lügenkonstrukts, das schließlich ganze Leben, ja ganze Generationen vereinnahmt, kommt aber ebenfalls recht generisch daher und punktet gerade anfänglich nicht mit besonderen Überraschungen. Mir persönlich hat diese Entwicklung und Splittung der Handlungsbögen eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn ein derartiger Twist eigentlich früh abzusehen war, vor allem aber die Halbwertszeit der Serie deutlich begrenzt und schließlich wusste ich ja bereits vor der Sichtung, dass Syfy sich gegen eine Fortsetzung entschieden hat, die auch aufgrund anderer Faktoren, die ich hier nicht auch noch spoilern möchte, recht holprig geraten wäre, speziell was die finale Einstellung betrifft, die als (offenes) Ende hingegen gut funktioniert.

Fazit & Wertung:

Syfys Science-Fiction-Drama Ascension ist mitnichten frei von Mängeln und hätte noch gehörig Entwicklungspotential gehabt, während einige gar nicht mal so überraschende Twists die Halbwertszeit der Serie merklich verkürzen, weshalb es gar nicht einmal so bedauerlich ist, dass die Story nicht in Serie gegangen ist, denn dank des großartigen 60ties-Charme an Bord des Schiffes macht der Ausflug auf das Generationenschiff dennoch eine Menge Spaß, auch wenn es weiß Gott intelligentere und auch tiefgründigere Serien geben mag, zumal manche der angerissenen Story-Elemente doch schwer an eine mäßige Soap erinnern.

7,5 von 10 an Bord des Generationenschiffes verbrachten Lebensjahren

 

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Episodenübersicht:

01. Kapitel 1, Teil 1 (7,5/10)
02. Kapitel 1, Teil 2 (8/10)
03. Kapitel 2, Teil 1 (7,5/10)
04. Kapitel 2, Teil 2 (7,5/10)
05. Kapitel 3, Teil 1 (7,5/10)
06. Kapitel 3, Teil 2 (8/10)

 
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Ascension ist seit dem 05.03.16 exklusiv bei Netflix verfügbar.

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2016/05/review-ascension-serie/" name="Review: Ascension (Serie)" description="Syfys Science-Fiction-Drama Ascension ist mitnichten frei von Mängeln und hätte noch gehörig Entwicklungspotential gehabt, während einige gar nicht mal so überraschende Twists die Halbwertszeit der Serie merklich verkürzen, weshalb es gar nicht einmal so bedauerlich ist, dass die Story nicht in Serie gegangen ist, denn dank des großartigen 60ties-Charme an Bord des Schiffes macht der Ausflug auf das Generationenschiff dennoch eine Menge Spaß, auch wenn es weiß Gott intelligentere und auch tiefgründigere Serien geben mag, zumal manche der angerissenen Story-Elemente doch schwer an eine mäßige Soap erinnern." rev_name="Ascension" author="Wulf Bengsch" pubdate="2016-05-04" user_review="7.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Banshee – Small Town. Big Secrets. | Staffel 1 (Serie)

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Banshee | © Warner Home Video

Im Nachhinein beinahe schon ein Glücksfall, dass ich die Woche so schlecht zurecht war, denn lange schon hatte ich vor, einen Serien-Samstag einzuführen und dadurch, dass ich mich am Mittwoch außerstande gefühlt habe, etwas zu Papier zu bringen, kommt entsprechender Artikel eben jetzt, an einem Samstag. Und ja, ich bin der Typ Mensch, der so ziemlich allem was Positives abgewinnen kann.

Banshee
Small Town. Big Secrets.
Staffel 1

Banshee, USA 2013-2016, ca. 52 Min. je Folge

Banshee | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Serienschöpfer:
David Schickler
Jonathan Tropper
Ausführende Produzenten:
Jonathan Tropper
David Schickler
Peter Macdissi
Alan Ball
Greg Yaitanes
O.C. Madsen
Adam Targum

Main-Cast:
Antony Starr (Lucas Hood)
Ivana Milicevic (Anastasia / Carrie Hopewell)
Ulrich Thomsen (Kai Proctor)
Frankie Faison (Sugar Bates)
Hoon Lee (Job)
Rus Blackwell (Gordon Hopewell)
Matt Servitto (Deputy Brock Lotus)
Demetrius Grosse (Deputy Emmett Yawners)
Trieste Kelly Dunn (Deputy Siobhan Kelly)
Ryann Shane (Deva Hopewell)
Daniel Ross Owens (Mayor Dan Kendall)
Lili Simmons (Rebecca Bowman)
Ben Cross (Mr. Rabbit)
in weiteren Rollen:
Matthew Rauch (Clay Burton)
Christos Vasilopoulos (Olek)
Kay Story (Kat Moody)
Russell Means (Benjamin Longshadow)
Anthony Ruivivar (Alex Longshadow)
Odette Annable (Nola Longshadow)
Derek Cecil (Dean Xavier)
Marcus Hester (Marcus Moody)
Jessejames Locorriere (Dex Moody)
Michael Tourek (Tom Moody)
Steve Coulter (Elijah Bowman)
Gabriel Suttle (Max Hopewell)
Joseph Gatt (Albino)

Genre:
Action | Krimi | Drama | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem er seine fünfzehnjährige Haftstrafe für einen lange zurückliegenden Juwelenraub abgesessen hat, macht sich der Ex-Sträfling von New York aus auf, seine damalige Freundin ausfindig zu machen, die nun unter dem falschen Namen Carrie Hopewell in der ländlichen Kleinstadt Banshee lebt. Kaum dort angekommen, begegnet der Juwelendieb dem Ex-Boxer und Barkeeper Sugar Bates, in dessen Kneipe ein Zusammenstoß örtlicher Gangster mit dem jüngst zum Sheriff beorderten Lucas Hood, der allerdings noch nicht vereidigt worden oder offiziell in der Stadt vorstellig geworden ist tödliche Konsequenzen, woraufhin der frisch aus dem Knast entlassene Mann auf die perfide Idee kommt, sich selbst als Hood auszugeben und folglich Sheriff von Banshee zu werden. Dank der Hacker-Fähigkeiten seines früheren Freundes Job ist es beinahe ein Leichtes, sich die Identität von Hood anzueignen und so kommt der neue Sheriff nach Banshee, ohne zu ahnen, was ihn dort erwartet und ohne, dass irgendjemand außer natürlich Carrie, um dessen wahre Identität weiß, abgesehen von Sugar Bates selbstredend.

Szenenbild aus Banshee | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Doch Banhsee ist mitnichten die verschlafene Kleinstadt, die man erwarten würde und befindet sich fest in den Fängen des früheren Amish Kai Proctor, der dort sein persönliches Netzwerk aus Drogenhandel, Glücksspiel, Bestechung und Einschüchterung aufgebaut hat. Während die anderen Polizisten noch reichlich irritiert sind von den forschen Methoden des neuen Sheriffs, legt sich der vermeintliche Lucas Hood gleich mit allerhand zwielichtigen Gestalten an, doch wird das nicht sein größtes Problem bleiben, denn der in New York residierende Gangsterboss Mr. Rabbit hat weder ihm noch Carrie seinen Verrat von damals verziehen und ist ihnen längst auf den Fersen. Lucas wird alles in seiner Macht stehende tun müssen, um sowohl Carrie als auch seine neue Identität zu schützen und sich in Banshee ein neues Leben aufbauen zu können Dumm nur, dass er so schlecht von alten Gewohnheiten lassen kann...

Rezension:

Die bei Cinemax, einem zu HBO zugehörigen amerikanischen Pay-TV-Sender entstandene beziehungsweise veröffentlichte Serie Banshee - Small Town. Big Secrets. fällt für mich in die Kategorie der Serien, die mir schon des Öfteren untergekommen sind, die ich aber gleichermaßen spät für mich entdeckt habe, doch umso mehr freue ich mich nun, dieser ungewöhnlichen Serie meine Aufmerksamkeit geschenkt zu haben, zumal in dem Wissen, dass selbige sich bereits im vierten Jahr ihrer Ausstrahlung befindet und mit Abschluss der vierten Staffel ein geplantes Ende spendiert bekommt, was umso begrüßenswerter ist, da man bereits während der erste Folge Der neue Sheriff (1.01), welche die Weichen für die sich ankündigenden Ereignisse stellt und einen ersten Blick auf die von außen so beschaulich wirkende Kleinstadt Banshee beschert, gewahr wird, dass die zugrundeliegende Prämisse der Serie einer gewissen Halbwertszeit unterliegt und sicher nicht ewig hätte fortgeführt werden können, ohne an Glaubwürdigkeit und Unterhaltungswert einzubüßen.

Szenenbild aus Banshee | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Zu besagter Prämisse gehört es nämlich – wie auch schon in der Inhaltsangabe umrissen – , dass ein Straftäter und Diamantenräuber, der sich mit einem hohen New Yorker Gangsterboss angelegt hat, bevor er für anderthalb Dekaden im Knast verschwand, scheinbar zufällig in Banshee landet und dort den neuen Sheriff trifft, der noch vor seinem Amtsantritt von hiesigen Gangstern niedergemäht wird, was bei dem namenlos bleibenden Protagonisten prompt die Idee Gestalt annehmen lässt, sich als Lucas Hood, neu bestellter Sheriff des Ortes im Siedlungsgebiet der Amish auszugeben, einer Stadt übrigens, wo sich kaum überraschend auch seine Exfreundin niedergelassen hat und nun unter falschem Namen eine auf Lügen basierende Ehe aufgebaut hat, die bereits zwei Kinder hervorgebracht hat. So weit, so konstruiert, muss man dies natürlich als gegeben hinnehmen, um überhaupt Freude an Banshee haben zu können, wobei es damit hinsichtlich der unglaublichen Zufälle und Koinzidenzen freilich noch längst nicht getan ist, aber mit derlei Problemen hat man freilich auch in anderen Serien zu kämpfen und so schmälert der notwendige Grad an Willing Suspension of Disbelief das Sehvergnügen kaum.

Sehvergnügen muss man aber auch dahingehend differenziert betrachten, dass Banshee sozusagen das Serien-Äquivalent eines Männerfilms darstellt, auch wenn ich sonst von derlei Kategorisierungen nicht viel halte, doch ein dermaßen testosterongeschwängertes Format ist mir bislang selten untergekommen und noch am ehesten ließe sich die Chose mit Spartacus vergleichen, denn wenn sich beide Serien auch in grundsätzlich unterschiedlichen Metiers bewegen, lassen sich doch gewisse Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Ausprägung von Gewalt- und Sex-Szenen sicherlich nicht leugnen, wobei man auch hier differenzieren muss, dass in Banshee beides erwachsener und in meinen Augen auch weniger plakativ dargebracht wird, wenn man auch einräumen muss, dass insbesondere explizitere Darstellungen doch eher dem reinen Selbstzweck wegen als Teil der Handlung fungieren und sicherlich hätten in abgemilderter Form inszeniert werden können, doch hier gehören sie schlicht zur Tonalität des Gezeigten und ob man das nun mag oder verurteilt, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, doch ich für meinen Teil habe schnell eine gewisse Faszination für diese so brachial daherkommende Serie entdeckt.

Szenenbild aus Banshee | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Zugegeben, trotz einiger dramaturgisch zusammenhängender Ereignisse wirkt speziell die erste Hälfte der Staffel ein wenig so, als würden sich hier hauptsächlich Fälle der Woche aneinanderreihen, wenn unser Pseudo-Sheriff beispielsweise in Die Kampfmaschine (1.03) einen Boxer dingfest zu machen versucht, der sich an Frauen vergreift oder in Die Rache der Biker (1.05) eine – man ahnt es fast – Motorrad-Gang die Straßen von Banshee unsicher macht, doch wird währenddessen auch immer der Fortbestand des Ortes thematisiert, werden Fäden weitergesponnen, beginnt Hood sich insbesondere bei seinen Kollegen bei der Polizei als zwar rabiater und nicht immer gesetzestreuer, doch umso mutigerer und durchsetzungsfähigerer Sheriff etabliert, während natürlich auch der Plot um dessen Exfreundin näher beleuchtet wird, die nachvollziehbarerweise nicht gerade gut darauf zu sprechen ist, dass ihr Verflossener nun ihr seit Jahren so beschauliches Leben gehörig aufmischt und womöglich den Blick des Gangsterbosses aus New York auf Banshee lenken wird. Diese Episoden leben dann zwar eher von dem in sich geschlossenen Plot, doch sind sie in der kompromisslosen Herangehensweise des Sheriffs eben auch so unterhaltsam geraten, wenn man denn eine gewisse Form von Selbstjustiz und überzogener Härte nicht von Grund auf verurteilt und selbst in Film oder Serie dergestalt nicht sehen möchte (wobei man sich dann die Sichtung von Banshee am besten gleich ganz schenkt).

Nein, es gibt hier keine Helden und wenn doch, so werden sie nicht lange überleben, doch selbst Antihelden wie allein schon Hood leben davon, dass sie durchaus ihren eigenen Ehrenkodex befolgen und wenn auch in abgewandelter oder ungewohnter Form eine moralische Integrität ihr Eigen nennen, die anderen Gestalten wie etwa dem herrlich charismatisch wie kompromisslos gezeichneten Kai Proctor, dargestellt von Ulrich Thomsen, der den Part des schon oft gesehenen Kleinstadtganoven mit derartiger Präsenz, Härte und Scharfzüngigkeit gibt, dass es eine wahre Freude ist, völlig abgeht und damit auch die Fronten klärt, wo die Sympathien des Zuschauers liegen mögen. Liegt der Fokus der ersten Staffelhälfte dabei aber noch klar auf der Exposition der Figuren und des Settings, schwingt sich Banshee allzu bald zu neuen Höhen auf und beginnt beispielsweise in Reise in die Vergangenheit (1.06), Hoods Zeit im Knast näher zu beleuchten und somit auch die Beweggründe für ihr Tun, während die sich anschließenden Folgen den bis dahin schwärenden Konflikt eskalieren lassen, der darauf beruht, dass zu einem früheren Zeitpunkt eine unerwartete Verbindung zu dem New Yorker Gangster offenbart worden ist, die dessen gemeinsame Vergangenheit mit Lucas Hood und dessen Ex – nun unter dem Namen Carrie Hopewell in Banshee ansässig – in ein gänzlich neues Licht taucht.

Szenenbild aus Banshee | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Doch was Banshee bei all den konstruiert wirkenden Zusammenhängen und mancher wie aus dem Hut gezaubert wirkenden Wendung so sehenswert macht, ist, dass es sich trotz all der Härte und Brutalität, der oft selbstzweckhaft wirkenden Sexualität und gar manchem im Sande verlaufenden Nebenhandlungsstrang um eine überzeugende und ungewöhnliche Drama-Serie handelt, die auch mit allerhand ruhigen Momenten und vor allem vielschichtig gezeichneten Figuren zu punkten versteht, die nur auf den ersten Blick einem gängigen Rollenklischee entsprechen und weitaus mehr Tiefgang besitzen, als man das vielleicht nach den ersten Folgen meinen würde. Nichtsdestotrotz dreht die Serie natürlich erwartungsgemäß zum Ende hin gehörig auf und während man in Kampf der Geschlechter (1.08) einer der wohl besten und großartigsten Kampfchoreografien überhaupt beiwohnen darf, die sich gefühlt durch die halbe Folge zieht und mit kompromissloser Härte inszeniert wird, punktet derweil das Staffelfinale Blutige Abrechnung (1.10) nicht nur mit einem großartigen Showdown und einem ungewöhnlichen Team-Up, sondern stellt auch mit Konsequenz und Einfallsreichtum die Weichen für die sich anschließende zweite Staffel, auf die ich mich jetzt schon außerordentlich freue.

Fazit & Wertung:

Die erste Staffel Banshee - Small Town. Big Secrets., auf den ersten Blick wie actionreiches und testosterongeschwängertes Männerkino wirkend, offenbart in ihrem weiteren Verlauf zahllose Qualitäten und punktet mit einer ausgefeilten Dramaturgie und komplexen Figuren, die sich in einem sorgsam arrangierten und dadurch zugegebenermaßen oft konstruiert wirkenden Mikrokosmos bewegen, der zwar sicherlich weit von der Realität entfernt sein mag, aber ungemein viele Unterhaltungs- wie Schauwerte zu offerieren versteht.

8,5 von 10 martialisch-brutalen Aufeinandertreffen

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Der neue Sheriff (8/10)
02. Tödlicher Rave (8/10)
03. Die Kampfmaschine (8,5/10)
04. Der einzige Zeuge (8/10)
05. Die Rache der Biker (8/10)
06. Reise in die Vergangenheit (9/10)
07. Geiselnahme (8,5/10)
08. Kampf der Geschlechter (9/10)
09. Familienbande (8,5/10)
10. Blutige Abrechnung (9/10)

 
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Banshee - Small Town. Big Secrets. | Staffel 1 ist am 24.01.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2016/05/review-banshee-small-town-big-secrets-staffel-1-serie/" name="Review: Banshee - Small Town. Big Secrets. | Staffel 1 (Serie)" description="Die erste Staffel Banshee, auf den ersten Blick wie actionreiches und testosterongeschwängertes Männerkino wirkend, offenbart in ihrem weiteren Verlauf zahllose Qualitäten und punktet mit einer ausgefeilten Dramaturgie und komplexen Figuren, die sich in einem sorgsam arrangierten und dadurch zugegebenermaßen oft konstruiert wirkenden Mikrokosmos bewegen, der zwar sicherlich weit von der Realität entfernt sein mag, aber ungemein viele Unterhaltungs- wie Schauwerte zu offerieren versteht." rev_name="Banshee - Small Town. Big Secrets." author="Wulf Bengsch" pubdate="2016-05-21" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Hap and Leonard | Staffel 1 (Serie)

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Hap and Leonard | © SundanceTV

Ja ja, ich nenne es Super-Serien-Samstag und irgendwie ist es das auch, denn seit exakt sechs Tagen ist die erste Staffel von Hap and Leonard bei Amazon Prime zu bewundern und es ist mir erneut gelungen, richtig schön zeitnah die Folgen zu sichten und einen hoffentlich adäquaten Artikel zu verfassen, den ich euch dann heute voller Stolz präsentieren möchte, auch, weil mir die Serie seit ihrer ersten Ankündigung zum Herzensprojekt geworden ist, weil ich den Schriftsteller, auf dessen Büchern die Geschichte fußt, so sehr mag. Aber das könnt ihr ja jetzt alles nachlesen:

Hap and Leonard
Staffel 1

Hap and Leonard, USA 2016-, ca. 42 Min. je Folge

Hap and Leonard | © SundanceTV
© SundanceTV

Serienschöpfer:
Nick Damici
Jim Mickle
Ausführende Produzenten:
Nick Shumaker
Jeremy Platt

Main-Cast:
James Purefoy (Hap Collins)
Michael Kenneth Williams (Leonard Pine)
Jimmi Simpson (Soldier)
Bill Sage (Howard)
Christina Hendricks (Trudy Fawst)
in weiteren Rollen:
Pollyanna McIntosh (Angel)
Enrique Murciano (Raoul)
Neil Sandilands (Paco)
Jeff Pope (Chub)
Henry G. Sanders (Uncle Chester)
Ron Roggé (Bud)
Trace Masters (Little Hap)
Kaden Washington Lewis (Little Leonard)
John McConnell (Beau Otis)
Jay Potter (Prescott Jones)

Genre:
Krimi | Thriller | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Die beiden Kumpels Hap Leonard haben schon bessere Zeiten gesehen, halten sich Ende der 80er mit Gelegenheitsjobs im ländlichen Texas über Wasser und fristen ein einfaches Dasein, doch als sie auch ihren aktuellen Job aufgrund günstigerer Arbeitskräfte verlieren , droht die Geldnot. Dieses Ansporns hätte es dennoch kaum bedurft, als plötzlich Haps Ex-Frau Trudy wieder in sein Leben tritt und ihm einen Job anbietet, der zu leicht klingt, um wahr zu sein, denn vor Jahren soll ein Fluchtfahrzeug in einen Fluss gestürzt sein, während sich die Beute noch im Wagen befunden hat und Hap soll ihr nun dabei helfen, diesen Schatz zu bergen, wofür er nicht unerheblich an dem Geld beteiligt werden soll. Hap holt selbstredend umgehend seinen Freund Leonard für die Aktion an Bord, doch der ist skeptisch und weiß genau, dass Trudy Hap stets in Schwierigkeiten gebracht hat, doch es lockt das liebe Geld und auch Hap lässt sich nicht davon überzeugen, seine Ex besser in die Wüste zu schicken.

Szenenbild aus Hap and Leonard | © SundanceTV
© SundanceTV

So willigen die beiden ein und lassen sich von Trudy dem Rest der Truppe vorstellen, zu der auch Trudys derzeitiger Lover Howard gehört, was natürlich prompt zu einigen Reibereien führt, doch Hap und Leonard bemühen sich um Professionalität, auch wenn sie den Haufen sich selbst als Weltverbesserer wahrnehmender Nachwuchs-Revoluzzer nicht wirklich ernst nehmen können. Doch der Job erweist sich bald als schwieriger als gedacht, zumal es gar nicht so leicht ist, überhaupt die richtige Stelle inmitten der Sümpfe und Wälder auszumachen und während man noch das Dickicht durchkämmt, nähert sich das psychopathische Killer-Pärchen Angel und Soldier dem verschlafenen Städtchen und beginnen prompt, eine blutige Schneise der Gewalt zu hinterlassen, indes sie ein klares Ziel vor Augen zu haben scheinen...

Rezension:

Mit Hap and Leonard haben mir die Verantwortlichen bei SundanceTV – und in letzter Konsequenz nun auch Amazon Prime – ja sozusagen ein regelrechtes Geschenk gemacht, denn obgleich ich bis dato lediglich einen Band der zugrundeliegenden Buch-Reihe von Joe R. Lansdale gelesen habe (Schlechtes Chili aus dem Dumont Verlag), bin ich doch zumindest ein großer Fan des Autors und habe zahllose seiner anderen Werke verschlungen. Diese zeichnen sich zuvorderst durch schwarzen Humor, lakonische Sprache und nicht zuletzt sich gerade gegen Ende Bahn brechende Gewalt aus und selbige Aspekte finden sich tatsächlich samt und sonders nun auch in der Serien-Produktion, deren größter Coup es gewesen sein mag, James Purefoy (Rom) als Hap Collins und Michael Kenneth Williams (Boardwalk Empire) als Leonard Pine besetzt zu haben, denn eine derartige Serie, die schon nach ihren Hauptfiguren benannt ist, steht und fällt natürlich mit der Glaubwürdigkeit und Chemie untereinander und sowohl Purefoy als auch Williams überzeugen hier auf voller Linie, was in dem Fall sozusagen schon die halbe Miete bedeutet.

Szenenbild aus Hap and Leonard | © SundanceTV
© SundanceTV

Halbe Miete auch dahingehend, dass man speziell bei Lansdale und so auch bei dieser Serie die Figuren mögen muss, um die Geschichte zu mögen, denn die gibt gerade anfänglich gar nicht einmal ganz so viel her, geht es schließlich schlicht und ergreifend darum, einen versunkenen Schatz zu bergen, so dass sich die erste Folge Savage Season (1.01) beispielsweise beinahe völlig auf die Exposition der Charaktere und des Settings versteift, ohne dass bereits großartig viel wirklich Aufregendes passieren würde, doch bieten Hap und Leonard – und insbesondere deren Dialoge – ausreichend Unterhaltungswert, sich auf die Chose einzulassen, so sie einem denn grundsätzlich liegt, denn diese mit reichlich Südstaaten-Flair, skurrilen Figuren und White-Trash-Attitüde aufgeladene Geschichte mag wahrlich nicht jedermanns Geschmack sein, zumal selbige sich merklich Zeit nimmt, in Gang zu kommen und die Ausgangslage zu etablieren, doch endet auch bereits die erste Folge dann noch mit einem Knall und führt ein an Bonnie und Clyde gemahnendes Gangster-Pärchen ein, das allerdings – ebenfalls typisch Lansdale – völlig over-the-top inszeniert einen regelrechten WTF-Moment (sonst ja nicht meine Ausdrucksweise, aber besser kann man es nicht beschreiben) generiert, der gleichsam die Marschrichtung vorgibt für die noch in der Ferne liegenden Ereignisse.

Hap and Leonard

Davon ausgehend steigert sich Hap and Leonard von Folge zu Folge und insbesondere eine bunt gemischte Truppe sich selbst als Revoluzzer bezeichnender Gestalten sorgt hier für reichlich Unterhaltung, denn es kommt zu nicht wenigen Reibereien zwischen den angeheuerten Hap und Leonard sowie den Alt-Hippies mit Weltverbesserungstraum, zumal deren Anführer Howard (Bill Sage) auch einmal mit der Ex-Frau von Hap angebändelt hat, die ebenfalls mit von der Partie ist und in geradezu großartiger Weise von Christina Hendricks (Mad Men) verkörpert wird, die gerade in der zweiten Staffelhälfte und auch einigen die gesamte Serie durchziehenden Rückblenden zeigen darf, was sie schauspielerisch drauf hat. Doch es würde sich um keine Lansdale-Adaption handeln – die sich wohl übrigens in weiten Teilen auch an dem ersten Band der Buch-Reihe mit dem Titel Wilder Winter (im Original Savage Seasons) orientiert – , wenn nicht irgendwann alles in wahnwitziges und oft brutales Chaos münden würde, was sich hier nun in der zweiten Staffelhälfte vollzieht und ebenfalls einige Zuschauer verprellen oder zumindest irritieren dürfte, denn was sich vorher als locker-leichte Südstaaten-Chose mit pointierten, nicht immer Sinn stiftenden Dialogen und einer soliden, aber kaum überraschenden Geschichte präsentiert hat, mündet mehr und mehr in eine Konfrontation, die sicher nichts für Zartbesaitete ist und die Grenzen dessen, was bei einer Altersfreigabe ab 16 Jahren möglich ist, doch weitestgehend auslotet, weshalb die fünfte Folge nicht von ungefähr schlicht und ergreifend mit War (1.05) betitelt worden ist. Ohne hier aber ins Detail gehen zu wollen, lässt sich in diesem Zusammenhang nur festhalten, dass Jimmi Simpson (Knights of Badassdom) als Soldier – großer Antagonist der Staffel und Teil des bereits erwähnten Gangster-Pärchens – eine ungemein eindringliche und vor allem erschreckende Performance abliefert, die meines Erachtens schon für einen gewissen Kult-Status langen würde, doch muss man das schlichtweg selbst erlebt haben.

Szenenbild aus Hap and Leonard | © SundanceTV
© SundanceTV

Obschon der Konflikt aber bereits früh eskaliert, ist er mit Beginn der finalen Folge Eskimos (1.06) noch nicht geklärt, doch dennoch präsentiert sich das Staffelfinale in seiner Gänze schon beinahe antiklimatisch, widmet sich zwar noch einigen losen Fäden in der Dramaturgie und legt auch bereits den Grundstein für eine mögliche zweite Staffel, von der ich aber noch nichts habe verlauten lassen hören, ist aber in Anbetracht der vorangegangenen Ereignisse nicht ganz so packend und wirkt in der zweiten Hälfte wie ein längerer Epilog, doch trübt dies das Serien-Erlebnis nur marginal, derweil ich schwer hoffe, dass eine zweite – und gerne auch längere – Staffel nicht bloß ein frommer Wunsch bleiben wird, denn verdient hätten es Hap and Leonard auf alle Fälle, wenn ich auch wie gesagt einräumen muss, dass sich nicht jeder für diese zuweilen krude Mischung aus Südstaaten-Drama, Gewaltexzess und schwarzhumoriger Buddy-Story wird erwärmen können, doch meinen Geschmack haben sie damit vollends getroffen und wer sich für Joe R. Lansdales Geschichten oder die von artverwandten Autoren begeistern kann, der sollte auch hier unbedingt einen Blick riskieren.

Fazit & Wertung:

Die von SundanceTV produzierte erste Staffel Hap and Leonard nach den Büchern von Joe R. Lansdale punktet mit zwei liebevoll charakterisierten und von James Purefoy und Michael Kenneth Williams großartig verkörperten Freunden, die ungewollt in eine Geschichte hineingezogen werden, deren bald eskalierender Wahnwitz sich noch in den ersten Folgen kaum abzuzeichnen wagt, insbesondere aber die zweite Staffelhälfte zu einem unerwartet blutigen Erlebnis macht, das sich hinter den Büchern des Kult-Autors kaum zu verstecken braucht, zumal selbst in der übelsten Situation auch hier der Humor nie zu kurz kommt.

8,5 von 10 scheinbar ausweglosen Situationen

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Savage Season (8/10)
02. The Bottoms (8/10)
03. The Dive (8,5/10)
04. Trudy (8,5/10)
05. War (9/10)
06. Eskimos (8,5/10)

 
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Hap and Leonard | Staffel 1 ist seit dem 23.05.16 exklusiv bei Amazon Prime Instant Video verfügbar.

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2016/05/review-hap-and-leonard-staffel-1-serie/" name="Review: Hap and Leonard | Staffel 1 (Serie)" description="Die von SundanceTV produzierte erste Staffel Hap and Leonard nach den Büchern von Joe R. Lansdale punktet mit zwei liebevoll charakterisierten und von James Purefoy und Michael Kenneth Williams großartig verkörperten Freunden, die ungewollt in eine Geschichte hineingezogen werden, deren bald eskalierender Wahnwitz sich noch in den ersten Folgen kaum abzuzeichnen wagt, insbesondere aber die zweite Staffelhälfte zu einem unerwartet blutigen Erlebnis macht, das sich hinter den Büchern des Kult-Autors kaum zu verstecken braucht, zumal selbst in der übelsten Situation auch hier der Humor nie zu kurz kommt." rev_name="Hap and Leonard" author="Wulf Bengsch" pubdate="2016-05-28" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: The Walking Dead | Staffel 5 (Serie)

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The Walking Dead | © WVG Medien

The Walking Dead – Graphic Novels, Serien, Bücher und mehr

The Walking Dead

Diese Serie ist Teil des The Walking Dead Franchise. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Eigentlich sollte dieser Artikel ja schon letzte Woche online gehen aber zugunsten der Aktualität habe ich ja bekanntermaßen Hap and Leonard den Vorzug gegeben, denn – machen wir uns nichts vor – bei The Walking Dead werde ich ja doch immer im Hintertreffen bleiben.

The Walking Dead
Staffel 5

The Walking Dead, USA 2010- , ca. 45 Min. je Folge

The Walking Dead | © WVG Medien
© WVG Medien

Serienschöpfer:
Robert Kirkman
Frank Darabont
Ausführende Produzenten:
David Alpert
Scott M. Gimple
Gale Anne Hurd
Robert Kirkman
Tom Luse
Greg Nicotero

Main-Cast:
Andrew Lincoln (Rick Grimes)
Norman Reedus (Daryl Dixon)
Steven Yeun (Glenn Rhee)
Lauren Cohan (Maggie Greene)
Chandler Riggs (Carl Grimes)
Danai Gurira (Michonne)
Melissa McBride (Carol Peletier)
Michael Cudlitz (Sgt. Abraham Ford)
Emily Kinney (Beth Greene)
Chad L. Coleman (Tyreese Williams)
Sonequa Martin-Green (Sasha Williams)
Lawrence Gilliard Jr. (Bob Stookey)
Josh McDermitt (Dr. Eugene Porter)
Christian Serratos (Rosita Espinosa)
Alanna Masterson (Tara Chambler)
Seth Gilliam (Father Gabriel Stokes)
in weiteren Rollen:
Tovah Feldshuh (Deanna Monroe)
Tyler James Williams (Noah)
Alexandra Breckenridge (Jessie Anderson)
Ross Marquand (Aaron)
Austin Nichols (Spencer Monroe)
Daniel Bonjour (Aiden Monroe)
Jason Douglas (Tobin)
Austin Abrams (Ron Anderson)
Corey Brill (Pete Anderson)
Steve Coulter (Reg Monroe)
Katelyn Nacon (Enid)
Jordan Woods-Robinson (Eric Raleigh)
Michael Traynor (Nicholas)
Christine Woods (Officer Dawn Lerner)
Erik Jensen (Dr. Steven Edwards)
Ricky Wayne (Officer O'Donnell)
Maximiliano Hernández (Sgt. Bob Lamson)
Andrew J. West (Gareth)
Chris Coy (Martin)
Lennie James (Morgan Jones)

Genre:
Endzeit | Drama | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Walking Dead | © WVG Medien
© WVG Medien

In einen alten Güterwaggon gepfercht, blicken Rick, Daryl, Glenn und Konsorten einem ungewissen Schicksal entgegen, nachdem Terminus sich als das genaue Gegenteil einer sicheren Zuflucht, also als tödliche Falle entpuppt hat. Doch die Bewohner von Terminus haben nicht alle Mitglieder von Ricks Gruppe gefangen nehmen können und so schafft Hilfe von außerhalb die nötige Ablenkung, um sich aus den Fängen der Widersacher zu befreien und blutige Rache zu nehmen. Nach der geglückten Flucht stoßen die Überlebenden alsbald auf einen verängstigten Geistliche mit Namen Gabriel, der sie zu seiner Kirche geleitet, wo sie zunächst Unterschlupf finden, doch weder sind längst alle Bewohner von Terminus unschädlich gemacht, noch handelt es sich dabei um die einzige Bedrohung in der Gegend, denn bald schon entdeckt Daryl einen Wagen, der verdächtige Ähnlichkeit mit dem Fahrzeug hat, in dem auch Beth entführt worden ist und prompt nimmt er die Verfolgung auf.

Derweil muss sich der Rest der Gruppe mit der Frage auseinandersetzen, wie es nun weitergehen soll, denn nachdem sich Terminus als Fehlschlag entpuppt hat, ist für viele die Fahrt nach Washington, D.C. eine der letzten noch möglichen Optionen, zumal Eugene noch immer insistiert, dort könnten sowohl Hoffnung als auch Heilung die Überlebenden erwarten. Eine Trennung der Gruppe scheint unvermeidlich, doch ist dies die richtige Entscheidung?

Rezension:

Wie man es von den seit der zweiten Staffel jeweils sechzehn Episoden umfassenden Staffeln von The Walking Dead zumindest seit ihrem dritten Jahr gewohnt ist, teilt sich nun auch die fünfte Staffel dramaturgisch in zwei große Abschnitte, die jeweils acht Folgen umfassen, während der erste Teil logischerweise seinen Anfang darin findet, die Flucht aus Terminus zu thematisieren, das sich ja bereits im vorangegangenen Staffelfinale Terminus (4.16) als Falle und nicht etwa Zuflucht entpuppt hat, dem auch die ungewohnt brachiale und actionreiche erste Folge Keine Zuflucht (5.01) Rechnung trägt und damit das fünfte Jahr nicht nur überzeugend eröffnet – wenngleich gerade die schnelle Abhandlung des Themas Terminus die zweite Staffelhälfte der vierten Season noch überflüssiger wirken lässt – , sondern wartet auch das erste Mal mit einer Post-Credit-Scene auf, die einen alten Bekannten zurückbringt und damit offensiv auf noch in ferner Zukunft liegende Ereignisse deutet, doch bis es soweit ist, muss sich Ricks Gruppe erst einmal neu formieren und sucht Zuflucht in einer alten Kirche, was wiederum die Figur des Paters in der nach ihm benannten Folge Gabriel (5.02) auf den Plan treten lässt, womit sich die Story der Serie nach dem großangelegten Abstecher in Richtung Terminus auch wieder ein ganzes Stück weit in Richtung Comic-Kontinuität bewegt und speziell Ereignisse aus Jäger und Gejagte aufgreift, was unter anderem das Thema Kannibalismus umfasst, das durchaus stimmig in den Serienkosmos gebettet wird und mit Vier Wände und ein Dach (5.03) eine weitere Highlight-Folge offeriert.

Szenenbild aus The Walking Dead | © WVG Medien
© WVG Medien

Von diesem Punkt allerdings ausgehend, teilt sich nicht nur die Gruppe ein weiteres Mal auf, sondern damit einhergehend auch die Erzählstruktur der einzelnen Folgen, so dass Slabtown (5.04) einen gänzlich neuen Schauplatz im altbekannten Atlanta eröffnet und sich auch die weiteren Episoden zunächst jeweils nur einem Teil der Überlebenden widmen, was ich ja tendenziell als Kniff immer als recht ansprechend empfunden habe, hier allerdings nur bedingt aufgeht, was teils an der Auswahl der Figuren, teils an der jeweiligen Storyline gelegen haben mag, so dass die weiteren Folgen der ersten Staffelhälfte zwar samt und sonders stimmig inszeniert worden sind, geschichtlich aber teilweise reichlich dünn daherkommen, was ein wenig das Gefühl hervorruft, man wolle auf Biegen und Brechen den begonnenen Plot bis zum Mid-Season-Finale in die Länge ziehen. Dieses wiederum, als Coda (5.08), also Ausklang oder Schlusssatz betitelt, hat es wahrlich in sich und beendet in schockierender wie dramatischer Weise den ersten Akt der Staffel (und wartet übrigens mit einer weiteren Post-Credit-Scene auf), nur um im direkten Anschluss daran von Der hohe Preis für das Leben (5.09) noch getoppt zu werden, einer Folge, die ich hinsichtlich Dramaturgie und Inszenierung zu den Höhepunkten der gesamten Serie zähle und die zudem mit einer Vielzahl alter Bekannter aufwartet, die längst ihr Leben gelassen haben, doch um nicht unnötig zu spoilern, will ich da gar nicht weiter ins Detail gehen.

Von diesen beiden Episoden ausgehend flacht The Walking Dead zwar kurzzeitig dem Gefühl nach extrem ab, doch ist diese Verschnaufpause wenn man ehrlich ist auch dringend vonnöten, währt derweil aber auch nur kurz, denn wie gesagt kann man die Staffel durchaus als zweigeteilt betrachten und in ihrem zweiten Akt nun kommt die den Comic-Lesern nur allzu bekannte Kleinstadt Alexandria zum Tragen, die erneut eine mögliche Zuflucht zu bieten scheint, derweil Rick und Konsorten nachvollziehbarerweise zunächst skeptisch sind, was in Anbetracht ihrer Erfahrungen mit Woodbury nur allzu verständlich ist, so dass es hier auch zu einigen starken Charaktermomenten kommt, die insbesondere aufzuzeigen wissen, inwieweit sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe verändert haben. Der Plot um Alexandria beginnt somit ausnehmend vielversprechend, doch weiß auch hier nicht jede Folge gleichermaßen zu überzeugen, was in meiner Wahrnehmung aber auch damit zusammenhängen kann, dass ich die entsprechenden Comic-Bände Schöne neue Welt und Kein Zurück noch in recht klarer Erinnerung hatte und sagen muss, dass dort hinsichtlich der Dramaturgie und des Aufbaus ein zuweilen stimmigerer, packenderer Weg eingeschlagen worden ist als in der Serie, so dass es sein mag, dass die Nicht-Comic-Kenner insbesondere die Folge Vergessen (5.13) deutlich stärker wahrnehmen mögen, als ich es getan habe.

Szenenbild aus The Walking Dead | © WVG Medien
© WVG Medien

Nichtsdestotrotz weiß man in der zweiten Staffelhälfte durchaus die Möglichkeit zu nutzen, im Kontext der Serie gänzlich ungewohnte Szenen unterzubringen und die Entfremdung von der früheren Zivilisation zu verdeutlichen und damit auch das Gefühl zu unterstreichen, was nicht wenige Mitglieder der Gruppe haben, als es plötzlich gilt, die vermeintliche Normalität erneut in ihrem Leben Einzug halten zu lassen, doch selbst in der trügerischen Sicherheit von Alexandria lauern Gefahren und mehr noch außerhalb des Ortes, weshalb von einer weiteren Verschnaufpause kaum die Rede sein kann und ich auch die Analyse der jeweiligen Gruppendynamik als außerordentlich stimmig und gelungen empfunden habe, was nicht zuletzt im ungemein packenden Staffelfinale Herrsche (5.16) seine Konklusion findet und zusammen mit der vorangegangenen Folge insbesondere Andrew Lincoln als Rick Grimes einige enorm starke Charaktermomente beschert, die mir schiere Gänsehaut zu verursachen wussten.

Fazit & Wertung:

Wie schon in den Jahren zuvor punktet The Walking Dead auch in seiner fünften Staffel mit einer inszenatorischen wie dramaturgischen Kompromisslosigkeit und lässt das Herz des Zuschauers gehörig bluten, wenn liebgewonnene Figuren auf schockierende Weise ihr Leben lassen müssen und Rick und seine Gefährten bar jeder Hoffnung dennoch allen Gefahren zu trotzen wissen und unerbittlich für den Fortbestand der Gruppe eintreten. Obschon es auch einige schwächere Folgen geben mag, überzeugt die Staffel in ihrer Gänze erneut ungemein und hält den seit Jahren ungebrochen hohen Standard scheinbar spielend.

8,5 von 10 streunenden Untoten

[wp-review id="28041"]

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 5

01. Keine Zuflucht (9/10)
02. Gabriel (8,5/10)
03. Vier Wände und ein Dach (9/10)
04. Slabtown (8,5/10)
05. Selbsthilfe (8/10)
06. Verschwunden (8/10)
07. Zug um Zug (8/10)
08. Coda (9/10)
09. Der hohe Preis für das Leben (9,5/10)
10. Lebende Untote (7,5/10)
11. Akrasia (9/10)
12. Erinnerung (9/10)
13. Vergessen (8/10)
14. Falsches Licht (8,5/10)
15. Helfer (8,5/10)
16. Herrsche (9,5/10)

 

- - -

The Walking Dead | Staffel 5 ist am 16.11.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von WVG Medien erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:



Blu-ray:



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Review: Hannibal | Staffel 2 (Serie)

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Hannibal | © STUDIOCANAL

Da ich noch nicht so genau weiß, was der Tag heute bringen wird, schließlich ist bei uns heute Rü-Fest und es bleibt abzuwarten, ob, wann und mit wem wir uns dahin zu begeben gedenken, blogge ich einfach schon jetzt, damit ihr zumindest – falls daheimgeblieben – neuen Lesestoff habt ;)

Hannibal
Staffel 2

Hannibal, USA 2013-2015, ca. 43 Min. je Folge

Hannibal | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Serienschöpfer:
Bryan Fuller
Showrunner:
Bryan Fuller

Main-Cast:
Mads Mikkelsen (Dr. Hannibal Lecter)
Hugh Dancy (Will Graham)
Caroline Dhavernas (Dr. Alana Bloom)
Laurence Fishburne (Jack Crawford)
in weiteren Rollen:
Hettienne Park (Beverly Katz)
Scott Thompson (Jimmy Price)
Aaron Abrams (Brian Zeller)
Raúl Esparza (Dr. Frederick Chilton)
Lara Jean Chorostecki (Freddie Lounds)
Gillian Anderson (Dr. Bedelia Du Maurier)
Michael Pitt (Mason Verger)
Katharine Isabelle (Margot Verger)
Eddie Izzard (Dr. Abel Gideon)
Cynthia Nixon (Kade Prurnell)

Genre:
Krimi | Horror | Mystery | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem FBI-Profiler Will Graham kurz davor war, Hannibal Lecter als Chesapeake Ripper zu enttarnen, nutzte dieser die von ihm verübten Morde, in denen er andere Serienkiller kopierte, um Graham als vermeintlichen Copycat Killer hinter Schloss und Riegel zu bringen, doch das Kräftemessen er beiden hat noch längst nicht sein Ende gefunden und Graham ist nicht bereit, sich in sein Schicksal zu fügen, so dass er noch aus seiner Zelle heraus seine früheren Vertrauten und allen voran Jack Crawford zu überzeugen versucht, dass in Wahrheit Hannibal der Copycat Killer und in letzter Konsequenz auch der Chesapeake Ripper sei, doch niemand scheint dem geistig verwirrten Mann noch Glauben zu schenken, was Lecter selbstredend in eine nur allzu dankbare Ausgangsposition bringt.

Szenenbild aus Hannibal | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Während Lecter sich nun anschickt, Wills Job bei der BAU zu übernehmen, festigt er das Band zwischen Crawford und sich nur immer weiter, doch Graham erfährt selbst unter Arrest ungeahnte Unterstützung und schafft es bald, frühere Verbündete – nicht nur vom FBI – dazu zu überreden, Lecter einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der allerdings ist bekanntermaßen nicht nur ungemein intelligent, sondern vor allem geübt darin, sich und seine wahre Natur vor Außenstehenden zu verbergen und mit allen Mitteln zu verteidigen...

Rezension:

Nachdem ich von der ersten Staffel Hannibal ungemein begeistert war, hat es zugegebenermaßen eine ganze Weile gedauert, bis ich mich der zweiten Staffel habe widmen können, derweil es ja längst Fakt ist, dass selbige nach dritter Staffel eingestellt worden ist und damit quasi den Weg einer jeden ambitionierten Serie von Bryan Fuller genommen hat, doch sollte mich das nicht davon abhalten, der neu interpretierten Vorgeschichte zu Hannibal weiter zu folgen, zählt die Serie schließlich in meinen Augen zu einem der ungewöhnlichsten und lohnenswertesten Projekte der letzten Jahre, was umso bemerkenswerter ist, da sie eben nicht von einem der von mir in letzter Zeit merklich favorisierten Kabelsender aus dem Boden gestampft worden ist, sondern eben von NBC, doch unterstreicht auch die zweite Staffel mehr als deutlich, dass man nicht bereit war, Kompromisse jedweder Art bei der Darstellung einzugehen und so wirkt auch die erneut dreizehn Episoden umfassende Season im Grunde wie ein hochwertiger und ungemein düsterer, sich hier über rund zehn Stunden erstreckender Kinofilm.

Szenenbild aus Hannibal | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Nach dem vorangegangenen Staffelfinale war ich ja mehr als gespannt, wie es mit und bei Hannibal nun weitergehen möge, wurde schließlich Will Graham als vermeintlicher Copycat Killer inhaftiert, während Hannibal Lecter – noch immer auf freiem Fuß – die Gunst der Stunde ergriff, seinen früheren Patienten weiter zu diskreditieren. Der Staffelauftakt fällt dabei ungewohnt wie effektiv aus und beginnt mit einem Foreshadowing-Moment zum nächsten Staffelfinale, wenn man den Zeitangaben Glauben schenken darf und widmet sich einem ausufernden Kampf zwischen Lecter und FBI-Mann Crawford, bevor die Handlung gute drei Monate zurückspringt und dort ansetzt, wo die erste Staffel endete. Schnell wird klar, dass man sich hinsichtlich seiner Sehgewohnheiten nun umgewöhnen muss, denn durch Wills prekäre Lage ist es natürlich nicht möglich, den zuvor bekannten Aufbau aus Fall der Woche, an dem Graham und Crawford gemeinsam arbeiten und zuweilen Lecter zu Rate ziehen, weiter fortzuführen, was die Serie noch ein Stück weit mehr in Richtung Serial denn Procedural lenkt, doch ist dies in meinen Augen absolut begrüßenswert, zumal es schon zuvor der durchgängige rote Faden war und damit einhergehend Will Grahams geistiger Niedergang, der mich die Serie, die man ohne Zögern auch als Psycho-Thriller einordnen könnte, hat verfolgen lassen.

Szenenbild aus Hannibal | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

So rückt Hugh Dancys Figur des Will Graham zwar zuweilen ein wenig in den Hintergrund durch ihre räumliche Befangenheit, doch selbst aus der Haft heraus weiß er seine Fäden zu spinnen, um Hannibal schlussendlich doch noch zu stellen, was ihn aber immer weiter in Richtung des Monsters gleiten lässt, dass er ja eigentlich zur Strecke zu bringen versucht, was wiederum einige großartige psychologisch-moralische Fragestellungen mit sich bringt, die die Serie zusammen mit ihren ungemein geschliffenen Dialogen seit jeher ausgezeichnet hat. Vor allem aber ist man eben mutig genug, in der zweiten Staffel Hannibal auch neue Wege zu gehen und sich eben nicht länger auf das Konzept des Killers der Woche zu verlassen, denn eine derartige Stagnation hätte tödlich sein können für das Format, derweil man auf gleichermaßen blutige wie morbide Mordinstallationen, beinahe zu Kunstwerken hochstilisierte, abscheuliche Szenen, nicht wird verzichten müssen, wohingegen Hannibal merklich seltener zum Kochlöffel greift, als es im Jahr zuvor noch der Fall gewesen ist. Dadurch aber, dass Graham ein kleines Stück in den Hintergrund rückt, widmet man sich auch eingehender der namensgebenden Hauptfigur der Serie, was in Anbetracht dessen, dass Mads Mikkelsen (The Salvation) in seiner Darstellung des intellektuellen Kannibalen der von Anthony Hopkins in den Filmen in nichts nachsteht, nur zu begrüßen ist.

Szenenbild aus Hannibal | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Dadurch aber auch, dass Graham sich vehement weigert, sich als Copycat Killer zu outen und insistiert, es handele sich sowohl beim Copycat Killer als auch dem Chesapeake Ripper um ein und dieselbe Person und folglich Hannibal, derweil auf einige Ungereimtheiten in den Ermittlungen hinweist und die ihm letzten verbliebenen Vertrauten aufstachelt, alte Beweise neu zu bewerten, nimmt die Staffel auch aktiv Rückbezüge auf vorangegangene Ereignisse und punktet in der Mitte der Staffel, namentlich den Episoden Yakimono (Theater) (2.07) und Su-zakana (Pferde) (2.08), mit einem dramaturgischen Bruch, der seinesgleichen sucht und überrascht mit zunächst völlig unglaublichen, aber stilsicher erklärten Wendungen, die man so nicht erwartet hätte, derweil auch die eine oder andere liebgewonnene Figur ihr Leben wird lassen müssen und in Naka-Choko (Höhere Gewalt) (2.10) die weithin bekannte Figur des Mason Verger die Bühne betritt – absolut stimmungsvoll und glaubhaft verkörpert von Michael Pitt (Boardwalk Empire) – und dem letzten Drittel der Geschichte noch einmal eine gänzlich andere Marschrichtung diktiert.

Szenenbild aus Hannibal | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Und während die Story unerbittlich voranschreitet, hat im Hinterkopf doch stets einem Damoklesschwert gleich die Eingangsszene der Staffel Fortbestand, so dass man folglich in Ansätzen weiß, worauf die sorgsam inszenierte Chose in letzter Konsequenz hinauslaufen wird, doch trotz dieses vermeintlichen Vorwissens sich ankündigender Ereignisse zählte für mich nicht nur die finale Folge Mizumono (Vergebung) (2.13) zu einem der Highlights der Serie an sich, sondern reiht sich auch ganz weit oben in der Riege der mitreißendsten Finalfolgen überhaupt ein, was in Anbetracht der zahllosen Serien am Markt schon etwas heißen will. Trotz des Wissens, dass die Serie Hannibal nach nur einer sich noch anschließenden Staffel ihr viel zu frühes Ende finden wird, bin ich bereits jetzt Feuer und Flamme für das, was da noch kommen mag, zumal die Karten, wie schon im Jahr zuvor, einmal mehr neu gemischt scheinen und es Fuller und seinem Team schließlich bereits bei der vorliegenden Staffel mit Bravour gelungen ist, diesen Ansatz zu einer durch und durch packenden, zehnstündigen Odyssee zu verwandeln, die ihresgleichen sucht.

Fazit & Wertung:

Nach einer schon für sich genommen fulminanten ersten Staffel schlägt Hannibal in seinem zweiten Jahr noch einmal merklich andere Wege ein und beeindruckt mit einer Vielzahl unerwarteter und schockierender Wendungen, während sich die Serie noch weiter in Richtung einer fortlaufenden Dramaturgie entwickelt und auf ein fulminantes Finale zusteuert, dass trotz des Umstandes, dass es bereits in der Eingangsfolge angeteasert wird, nichts von seiner Wucht und Intensität einbüßt, derweil auch die Figur des Hannibal Lecter in dieser Staffel noch einmal mit deutlich mehr Facetten und Schattierungen aufzuwarten weiß als noch zuvor und folglich Mads Mikkelsen zu Höchstform auflaufen lässt.

9 von 10 aufwendig durchkomponierten Menüabfolgen

[wp-review id="25795"]

Episodenübersicht: Staffel 2

01. Kaiseki (Farbtöne) (9/10)
02. Sakizuke (Maisstaub) (9/10)
03. Hassun (Kein Ende) (9/10)
04. Takiawase (Honig) (9/10)
05. Mukozuke (Pupillen) (9,5/10)
06. Futamono (Suite für Cembalo) (9,5/10)
07. Yakimono (Theater) (9,5/10)
08. Su-zakana (Pferde) (8,5/10)
09. Shiizakana (Raubtier Mensch) (8,5/10)
10. Naka-Choko (Höhere Gewalt) (9/10)
11. Ko No Mono (Wangenrot) (9/10)
12. Tome-Wan (Hundefutter) (10/10)
13. Mizumono (Vergebung) (10/10)

 
 
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Hannibal | Staffel 2 ist am 04.12.14 auf DVD im Vertrieb von STUDIOCANAL erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


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Review: Doctor Who | Staffel 3 (Serie)

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Doctor Who | © WVG Medien

Und weiter geht die wilde Fahrt, hier und heute mit der immerhin schon der dritten Staffel der britischen Kultserie. Euch noch einen schönen Samstag und natürlich ganz allgemein ein wunderbares, erholsames Wochenende.

Doctor Who
Staffel 3

Doctor Who, USA 2005-, ca. 45 Min. je Folge

Doctor Who | © WVG Medien
© WVG Medien

Serienschöpfer:
Sydney Newman
Showrunner:
Russell T. Davies
Steven Moffat

Main-Cast:
David Tennant (The Doctor)
Freema Agyeman (Martha Jones)
in weiteren Rollen:
John Barrowman (Captain Jack Harkness)
John Simm (The Master)
Carey Mulligan (Sally Sparrow)
Adjoa Andoh (Francine Jones)
Gugu Mbatha-Raw (Tish Jones)
Trevor Laird (Clive Jones)
Reggie Yates (Leo Jones)
Paul Kasey (Robot Santa/Judoon Captain/Hero Pig Man)
Nicholas Briggs (Judoon/Daleks [Stimme])
Catherine Tate (Donna Noble)
Andrew Garfield (Frank)
Mark Gatiss (Lazarus)

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Fantasy

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Kaum hat der Doctor schweren Herzens seine Begleiterin Rose Tyler ziehen lassen, steht plötzlich eine als Braut gekleidete Frau in seiner TARDIS, die sich als Donna Noble zu erkennen gibt, allerdings selbst nach einem haarsträubenden Abenteuer weigert sich selbige, den Doctor auf seinen Reisen zu begleiten, doch begegnet der alsbald schon der Medizinstudentin Martha Jones, die weitaus von der faszinierenden Ausstrahlung des Doctors angetan zu sein scheint und nur zu bereitwillig sein Angebot annimmt, ihn auf seinen Reisen durch Zeit und Raum zu begleiten. Nach einem kurzen Abstecher ins Jahr 1599, wo Shakespeare selbst Martha unzweideutige Avancen macht, verschlägt es sie auf die Neue Erde, zu welcher der Doctor bereits mit Rose in der Vergangenheit gereist ist und wo nun auch Martha die Bekanntschaft eines alten Bekannten des Doctors machen wird. Damit jedoch nehmen die Abenteuer, die den Doctor und seine neue Begleiterin erwarten, erst ihren Anfang...

Rezension:

Noch vor Beginn meiner Wiederholungssichtung der dritten Staffel Doctor Who meinte ich, mich an selbige als eine der schwächeren Staffeln zu erinnern, was gar nicht unbedingt an seiner neuen Companion Martha Jones lag, sondern vielmehr an den Plots der jeweiligen Geschichten, womit ich zum Teil auch Recht behalten sollte, derweil man hier „zum Teil“ sogar durchaus wörtlich verstehen darf, denn die erste Hälfte der dritten Staffel wusste mich auch dieses Mal nur leidlich zu überzeugen, angefangen mit dem Weihnachts-Special Die aufgelöste Braut (3.00), die sich direkt an das vorangegangene Staffelfinale Weltuntergang (2.13) anschließt und den Zuschauer auf die falsche Fährte führt, Donna Noble würde nun die nächste Begleiterin des Doctors werden (wird sie ja später auch), während mir ansonsten von der ersten Hälfte einzig Festgefahren (3.03) in nennenswerter Erinnerung geblieben ist, nicht zuletzt auch wegen eines weiteren denkwürdigen Auftritts des Gesichts von Boe, um das sich ja bekanntlich einige Legenden ranken. Davon abgesehen wirken die Folgen von den Reisen in die Vergangenheit – diesmal zu Shakespeare – oder ins New York der 1930er Jahre – Daleks, mal wieder – doch recht generisch und bieten zwar solide Unterhaltung, wussten mich aber auch nicht gerade vom Hocker zu hauen.

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Spürbare, vor allem aber anhaltende Besserung stellt sich derweil mit dem Zweiteiler Die Natur des Menschen (3.08) und Blutsbande (3.09) ein, dessen zugrundeliegende Prämisse, der Doctor würde sich nicht mehr daran erinnern, ein Timelord zu sein und sich für einen Menschen halten, um sich so dem Zugriff außerirdischer Wesen zu entziehen, einfach herrlich unverbraucht und neu war, nicht nur Martha Jones einige starke Szenen gegönnt hat, sondern auch das Wesen und den Charakter des Doctors von einer ungewohnten Warte zu beleuchten wusste, als dieser erfährt, dass es sich bei seinen angenommenen Träumen um tatsächliche Erinnerungen handelt und nicht etwa Ausgeburten seiner überbordenden Fantasie. Das in meinen Augen unbestrittene Highlight der Staffel allerdings folgt direkt im Anschluss mit Nicht blinzeln (3.10), einer von – wie sollte es auch anders sein – Steven Moffat geschriebenen Episode, die völlig zu Recht mit einem Hugo ausgezeichnet wurde und Moffat den BAFTA Award als bester Drehbuchautor einbrachte, nicht zuletzt aber auch mit der mittlerweile weltbekannten Carey Mulligan (Drive, Der große Gatsby) ausnehmend prominent besetzt worden ist, handelt es sich hierbei schließlich um eine der Doctor-Lite-Episoden, die es aus Zeit- und Kostenersparnisgründen seit Liebe und Monster (2.10) immer mal wieder geben sollte.

Die finalen drei Episoden der dritten Staffel Doctor Who - allesamt von Russell T. Davies – ersonnen – fungieren schließlich als beinahe durchweg überzeugender Dreiteiler, dem erst zum Ende hin ein wenig die Puste auszugehen schient, der aber auch gleich mit zwei Besetzungs-Coups aufzuwarten weiß, denn einerseits darf man sich über die Rückkehr von John Barrowman als Captain Harkness freuen, andererseits ist John Simm – mir vorrangig bekannt durch seine Hauptrolle in Life on Mars in einer prominenten Rolle zu sehen, die das sich über verschiedene Handlungsorte – und –zeiten spannende Spektakel wieder zu einem wahren Hochgenuss machen, der noch dazu ein würdiges Ende der dritten Staffel darstellt und in seiner Art und Aufmachung zu einer meiner Lieblingsstories zählt.

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

So ist es wirklich schade, dass sich die erste Staffelhälfte so austauschbar und wenig innovativ präsentiert, denn hätte man dort nur annähernd das Niveau der letzten sechs Episoden erreichen können, wäre aus der dritten, beziehungsweise ja eigentlich neunundzwanzigsten Staffel Doctor Who ein regelrechter Meilenstein geworden, doch so reicht es eben nur aus, sich in die bislang konstant als ausgezeichnet präsentierende Serie einzureihen und das, obwohl hier die Weinenden Engel ihren denkwürdigen ersten Auftritt feiern, der ihnen prompt einen Kult-Status eingebracht hat, der dem der Daleks in kaum etwas nachsteht, weshalb wir ihnen ja bekanntermaßen auch noch öfter begegnen werden.

Fazit & Wertung:

Qualitativ steht die dritte Staffel Doctor Who den vorangegangenen Episoden in kaum etwas nach und auch Martha Jones funktioniert als neue Companion durchaus, wenngleich man Rose Tyler zuweilen vermisst, doch viel schwerer wiegt, das ausnahmslos alle Episoden der ersten Staffelhälfte kaum über „nur“ solide TV-Kost hinauskommen, während wiederum die finalen sechs Episoden durchweg zu begeistern wissen, was die Staffel dann auch davor bewahrt, gegenüber den anderen Staffeln merklich abzufallen.

8 von 10 Reisen mit der TARDIS

[wp-review id="28052"]

Episodenübersicht: Staffel 3

00. Die aufgelöste Braut (7/10)
01. Einmal Mond und zurück (7,5/10)
02. Der Shakespeare Code (7/10)
03. Festgefahren (8/10)
04. Daleks in Manhattan (7,5/10)
05. Evolution der Daleks (7,5/10)
06. Der Preis der Jugend (6/10)
07. 42 (7,5/10)
08. Die Natur des Menschen (9/10)
09. Blutsbande (9/10)
10. Nicht blinzeln (10/10)
11. Utopia (9/10)
12. Der Klang der Trommeln (9/10)
13. Der letzte Time Lord (8,5/10)

 
 
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Doctor Who | Staffel 3 ist am 25.01.13 auf DVD im Vertrieb von WVG Medien erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

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Review: Die Tudors | Staffel 3 (Serie)

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Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Heute ohne großes Tamtam eine neue Serien-Review zu einer dafür umso "älteren" Serie, die ich letztens endlich einmal weitergeschaut habe.

Die Tudors
Staffel 3: Ein Sohn für den König

The Tudors, USA 2007-2010, ca. 50 Min. je Folge

Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc.
© Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Serienschöpfer:
Michael Hirst
Showrunner:
Michael Hirst

Main-Cast:
Jonathan Rhys Meyers (King Henry VIII)
Henry Cavill (Charles Brandon)
James Frain (Thomas Cromwell)
Annabelle Wallis (Jane Seymour)
Joss Stone (Anne of Cleves)
Alan Van Sprang (Sir Francis Bryan)
Sarah Bolger (Mary Tudor)
Gerard McSorley (Robert Aske)
Max von Sydow (Cardinal Von Waldburg)
in weiteren Rollen:
Max Brown (Edward Seymour)
Charlotte Salt (Lady Ursula Misseldon)
Mark Hildreth (Cardinal Reginald Pole)
Simon Ward (Bishop Gardiner)
Anthony Brophy (Ambassador Bishop Chapuys)
Rod Hallett (Richard Rich)
Rebekah Wainwright (Catherine Brandon)

Genre:
Historie | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Im Jahre 1536 befindet sich König Henry VIII. nach siebenundzwanzigjähriger Regentschaft auf dem Zenit seiner Macht und während er seine allumfassenden Reformationen der englischen Kirche unerbittlich vorantreibt, lässt seine neue Gemahlin, die Lady Jane Seymour darauf hoffen, dass dem König endlich ein Sohn und damit Thronfolger geboren wird, doch im Norden Englands regt sich Widerstand und die Pilgerreise der Gnade, eine groß angelegte Rebellion, nimmt ihren Anfang.

Szenenbild aus Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc.
© Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Henry derweil ist nicht bereit, Schwäche zu zeigen und gewillt, mit aller Härte gegen die Rebellen vorzugehen und so entsendet er seinen Freund und Vertrauten Charles Brendon als Unterhändler gen Norden und lässt in dessen Namen Versprechen ergehen, die unter anderem eine Generalamnestie für die Aufrührer beinhalten, doch während er noch darum bemüht ist, mit seinen ihm eigenen Mitteln den Aufstand zu zerschlagen, bahnt sich am Hofe des Königs die nächste Tragödie an, die ihn eine tiefe Depression zu stürzen droht...

Rezension:

Wenn auch mit gehörigen Abständen bin ich doch immer noch dabei, die von 2007 bis 2010 bei Showtime ausgestrahlte Serie Die Tudors aufzuarbeiten und habe mich nun also jüngst der dritten Staffel der Historien-Serie gewidmet, wobei sich immer klar herauszukristallisieren schient, dass besagte Serie sich nicht mit den einschlägig gehypten Produktionen vergleichen lässt oder auch nur annähernd auf deren Stufe steht, was sich mehr denn je im dritten Jahr bemerkbar macht, das an einigen signifikanten Punkten krankt, denn nicht damit genug, dass die Staffel diesmal nur acht statt zehn Folgen umfasst, deckt die Staffel dennoch gut vier Jahre der Regentschaft von König Henry VIII ab, was die Geschichte doch zuweilen arg sprunghaft wirken lässt und in den vorangegangenen Seasons deutlich glücklicher gelöst worden ist. Hier nun aber finden sich Punkte wie Jane Seymours Schwangerschaft, von der sie in der einen Folge berichtet, nur um in der Folge drauf prompt ihr Kind zu gebären, derweil Anita Briem als Verkörperung der Jane hier durch Annabelle Wallis ersetzt worden ist, was ein zusätzliches Ärgernis darstellt.

Szenenbild aus Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc.
© Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Dass man dem ohne Zweifel ansonsten überzeugend aufspielenden Jonathan Rhys Meyers das theoretisch schon beinahe als hoch zu bezeichnende Alter des Königs derweil kaum noch abnimmt steht dabei leider ebenso außerfrage und auch dessen Gesundheitszustand schwankt von Folge zu Folge dermaßen, dass es leider kein konsistentes Bild ergeben möchte, derweil auch hier – schon ein Kritikpunkt bei der vorangegangenen Staffel – die charismatischen Konterparts für ihn fehlen und einzig James Frain einer der wenigen Lichtblicke im Cast ist, während sich auch der mittlerweile als Superman bekannte Henry Cavill als Charles Brandon nur allzu selten am englischen Hofe sehen lässt. Einzig und immerhin Sarah Bolger (The Lazarus Effect), die mittlerweile einen festen Part bei Into the Badlands innehat, weiß als Mary Tudor einige Szenen an sich zu reißen und bekommt gefühlt die zweieinhalbfache Screentime zugestanden wie noch in der Staffel zuvor, was ich zwar als durchaus begrüßenswert erachte, die Sache in seiner Gänze aber auch nicht ausgegorener macht.

Noch immer ist die Thronfolge Thema und somit Henrys Wunsch, einen stattlichen Sohn sein Eigen zu nennen, noch immer spalten seine Reformationen das Volk und die geistliche Obrigkeit und währenddessen beginnt im Norden Englands die Pilgerreise der Gnade, eine geschichtsträchtige Rebellion der Katholiken, die gleichermaßen die größte Krise während der Regentschaft des Königs darstellte, hier aber mehr wie ein unliebsames Scharmützel wirkt und auch in den weiteren Folgen eher am Rande thematisiert wird, als dass dieser Aufstand wirkliche Folgen nach sich ziehen würde und in der Beziehung, einmal nicht nur die Bettgeschichten des Königs zu thematisieren, versagt Die Tudors in der dritten Staffel auffallend, während es zumindest begrüßenswert ist, dass James Frain als Henrys engster Vertrauter und Rechte Hand Thomas Cromwell immerhin noch eine größere Rolle bei den Geschicken des Königs und am englischen Hofe spielt, doch kommt der Serie auch hier wieder ihre Sprunghaftigkeit in die Quere, die all das doch recht abgehackt und wenig zusammenhängend wirken lässt.

Szenenbild aus Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc.
© Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Unter diesen Gesichtspunkten scheint es schon beinahe lächerlich, dass sich die dritte Staffel Die Tudors in zwei große Zeitabschnitte teilt, die jeweils vier Folgen umfassen und deren jeweilige Finalfolge auch noch am gelungensten geraten ist, doch weitaus erstaunlicher ist es auch, dass beinahe jede Folge für sich genommen durchaus überzeugt, wenn sie auch allesamt hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, doch als Historien-Drama mit teils fiktionalisierten Abweichungen macht die Serie noch immer eine gute Figur, was dann aber eher an den Darstellern, den Kostümen, dem Setting liegt und weniger an der zumindest folgenübergreifend betrachteten eher unausgegorenen Erzählweise, die kurioserweise innerhalb einer einzelnen Folge nicht annähernd so negativ ins Gewicht fällt, wie bei einer Betrachtung des Gesamtbildes, weshalb ich mir auch die seltene Freiheit genommen habe, die rein rechnerisch ermittelten Punkte für die Serie geringfügig nach unten zu korrigieren, denn hier ist das Gesamtbild tatsächlich weniger überzeugend als die Summe seiner Teile, doch hoffe ich immer noch, dass zumindest die vierte und finale Staffel die Serie zu einem zufriedenstellenden Abschluss bringen wird.

Fazit & Wertung:

Hatte ich gehofft, Die Tudors würde sich im dritten Jahr zu ungeahnten Höhen aufschwingen, ist stattdessen das Gegenteil der Fall und die Staffel scheitert kläglich daran, in gerade einmal acht Folgen eine vier Jahre umspannende Geschichte zu erzählen, deren einzelne Episoden zwar durchaus gelungen sind, jedoch auch weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, sich vor allem kaum zu einem stimmigen Ganzen zu fügen wissen.

6,5 von 10 durchtriebenen Machenschaften am englischen Hof

[wp-review id="25840"]

Episodenübersicht: Staffel 3

01. Civil Unrest (7/10)
02. The Northern Uprising (7/10)
03. Dissension and Punishment (7/10)
04. The Death of a Queen (7,5/10)
05. Problems in the Reformation (7/10)
06. Search for a New Queen (7/10)
07. Protestant Anne of Cleves (7/10)
08. The Undoing of Cromwell (8/10)

 

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Review: Mob City (Serie)

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Mob City | © WVG Medien

Und da wäre ich auch schon wieder, heute mit einer Serie, die es leider nie über ihre erste kurze Staffel hinausgeschafft hat und nun als Miniserie gehandelt wird. Trotzdem war es schön, einmal mehr ins L.A. der 1940er abzutauchen.

Mob City

Mob City, USA 2013, ca. 42 Min. je Folge

Mob City | © WVG Medien
© WVG Medien

Serienschöpfer:
Frank Darabont
Ausführende Produzenten:
Frank Darabont
Michael De Luca
Elliot Webb

Main-Cast:
Jon Bernthal (Joe Teague)
Milo Ventimiglia (Ned Stax)
Neal McDonough (William Parker)
Alexa Davalos (Jasmine Fontaine)
Jeffrey DeMunn (Hal Morrison)
Robert Knepper (Sid Rothman)
Jeremy Luke (Mickey Cohen)
Gregory Itzin (Mayor Fletcher Bowron)
Edward Burns (Bugsy Siegel)
in weiteren Rollen:
Simon Pegg (Hecky Nash)
Jeremy Strong (Mike Hendry)
Richard Brake (Terry)
Mekia Cox (Anya)
Iddo Goldberg (Leslie Shermer)
Dana Gould (Tug Purcell)
Mike Hagerty (Fat Jack Bray)
James Landry Hébert (Miles Hewitt)
Michael McGrady (Chief Clemance Horall)
John Pollono (Pat Dolan)
Daniel Roebuck (Nick Bledsoe)
Andrew Rothenberg (Eddy Sanderson)
Gordon Clapp (Carl Steckler)
Brendan Sexton III (Jerry Edelstein)
Micah Parker (Moe Feltzer)

Genre:
Krimi | Drama | Thriller | Historie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Mob City | © WVG Medien
© WVG Medien

Los Angeles gegen Ende der 1940er-Jahre: Das organisierte Verbrechen erlebt unter der Führung von Mickey Cohen und Bugsy Siegel ein ungeahntes Hoch und die polizeilichen Kräfte, allen voran der durch und durch lautere William Parker sehen sich dem Aufstieg des Mobs nahezu hilflos gegenüber. Inmitten dieser Querelen befindet sich Detective Joe Teague, der längst vie Mittelsmann namens Ned Stax in Verbindung mit den Mobstern steht und für entsprechendes Entgelt beinahe alles zu tun bereit ist. Eines Abends tritt Hecky Nash an Teague heran und bittet ihn um dessen Hilfe bei der Erpressung einiger Mafia-Angehöriger, doch ahnt keiner der beiden, wie die Sache letztendlich ausgehen wird, bei der nicht nur Stax, sondern auch Cohens engster Vertrauter Sid Rothman längst ihre Finger im Spiel haben, was auch Nashs Frau Jasmine Fontaine alsbald tangieren wird, doch hinsichtlich der Korruption in L.A. sind es eben harte Zeiten...

Rezension:

Es fiele leicht, die von TNT produzierte und nach nur einer läppischen Staffel – in diesem Fall also gerade einmal mageren sechs Folgen – eingestellte Serie Mob City nach einem nur allzu flüchtigen Blick mit der zugegebenermaßen deutlich wertiger wirkenden HBO-Produktion Boardwalk Empire zu vergleichen, doch hat man damit den Kern der Sache dann nun doch nicht getroffen, denn auch wenn es in beiden Fällen um Gangster – Mobster – und deren illegale Geschäfte geht, die eine Geschichte im Amerika der 1920er, die andere Geschichte im Amerika der 1940er (inklusive Rückbezügen auf die 20er) angesiedelt sind, reicht das noch lange nicht aus, beide Serien über einen Kamm zu scheren, wie auch die Vielzahl an Filmen zum Thema unterstreichen, die sich ja durchaus teils gravierend zu unterscheiden imstande sehen. Im Grunde ist der Ansatz der vom The Walking Dead-Schöpfer (nur der Serie, nicht der Comics!) Frank Darabont ersonnenen Serie auch nicht zu verachten und durchaus hochkarätig besetzt, weshalb ich geneigt wäre, eine Lanze für das leider so kurzlebige Projekt zu brechen, doch leider braucht die Show tatsächlich ein paar Folgen, um in Fahrt zu kommen und ihren Rhythmus zu finden, was natürlich bei gerade einmal sechs Folgen die denkbar schlechtesten Voraussetzungen sind, um ein dankbares Publikum zu finden.

Szenenbild aus Mob City | © WVG Medien
© WVG Medien

So wird man in Semper Fi (1.01) – die noch dazu mit einer nicht näher erklärten, geschweige denn größere Bewandtnis habenden Rückblende eröffnet – schier erschlagen von all den Figuren und weiß sich kaum zurechtzufinden, so dass auch der Gastauftritt von Simon Pegg (The World’s End) hier nicht mehr viel zu retten imstande ist, denn während man sich bei der Figur von Jon Bernthal (Daredevil) ob ihrer Motivation und Einstellung, ihrer Beweg- und Hintergründe unsicher ist, glänzt der als Hauptdarsteller geführte Milo Ventimiglia (Heroes) die meiste Zeit mit Abwesenheit. Stattdessen wird man mit einer Schar aus Mobstern und Polizisten konfrontiert und hat seine liebe Mühe, die unterschiedlichen Fraktionen wie auch die korrupten von den nicht korrupten Gesetzeshütern zu unterscheiden und abgesehen von dem in der ersten Folge scheinbar bereits abgehandelten Plot um Simon Peggs Figur sucht man einen roten Faden noch recht vergeblich. Dennoch macht die Folge durchaus auch neugierig, speziell was das ambivalente Verhalten von Bernthals Joe Teague anbelangt, das so gar nicht zu dem eines Gesetzeshüters passen will, ebenso wie man sich zum Ende der Folge hin fragt, welche Rolle Ventimiglias Ned Stax in den Reihen der Mobster spielt.

Die zweite Folge Falsches Spiel (1.02) löst dann auch prompt einige dieser Rätsel, nur um neue Geheimnisse auf den Plan zu rufen, die es zu ergründen gilt, doch immerhin bekommt man nun auch Gewissheit bezüglich der Rolle von Alexa Davalos (Gwen aus Angel), die bis dato nur zaghaft angedeutet worden ist, doch in der Beziehung suhlt sich Mob City auch geradezu im Noir-Flair: alles ist undurchsichtig, düster, vielschichtig, oberflächlich glänzend, doch unter der Oberfläche abgründig und brodelnd und man muss schon ein Freund dieser Art der Inszenierung sein, denn die TNT-Serie treibt diese Attitüde geradezu auf die Spitze und wirkt zuweilen beinahe wie eine Karikatur einschlägiger Filme und Serien, ohne aber wohl eine sein zu wollen. Da sind die obligatorischen Leuchtreklame-Tafeln, die die ansonsten finstere Nacht beleuchten und sich in wohlplatzierten Pfützen spiegeln, da hat es Gangster, allesamt in Anzügen und ausnehmend eloquent, ein durch und durch korruptes Polizeisystem, protzige Revue-Vorstellungen, konspirative Hinterhoftreffen, Morde in italienischen Restaurants und natürlich Unmengen an Swing-Musik und Kette rauchende Femme Fatales in engen Kleidern, aber all das hat tatsächlich System und der Coolness-Faktor ist nicht zu unterschätzen, doch bleiben insbesondere die ersten Folgen aufgrund dieser inszenatorischen Ambitionen merkwürdig kalt und unnahbar, so dass sich insbesondere die Figuren einem erst ab der zweiten Hälfte der Staffel zu öffnen beginnen.

Szenenbild aus Mob City | © WVG Medien
© WVG Medien

Und plötzlich offenbart Mob City durchaus auch erzählerische Qualitäten und je mehr sich das Puzzle an Zusammenhängen zusammenzusetzen beginnt, je eher man die unterschiedlichen Personen den einzelnen Fraktionen zuordnen kann oder in ihnen dem Namen nach alte Bekannte wie eben Mickey Cohen oder Bugsy Siegel wiederzuerkennen beginnt, umso spannender präsentiert sich plötzlich das Geschehen rund um Teague und langsam aber stetig baut sich eine gewisse Tendenz zum Binge-Watching auf, nur um allzu bald jäh unterbrochen zu werden, denn während sich Darabonts Serie ab der dritten Folge mehr und mehr zu steigern versteht, insbesondere bei Ungeziefer (1.05) mit einem wahnsinnig spannenden Cliffhanger aufzuwarten weiß und mit Liegen bleiben (1.06) in ein nicht minder spannendes Finale mündet, werden hier zwar sicherlich einige erzählerische Punkte verknüpft, doch mit dem Wissen um die Einstellung der Serie nach diesen sechs Folgen bekommen bereits während der Sichtung der finalen Folge einzelne Szenen einen schalen Beigeschmack, da nur allzu offensichtlich wird, dass hier Grundsteine für zukünftige Plots gelegt werden, zu deren Realisation es nie kommen wird. Wer vielleicht nur einen kurzen Blick bei der Serie riskiert hat, mag meinen, es sei nicht schade drum, doch insbesondere aufgrund der ausgesucht guten und abwechslungsreichen Besetzung hätte ich mir ob der sich im positivsten Sinne entwickelnden Story eine zweite Staffel durchaus gewünscht und vorstellen können, doch für den überschaubaren Zeitvertreib von rund 240 Minuten taugt Mob City als Miniserie betrachtet trotz des holprigen Einstiegs durchaus, sofern man denn eine gewisse Affinität für Noir Elemente mit sich bringt, denn ansonsten ließe sich die Zeit sicherlich sinnvoller nutzen.

Fazit & Wertung:

In dem Wissen, dass es die TNT-Serie Mob City nie über ihre erste Staffel hinausgebracht hat und nunmehr als Miniserie vermarktet wird, lohnt sich ein Blick im Grunde lediglich für Fans des Noir-Genres im Allgemeinen und ist ansonsten vielleicht noch ob der hochkarätigen Besetzung einen Blick wert, doch auch wenn die Serie sich innerhalb weniger Folgen gehörig zu steigern weiß, braucht sie in Anbetracht der gerade einmal sechs Folgen schlichtweg viel zu lange, den eigenen Takt und Ton zu finden.

7,5 von 10 wilden Schießereien verfeindeter Mobster

[wp-review id="27988"]

Episodenübersicht:

01. Semper Fi (7/10)
02. Falsches Spiel (7/10)
03. Red Light (7,5/10)
04. Der Bananenkönig (7,5/10)
05. Ungeziefer (8/10)
06. Liegen bleiben (8/10)

 
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Mob City ist am 02.07.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von WVG Medien erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

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Review: Lucifer | Staffel 1 (Serie)

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Lucifer | © Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved

Schon ist das Wochenende wieder im vollen Gange und während wir es heute Morgen endlich geschafft haben, unsere neueste Serien-Binge-Watching-Versuchung zu beenden (dazu kommen wir später selbstverständlich noch), möchte ich euch heute mal ein wenig vom Teufel erzählen, der ja jetzt nun auch seine eigene Serie hat, die dazu noch gar nicht mal so schlecht ist, leider aber auch nicht überragend gut. Allein schon beim Namen Neil Gaiman nämlich wurde ich hellhörig und bin deshalb natürlich auch schon ganz heiß auf American Gods nächstes Jahr, aber das ist ja schon wieder eine andere Geschichte. Auf alle Fälle habe ich mich mal hingesetzt und meine Eindrücke festgehalten und zudem noch gestern Abend wieder einmal eine hübsche kleine Zeichnung zu den beiden Hauptfiguren gefertigt, auch um neues Material für den Slider zu haben. So, jetzt aber genug der (Vor-)Worte und ein weiterhin schönes Wochenende allerseits.

Lucifer
Staffel 1

Lucifer, USA 2015-, ca. 42 Min. je Folge

Lucifer | © Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Serienschöpfer:
Tom Kapinos
Ausführende Produzenten:
Tom Kapinos
Ildy Modrovich
Len Wiseman
Jonathan Littman
Jerry Bruckheimer
Joe Henderson

Main-Cast:
Tom Ellis (Lucifer Morningstar)
Lauren German (Chloe Decker)
Kevin Alejandro (Dan Espinoza)
D.B. Woodside (Amenadiel)
Lesley-Ann Brandt (Mazikeen)
Scarlett Estevez (Trixie)
Rachael Harris (Linda Martin)
in weiteren Rollen:
Kevin Rankin (Malcolm Graham)
Lochlyn Munro (Anthony Paolucci)
Evan Arnold (Jacob Williams)
Dawn Olivieri (Lt. Olivia Monroe)

Genre:
Fantasy | Krimi | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Lucifer | © Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Der Teufel hat die Schnauze voll von der Hölle und beschließt, mit seiner dämonischen Begleitung Mazikeen im Schlepptau, den feurigen Gestaden den Rücken zu kehren und sich auf der Erde – genauer in Los Angeles – eine Auszeit zu können. Hier eröffnet er als Lucifer Morningstar einen Nachtclub namens "Lux" und frönt fortan seinem Hedonismus und grenzenloser Dekadenz. Als er jedoch eines Tages mehr durch Zufall Detective Chloe Decker begegnet, merkt Lucifer, wie sehr es ihn danach verlangt, die Schuldigen zu bestrafen, weshalb er sich zu ihrem Ärgernis an ihre Fersen heftet. Derweil lässt sich Lucifers Bruder – der Engel Amenadiel – aus dem Himmel herab, um den Teufel zur Rückkehr in die Hölle zu bewegen, doch Lucifer weigert sich standhaft und ist regelrecht berauscht von der Faszination für menschliche Gefühle, die er nicht annähernd zu durchschauen weiß...

Rezension:

Auf Lucifer, die seit dem 15. Juli exklusiv bei Amazon Prime verfügbare FOX-Serie, hatte ich bereits im Vorfeld durchaus große Hoffnungen gelegt, denn eine Serie, deren Hauptfigur auf dem von Neil Gaiman (Stardust – Der Sternwanderer) geschaffenen Comic-Charakter basiert und die noch dazu von Tom Kapinos ersonnen worden ist, der seinerzeit eben auch für Californication verantwortlich zeichnete, die in ihren besten Momenten ja auch schon mit einer Mischung aus schlüpfrigen Humor und durchaus ernsten Zwischentönen zu brillieren wusste, versprach allerfeinste Unterhaltung, wenn ich auch zunächst skeptisch war bezüglich der Besetzung von Tom Ellis als Teufel höchstpersönlich, denn dafür sah er auf den Vorschaubildern doch für meinen Geschmack, zu nett, zu geleckt, zu nullachtfünfzehn aus, doch weit gefehlt, ist gerade er es, der mit seinem Charme und seiner Art die Serie tatsächlich überhaupt erst sehenswert macht.

Szenenbild aus Lucifer | © Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
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Bereits in der ersten Folge Die teuflische Auszeit (1.01) nämlich wird deutlich, wohin die Reise geht und Lucifer entpuppt sich rasch als komödiantisch angehauchtes, mit einem Touch des Übernatürlichen behaftetes Police-Procedural nebst Fall der Woche und allem was dazu gehört. Wie bekannt sein dürfte, bin ich ja nun kein großer oder ausgewiesener Freund von derartigen Serien und so war ich bereits nach einigen Folgen durchaus auch ein wenig enttäuscht, obgleich die Serie wirklich einen hohen Unterhaltungswert besitzt und zumindest Ansätze einer fortlaufenden Handlung erkennen lässt, doch bis es dazu kommt, sollen noch einige Folgen ins Land streichen, was bei einer eher an einen Kabelsender erinnernden Staffellänge von gerade einmal dreizehn Folgen nichts allzu Gutes verheißt. So hatte ich also durchaus meinen Spaß mit dem höllischen Treiben und Ellis‘ Interpretation des Höllenfürsten allein macht die Sache wie gesagt schon interessant, doch türmen sich auch mehr und mehr die verpassten Möglichkeiten, vor allem aber die dramaturgischen Unzulänglichkeiten, die die Serie nur zu bereitwillig in Kauf nimmt.

Szenenbild aus Lucifer | © Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das nimmt zuvorderst seinen Anfang damit, dass Lucifer keinen Hehl daraus macht, der Herrscher der Hölle zu sein, der sich nun eben quasi im Urlaub auf der Erde befindet und ausgehend von der Polizistin Chloe Decker (Lauren German), an deren Fersen er sich heftet, halten ihn nicht gerade wenige Leute für verrückt, doch niemand, ausgerechnet nicht einmal seine Therapeutin, übrigens auch eine zunächst recht undankbare Rolle für Rachael Harris, die außer einigen Schmunzlern nicht allzu viel zur Handlung beiträgt, ist bereit, die Konsequenzen aus dem Verhalten von Lucifer Morningstar zu ziehen. Einer der Lichtblicke dagegen war D.B. Woodside (Buffy) als Engel Amenadiel, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Lucifer in die Hölle zurückzubringen und damit den immerhin den Grundstein für einen mehrere Folgen überdauernden Plot legt, doch wird auch sein Verhalten zunehmend ambivalenter, ähnlich wie es sich auch bei Lucifer selbst verhält, wobei man dessen Wankelmut und Stimmungsschwankungen noch weit eher auf seinen Charakter schieben und damit erklären könnte.

Szenenbild aus Lucifer | © Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Interessanter wird es dann etwa ab Der gefallene Engel (1.06), wenn auch die mit Lesley-Ann Brandt (Spartacus) hervorragend besetzte Dämonin Mazikeen mehr zu tun bekommt, als bloß in Lucifers Club Gläser zu schrubben und spätestens hier beginnt sich dann auch eine fortlaufende Handlung zu entfalten, die nach einigen weiteren generischen Ausflügen ins Krimi-Genre zumindest in drei rundweg überzeugende Finalfolgen mündet, die auch das Interesse erhöhen, der Serie bei ihrer zweiten Staffel erneut Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, wenn sich auch hier wieder einige dramaturgische Mängel auftun, doch bezieht die Serie Lucifer eben – ähnlich wie das tendenziell durchaus vergleichbare Castle – ihren Reiz eben zuvorderst aus der Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren und in der Beziehung hat man es mit Ellis und German hervorragend getroffen, zumal auch die zu erwartenden Schlüpfrigkeiten und allerhand Anspielungen auf Gott und den Teufel nicht fehlen, wobei man der Serie in diesen Momenten schon ihren Network-Charakter anmerkt, denn obwohl Lucifer verbal gerne mal deftig zur Sache geht, wirkt das Treiben in seiner Gesamtheit doch ungewöhnlich brav und handzahm, was in den wenigen Momenten, in denen Lucifers "böse" Seite zum Vorschein kommt, noch einmal unterstrichen wird, ganz davon abgesehen, dass die Tricktechnik in diesen Fällen oftmals erschreckend erbärmlich zu nennen ist.

Zeichnung von Lucifer und Chloe | © Wulf Bengsch

So komme ich also zu dem Schluss, dass hier merklich mehr drin gewesen wäre und man sicherlich auch nicht gezwungenermaßen eine abgewandelte Form Polizeiserie aus dem Stoff hätte machen müssen und sich stattdessen gerne verstärkt den zentralen Konflikten der Handlung und der Figuren hätte widmen dürfen, doch macht Lucifer schlichtweg eine Menge Spaß und bietet kurzweilige Unterhaltung, wenn auch die Parallelen zu Serien wie der im vorangegangenen Absatz Genannten (und vielen weiteren) nicht von der Hand zu weisen sind und so die Produktion ein wenig uninspiriert wirkt, doch Erfolg versprechende Konzepte zu kopieren hat sich ja schon oft genug rentiert und immerhin findet Kapinos neuester Serienstreich ein ausreichendes Maß an Alleinstellungsmerkmalen, um sich eine Daseinsberechtigung attestieren lassen zu können.

Fazit & Wertung:

Tom Kapinos' Serienschöpfung Lucifer auf Basis des Neil Gaiman-Charakters besitzt im Grunde alle Zutaten für eine außergewöhnliche, satirische, spannende, dramatische und abwechslungsreiche Serie fernab ausgetretener Pfade, doch mit der Entscheidung, den Plot in das Korsett eines Police-Procedurals zu pressen, tut man sich wahrlich keinen Gefallen und verschenkt einiges an Potential, während immerhin Lucifers spleenige Art und sein arroganter Charme leichtfüßig-augenzwinkernde Unterhaltung versprechen.

7,5 von 10 teuflischen Mordermittlungen

[wp-review id="30039"]

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Die teuflische Auszeit (7,5/10)
02. Der Teufel in Therapie (7/10)
03. Eifersucht und Erpressung (7/10)
04. Der Höhlenmensch im Manne (7,5/10)
05. Das Duell der Künstler (7/10)
06. Der gefallene Engel (8/10)
07. Der Fall Palmetto (7,5/10)
08. Tödlicher Seitensprung (7/10)
09. Lucifer und der Pater (7,5/10)
10. Mord nach Rezept (7/10)
11. Der heilige Lucifer (8/10)
12. #TeamLucifer (8/10)
13. Einmal Hölle und zurück (8/10)

 
 
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Lucifer | Staffel 1 ist ist seit dem 15.07.16 exklusiv bei Amazon Prime Instant Video verfügbar.

The post Review: Lucifer | Staffel 1 (Serie) appeared first on Medienjournal.

Review: Firefly – Der Aufbruch der Serenity (Serie)

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Firefly - Der Aufbruch der Serenity | © Twentieth Century Fox

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Firefly/Serenity – Das ganze gorram ´Verse

Diese Serie ist Teil des Firefly/Serenity ´Verse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Okay, sitzt ihr gut, seid ihr bereit? Heute nämlich widme ich mich einer meiner absoluten Lieblingsserien überhaupt, weil es ja wohl nicht angehen kann, dass ich hier als Whedon-Fanboy auf dem Blog keinen Eintrag zu Firefly habe. Außerdem gibt es dann ja da noch den Film, die ergänzenden Comics und das Brettspiel, was ich hier ja zumindest schon mal vorgestellt habe und deshalb habe ich gleich mal wieder eine neue und natürlich entsprechend bebilderte Special-Seite ins Leben gerufen (siehe oben), die ich baldmöglichst mit noch viel mehr Content zu füllen gedenke. Jetzt aber solltet ihr euch erst einmal einen frischen Kaffee/Tee oder ein kühles Bier holen, denn es handelt sich um meinen bis dato längsten Artikel und Wordpress zählt (exklusive dieser Einleitung selbstredend) knapp über 3.500 Wörter. Auf geht’s also, in Erinnerungen zu schwelgen und einer der großartigsten Serien aller Zeiten zu huldigen!

Firefly
Der Aufbruch der Serenity

Firefly, USA 2002-2003, ca. 44 Min. je Folge

Firefly - Der Aufbruch der Serenity | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Ausführende Produzenten:
Joss Whedon
Tim Minear

Main-Cast:
Nathan Fillion (Captain Malcolm 'Mal' Reynolds)
Gina Torres (Zoë Washburne)
Alan Tudyk (Hoban 'Wash' Washburne)
Morena Baccarin (Inara Serra)
Adam Baldwin (Jayne Cobb)
Jewel Staite (Kaylee Frye)
Sean Maher (Dr. Simon Tam)
Summer Glau (River Tam)
Ron Glass (Shepherd Book)
in weiteren Rollen:
Christina Hendricks (Saffron)
Mark Sheppard (Badger)
Michael Fairman (Adelai Niska)
Carlos Jacott (Lawrence Dobson)
Gregg Henry (Sheriff Bourne)
Doug Savant (Commander Harken)
Jonathan M. Woodward (Tracey)
Melinda Clarke (Nandi)
Richard Brooks (Jubal Early)
Jeff Ricketts (Blue Glove Man #1)
Dennis Cockrum (Blue Glove Man #2)

Genre:
Abenteuer | Drama | Science-Fiction | Western

Trailer:

 

Inhalt:

Beginn des 26. Jahrhunderts: Nachdem sich die Menschheit immer weiter vermehrt und die Ressourcen der Erde-von-einst schlussendlich aufgebraucht waren, wandte man sich einem neuen Planetensystem zu und machte zahllose Welten mittels Terraforming bewohnbar, um sie kolonisieren zu können. Während die Kernwelten aber einem hochtechnisierten Standard entsprechen, erinnert das Leben in den Randwelten noch stark an die Zeiten des Wilden Westens. Über all diese Welten wacht die Staatsmacht der sogenannten Allianz, die in der Schlacht von Serenity Valley auf dem Planeten Hera einen vernichtenden Schlag gegen die letzten Unabhängigen – ihrer Kleidung wegen auch Browncoats genannt – führen konnte.

Szenenbild aus Firefly - Der Aufbruch der Serenity | © Twentieth Century Fox
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Sechs Jahre sind seitdem vergangen und einer der überlebenden Browncoats, Malcolm Reynolds, ist mittlerweile Captain eines Schiffs der Firefly-Klasse, das er Serenity genannt hat. Gemeinsam mit seiner rechten Hand Zoë und deren Ehemann Wash – gleichzeitig Pilot des Schiffs – sowie der Mechanikerin Kaylee, dem Söldner Jayne und nicht zuletzt der Companion Inara, der er eines der Shuttles des Schiffs vermietet, durchstreift er das All und nimmt dubiose wie halblegale Aufträge an, um sich und seine Crew über Wasser zu halten und gleichzeitig unter dem Radar der Allianz zu bleiben. Als Mal auf dem Mond Persephone eine Handvoll Passagiere – Shepherd Book und Dr. Simon Tam und Lawrence Dobson – an Bord nimmt, ahnt er nicht, dass nicht nur seine Crew sich damit alsbald vergrößern wird, sondern er sich und sein Schiff auch gleichsam zur Zielscheibe für die Allianz und andere, noch weit bedrohlichere Fraktionen gemacht hat...

Rezension:

Joss Whedons kurzlebige Science-Fiction-Western-Serie Firefly als Phänomen zu bezeichnen, ist sicherlich nicht zu hoch gegriffen, denn nachdem die Produktion nach gerade einmal elf Folgen ihr Ende fand (immer vierzehn sind produziert worden und fanden auch ihren Weg ins Heimkino), sollte ein beispielloser Siegeszug beginnen, denn auf DVD – und später Blu-ray – fand die Serie eine dermaßen treue wie fanatische Fangemeinde (zu der übrigens auch ich mich zähle), die ihresgleichen sucht, was nicht nur drei Jahre später zu einem aufwändig produzierten Spielfilm führen sollte, der zumindest einige der offenen Handlungsfäden aufgriff, sondern im Nachgang mehrere Comic-Reihen und One-Shots nach sich zog, ein Brettspiel sowie mehrere Rollenspiel-Adaptionen, wobei bis zum heutigen Tage keine Ende abzusehen ist und die Fans der Serie weiterhin die Treue halten, obschon beinahe anderthalb Dekaden alt, während Nathan Fillion fernab vieler anderer Rollen wohl für immer als Captain Malcolm Reynolds in Erinnerung bleiben wird, was selbst in seinem ungleich erfolgreicherem Crime-Procedural Castle immer wieder aufgegriffen wird. Was aber macht die Faszination von Firefly aus, die bis heute ungebrochen ist. Nach meiner jüngsten von vielen Wiederholungssichtungen möchte ich dazu zumindest in Teilen Stellung zu nehmen versuchen.

Szenenbild aus Firefly - Der Aufbruch der Serenity | © Twentieth Century Fox
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Dass es sich um eine der für Fans wohl tragischsten Serien-Absetzungen aller Zeiten handelt und FOX schon im Vorfeld mehrere Böcke geschossen hat, indem die Ausstrahlungsreihenfolge verändert worden ist und ausgerechnet der fulminante Pilotfilm schließlich erst als Abschluss der Saga gezeigt worden ist, was nicht nur chronologisch keinerlei Sinn ergibt, soll aber gar nicht einmal Teil meines Artikels sein, denn der Drops ist gelutscht, wie es so schön heißt und so konzentriere ich mich lieber auf die Stärken der Serie und ihre besten Momente.

Der Aufbruch der Serenity

Bereits der rund anderthalbstündige Pilot Serenity (1.01) kommt derweil mit einem ganzen Füllhorn an Ideen und Plot-Devices daher, ohne überladen oder richtungslos zu wirken, während es Joss Whedon, der in bester Tradition hier sowohl für das Drehbuch als auch die Regie verantwortlich zeichnete, bereits auf den ersten Metern gelingt, ein familiäres Gefühl für die Crew der Serenity zu erzeugen, die allesamt in Miniaturen bereits grob umrissen und charakterisiert werden, wozu es teils nicht einmal vieler Worte bedarf, ähnlich wie die Welt der Zukunft sofort in ihren Bann zieht und man begierig nach jedem Happen an Information zu lechzen beginnt, sowohl was die Browncoats und die Schlacht im Serenity Valley anbelangt, die auch die Serie eröffnet, als auch was es mit der Allianz auf sich hat und vor allem den Reavern, während die neusten Passagiere des Schiffs der Firefly-Klasse für sich genommen schon Rätsel aufgeben und ihre Geheimnisse mit sich tragen. Besseres Storytelling, insbesondere für einen Serienpiloten, wird man so schnell nicht finden können, da sich hier Spannung, Faszination, Action, Humor und Emotion ein ums andere Mal die Klinke in die Hand drücken. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht, wen der Pilot nicht in seinen Bann zieht, der kann die Sichtung gleich beenden, denn alles was Firefly so unvergesslich, kultig und liebenswert macht, wird hier bereits in groben Zügen vorweggenommen.

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Bei der sich hieran anschließenden, ebenfalls von Whedon geschriebenen und inszenierten Folge Schmutzige Geschäfte (1.02) handelt es sich dann wiederum um die tendenziell wohl schwächste Folge der Serie, was aber mitnichten am Plot oder Whedon liegt, sondern schlicht daran, dass Joss nach der Entscheidung seitens FOX, den Piloten eben nicht als Piloten der Serie auszustrahlen, exakt ein Wochenende Zeit hatte, das Skript zu überarbeiten, was man ihm an manchen Stellen eben ansieht, denn statt sich auf die durchaus überzeugende und viel von den Grauschattierungen der Welt kündende Story konzentrieren zu können, wird hier auch viel Character-Building betrieben, was aber mit Rückbezug auf den Pilotfilm logischerweise oft reichlich redundant und folglich unnötig wirkt, wodurch eine dem Grunde nach starke Geschichte, in der man auch Michael Fairman als sadistischem Auftraggeber Adelai Niska das erste Mal begegnet, unnötig abgewertet.

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Nichtsdestotrotz wird auch hier wieder deutlich, wie formidabel sich die Western- mit den Science-Fiction-Elementen verbinden lassen und wie durchdacht und lebendig die Welt von Firefly in allen Belangen wirkt, ohne dass sich jemand die Mühe machen müsste, Dinge weitschweifig zu erklären. So staunte man noch in der ersten Folge über Morena Baccarin (Homeland) in ihrer Rolle als Inara Serra und das Konzept der gesellschaftlich hochgeachteten Companion, nur um gleich hier zu sehen, dass es sich selbst auf den Randwelten so verhält, dass man ihr mit Respekt und Hochachtung begegnet. Überhaupt habe ich Morena Baccarins Besetzung – ursprünglich hatte Rebecca Gayheart die Rollen – in der Hinsicht immer als großen Zugewinn für die Serie betrachtet, denn es gäbe wohl nicht viele Frauen, die diese Mischung aus Erhabenheit, Eleganz und Sinnlichkeit ihr Eigen nennen, um diese Rolle mit Leben zu füllen.

Bis ans Ende des `Verse

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Von hier ausgehend folgt mit Fernab der Zivilisation (1.03) eine ganz und gar andersartige, vergleichsweise horrorlastige Episode, die mich in ihren besten Momenten doch sehr an Event Horizon erinnert hat und unterstreicht, wie vielfältig und wandelbar die Serie doch sein kann, denn wo es vorher halblegale Gaunereien und ein Zugraub waren, die doch sehr an das Western-Setting angelehnt waren, geht Firefly dank des versierten Angel-Autoren Tim Minear hier stark in Richtung Suspense und Horror und widmet sich einmal mehr dem Thema der Reaver, die allerdings im weiteren Staffelverlauf arg ins Hintertreffen geraten und erst im Spielfilm Serenity ihre Renaissance erleben sollten. Die vierte Episode Das Duell (1.04) wiederum – übrigens von Buffy-Veteranin Jane Espenson geschrieben – hält einige wunderbare Szenen für Kaylee (Jewel Staite) bereit, die nicht nur aufgrund ihres Status als Schiffsmechanikerin oftmals das Herz und die Seele der Firefly-Crew darstellt und hier gehörig Profil bekommt, während auch die oft schwierige Beziehung zwischen Mal und Inara weitergehend beleuchtet wird und wir mit einem Duell im Morgengrauen ein weiteres, klassisches, aber elegant abgeändertes Motiv aus einschlägigen Western präsentiert bekommen und auch der von Mark Sheppard verkörperte Badger, den man bereits in der Pilotfolge kennengelernt hat, hier erneut auftreten darf, so dass gemeinsam mit der spannenden Inszenierung der wohlhabenden Welt von Persephone das Worldbuilding vorangetrieben wird.

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Die nächste Episode In letzter Sekunde (1.05) ist dabei gar eine direkte Fortsetzung der Ereignisse, so dass sich der Gedanke, einem zwar ungemein kreativ und abwechslungsreich inszeniertem Procedural beizuwohnen, langsam zu verflüchtigen beginnt, während hier insbesondere der von Sean Maher (Viel Lärm um Nichts) gespielte Dr. Simon Tam und dessen Schwester River – dargestellt von der großartigen Summer Glau (Terminator: S.C.C.), die kurz zuvor in der dritten Staffel Angel in der Folge Liebe und andere Schwierigkeiten (3.13) ihr Leinwanddebüt gab – näher beleuchtet werden und spürbar in den Vordergrund rücken. Das äußert sich auch in erhellenden Rückblenden auf die Kindheit der Beiden und als nettes Trivia am Rande sei in dem Zusammenhang erwähnt, dass Zac Efron den jungen Simon gespielt hat und damit seine erste Rolle überhaupt übernahm. Davon abgesehen handelt es sich zwar um eine der schwächeren Episoden, was den eigentlichen Plot anbelangt, doch ist es durchaus sinnvoll gewesen, die einst wohlhabenden und jetzt auf der Flucht befindlichen Geschwister mal ein wenig mehr in den Vordergrund zu rücken, doch dessen ungeachtet hat die Folge für sich genommen schon Kultcharakter, da sie erwiesenermaßen den Grundstein für die TV Trope der "Big Damn Heroes" gelegt hat.

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Die Frau des Captains und der Held von Canton

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Bei der darauffolgenden Episode mit dem vielsagenden Titel Mrs. Reynolds (1.06) handelt es sich derweil schon wieder um eines von vielen Highlights innerhalb der Staffel und wie könnte es auch anders sein, nahm hier erneut Joss Whedon auf dem Regiestuhl Platz und ersann auch die zugrundeliegende Geschichte, deren Prämisse einmal mehr gerade deshalb so gut aufgeht, da man so herzlich wenig über das `Verse und dessen Gesetzmäßigkeiten weiß und die Situation, in der Mal sich nach einer durchzechten Nacht wiederfindet, deshalb gar nicht mal so unglaubwürdig ist, wobei hier zunächst wie zu erwarten auch der Humor groß im Vordergrund steht und die unverhoffte Heirat des Captains nicht nur für die Crew mehr als einige Lacher bereithält. Ganz groß aufspielen tut hier allerdings die seinerzeit noch eher unbekannte Christina Hendricks (Hap and Leonard) als Saffron, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass ihre Figur in einer späteren Folge erneut in Erscheinung treten wird. Davon abgesehen steht hier aber ganz klar Nathan Fillions Figur Mal im Vordergrund und darf sich über einige großartige Szenen freuen, wobei auch der Rest der Crew nicht zu kurz kommt.

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Bei der nunmehr siebten Episode Jaynestown (1.07) wird es dem versierten Fan schon beinahe schwer ums Herz, denn immerhin ist damit die Halbzeit erreicht, doch lässt der Unterhaltungswert und Einfallsreichtum der Folge dies schnell vergessen, denn nun dreht sich alles um den mürrischen wie wortkargen Söldner Jayne, der zwar auch schon in den vorangegangenen Episoden seine starken Momente hatte, hier aber richtig auftrumpfen darf, wofür Adam Baldwin sicherlich dankbar gewesen sein wird, denn nach dessen Bekunden hat er zwar schon des Öfteren den harten Burschen gespielt, aber dies nie auf so unterhaltsame, witzige Weise und zu sehen, wie nun ein ganzer Planet diesen griesgrämigen Kerl ob eines früheren Missgeschicks als Held vergöttert ist wirklich großes Entertainment und selbst für eine zaghafte Annäherung zwischen Kaylee und Simon ist im Plot noch Platz.

Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn

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Nach diesen ohnehin schon großartigen Folgen bietet Kampf ums Überleben (1.08), erneut aus der Feder von Tim Minear, wohl eine Ausnahmeerscheinung an Fernsehepisode, wie man sie sonst nur selten erlebt und erzählt in kaum über vierzig Minuten eine derart packende, sich über mehrere Zeitachsen erstreckende Geschichte, die einem einerseits vom ersten Moment an den Hals zuschnürt und dass, obwohl man als Zuschauer ja recht sicher weiß, dass die Crew es überleben und aus ihrer misslichen Lage entkommen wird, andererseits in den Rückblenden einige der witzigsten Szenen überhaupt bereithält, denn hier wird geschildert, wie Mal und Zoë seinerzeit die Serenity erworben haben, Wash als Pilot zur Crew stieß, welch irrwitzige Umstände Kaylee an Bord eines heruntergekommenen Schmugglerschiffs geführt haben, wie Mal Jayne vom Fleck weg seiner aktuellen Bande abgeworben hat und selbstredend auch, wie das erste Aufeinandertreffen zwischen Mal und Inara verlief. All das wiederum ist dabei gebettet in eine Story darüber, wie die Lebenserhaltungssysteme an Bord des Schiffes langsam versagen und wie es dazu kommen konnte. Eine derartige Folge würde man andernorts wahrscheinlich erst nach einigen Staffeln erwarten, doch hier findet sie sich mir nichts dir nichts in illustrer Gesellschaft vieler weiterer Ausnahmeepisoden, was die Alleinstellungsmerkmale der Serie noch einmal untermauert und vor allem aufzeigt, wie sehr einem die Crew des Schiffs bereits ans Herz gewachsen ist, wenn man dermaßen mitfiebert und um das Wohl und Wehe eines jeden Einzelnen bangt.

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Sich auf diesen Lorbeeren aber keinesfalls ausruhend, verschlägt es die Crew in Falsches Spiel (1.09) auf eine der Kernwelten der Allianz, Ariel genannt, wo sie sich Zutritt zu einem Krankenhaus-Komplex zu verschaffen sucht, da Simon plant, River einer eingehenderen Untersuchung zu unterziehen, um herauszufinden, was mit ihr angestellt worden ist. In diesem Zusammenhang sind sowohl die beiden aber auch erneut Jayne im Fokus der Erzählung, doch wirklich spannend wird es, als die Männer mit den blauen Händen in Erscheinung treten, die man einige Zeit zuvor zwar schon kurz zu sehen bekommen hat, von denen man aber bis dato keinerlei Hintergründe kennt, derweil sich River spürbar vor ihnen fürchtet. Leider handelt es sich auch bei diesen Figuren und deren Beweggründen um eine der Lücken, die nie wirklich geschlossen werden konnte und mit denen Whedon sicherlich noch einiges vorgehabt hätte, doch immerhin werden die beiden Agenten zu einem späteren Zeitpunkt in der Comic-Geschichte Die Zurückgelassenen (hierzulande in Serenity - Zwischen den Welten erschienen) erneut aufgegriffen, doch macht es ihren Auftritt hier in dieser Folge dafür nur umso denkwürdiger.

Die Crew der Serenity

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Es bleibt spannend und brandgefährlich, denn in der Episode In den Fängen das Shanyou (1.10) erwartet nicht nur Mal ein Wiedersehen mit dem skrupellosen Niska, der noch eine Rechnung offen zu haben meint. In Anbetracht der Folterszenen und eines großangelegten Kampfes ist dies wohl die sowohl blutigste als auch actionreichste Episode, doch sie darauf herunterzubrechen, würde ihr nicht gerecht werden, denn sowohl was den von Ron Glass verkörperten Shepherd Book anbelangt, über dessen Vergangenheit man wohl ebenso zu einem späteren Zeitpunkt in der Serie mehr erfahren hätte (Abhilfe schafft hier erneut ein Comic, diesmal Serenity: Shepherds Geschichte), als auch in Bezug auf River, die sich im Verlauf der gerade einmal vierzehn Folgen spürbar entwickelt, hält diese Folge ein paar einschneidende Szenen parat, während sich auch der von Alan Tudyk gespielte Wash hier nachhaltig von seinem bis dato recht eintönigen Posten als Schiffspilot freispielen darf. Ähnlich wie Kaylee ist aber natürlich auch Wash eine der guten Seelen der Crew und lockert mit seiner gutmütigen Art jede Unterhaltung auf, von der kultigen Dinosaurier-Szene aus der Pilotfolge, die sein Gemüt so trefflich auf den Punkt bringt, einmal ganz zu schweigen.

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Ist die Rede von Wash, kann die von Gina Torres (Hannibal) gespielte Zoë nicht weit sein und tatsächlich ist die Ehe der beiden ein zwar simples, aber effektives Mittel den familiären Charakter der Crew zu unterstreichen, zumal die beiden sich unähnlicher nicht sein könnten, hat Zoë schließlich an Mals Seite bei den Browncoats gekämpft, während Wash nun nicht eben zum Kämpfen geschaffen ist und auch weit schreckhafter daherkommt als die abgeklärte Veteranin. Auffällig ist hierbei, dass Zoë, obwohl eines der ältesten und wichtigsten Crew-Mitglieder, nie dermaßen im Vordergrund steht, dass man sagen könnte, eine Folge sei Zoë-zentriert, was ich gerne gesehen hätte, da man über sie vergleichsweise wenig in Erfahrung bringt, doch immerhin ist sie stets an vorderster Front dabei und wieder einmal nur ein Beispiel von vielen für entschieden starke und emanzipierte Frauenfiguren, wie sie bei Whedon dankenswerterweise gang und gäbe sind, derweil zumindest ihre gemeinsame Vergangenheit mit dem Captain sowie ihre Ehe mit Wash ihr nicht nur Profil verleihen, sondern auch als Aufhänger für einige großartige Zwistigkeiten dienen, denn wie in jeder guten Familie gibt es eben auch hier mehr als einmal gehörig Zoff.

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Der Anfang vom Ende

Um aber noch einmal auf die Episoden zurückzukommen, folgt mit Antiquitätenraub (1.11) der erwähnte zweite Auftritt von Christina Hendricks‘ Figur, während in dieser Folge auch ein an Boba Fetts "Slave I" erinnerndes Schiff zu sehen ist, dass die Ankunft eines Kopfgeldjägers in der finalen Folge teasert und man einen Blick auf Nathan Fillions Tatoo werfen kann. Sicherlich eine der leichtfüßigeren Episoden, die dafür umso mehr von ihrem Humor und Wortwitz lebt. Die Botschaft (1.12) wiederum ist schon als beinahe tragisch zu bezeichnen und wartet erneut mit einigen Rückblenden in die Zeit des Krieges auf, während der aus Angel bekannte Jonathan M. Woodward sich in dieser Folge die Ehre gibt.

Szenenbild aus Firefly - Der Aufbruch der Serenity | © Twentieth Century Fox
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Fernab des Plots um einen früheren Militärkameraden aber ist das Denkwürdigste dieser Folge allerdings vielmehr Jaynes kultige Strickmütze, die ihm seine Mama schickt und die er fortan voll Stolz trägt. In Leichte Mädchen (1.13) widmet sich Firefly ein letztes Mal ausführlich dem Western-Thema und so kommt es, dass die Crew sich bereit erklärt, ein Freudenhaus auf einem mehr als staubigen Planeten gegen einen finsteren Widersacher zu verteidigen, wobei ich mich beim Ansehen mehr als einmal an den wenn auch Jahre später entstandenen Jane Got a Gun erinnert gefühlt habe, während ansonsten unter Zuhilfenahme von Melinda Clarke (O.C., California) einmal mehr das prekäre Verhältnis zwischen Inara und Mal aufgegriffen wird.

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Den Abschluss macht letztlich Der Kopfgeldjäger (1.14) und spielt noch einmal sämtliche Stärken der Serie und der Figuren aus, wenn manche davon auch in weiten Teilen durch Abwesenheit glänzen, doch allein schon an der Figur des von Richard Brooks verkörperten Kopfgeldjägers Jubal Early merkt man deutlich, dass hier ein letztes Mal Joss Whedon zur Feder gegriffen hat, denn dessen dermaßen spleenige und gleichzeitig wirklich furchteinflößende Attitüde hätte wohl niemand sonst dergestalt aufs Papier bringen können. Eigentlich wäre die Geschichte der Episode zwischen den Folgen 10 und 11 angesiedelt gewesen, doch Joss Whedon war der Meinung, dies wäre der stimmigste Schlusspunkt für seine Serie, weshalb sie nun zum Ende gewandert ist, wobei dieses "Ende" der Serie kaum würdig sein mag, doch dankenswerterweise ist es das ja auch nicht, denn die Geschichten um die Serenity haben in zahlreichen Comic-Stories und dem nicht minder überzeugenden Film ja zum Glück ihre Fortsetzung gefunden, weshalb der neuerliche Abschied zwar immer noch schwer fällt, jedoch von dem guten Gefühl begleitet wird, dass noch längst nicht alle Abenteuer erzählt sind, denn selbst für dieses Jahr – und wir schreiben immerhin 2016 – sind neue Comic-Stories angekündigt, die ich natürlich schon sehnlichst erwarte.

Szenenbild aus Firefly - Der Aufbruch der Serenity | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Auch zum Ende hin und gerade in Bezug auf die letzten paar Episoden wird noch einmal deutlich, welches Potential die Serie gehabt hätte, die unterschiedlichsten Geschichten zu erzählen und aus einem mehr als reichhaltigen Fundes zu schöpfen, denn Firefly war weit mehr als nur eine Science-Fiction- oder nur eine Western-Serie und mäanderte vom ersten Moment an wild durch die unterschiedlichsten Genres, wobei es natürlich insbesondere der durchweg sympathischen und liebenswerten Crew zu verdanken ist, dass einem die Serie dermaßen schnell und dermaßen innig ans Herz wächst, denn wie schon bei Joss Whedons anderen Serien sind es die Figuren und ihre Beziehungen untereinander, die fernab jedes lockenden Abenteuers und jeder drohenden Gefahr im Vordergrund stehen. Die ungemein lebendige, vielfältige und reichhaltige Welt, die für diese Ausnahmeserie geschaffen worden ist, tut hierbei ihr Übriges und ich hätte gerne noch Jahre an Bord dieses einzigartigen Schiffs der Firefly-Klasse verbracht, doch auch so und trotz der tragischen Absetzung kann diese Serie nur auf eine Art bewertet werden: Gorram Shiny!

Fazit & Wertung:

Joss Whedons Firefly ist trotz seiner Kürze völlig zurecht zur Kultserie avanciert, denn der Ideen- und Einfallsreichtum innerhalb der vierzehn Folgen sprechen für sich und während ihr auf formaler Ebene der Spagat zwischen Science-Fiction- und Western-Feeling im besten Sinne gelingt, ist es vor allem die ungemein liebenswerte, um schmissige Sprüche nie verlegene Crew, die einem postwendend ans Herz wächst und das ohnehin schon detailreich wie liebevoll ausgestaltete ´Verse mit Leben füllt. "What does that make us?" - "Big damn heroes, sir!" - "Ain't we just."

10 von 10 abenteuerlichen Flügen quer durch das ´Verse

[wp-review id="21667"]

Meinungen aus der Blogosphäre:
Der Filmaffe
Mind Palace
Tonight is gonna be a large one.: 10/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Serenity (9,5/10)
02. Schmutzige Geschäfte (8,5/10)
03. Fernab der Zivilisation (9/10)
04. Das Duell (8,5/10)
05. In letzter Sekunde (8,5/10)
06. Mrs. Reynolds (9/10)
07. Jaynestown (9/10)
08. Kampf ums Überleben (10/10)
09. Falsches Spiel (9,5/10)
10. In den Fängen des Shanyou (9,5/10)
11. Antiquitätenraub (9/10)
12. Die Botschaft (9/10)
13. Leichte Mädchen (8,5/10)
14. Der Kopfgeldjäger (9,5/10)

 

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Firefly - Der Aufbruch der Serenity ist am 14.11.05 auf DVD und am 21.11.08 auf Blu-ray im Vertrieb von Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

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Review: Ash vs Evil Dead | Staffel 1 (Serie)

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Ash vs Evil Dead | © Starz

Und da bin ich auch schon wieder und komme erneut nicht dazu, meinen wachsenden Stapel an noch ausstehenden Serien-Reviews weiter abzuarbeiten, denn dem Gebot der Aktualität geschuldet, ziehe ich heutige Serie natürlich vor, nachdem ich sie gestern Abend erst beendet habe. Was bei einem Buch ein Page-Turner wäre, trifft übrigens auch auf diese Serie zu und mit gerade einmal zehn jeweils halbstündigen Episoden ist die Chose sogar für Binge-Watching-Anfänger ideal geeignet ;)

Ash vs Evil Dead
Staffel 1

Ash vs Evil Dead, USA 2015-, ca. 30 Min. je Folge

Ash vs Evil Dead | © Starz
© Starz

Serienschöpfer:
Sam Raimi
Ivan Raimi
Tom Spezialy
Ausführende Produzenten:
Robert Tapert
Sam Raimi
Bruce Campbell
Craig DiGregorio

Main-Cast:
Bruce Campbell (Ashley 'Ash' J. Williams)
Ray Santiago (Pablo Simon Bolivar)
Dana DeLorenzo (Kelly Maxwell)
Jill Marie Jones (Amanda Fisher)
Lucy Lawless (Ruby Knowby)
in weiteren Rollen:
Samara Weaving (Heather)
Ben Fransham (Eligos)
Phil Peleton (Kelly's Father)
Hemky Madera (Brujo)
Peter Feeney (Lem)
Damien Garvey (Mr. Roper)
Kelson Henderson (Lionel Hawkins)

Genre:
Horror | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Ash vs Evil Dead | © Starz
© Starz

Dreißig Jahre sind vergangen, seit Ash sich das letzte Mal dem Bösen entgegengestellt hat und seitdem hält er sich tunlichst bedeckt und versucht ein unauffälliges Leben zu führen, während er das Unheil bringende Necronominon noch immer in Verwahrung hält. Dumm nur, dass Ash öfter mal gern einen durchzieht und um einer Frau zu imponieren nichts Besseres zu tun weiß, als mit ihr Stellen aus besagtem Buch zu rezitieren, was Ash allerdings erst wieder einfällt, nachdem ihn die erste dämonische Begegnung seit Dekaden merklich aus der Spur gebracht hat. Aber wie das mit dem Bösen so ist, greift es natürlich prompt um sich und stiftet bald auch an Ashs Arbeitsplatz mehr als nur ein bisschen Chaos und gemeinsam mit seinen Kollegen Pablo und Kelly sieht Ash sich alsbald unverhofft mit einer ganzen Horde Besessener konfrontiert und spätestens hier dürfte klar sein, dass es Zeit wird, die Kettensäge auszupacken...

Rezension:

Beinahe fünfunddreißig Jahre sollten vergehen zwischen dem ursprünglichen ersten Evil Dead-Film (der mittlerweile selbstredend natürlich auch schon ein Remake erhalten hat) und dem Start der vom Kabelsender Starz produzierten Serie Ash vs Evil Dead. Legt man die Veröffentlichung des dritten Teils der Reihe, hierzulande als Armee der Finsternis betitelt, zugrunde, sind es immerhin noch beinahe fünfundzwanzig Jahre und genau dazwischen – nämlich dreißig Jahre nach den originären Ereignissen der Filme, setzt nun besagte Serie ein. Ash ist mittlerweile merklich abgehalftert, seine Nieren machen Probleme, ebenso wie seine Knie, er hat eine – Zitat - "Altersplauze" bekommen und arbeitet noch immer als Verkäufer im " ValueShop" und versteckt sich seit drei Dekaden vor dem Bösen, dass er heraufbeschworen hat. Davon abgesehen ist aber alles beim Alten und Ash noch ganz der Alte, wie sich spätestens zeigt, als der Plot an Fahrt aufnimmt, denn Ash hat im bekifften Kopf nichts Besseres zu tun, als in seinem abgewrackten Trailer aus dem Necronomicon vorzulesen, das er dort noch immer in einer Werkzeugkiste bunkert und prompt sind die die bösen Mächte wieder drauf und dran, ihm nach dem Leben zu trachten, doch da man sich ja hehre Ziele stecken soll, plant das Böse diesmal prompt, die gesamte Menschheit auszulöschen und die Erde zu unterjochen.

Szenenbild aus Ash vs Evil Dead | © Starz
© Starz

Von diesem Punkt ausgehend, der in der ersten Folge El Jefe (1.01) reichlich Exposition erhält, derweil man sich selbst über Ausschnitte aus den originalen Filmen freuen darf, die hier als Rückblende innerhalb der Erzählung fungieren, entspinnt sich eine herrlich absurde Story, der man zwar vorwerfen könnte, dass sie je Folge kaum mehr tue, als eine Station auf der Reise abzuhandeln, wodurch die einzelnen Episoden trotz überspannendem Handlungsbogen in sich doch sehr geschlossen wirken, doch passt das Konzept so dermaßen gut zur Show, dass man darüber gerne hinwegsieht, zumal zumindest die letzten drei Episoden der gerade einmal zehnteiligen Staffel – die übrigens noch vor Beginn der Ausstrahlung um eine zweite Staffel verlängert worden ist, die man dann ab 2. bzw. 3. Oktober zu sehen bekommen wird – eng miteinander verzahnt sind und – wie Blogger-Kollege Sven von CineKie bemerkte – zusammengenommen locker als Evil Dead 4 durchgehen könnten, wo ich ihm unumwunden Recht geben muss. Aber auch vor diesem Punkt macht Ash vs Evil Dead ungeheuer viel Spaß und ist vor allem für die Fans der Reihe gespickt mit EasterEggs und Reminiszenzen, kommt aber auch erfreulich blutig daher und stellt einschlägige Genre-Größen, denen der Ruf einer extrem blutigen Inszenierung vorauseilt, wie etwa die ebenfalls von Starz stammende Serie Spartacus oder auch amc’s The Walking Dead locker in den Schatten.

Ja, die Serie kommt wirklich so absurd brutal daher, wie man es sich nur wünschen könnte und wird sicherlich bei Splatter- und Gore-Freunden dankbare Abnehmer finden, wenn Köpfe abgetrennt, Leute auf Geweihen aufgespießt, Därme über den Boden verteilt und diverse Körperteile abgehackt werden, derweil das Blut bis in die hinterletzten Ecken spritzt, zumal sich die Serie ein ums andere Mal zu übertrumpfen weiß und wenn man meint, man hätte schon alles gesehen, kommt eine Folge wie zum Beispiel Fünf-Sterne-Service (1.06) daher und straft diese Annahme Lügen. Dabei gelingt Ash vs Evil Dead vor allem aber aufs Formidabelste der Spagat zwischen Horror und Spaß, so dass man sich zu gleichen Teilen gruseln, ekeln und kugeln könnte vor Lachen, wobei das natürlich ein gewisses Humorempfinden voraussetzt, dass Blutorgien in diesem Zusammenhang eben als witzig kategorisiert, doch wer in dieser Hinsicht auch nur ein wenig zartbesaitet ist, wird sowieso tunlichst die Finger von diesem orgiastischen Blutrausch lassen, der sicherlich noch wenige Jahre zuvor prompt auf dem Index gelandet wäre, wo sich ja auch schon der 80er-Jahre-Klassiker noch immer umtut, derweil zumindest die Beschlagnahmebeschlüsse von 1984 jüngst aufgehoben worden sind und Sony sich für eine De-Indizierung des Titels stark macht, was wieder einmal zeigt, was sich in dieser Hinsicht getan hat, wenn man bedenkt, dass die Serie hierzulande uncut mit einer vergleichsweise milden 18er-Freigabe über die heimischen Monitore flimmern darf.

Ash vs Evil Dead | © Wulf Bengsch

Inszenatorisch wiederum ist der Starz-Wurf jedoch zuweilen ein zweischneidiges Schwert und gerade im Kontrast zu manch handgemachtem Effekt sehen manche CGI-Konstrukte wirklich zum Davonrennen aus, doch ich für meinen Teil konnte mich gut damit anfreunden, zumal das im Grunde noch den extrem trashigen Charme der Serie unterstreicht, deren Macher – allen voran Sam Raimi – sich wohl auch durchaus bewusst waren, welch absurden Blödsinn sie da teilweise gefilmt haben, wenn Ash mehr als einmal seine Kettensäge quasi aus der Luft pflückt und sie sich wie von selbst mit seinem Armstumpf verbindet, während beispielsweise Ashs Kollege und Freund Pablo mit einem Messer an die Wand genagelt sich vermeintlich nicht bewegen kann und es zum Ende der Szene mir nichts dir nichts aus dem Fleisch zieht, dann mag der akribische Cineast zwar innerlich kurz mit den Augen rollen, doch im Sujet von Ash vs Evil Dead passt das eben einfach wie, nunja, die Kettensäge auf den Arm.

Szenenbild aus Ash vs Evil Dead | © Starz
© Starz

Apropos Pablo, muss Ash sich diesmal nicht allein durch die höllischen Horden schnetzeln und die Pilotfolge nebst der sich anschließenden Episode Köder (1.02) werden genutzt, um einerseits Pablo als auch andererseits Kelly an Ashs Seite zu stellen und als dessen Begleiter zu etablieren, derweil zudem noch eine Polizistin eine tragende Rolle innerhalb der Staffel spielen wird und nicht zuletzt die von Lucy Lawless (Spartacus) verkörperte Ruby, über die ich gar keine weiteren Worte verlieren möchte, außer, dass ihre Auftritte zunächst sehr sporadisch daherkommen und immer mehr Rätsel aufgeben als auflösen, wobei sich das natürlich im Laufe der Zeit in Wohlgefallen auflösen wird. Herz und Seele von Ash vs Evil Dead ist aber natürlich unbestritten Bruce Campbell, der nach all den Jahren zu seiner Paraderolle als raubeiniger, sexistischer, um einen blöden Spruch nie verlegener Ashley "Ash" Williams zurückkehrt und das Geschehen locker und charismatisch dominiert; Hail to the King.

Fazit & Wertung:

Die unter Federführung von Evil Dead-Schöpfer Sam Raimi entstandene Serienfortsetzung Ash vs Evil Dead macht so ziemlich alles richtig, was man sich nur wünschen kann und geht in Sachen Inszenierung keine Kompromisse ein, was sich in einem wahnwitzigen Gewaltgrad niederschlägt, aber auch in einem herrlich trashigen Charme, der gemeinsam mit Bruce Campbell in seiner Paraderolle der Chose die rechte Würze verleiht – Groovy!

9 von 10 zu Klump geschossene Köpfe

[wp-review id="31302"]

Episodenübersicht: Staffel 1

01. El Jefe (9/10)
02. Köder (8,5/10)
03. Bücher aus dem Jenseits (8,5/10)
04. Brujo (8,5/10)
05. Besessen (8/10)
06. Fünf-Sterne-Service (9/10)
07. Die Bürgerwehr (8,5/10)
08. Ash vs. Ash (9,5/10)
09. In Fleisch gebunden (9/10)
10. Die Dunkle (9/10)

 
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Ash vs Evil Dead | Staffel 1 ist ist seit dem 01.09.16 exklusiv bei Amazon Prime Instant Video verfügbar.

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Review: iZombie | Staffel 1 (Serie)

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iZombie | © Warner Bros.

Ein ums andere Mal verschoben, kommt hier und heute nun endlich meine Review zur ersten Staffel iZombie, die mich mit ihrer spritzig-einfallsreichen Art regelrecht euphorisiert hat. Von meiner Seite als eine unbedingte Empfehlung, aber das werdet ihr en détail natürlich alles noch in der nun folgenden Serien-Kritik lesen können.

iZombie
Staffel 1

iZombie, USA 2015-, ca. 42 Min. je Folge

iZombie | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Serienschöpfer:
Rob Thomas
Diane Ruggiero-Wright
Ausführende Produzenten:
Rob Thomas
Diane Ruggiero-Wright
Dan Etheridge
Danielle Stokdyk

Main-Cast:
Rose McIver (Olivia Moore)
Malcolm Goodwin (Clive Babineaux)
Rahul Kohli (Ravi Chakrabarti)
Robert Buckley (Major Lilywhite)
David Anders (Blaine DeBeers)
in weiteren Rollen:
Aly Michalka (Peyton Charles)
Hiro Kanagawa (Lieutenant Suzuki)
Aleks Paunovic (Julien Dupont)
Nick Purcha (Evan Moore)
Molly Hagan (Eva Moore)
Bradley James (Lowell Tracey)
Steven Weber (Vaughn Du Clark)
Daran Norris (Johnny Frost)
Ryan Hansen (Carson McComb)
Percy Daggs III (Sean Taylor)

Genre:
Drama | Krimi | Komödie | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus iZombie | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Liv Moore ist eine junge, aufstrebende Doktorandin mit besten Aussichten für die Zukunft, verlobt mit dem Sozialarbeiter Major und auch beruflich drauf und dran, Karriere zu machen, doch als sie eines Abends eine Bootsparty besucht, die zum Massaker gerät, erwacht sie am nächsten Morgen am Strand und muss feststellen, nun eine Art Zombie zu sein. Haut und Haare werden blass und Liv verspürt einen unbändigen Hunger auf menschliche Gehirne, der, würde er nicht gestillt werden, sie in einen triebgesteuerten und aggressiven Zustand versetzen würde. Aus Angst, Major "anzustecken", löst Liv die Verlobung, zieht zu ihrer besten Freundin Peyton und nimmt einen Job in der Gerichtsmedizin an, um sich auf diesem Wege Nachschub an menschlichem Gehirn zu sichern. Allerdings kommt ihr Freund und Kollege Ravi bald dahinter, was mit Liv los ist und durch den Umstand, dass sie mit dem Verspeisen des Hirns auch die Erinnerungen der oder des Verstorbenen in sich aufnimmt, hält sie der Polizist Clive bald für eine Art Medium und zieht sie immer öfter und bereitwilliger bei prekären Fällen hinzu. Als dann aber der ebenso blasse Blaine in Livs Leben tritt, muss sie feststellen, dass sie mitnichten der einzige Zombie ist...

Rezension:

Lange Zeit habe ich iZombie völlig zu Unrecht mit gnadenloser Nichtbeachtung gestraft und glaubte hier irgendeine Teenie-Schmonzette mit Untoten-Einschlag spendiert zu bekommen, irgendwas zwischen Twilight mit Zombies und Warm Bodies, doch als ich durch Zufall erfuhr, dass es sich einerseits um eine von Rob Thomas ins Leben gerufene Serie handelt, der sich mit Veronica Mars wie höchstens noch Joss Whedon mit seinen Serien einen Platz in meinem Herz erkämpft hatte, es sich andererseits um eine Comic-Verfilmung handelt, nämlich die der gleichnamigen Vertigo-Reihe, zu deren ersten Band ich an dieser Stelle ja auch schon ein paar euphorische Zeilen verfasst hatte, war mein Interesse geweckt. Dumm nur, dass es die Serie zu diesem Zeitpunkt nirgends zu kaufen gab und später dann – und das heutzutage – lediglich auf DVD, denn für eine Serie aus dem Jahr 2015 Geld rauszuwerfen, um sie dann in DVD-Qualität zu besitzen, war mir zugegebenermaßen zu blöd, doch Netflix sei Dank kam ich nun also auch in den Genuss der ersten Staffel, während eine Blu-ray-Fassung selbiger nun immerhin für Ende des Monats angekündigt ist.

Szenenbild aus iZombie | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Doch kommen wir zur eigentlichen Serie: Zunächst einmal kann hier auch bedenkenlos zugreifen, wer ansonsten mit der Zombie-Thematik absolut nichts anzufangen weiß, wofür meine Freundin als bekennende Untoten-Hasserin ein Paradebeispiel ist, denn bereits nach der ersten Folge war es um sie geschehen und wahrlich fühlt sich iZombie schon nach wenigen Momenten ein bisschen an wie "Veronica Mars 2.0", denn abgesehen davon, dass Hauptprotagonistin Liv nun eben unverhofft dem Lager der Untoten angehört und in steter Regelmäßigkeit Hirn zu verspeisen hat, handelt es sich doch zuvorderst um ein Crime-Procedural, das wie von Rob Thomas gewohnt mit ungemein schnittigen, pointierten und oftmals wahnsinnig witzigen Dialogen zu kokettieren weiß und zwar einerseits stets einen Fall der Woche offeriert, dabei aber auch nicht eine fortlaufende Handlung aus den Augen lässt und damit jüngeren Serien-Produktionen wie beispielsweise Lucifer, die sich auf formaler Ebene in durchaus einigen Aspekten mit iZombie vergleichen lässt, aufzeigt, wie es richtig geht, den richtigen Spagat zwischen Procedural und Serial zu schaffen.

Szenenbild aus iZombie | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Wie aber auch schon seinerzeit bei Veronica Mars steht und fällt eine solche Serie mit ihrer Hauptfigur oder in dem Fall auch Darstellerin und Rose McIver, die hier die untote Liv Moore geben darf, ist wahrlich prädestiniert, dieses schwierige Erbe anzutreten und ist mir mindestens so schnell ans Herz gewachsen wie damals Kristen Bell als Veronica. Vor allem aber weiß iZombie McIver auch schauspielerisch in jeder Folge zu fordern, denn der Genuss von Hirn bringt es hier mit sich, dass Liv einzelne Charakterzüge und Marotten der ehemaligen "Hirn-Besitzer" in sich aufnimmt, so dass von Folge zu Folge gänzlich unterschiedliche Charakterzüge zum Tragen kommen und speziell das Unverständnis der Nicht-Eingeweihten Freunde und Verwandten allein ist hierbei großartig zu beobachten, während Rose McIver als verhuschtes Mäuschen, als Alkoholkranke, als paranoide Gestörte und in weiteren Ausprägungen ihres Wesens vollends zu überzeugen versteht.

Szenenbild aus iZombie | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Nun könnte man aber nicht von "Veronica Mars 2.0" sprechen, wenn es sich bei iZombie um eine One-Woman-Show handeln würde und so steht ihr Rahul Kohli als Gerichtsmediziner Ravi Chakrabarti zur Seite, der recht schnell hinter ihr Geheimnis kommt und sie fortan nicht nur des Öfteren deckt, sondern auch ein Heilmittel zu entwickeln versucht, denn dass das Zombie-Sein hier anders interpretiert wird als in anderen, einschlägigen Produktionen dürfte ja spätestens damit geklärt sein, dass Liv nicht Folge um Folge als seelenloses Etwas herumstolpert und arglose Passanten verspeist, wobei ihr auch dieser Wesenszug nicht fremd ist, denn bei längerfristigem Gehirn-Verzicht oder auch großer Wut wechselt sie allenthalben schon einmal in den "vollen Zombie-Modus", wie sie es nennt und dann ist nicht gut Kirschen essen mit ihr. Mit Ravi aber nicht genug, zählt auch der von Malcolm Goodwin verkörperte Polizist Clive Babineaux zu ihren Buddies, wobei der wiederum keine Ahnung hat von ihrem untoten Dasein, Liv stattdessen recht schnell für ein Medium hält, da sie dank der in den Gehirnen schlummernden Erinnerungen oftmals ansonsten unerklärliche Eingebungen hat, wer für den Mord an selbigen verantwortlich und was passiert sein könnte.

Ein weiterer Aspekt, der iZombie wirklich außergewöhnlich und einzigartig macht, ist, dass sich die Serie jederzeit ihrer Comic-Herkunft bewusst ist, auch wenn sich der eigentliche Plot wirklich nur sehr lose an der Vorlage orientiert, doch dafür sind sowohl der Vorspann als auch einzelne Szenenübergänge als Comic-Bilder konzipiert und wechseln von dort auf das "reale" Geschehen, was gemeinsam mit den vor Wortwitz sprudelnden Kapitelüberschriften, derer es je Folge einige gibt, ungemein viel Flair zu verbreiten weiß, ebenso übrigens wie der formidable Soundtrack, der mit allerlei Rock- und Indie-Stücken dem von Veronica Mars in nichts nachsteht. Mit den ständigen Vergleichen zu Rob Thomas‘ früherer Kult-Serie soll es das jetzt auch wirklich gewesen sein, versprochen, doch möchte ich in dem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen, dass insbesondere die eingeweihten Fans hier noch auf andere Art auf ihre Kosten kommen werden, denn mit Daran Norris, Ryan Hansen und Percy Daggs III weiß die erste Staffel iZombie mit gleich drei Gastauftritten früherer Bewohner von Neptune, Kalifornien aufzuwarten.

Szenenbild aus iZombie | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Was dem Ganzen dann nicht zuletzt die rechte Würze verleiht – Würze, übrigens ein Wortspiel für alle Serienkenner – sind Livs Ex-Verlobter Major (Robert Buckley), der in den ersten Folgen zwar eine recht undankbare Rolle hat sich im Laufe der Staffel aber zu einem ungemein spannenden und vielschichtigen Charakter entwickelt sowie Aly Michalka als Peyton Charles, ihres Zeichens beste Freundin und Mitbewohnerin von Liv, die ebenfalls nichts von ihrem Zustand ahnt. Das Beste zum Schluss aufhebend, ist es aber der großartige David Anders, den ich schon für seine Rollen in Heroes und aber auch The Vampire Diaries gefeiert habe und den ich einfach immer wahnsinnig gern sehe, der die Staffel und deren Story erst so richtig rund macht und mit seinem Charisma so ziemlich jede Szene zu dominieren weiß.

iZombie | Zeichnung von Wulf Bengsch

Um aber langsam zu einem Punkt zu kommen, kann ich iZombie wirklich nur Jedem wärmstens empfehlen und ans Herz legen, denn lange nicht mehr wusste mich eine Serie so schnell und umfassend für mich einzunehmen, dass ich schon jetzt der nächsten Staffel entgegenfiebere, denn hier stimmt einfach alles, von der Aufmachung und Inszenierung über die Besetzung und die Plots der einzelnen Folgen bis hin zu der sich langsam, aber im weiteren Verlauf immer wuchtiger entfaltenden Geschichte voller Überraschungen und Fallstricke und einem bahnbrechend guten Finale, dass es im zweiten Jahr der Serie erst einmal zu toppen gilt – und ich werde furchtbar gerne dabei sein!

Fazit & Wertung:

Die von Rob Thomas auf Basis des gleichnamigen Comics konzipierte Serie iZombie weiß vom ersten Moment an zu begeistern und neben der ungemein frischen und unverbrauchten, gerne auch augenzwinkernden Herangehensweise an die Zombie-Thematik sind es gleichermaßen fähige wie charismatische Darsteller, welche die dreizehn Folgen umfassende erste Staffel zu einem rundherum lohnenswerten und stimmigen Vergnügen voller Abwechslungs- und Einfallsreichtum machen, derweil die Serie selbst für Zombie-Hasser einen Blick wert sein dürfte.

8,5 von 10 verspeisten Gehirnen

[wp-review id="30644"]

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Willkommen im Leben nach dem Tod (8,5/10)
02. Ein zweiter Zombie (8/10)
03. Der soziopathische Happen (8/10)
04. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (8/10)
05. Flug der lebenden Toten (8,5/10)
06. Virtueller Realitätsschock (8,5/10)
07. Muttergefühle (8/10)
08. Tod im Radio (8,5/10)
09. Patrioten-Gehirne (9/10)
10. Mr. Berserker (8,5/10)
11. Astroburger (9/10)
12. Tote Ratte, lebende Ratte ... (weiße Ratte, braune Ratte) (9/10)
13. Blaine's World (9,5/10)

 
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iZombie | Staffel 1 ist am 17.03.16 auf DVD erschienen und erscheint am 22.09.16 auf Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

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Review: Broadchurch | Staffel 1 (Serie)

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Broadchurch | © STUDIOCANAL

Gut Ding will Weile haben und umso mehr freue ich mich, euch heute endlich von der ersten Staffel Broadchurch erzählen zu können und damit eine weitere von gerade einmal läppischen fünfzehn noch ausstehenden, sprich noch zu schreibenden Serien-Kritiken zu kredenzen.

Broadchurch
Staffel 1

Broadchurch, UK 2013-, ca. 45 Min. je Folge

Broadchurch | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Serienschöpfer:
Chris Chibnall
Ausführende Produzenten:
Jane Featherstone
Chris Chibnall

Main-Cast:
David Tennant (Alec Hardy)
Olivia Colman (Ellie Miller)
Jodie Whittaker (Beth Latimer)
Andrew Buchan (Mark Latimer)
Carolyn Pickles (Maggie Radcliffe)
Arthur Darvill (Rev. Paul Coates)
Jonathan Bailey (Olly Stevens)
Matthew Gravelle (Joe Miller)
Adam Wilson (Tom Miller)
Joe Sims (Nigel Carter)
Charlotte Beaumont (Chloe Latimer)
Simone McAullay (Becca Fisher)
Pauline Quirke (Susan Wright)
Will Mellor (Steve Connelly)
in weiteren Rollen:
Susan Brown (Liz Roper)
David Bradley (Jack Marshall)
Vicky McClure (Karen White)
Tanya Franks (Lucy Stevens)
Peter De Jersey (SOCO Brian Young)
Steve Bennett (PC Bob Daniels)
Marcus Garvey (Pete Lawson)
Tracey Childs (CS Elaine Jenkinson)
Jacob Anderson (Dean Thomas)
Benji Yapp (Fred Miller)
Simon Ludders (Trevor Smith)
Sanchia McCormack (Nicky Smith)
Oskar McNamara (Danny Latimer)

Genre:
Krimi | Drama | Mystery

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Broadchurch | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Eines Morgens wird am Strand nahe Broadchurch unterhalb einer Klippe die Leiche des jungen Danny Latimer gefunden. Schnell macht die schreckliche Nachricht die Runde und der Rest der Familie Latimer ist am Boden zerstört. Die ortsansässige Ellie Miller, deren Sohn Dannys bester Freund war, sowie DI Alec Hardy nehmen die Ermittlungen auf und setzen alles daran, den Mörder dingfest zu machen. Dabei wühlen sie allerdings auch gehörig Staub auf und zerren einige Geheimnisse der lokalen Bevölkerung ans Tageslicht, während sich die Einwohner von Broadchurch alsbald untereinander zu verdächtigen und bezichtigen beginnen und Familie Latimer noch immer darauf hofft, dass ihrem Sohn Gerechtigkeit widerfährt...

Rezension:

Ohne Zweifel ist die BBC Aushängeschild für allerhand qualitativ hochwertige, oft geradezu kultige, britische Fernsehserien, doch wie die für den ebenfalls britischen Sender ITV produzierte Serie Broadchurch zeigt, hat die BBC mitnichten die Genialität für sich gepachtet und so ist auch diese außergewöhnliche Krimiserie Paradebeispiel für britische Fernsehunterhaltung allererster Güte, wobei hier mehr als einmal allzu deutlich wird, worin sich die Herangehensweise an derartige Kriminalstoffe im Vergleich zu beispielsweise amerikanischen Produktionen grundlegend unterscheidet. Selbstredend hat jedes Format seine Vor- und Nachteile und es gibt hier wie da auch Ausnahmen von der Regel, doch soll diese Rezension ja auch nicht zu einem Essay darüber verkommen, worin die Unterschiede in unterschiedlichen Produktionsländern begründet liegen. Was sich aber ohne Zweifel festhalten lässt, ist, dass das Konzept, in einer Staffel einen einzigen, den gesamten Ort Broadchurch in Aufregung versetzenden Mordfall abzuhandeln und dabei von Folge zu Folge tiefer in den Ort einzutauchen, den man gemeinsam mit dem frisch hinzugezogenen Ermittler Alec Hardy sozusagen erkundet, in diesem speziellen Fall bahnbrechend gut aufgeht. Dabei benötigt die Serie noch nicht einmal großartige Effekthascherei oder ausufernde Action-Szenen, sondern verlässt sich voll und ganz auf ihre Figuren und die emotionale Zugkraft ihrer Prämisse, um ohne jegliche Einbrüche ein durchweg hohes Niveau halten zu können und gerade zum Ende hin emotional enorm berührt.

Szenenbild aus Broadchurch | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Dabei kommt es der Serie sicherlich sehr zupass, dass auch die zahlreichen Darsteller bis zuletzt selbst nicht wussten, wer der Täter und somit Mörder sein würde, ebenso wie jede Person in ihrem Spiel absolut glaubwürdig ist und zwar allerhand falsche Fährten gestreut werden, jedoch nie als bloßes Mittel zum Zweck, denn wäre dem so, würde man sich als Zuschauer sicher schnell verschaukelt vorkommen, doch in der Art und Weise, wie hier neue Erkenntnisse die Ermittlungen ein ums andere Mal in neue Bahnen lenken, hat man nie das Gefühl, alles wirke überkonstruiert oder diene nur dazu, die restliche Spielzeit zu füllen. Das wiederum die Figuren allesamt so sehr in ihren Bann zu schlagen wissen, liegt natürlich vorrangig an dem extrem prominenten Cast, der – um noch einmal auf die BBC zurückzukommen – speziell für Fans von Doctor Who einige Schmankerl bereithält, denn nicht damit genug, dass der charismatische David Tennant hier den heruntergekommenen DI Alec Hardy gibt, trumpft der als Rory bekannte Arthur Darvill in seiner Rolle des Reverend Paul Coates nicht minder auf. Neben Tennant ist es aber noch mehr Olivia Colman (The Night Manager), die das Herz des Ermittler-Teams ausmacht, denn während Hardy oftmals rabiat zu Werke geht, geht Ellie Miller oftmals bedeutend feinfühliger zu Werke und bremst ihn in den richtigen Momenten, was jetzt in dieser Ausgestaltung des Ermittler-Duos nicht gerade neu sein mag, aber selten so stimmig präsentiert wurde wie hier, zumal die Serie wie gesagt merklich dadurch gewinnt, dass sich Hardy und Miller nicht Woche um Woche mit einem immer neuen Fall herumschlagen müssen, sondern stattdessen wirklich tief in die Materie tauchen und mehr als nur ein dunkles Geheimnis von Broadchurch ans Licht bringen.

Nicht nur in den ersten Folgen bildet aber fernab des beinahe schon obligatorischen Ermittler-Duos die Familie Latimer den Kern der Erzählung und wo andernorts ein familiärer Verlust oder Trauerfall in wenigen Worten und Minuten abgehandelt wird, sind hier der Schmerz, die Ohnmacht, Wut und Trauer deutlich spürbar, werden mehr als nur angerissen oder skizziert, sondern regelrecht erfahrbar gemacht. Besonders hervorzuheben ist dabei sicherlich die Rolle von Jodie Whittaker (Perrier’s Bounty) als Mutter des tot aufgefundenen Danny, wenngleich ihr Andrew Buchan als Vater Mark Latimer in kaum etwas nachsteht und nicht minder eindrücklich zu agieren weiß. An der Glaubwürdigkeit, an der Nähe zu der Familie Latimer bemisst sich tatsächlich in großen Teilen die Qualität von Broadchurch und sowohl Autoren und Regisseure als auch die DarstellerInnen machen hier einen großartigen Job, so dass einem gegen Ende beinahe unweigerlich die Tränen in den Augen stehen und man selten so viel Befriedigung dabei empfunden haben wird, wenn im Fernsehen ein Mörder dingfest gemacht worden ist, einfach weil einem nicht nur der Ort und dessen Einwohner, sondern speziell die Latimers im Laufe der acht Episoden dermaßen ans Herz gewachsen sind. Hinzu kommt, dass die Auflösung des Falles geradezu spektakulär geraten ist, wenn ein derart reißerisches Attribut an dieser Stelle denn überhaupt angebracht ist, denn schockierend trifft es weit eher und erschüttert bis ins Mark, auch wenn ich den Teufel tun werde, in dieser Richtung in irgendeiner Form ins Detail zu gehen, auch wenn sich der Reiz der Serie tatsächlich meinem Gefühl nach gar nicht mal so sehr aus dem Rätsel speist, wer denn nun der Täter gewesen sein mag und folglich sicherlich auch bei einer Wiederholungssichtung funktionieren würde.

Szenenbild aus Broadchurch | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Denn weitaus mehr Wert wird hier auf die vielschichtigen Figuren und Zusammenhänge gelegt, was sich vor allem in dem wachsenden Misstrauen und den zunehmenden Verdächtigungen der Bewohner des Ortes untereinander widerspiegelt, derweil auch die Reaktionen der Öffentlichkeit, speziell hinsichtlich der Medien immer wieder in den Vordergrund gerückt werden. Und mit der Erwähnung dieser paar Figuren habe ich mitnichten auch nur annähernd das Figurenkonsortium umrissen, das in der ersten Staffel Broadchurch eine Rolle spielt oder unter Verdacht gerät, zumal es selbst in Bezug auf Ermittler Hardy Geheimnisse aus dessen Vergangenheit zu ergründen gilt und er weit mehr ist als einfach nur der Polizist, dem die Auflösung des Falls angetragen worden ist. Im Vorfeld hätte ich sicherlich nicht glauben können oder wollen, dass mich ein sich über acht Folgen erstreckender Kriminalfall in einer englischen Kleinstadt so dermaßen in seinen Bann ziehen könnte, doch würde es sich nicht um eine Serie handeln, müsste ich von wahrhaft großem Kino sprechen, was hier offeriert wird. Für mich als Freund von Serials übrigens ist es noch einmal doppelt spannend, dass es in der zweiten Staffel an genau dieser Stelle, exakt diesem Ort weitergehen wird, während eine dritte und definitiv letzte Staffel sich bereits in Planung beziehungsweise Produktion befindet, wobei die Staffel auch gut und gerne für sich allein hätte stehen können und keiner Fortsetzung zwingend bedurft hätte. Dies ist übrigens der Fall – denn enden möchte ich mit einem ziemlichen Kuriosum – bei dem amerikanischen Remake der britischen Serienproduktion, für das ebenfalls Serienschöpfer Chris Chibnall verantwortlich zeichnete und das gerade einmal ein Jahr später – 2014 – unter dem Titel Gracepoint das Licht der Welt erblickte und ebenfalls mit David Tennant in der Hauptrolle aufzuwarten wusste, dessen ungeachtet aber nach einer Staffel wieder eingestampft worden ist, womit sich der Kreis schließt zu meiner eingangs erwähnten These, dass unterschiedliche Länder unterschiedliche Serien hervorbringen und wer Broadchurch gesehen hat weiß, dass ein amerikanisches Remake – Tennant hin oder her – nicht annähernd dessen Intensität erreichen dürfte.

Fazit & Wertung:

Mit Broadchurch ist Chris Chibnall ein von der ersten Minute an ungemein packender Krimi gelungen, dessen Virtuosität sich allerdings von Folge zu Folge immer weiter zu entfalten weiß und zunehmend in seinen Bann schlägt, was nicht zuletzt auch an der hochkarätigen Besetzung – allen voran David Tennant und Olivia Colman – und dem allgemein intensiven Schauspiel liegt, zu großen Teilen aber eben auch in einem akribisch geplanten, aber nie konstruiert wirkenden Plot begründet liegt.

9 von 10 Mutmaßungen und Verdächtigungen

[wp-review id="27997"]

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Entdeckung (8,5/10)
02. Geheimnisse (8,5/10)
03. Alibi (8,5/10)
04. Vorwürfe (9/10)
05. Verleumdung (9/10)
06. Zusammenbruch (9,5/10)
07. Verdacht (9,5/10)
08. Enthüllung (10/10)

 
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Broadchurch | Staffel 1 ist am 21.05.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von STUDIOCANAL erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

The post Review: Broadchurch | Staffel 1 (Serie) appeared first on Medienjournal.

Review: The Path | Staffel 1 (Serie)

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The Path | © Hulu/NBC Universal

Und wieder komme ich nun mit einer Serien-Review daher und kann euch nur raten, bei The Path einmal einen Blick zu riskieren, so ihr denn Amazon Prime Kunden seid, denn das ausgezeichnete Drehbuch und die ungemein fähigen DarstellerInnen haben mich schier vom Hocker gehauen und ließen mich die zehn Folgen in wenigen Tagen regelrecht weginhalieren.

The Path
Staffel 1

The Path, USA 2016-, ca. 46 Min. je Folge

The Path | © Hulu/NBC Universal
© Hulu/NBC Universal

Serienschöpfer:
Jessica Goldberg
Ausführende Produzenten:
Jason Katims
Michelle Lee
Jessica Goldberg

Main-Cast:
Aaron Paul (Eddie Lane)
Michelle Monaghan (Sarah Lane)
Emma Greenwell (Mary Cox)
Rockmond Dunbar (Abe Gaines)
Kyle Allen (Hawk Lane)
Amy Forsyth (Ashley Fields)
Sarah Jones (Alison Kemp)
Hugh Dancy (Cal Roberts)
in weiteren Rollen:
Minka Kelly (Miranda Frank)
Paul James (Sean Egan)
Peter Friedman (Hank)
Clark Middleton (Richard)
Deirdre O'Connell (Gab)
Ali Ahn (Nicole)
Patch Darragh (Russel Armstrong)
Adriane Lenox (Felicia)
Aimee Laurence (Summer)
Stephanie Hsu (Joy)
Jeb Brown (Wesley Cox)

Genre:
Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Path | © Hulu/NBC Universal
© Hulu/NBC Universal

Nahe Parksdale, New York existiert eine Siedlung der Meyeristen-Bewegung, die sich dem Glauben an das Licht und an die universelle Wahrheit, die ihrem Begründer Dr. Stephen Meyer vor Jahrzehnten offenbart worden ist, verschrieben hat. Hier lebt auch Eddie Lane mit seiner Frau Sarah und den zwei gemeinsamen Kindern Hawk und Summer, doch seit Eddie von seiner sechsten Einkehr in Peru zurückgekehrt ist, nagen leise Zweifel an ihm, denn durch den Genuss bewusstseinserweiternder Substanzen hat Eddie halluziniert und meint nun zu wissen, dass der Glaube der Meyeristen auf einem Märchen beruht, doch wie soll er das zugeben, in einer Enklave, die Abweichler nicht duldet und Unglaube mit Verbannung bestraft, zumal seine Frau Sarah ein hochrangiges Mitglied ist und in Sachen Einfluss nur von Cal Roberts, dem Leiter der Gemeinde übertroffen wird. Eddie beginnt sich mit einer Ehemaligen auszutauschen und begibt sich auf gefährliches Terrain, während Sarah vermutet, ihr Mann habe eine Affäre. Cal wiederum kommt alsbald hinter Eddies Geheimnis, doch hat der charismatische Anführer nicht nur ganz andere Ambitionen, sondern auch seine eigenen Dämonen, die jederzeit hervorzubrechen drohen, während er alles daran setzt, die Meyeristen zu ungeahnter Größe zu führen und dabei selbst die Lehren von Stephen vernachlässigt, der sich seit geraumer Zeit in Peru befinden soll, um die letzten drei Sprossen zu vollenden...

Rezension:

Allein beim Anblick des Casts der neuen Hulu-Serie The Path, deren zehn Folgen umfassende erste Staffel es seit Mitte des Monats bei Amazon Prime zu bewundern gibt, war es zugegebenermaßen bereits um mich geschehen, doch auch dramaturgisch versprach die Serie interessant und außergewöhnlich zu werden, zumal die Beschäftigung mit einer sektenähnlichen Bewegung wie geschaffen schien für ein serielles Format, da sich hier schlicht und ergreifend ausreichend Zeit und Möglichkeit bieten, diesen Mikrokosmos eingehend zu beleuchten und erkunden. Das wird auch bereits in der ersten Episode Überall ist Licht (1.01) deutlich, die mich rundherum zu überzeugen, wenn auch noch nicht regelrecht zu begeistern wusste, doch lohnt es sich dranzubleiben, denn im Nachhinein macht es durchaus Sinn, dass man sich hier und in der sich anschließenden Folge Paartherapie (1.02) vornehmlich darauf konzentriert, die Prämisse zu vermitteln und die Exposition der Figuren voranzutreiben, um sich alsbald zu neuen Höhen aufzuschwingen, wenn sich nicht nur in den Augen des Zweiflers Eric erste Risse in dem Konzept der Bewegung der Meyeristen aufzutun beginnen.

Szenenbild aus The Path | © Hulu/NBC Universal
© Hulu/NBC Universal

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist nämlich zunächst einmal der von Aaron Paul (Breaking Bad) verkörperte Eddie Lane, der bei seiner sechsten Einkehr in Peru eine an eine Vision grenzende transzendentale Erfahrung gemacht hat und meint, hinter die Kulissen der Bewegung geblickt und erkannt zu haben, dass dort kein Licht ist, nichts, worauf es zu hoffen oder was es anzubeten lohnt, was ihn natürlich in eine Sinnkrise stürzt, zumal Zweifler und Nicht-Gläubige keinen Platz in der Gemeinschaft der Meyeristen haben und folglich dort nicht geduldet werden. Entsprechend versucht Eddie seine Zweifel selbst vor seiner eigenen Frau zu verbergen, die noch dazu – der Stand in der Hierarchie gliedert sich in unterschiedliche Sprossen, die jeweils durch eine Einkehr genannte Pilgerreise, Tat oder Unternehmung erreicht werden können – eine E8 ist, also auf der Leiter zwei Stufen über Eddie steht und zuweilen regelrecht fanatische Züge an den Tag legt, wenn es um die Verteidigung ihres Glaubens geht. Mit der Rolle der Sarah Lane darf nun Michelle Monaghan (True Detective) dann auch endlich einmal zeigen was in ihr steckt und auch wenn sie selten eine so unnahbare, so ambivalente Rolle gespielt hat und kaum je unsympathischer wirkte, wird sie in The Path gehörig gefordert und gibt eine oft erschreckend glaubhafte Darstellung ab, gerade was die radikaleren Seiten der Bewegung anbelangt, die man im Inneren so gerne totzuschweigen sucht, derweil man auch immer spürt, wie viel Gutes in ihr steckt und sie selbst Falsches wenn überhaupt zumindest aus den richtigen Gründen tut.

Szenenbild aus The Path | © Hulu/NBC Universal
© Hulu/NBC Universal

Zum heimlichen Highlight aber schwingt sich nach einigen Folgen der von Hugh Dancy (Hannibal) gespielte Cal Roberts auf, denn während er sich anfangs als beinahe unscheinbarer, netter Prediger von nebenan gibt und abgesehen von einer Szene gegen Ende der ersten Folge, die bereits eine gewisse Marschrichtung vorgibt, zunächst ein wenig im Hintergrund steht, doch nicht nur sein Charisma als Anführer, sondern auch sein im Innersten oft selbstzerstörerisches Verhalten werden spätestens in Cals Entscheidung (1.03) offenbar und ziehen sich fortan durch den Rest der zunehmend packender werdenden Staffel, denn was als Ehekrise beginnt, mündet mehr und mehr in eine Situation, die gleich die gesamte Existenz der Bewegung und deren Fortbestand in Frage stellt, während die Mitglieder der Familie Lane immer weiter auseinanderdriften. Diese und weitere dramaturgische Elemente für sich nutzend, strahlt The Path aber vorrangig seine Faszination dadurch aus, dass das Konzept der Meyeristen-Bewegung so ungemein stimmig und durchdacht daherkommt, dass man kaum glauben möchte, sie würden in Wirklichkeit nicht existieren. So staunt man ein ums andere Mal über verschiedene Rituale und Verhaltensweisen, lernt die Glaubensbekenntnisse, Gebete, Anrufungen und nicht zuletzt seltsame Apparaturen kennen, beginnt mehr und mehr das Konzept der Sprossen der Leiter zu verstehen und erfährt als Zuschauer durchaus auch den einen oder anderen Gänsehautmoment, insbesondere wenn Dancys Figur Cal ins Predigen gerät.

The Path | Zeichnung von Wulf Bengsch

So kommt es auch, dass das zuweilen sprunghaft wirkende Verhalten mancher Figur sie dennoch nicht an Glaubwürdigkeit einbüßen lässt, denn ähnlich ambivalent verhält es sich mit der Bewegung an sich und in manchem Moment scheint dieser Weg eine lohnenswerte Alternative, bis einem das nächste Mal die oft radikalen Ansichten und Regeln vor den Kopf stoßen zumindest. Doch auch wenn Paul, Monaghan und Dancy hier klar im Vordergrund stehen, handelt es sich doch bei The Path im weitesten Sinne um ein Ensemble-Stück und von dem Rest der Familie Lane ausgehend erstrecken sich die Geschichten auf weitere Mitglieder der Meyeristen, neue Anwerber, frühere Gläubige und nicht zuletzt einen FBI-Agenten, der plant, die Bewegung zu infiltrieren und trotz seiner Erfahrung in dem Metier ein ums andere Mal darüber staunen muss, wie gütig und mitfühlend die Anhänger der Bewegung sich geben.

Szenenbild aus The Path | © Hulu/NBC Universal
© Hulu/NBC Universal

Wenn ich wirklich etwas zu bemängeln suchen würde, dann vielleicht noch am ehesten, dass insbesondere in den letzten Folgen die Zeit eher sprunghaft zu vergehen scheint und teils Wochen vergangen sein mögen, wie man vielleicht am Rande eines Gesprächs aufschnappen kann, womit einhergehend oft auch der Eindruck entsteht, Peru sei kaum mehr als einen Katzensprung entfernt, doch davon abgesehen vermag The Path nach einer kurzen Anlaufphase eine enorme Sogwirkung zu entfalten, die sich von Folge zu Folge noch verstärkt und ihren vorläufigen Höhepunkt in der an Perfektion grenzenden Folge Blut an den Händen (1.07) findet, die auch aufzuzeigen vermag, an wie vielen stellen die Bewegung bereits ins Straucheln geraten und korrumpiert worden ist. Dieses Niveau halten die letzten drei Folgen zwar nicht ganz, doch ausgerechnet das im Vorfeld so vorhersehbar wirkende Finale weiß mehr als nur ein wenig zu überraschen und lässt gespannt die nächste Staffel dieser stimmig konzeptionierten Drama-Serie erwarten.

Fazit & Wertung:

Die Hulu-Produktion The Path wartet nicht nur mit einem ungemein vielversprechenden Cast auf, sondern überzeugt speziell bei den darstellerischen Leistungen auf ganzer Linie, während die Bewegung der Meyeristen im Verlauf der Staffel regelrecht lebendig zu werden beginnt und die vom ersten Moment an wahnsinnig dicht und packend inszenierte Story mit zahllosen unerwarteten, aber nie konstruiert wirkenden Wendungen für Spannung sorgt. Selten hat man sich des Themas einer sektenähnlichen Bewegung so überzeugend angenommen wie hier.

9 von 10 erklommenen Sprossen auf der Leiter

[wp-review id="31666"]

Meinungen aus der Blogosphäre:
Singende Lehrerin: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Überall ist Licht (8/10)
02. Paartherapie (8/10)
03. Cals Entscheidung (8,5/10)
04. Hoher Besuch (8,5/10)
05. Das Loch (9/10)
06. Der Einbruch (9/10)
07. Blut an den Händen (9,5/10)
08. Der Weg (9/10)
09. Die Rückkehr (9/10)
10. Anfang oder Ende? (9/10)

 
 
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The Path | Staffel 1 ist ist seit dem 15.09.16 exklusiv bei Amazon Prime Instant Video verfügbar.

The post Review: The Path | Staffel 1 (Serie) appeared first on Medienjournal.

Review: Person of Interest | Staffel 1 (Serie)

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Person of Interest | © Warner Home Video

Während ich natürlich schon längst mitten in der Sichtung von Luke Cage stecke, nutze ich den heutigen Tag erst einmal, um weiter Altlasten hinsichtlich Serien-Reviews abzuarbeiten. Damit ich auch schnell wieder vor den Fernseher komme, soll es das aber auch schon gewesen sein an einleitenden Worten.

Person of Interest
Staffel 1

Person of Interest, USA 2011-2016, ca. 43 Min. je Folge

Person of Interest | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Serienschöpfer:
Jonathan Nolan
Showrunner:
Jonathan Nolan
Greg Plageman
J.J. Abrams
Bryan Burk
Denise Thé
Chris Fisher

Main-Cast:
Jim Caviezel (John Reese)
Michael Emerson (Harold Finch)
Taraji P. Henson (Joss Carter)
Kevin Chapman (Lionel Fusco)
in weiteren Rollen:
Amy Acker (Caroline Turing)
Enrico Colantoni (Carl Elias)
Brett Cullen (Nathan Ingram)
Carrie Preston (Grace Hendricks)
Annie Parisse (Kara Stanton)
Michael Kelly (Mark Snow)
Robert John Burke (Patrick Simmons)
Paige Turco (Zoe Morgan)
Elizabeth Marvel (Alicia Corwin)
Susan Misner (Jessica Arndt)
Brennan Brown (Nicholas Donnelly)
Alan Dale (Ulrich Kohl)
David Zayas (Ernie Trask)

Genre:
Krimi | Drama | Science-Fiction | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Person of Interest | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Der ehemalige Agent John Reese scheint nach dem gewaltsamen Tod seiner Freundin nicht mehr auf die Beine zu kommen und verbringt seine Tage im Suff. Nach einer Schlägerei in der U-Bahn landet der verlotterte Reese bei der Polizei und kaum dass Detective Carter dessen Fingerabdrücke genommen hat, die ihn mit gleich mehreren Morden in Verbindung bringen, schafft ihn der mysteriöse Harold Finch aus der Polizeiwache und bietet ihm Arbeit an, denn Finch entpuppt sich als Milliardär, der mithilfe einer eigens von ihm entwickelten Maschine glaubt, Menschenleben retten zu können, wofür er Reese‘ Hilfe benötigt. Die Maschine zu Überwachungszwecken für die Regierung entwickelt, verfügt über eine Art Hintertürchen, durch dass es Finch möglich ist, sich die Sozialversicherungsnummern derer ausgeben zu lassen, die schon bald in ein Verbrechen verwickelt sein werden. Reese‘ Aufgabe wird es sein, die Personen aufzuspüren und herauszufinden, ob es sich um Opfer oder Täter handelt...

Rezension:

Szenenbild aus Person of Interest | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Kaum hat die von Jonathan Nolan ersonnene TV-Serie Person of Interest nach fünf Staffeln und insgesamt 103 Episoden ihr Ende gefunden, komme ich auch schon dazu, mich zumindest der ersten Staffel zu widmen, auch wenn ich zugeben muss, dass es vorrangig das Wissen darum war, dass Amy Acker ab der zweiten beziehungsweise spätestens dritten Staffel fester Teil des Casts sein würde und so dachte ich, schaust du dir mal die läppischen 23 Episoden an. Und direkt vorab, waren die gar nicht einmal so läppisch, vor allem aber auch besser als erwartet, denn ich bin ja nun bekanntermaßen kein Freund von Procedurals und nachdem ich mir ein ebensolches erwartet hatte, war ich doch recht erstaunt, wie viele sich durchziehende Handlungsfäden die Serie letztlich besitzt, auch wenn sich manche davon erst im Laufe der Staffel offenbaren und ganz allgemeine noch recht zaghaft fortgeführt werden. Nichtsdestotrotz ist das in meinen Augen ein ganz großes Plus und scheint in den folgenden Staffeln ja wohl noch an Bedeutung zu gewinnen.

Ein Großteil der Staffel besteht aber erwartungsgemäß aus zahllosen, in sich abgeschlossenen Folgen, deren Figuren auch auf keine weiteren Auftritt hoffen dürfen, wobei ich mich in dieser Hinsicht sehr über die Gastauftritte von unter anderem Alan Dale (Dominion) in Der Fall Ulrich Kohl (1.08) und David Zayas (Dexter) in der an Hitchcock angelehnten Folge Fenster zum Hof (1.11) gefreut habe. Die Prämisse der Serie, dass eine ominöse Maschine Sozialversicherungsnummern unterschiedlichster Personen ausspuckt und damit signalisiert, dass diese, ob als Täter oder Opfer, in irgendeiner Form bald mit einem Mord in Verbindung gebracht werden dürften, ist natürlich auch wie geschaffen für eine Herangehensweise nach dem Schema des Fall-der-Woche, doch scheint den Machern und Produzenten zum Glück bewusst gewesen zu sein, dass dort noch mehr Potential verborgen liegt, denn relativ früh beginnt man beispielsweise damit, in Rückblenden die Zeit des Baus der Maschine und damit auch den früheren Partner von Harold Finch, Nathan Ingram in den Fokus zu rücken, ebenso wie man zumindest häppchenweise nach und nach mehr über Reese‘ Zeit beim Geheimdienst erfährt, was den Figuren nach und nach mehr Tiefe verleiht.

Zu den Highlights der ersten Staffel Person of Interest zählt aber für mich eindeutig Es gibt einen Zeugen (1.07), dessen Konzept zuweilen ein wenig an The Raid erinnert (mir hier aber besser gefallen hat), vor allem aber Enrico Colantoni (Veronica Mars) in einer wiederkehrenden und absolut großartig angelegten Rolle in Erscheinung treten lässt, auch wenn er mir in der Staffel allgemein deutlich zu selten in Erscheinung getreten ist. Eine weitere spektakulär gute Folge ist derweil Grundübel (1.13), deren Originaltitel Root Cause auch weitaus deutlicher darauf hinweist, wessen Bekanntschaft man hier machen wird. Nur so viel, die Ereignisse dieser Folge werden noch bis zum durchweg fulminanten Staffelfinale Unerwünschte Zugriffe (1.23) nachhallen, bei dem dann auch endlich Amy Acker (Angel)in Erscheinung treten darf.

Szenenbild aus Person of Interest | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Davon abgesehen gibt es aber natürlich noch viele weitere, mal mehr, mal minder packende Episoden und wie sich das für ein Procedural gehört, wird durchaus für reichlich Abwechslung gesorgt, während ansonsten insbesondere das sich nach und nach wandelnde Verhältnis der Polizistin Joss Carter zu den beiden einsamen Streitern Reese und Finch interessant zu beobachten ist und mit einer korrupten Abteilung der Polizei - "HR" genannt – ein weiterer, spannend zu verfolgender Sub-Plot eröffnet wird. Summa summarum offeriert Person of Interest eine wirklich stimmige erste Staffel, die mich in vielen Punkten positiv überrascht hat, bei der oft aber auch noch merklich Luft nach oben ist, doch die finalen Szenen des Finales lassen darauf hoffen, dass man sich im zweiten Jahr noch deutlich mehr einfallen lassen wird, die Geschichte in ungewohnte Bahnen zu lenken. Davon abgesehen bleibt lediglich noch zu erwähnen, dass sowohl Jim Caviezel in seiner Verkörperung von John Reese als Mann fürs Grobe als auch Michael Emerson in der Rolle des Computer-Genies Harold Finch nicht nur jeder für sich eine gute Figur machen, sondern auch als Team spannend interagieren und sich vor allem fernab der ausgetretenen Pfade einschlägiger Ermittler-Duos bewegen.

Fazit & Wertung:

Jonathan Nolans Person of Interest ist ein durchaus einfalls- wie abwechslungsreiches Procedural, bemüht sich dankenswerterweise aber nach einigen Folgen, auch so etwas wie einen roten Faden zu spinnen, was die Geschichten um die ungleichen Partner Reese und Finch ungleich interessanter und lohnenswerter macht. Dennoch bleibt für die nächste Staffel noch spürbar Potential auszuschöpfen, denn der Natur der Sache nach sind die kaum miteinander verbundenen Episoden mal mehr, mal weniger überzeugend geraten.

8 von 10 von der Maschine ausgespuckten Nummern

[wp-review id="31583"]

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Reese & Finch (8/10)
02. Eine Tote wird gejagt (7,5/10)
03. Im Auftrag der Unehre (7,5/10)
04. Blutrache (8/10)
05. Familiäres Druckmittel (8/10)
06. Problemlösungskompetenzen (8,5/10)
07. Es gibt einen Zeugen (9/10)
08. Der Fall Ulrich Kohl (7,5/10)
09. Gefahr für Carter! (8/10)
10. Vier auf einen Streich (9/10)
11. Fenster zum Hof (8,5/10)
12. Ein Quantum Gerechtigkeit (8/10)
13. Grundübel (9/10)
14. Löwen und Lämmer (7,5/10)
15. Zeit der Maulwürfe (8,5/10)
16. Risiko! (7,5/10)
17. Babyblues (8/10)
18. Identitätskrise (8/10)
19. Fleisch und – Blut! (8,5/10)
20. Die Großen fressen die Kleinen (8,5/10)
21. Das Gestern stirbt nie (8,5/10)
22. Keine gute Tat (8,5/10)
23. Unerwünschte Zugriffe (9/10)

 
 
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Person of Interest | Staffel 1 ist am 24.05.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

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Review: Doctor Who | Staffel 4 (Serie)

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Doctor Who | © WVG Medien

Bevor ich es später vergesse oder mir das Leben dazwischen kommt, gibt es hier noch fix meine neueste Serien-Review für euch, bevor ich mich nun gleich in die Stadt begeben und dort ein wenig herumstromern werde, wie man das am Wochenende halt gerne mal macht. Macht euch eine schöne Zeit und bis morgen!

Doctor Who
Staffel 4

Doctor Who, USA 2005-, ca. 45 Min. je Folge

Doctor Who | © WVG Medien
© WVG Medien

Serienschöpfer:
Sydney Newman
Ausführende Produzenten:
Russell T. Davies
Steven Moffat

Main-Cast:
David Tennant (The Doctor)
Catherine Tate (Donna Noble)
in weiteren Rollen:
Billie Piper (Rose Tyler)
Freema Agyeman (Martha Jones)
Bernard Cribbins (Wilfred Mott)
Jacqueline King (Sylvia Noble)
John Barrowman (Captain Jack Harkness)
Elisabeth Sladen (Sarah Jane Smith)
Alex Kingston (River Song)
John Simm (The Master)
Noel Clarke (Mickey Smith)
Camille Coduri (Jackie Tyler)
Penelope Wilton (Harriet Jones)
Julian Bleach (Davros)
Paul Kasey (Hath Peck/Ood Sigma/The Host/Sorvin)
Nicholas Briggs (Dalek/Cyber Voices/Judoon [Stimme])
Kylie Minogue (Astrid Peth)
Georgia Moffett (Jenny)
Fenella Woolgar (Agatha Christie)
Michelle Ryan (Christina)
Talulah Riley (Miss Evangelista)

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Fantasy

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Nachdem Donna Noble vor ziemlich genau einem Jahr das Angebot des Doctors ausschlug, ihn auf seinen Reisen zu begleiten, scheint ihre Stunde gekommen, als die beiden sich zufällig erneut begegnen, zumal Donna mittlerweile erkannt hat, einen Fehler begangen zu haben. Und so hebt die TARDIS erneut ab und verschlägt sie ins antike Pompeji, ermöglicht ein Treffen mit Agatha Christie und lässt den Doctor die Bekanntschaft mit River Song machen, die ihn aus einem späteren Leben bereits zu kennen scheint, doch zunächst im Verborgenen kündigt sich erneut eine Gefahr an, die nicht nur das Leben des Doctors, sondern das Universum an sich bedrohen könnte...

Rezension:

Nun habe ich also auch die Wiederholungssichtung der vierten Staffel Doctor Who beendet und wieder einmal gemerkt, dass ich mit Donna Noble als Companion doch vergleichsweise wenig anfangen kann, auch wenn das viele sicher anders sehen werden, denn auch wenn sie, weit mehr als das bei beispielsweise Martha Jones der Fall gewesen ist, dem Doctor durchaus das Wasser reichen und ihm Paroli bieten kann, ist sie mir doch oft zu schrill und hysterisch, als dass ich wirklich mit ihr warm werden würde, was nicht heißen soll, dass ich die Figur nicht grundsätzlich sympathisch finde, doch zu meinen Lieblingen wird sie leider nie gehören, doch krankt die Staffel in meinen Augen zunächst einmal an einer zwar immer noch sehenswerten, unterhaltsamen und einfallsreichen Mittelmäßigkeit, denn angefangen mit dem 2007er-Weihnachtsspecial Reise der Verdammten (4.00) inklusive durchaus spaßigem Gastauftritt von Kylie Minogue wusste mich keine der Folgen so richtig mitzureißen oder zu begeistern, wobei ausgerechnet die gar nicht mal so außergewöhnliche Episode Der Doctorvater (4.06) für mich ein kleiner Lichtblick war, was aber mehr daran gelegen haben dürfte, dass mir Gast-Star Georgia Moffett, die hier als Tochter des Doctors in Erscheinung tritt und im wahren Leben mit David Tennant verheiratet ist, so gefallen hat, derweil die sich anschließende Folge Das Einhorn und die Wespe (4.07) für mich gar den absoluten Tiefpunkt der Staffel darstellt, ungeachtet der Tatsache, dass der Doctor nebst Begleiterin hier Agatha Christie begegnet.

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Zu diesem Zeitpunkt machte sich also bei mir schon regelrechte Ernüchterung breit, doch kaum gedacht, folgte der aus Tödliche Stille (4.08) und Wald der Toten (4.09) bestehende Zweiteiler, der für mich auch nach all den Jahren noch eines der Highlights der Serie darstellt, wie beinahe zu erwarten auch wieder einmal von Steven Moffat geschrieben worden ist und nicht zuletzt die Figur der von Alex Kingston verkörperten River Song ins Doctor Who-Universum einführt, der man bereits in der fünften Staffel erneut und daran anschließend noch öfter begegnen wird. Und mit diesen beiden Folgen scheint auch hier wieder ein Bann gebrochen worden zu sein und es geht hochkarätig weiter, sowohl mit der beinahe schon als Horror-Flick zu bezeichnenden Episode Die Stimmen (4.10) als auch einer klassischen Was-wäre-wenn-Folge in Gestalt von Reise rückwärts (4.11) inklusive Gastauftritt einer früheren Companion und last but not least dem ebenfalls zweiteiligen Staffelfinale Die gestohlene Erde (4.12) und Das Ende der Reise (4.13), der dann von Rose über Martha und Donna alles an jüngeren Companions ins Feld führt und ebenso Captain Jack Harkness, die frühere Companion Sarah Jayne Smith und nicht zuletzt K9 in Erscheinung treten lässt und einen ebenfalls überaus kultigen und mitreißenden Zweiteiler darstellt und – oh Wunder, oh Wunder – nicht von Steven Moffat, sondern dem nicht minder begabten Russell T. Davies geschrieben worden ist.

Damit wäre es das gewesen und folglich erneut eine Staffel, deren stärkste Episoden die schwächeren sozusagen mitziehen, doch sollten noch mehrere Specials folgen, die ich für meinen Teil gedanklich der vierten Staffel zurechnen würde – wie man beispielsweise bei Amazon Prime ebenfalls verfahren ist – , bevor sich in der fünften Staffel mit Matt Smith ein neuer, der mittlerweile elfte Doctor erheben würde und so ist es kein Geheimnis, dass dies eben nicht im Staffelfinale selbst passiert, sondern vielmehr am Ende einer insgesamt weitere insgesamt fünf Folgen umfassenden Reise, namentlich in dem Zweiteiler Das Ende der Zeit, der noch dazu mit der Rückkehr eines von mir heiß und innig geliebten Antagonisten aufzuwarten weiß.

Szenenbild aus Doctor Who | © BBC
© BBC

Bei den weiteren Specials handelt es sich ansonsten um die beinahe schon obligatorische Weihnachtsfolge Der andere Doctor, deren Prämisse ich einmal herrlich erfrischend und unterhaltsam empfunden habe, die wieder einmal mit dem Horror-Genre kokettierende Folge Planet der Toten sowie die ebenfalls wahnsinnig gruselige und eindringlich geschilderte, noch dazu aber auch tragische Geschichte von Der rote Garten, die noch mehr als die vorangegangenen Folgen den Grundstein für das herzzerreißende Finale Das Ende der Zeit legt, dass David Tennant als zehntem Doctor einen mehr als würdigen Abgang kredenzt, der mich diesmal noch weit stärker in Mitleidenschaft gezogen hat als seinerzeit Ecclestons überraschend früher Ausstieg nach nur einer Staffel. Nichtsdestotrotz weiß ich ja längst, dass auch Matt Smith seine Qualitäten hat, doch an Tennant wird wohl für mich, auch aufgrund der wahnsinnig emotionalen Finalfolgen, so schnell niemand heranreichen.

Fazit & Wertung:

Nach einem eher mäßigen Start der vierten Staffel Doctor Who finden sich speziell in der zweiten Hälfte der Staffel eine Reihe von überaus hochkarätigen Episoden, die man nicht verpasst haben sollte, ebenso wie die überwiegend lohnenswerten Specials, die sich an die eigentliche Staffel anschließen und die Reise des zehnten Doctors beschließen werden und zum Ende hin nicht nur ungemein packend, sondern vor allem emotional ergreifend daherkommen und David Tennant einen würdigen Abgang verschaffen.

8,5 von 10 Reisen mit der TARDIS

[wp-review id="31656"]

Episodenübersicht: Staffel 4

00. Reise der Verdammten (7,5/10)
01. Es lebe das Fett (7,5/10)
02. Die Feuer von Pompeji (7,5/10)
03. Immer zu Diensten (7,5/10)
04. Dicke Luft (7,5/10)
05. Mörderischer Himmel (7,5/10)
06. Der Doctorvater (7,5/10)
07. Das Einhorn und die Wespe (7/10)
08. Tödliche Stille (9,5/10)
09. Wald der Toten (9,5/10)
10. Die Stimmen (9/10)
11. Reise Rückwärts (8,5/10)
12. Die gestohlene Erde (9/10)
13. Das Ende der Reise (9,5/10)
Special: Der andere Doctor (8/10)
Special: Planet der Toten (8/10)
Special: Der rote Garten (9/10)
Special: Das Ende der Zeit 1 (9/10)
Special: Das Ende der Zeit 2 (9/10)

 
 
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Doctor Who | Staffel 4 ist am 28.06.13 auf DVD im Vertrieb von polyband/WVG Medien erschienen, die fünf Specials wiederum sind am 23.11.13 - erstmals auch auf Blu-ray - erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:



Blu-ray:

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Review: Luke Cage | Staffel 1 (Serie)

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Das Marvel Cinematic Universe

Marvel Cinematic Universe

Diese Serie ist Teil des Marvel Cinematic Universe. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Bevor ich es vergesse, hier noch schnell die heutige Serien-Review, die ich euch schon seit Wochen präsentieren wollte. Macht euch ein schönes Wochenende und bis spätestens morgen allerseits!

Luke Cage
Staffel 1

Luke Cage, USA 2016-, ca. 52 Min. je Folge

Luke Cage | © Netflix
© Netflix

Serienschöpfer:
Cheo Hodari Coker
Showrunner:
Cheo Hodari Coker

Main-Cast:
Mike Colter (Luke Cage)
Simone Missick (Misty Knight)
Theo Rossi (Hernan ‚Shades‘ Alvarez)
Erik LaRay Harvey (Willis ‚Diamondback‘ Stryker)
Mahershala Ali (Cornell ‚Cottonmouth‘ Stokes)
Alfre Woodard (Mariah Dillard)
in weiteren Rollen:
Rosario Dawson (Claire Temple)
Frankie Faison (Henry ‚Pop‘ Hunter)
Frank Whaley (Detective Rafael Scarfe)
Sonia Braga (Soledad Temple)
Ron Cephas Jones (Bobby Fish)
Karen Pittman (Inspector Priscilla Ridley)
Jacob Vargas (Domingo Colon)
Michael Kostroff (Dr. Noah Burstein)
Sonja Sohn (Captain Betty Audrey)
Manny Perez (Lieutenant Perez)
Tijuana Ricks (Thembi Wallace)
Jaiden Kaine (Zip)
Sean Ringgold (Sugar)
Deborah Ayorinde (Candace Miller)
Darius Kaleb (Lonnie Wilson)
Cassandra Freeman (Patricia Wilson)
Clark Jackson (Damon Boone)
Rob Morgan (Turk Barrett)
Parisa Fitz-Henley (Reva Connors)

Genre:
Krimi | Drama | Action

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Luke Cage | © Netflix
© Netflix

Nach seinem Fortgang aus Hell’s Kitchen ist der eigenbrötlerische Ex-Häftling Luke Cage in seine Heimat Harlem heimgekehrt und dort bei dem Friseurladen-Besitzer "Pop" untergekommen, der als einer von wenigen Lukes Geheimnis kennt, dass dieser über schier übermenschliche Kräfte und eine unzerstörbare Haut verfügt, doch trotz des Drängens seitens Pop, diese Kräfte zum Guten einzusetzen, hält sich Luke lieber bedeckt und versucht, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Dumm nur, dass er sich einerseits ohne sein Wissen mit der Polizistin Misty Knight einlässt und andererseits alsbald mit dem hiesigen Gangsterboss und Clubbesitzer "Cottonmouth" aneinandergerät, denn so sehr sich Luke ein unscheinbares und beschauliches Leben wünscht, wird er doch quasi zum Handeln gezwungen und schickt sich rasch an, der kriminellen Energie in Harlem Einhalt zu gebieten, der weil ihm Misty aus rein berufliche Gründen nachzustellen beginnt, sind schließlich seine Methoden im Grunde alles andere als legal. Als wäre dem nicht genug, erscheint alsbald auch Claire Temple in Harlem und ein alter Freund von Luke hat noch eine besondere Rechnung mit ihm offen…

Rezension:

Eigentlich wollte ich ja die erste Staffel des neuesten Netflix/Marvel-Serien-Sprosses Luke Cage in Windeseile durchgeschaut haben, um dann brandaktuell und ausführlich darüber berichten zu können. Mit der Sichtung immerhin hat es geklappt, mit der Rezension der Staffel wie man sieht nun eher nicht so, denn mittlerweile ist der dritte Serienableger des MCU (auf Netflix bezogen) schon einige Zeit verfügbar und es ist mir bis heute nicht gelungen, ein paar Zeilen dazu aufs digitale Papier zu bannen. Das mag mit meiner allgemeinen Ratlosigkeit zusammenhängen, denn ich bin mir nicht sicher, wie ich die Serie bewerten soll. Sicherlich hatte sie so ihre Momente und auch einige stimmige Einfälle, doch mochte sich beim besten Willen nicht dieselbe Faszination wie bei Daredevil oder Jessica Jones einstellen, die ich beide wirklich um Klassen besser und gelungener empfunden habe als diesen durchwachsenen Ausflug nach Harlem und das, obwohl die Macher hier die einmalige Chance hatten, auf eine bereits etablierte Figur zurückzugreifen, wurde der von Mike Colter verkörperte Luke Cage schließlich schon lang und breit in Jessica Jones in den Serienkosmos eingeführt. Umso mehr irritiert hier aber auch dessen Charakterwandel, denn gerade in den ersten Folgen gibt sich Luke ungemein verschlossen und propagiert das Credo des Einsamen Wolfes, was zwar sicherlich zur Figur passen mag und in Tradition der anderen Helden steht, die die ungleich düsterere Netflix-Realität so bewohnen, ihm speziell aber zu Beginn reichlich wenig Interaktionsmöglichkeiten bieten, so dass man das Gefühl hat, die namensgebende Titelfigur würde in den ersten paar Folgen gefühlt keine fünf Sätze von sich geben, was sie auch für den Zuschauer recht unnahbar erscheinen lässt.

Szenenbild aus Luke Cage | © Netflix
© Netflix

Immerhin dieser Eindruck legt sich ein wenig im Verlauf der Staffel, doch kippt es dann zuweilen ins Gegenteil und wird somit auch nicht wirklich besser, derweil sich ausgerechnet den Part des Bösewichts gleich drei, eigentlich sogar vier Figuren teilen müssen, womit der Raum zur Entfaltung der jeweiligen Persönlichkeit natürlich arg begrenzt ist und gegenüber den ausnehmend stimmigen und fein charakterisierten Bösewichtern der anderen beiden ersten Staffeln gehörig abstinkt, ob man nun Vincent D’Onofrios Kingpin oder David Tennants Kilgrave ins Feld führt. Kein Wunder also, dass man sich dazu entschlossen hat, Rosario Dawsons Figur der Claire Temple hier weitaus mehr Bedeutung und Screentime zuzuweisen als noch in den anderen Serien, deren beinahe einzig verbindendes Element sie bis dato dargestellt hat, denn ohne diesen Sidekick wäre Luke Cage wahrscheinlich noch gnadenloser in die Niederungen allzu unspektakulärer Serien-Kost abgerutscht. Dabei weiß die Inszenierung von Luke Cage als Retter Harlems durchaus zu gefallen, doch entweder eiert er mehrere Folgen lang herum, um ein vermeintlich einfaches Ziel zu erreichen oder die Ereignisse überschlagen sich sondergleichen und die jeweilige Folge wirkt reichlich überladen und scheint zu keinem Ende zu kommen, derweil es mir hier auch das erste Mal untergekommen ist, dass mir einige Folgen mit ihren knapp über fünfzig Minuten schlichtweg zu lang(atmig) geraten sind.

Neben Claire immerhin, die hier mehr denn je als überaus starke und differenziert gezeichnete Frauenfigur zu brillieren weiß, ist aber auch die Figur der Polizistin Misty Knight ein Lichtblick in dem ansonsten so durchwachsenen Serienerlebnis, denn sie kommt nicht nur unglaublich integer und selbstbestimmt daher, sondern verfügt auch über die interessante Fähigkeit, sich mittels Bildern in frühere Tatorte zurückzuversetzen, was ein wenig an Hugh Dancys Will in Hannibal erinnert, wobei das dort zugegebenermaßen deutlich atmosphärischer in die Handlung gewoben worden ist. Nichtsdestotrotz möchte ich Misty nicht missen und freue mich, dass zumindest auf Seiten der Protagonisten einige starke Charaktere dabei sind, wo doch schon die Antagonisten nicht wirklich zu überzeugen wissen, wobei es auch hier eine Frau – die von Alfre Woodard (12 Years a Slave) verkörperte Mariah Dillard – ist, die eine der ruhmreichen Ausnahmen bildet und innerhalb der Folgen eine wahnsinnige Entwicklung durchmacht. Regelrecht verschenkt wird aber leider Theo Rossi als Shades, denn nach seinem starken ersten Auftritt und dem ungeheuren Charisma, das er verströmt, hatte ich mir so viel von der Figur versprochen, wurde stattdessen aber mit einem besseren und etwas cooleren Handlanger abgespeist, was in dem Fall sehr schade ist und hoffentlich in einer zweiten Staffel noch wiedergutgemacht wird.

Luke Cage | Zeichnung von Wulf Bengsch

Last but not least wäre da noch der mir vorrangig aus Banshee bekannte Frankie Faison, dessen Figur des Friseurladen-Besitzers Pop ebenfalls gehörig Potential besessen hätte, zugunsten der Handlung und Dramaturgie aber ebenso nicht die erhoffte Aufmerksamkeit bekommt. Fernab der Figuren hat aber Luke Cage aber leider auch noch weitere inszenatorische Probleme, denn speziell in der zweiten Hälfte werden gerne einmal Szenen generiert, die ob ihrer medialen Aufmerksamkeit quasi unweigerlich die Avengers auf den Plan hätten rufen müssen, was natürlich nicht passiert und weiter an der Glaubwürdigkeit der Geschehnisse kratzt, denn während man sich zumindest in der ersten Folge noch bemüht hat, Parallelen zum Filmgeschehen zu ziehen, wirkt das in Luke Cage charakterisierte Harlem alsbald wie ein von der Außenwelt quasi abgeschnittener Mikrokosmos, was zwar sicherlich in Teilen auch stimmen mag, jedoch nicht solche Kreise ziehen dürfte.

Szenenbild aus Luke Cage | © Netflix
© Netflix

Hätte man es dann in letzter Konsequenz zumindest geschafft, ein mitreißendes Finale zu generieren, hätte ich ebenso noch einmal gut und gerne über manche Schwäche und beispielsweise eine sehr generische Origin hinwegsehen können, ebenso wie die teils frappierenden Ähnlichkeiten des grundsätzlichen Aufbaus Underdog gegen Gangster-Boss, die man nun einmal bereits in Daredevil abgehandelt hat, doch wirkt der "Endgegner" tendenziell lächerlich und dessen Verbindung zu Luka Cage reichlich konstruiert, während das Finale zudem noch vorgeschoben wird und bereits zu Beginn der letzten Folge abgehandelt scheint, um den Rest der Zeit zu nutzen, noch eine gute Handvoll Twists zu verbauen, auf die man schon die ganze Zeit gewartet hat, die nun aber auch kaum mehr zu überraschen wissen. Nein, irgendwie wollte der Funke nicht überspringen, aber selbstredend wäre ich auch bei einer zweiten Staffel Luke Cage dabei, zumal einiges Jammern auf hohem Niveau ist und die Vorgängerserien die Messlatte auch zugegebenermaßen ziemlich hochgelegt haben. So bleibt hier als positivstes Element tatsächlich nur das ungemein stimmige und atmosphärische Harlem, während der Rest oft nur leidlich zu überzeugen weiß.

Fazit & Wertung:

Obwohl Netflix mit Luke Cage an seine früheren Marvel-Erfolge anzuknüpfen versucht und ein ungemein stimmiges Setting etabliert, schien man doch dennoch nicht genau zu wissen, was man mit dem Helden anfangen solle und wie sich die insgesamt dreizehn Folgen mit Leben füllen ließen, weshalb das Endergebnis leider nicht vollends überzeugt und die Staffel an sich sehr durchwachsen geraten ist. Solide Superheldenunterhaltung mit hochkarätigem Cast bekommt man aber dennoch geboten und es mag sich lohnen, am Ball zu bleiben.

7 von 10 zerfetzten Kapuzenpullis

Luke Cage | Staffel 1

  • Zerfetzte Kapuzenpullis - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Obwohl Netflix mit Luke Cage an seine früheren Marvel-Erfolge anzuknüpfen versucht und ein ungemein stimmiges Setting etabliert, schien man doch dennoch nicht genau zu wissen, was man mit dem Helden anfangen solle und wie sich die insgesamt dreizehn Folgen mit Leben füllen ließen, weshalb das Endergebnis leider nicht vollends überzeugt und die Staffel an sich sehr durchwachsen geraten ist. Solide Superheldenunterhaltung mit hochkarätigem Cast bekommt man aber dennoch geboten und es mag sich lohnen, am Ball zu bleiben.

7.0/10
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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Moment of Truth (7/10)
02. Code of the Streets (8/10)
03. Who’s Gonna Take the Weight? (7,5/10)
04. Step in the Arena (7,5/10)
05. Just to Get a Rep (7/10)
06. Suckas Need Bodyguards (7/10)
07. Manifest (8/10)
08. Blowin’ Up the Spot (7,5/10)
09. DWYCK (7/10)
10. Take it Personal (7/10)
11. Now You’re Mine (7,5/10)
12. Soliloquy of Chaos (7/10)
13. You Know My Steez (6/10)

 
 
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Luke Cage | Staffel 1 ist seit dem 30.09.16 exklusiv bei Netflix verfügbar.

The post Review: Luke Cage | Staffel 1 (Serie) appeared first on Medienjournal.

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