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Review: Rectify | Staffel 1 (Serie)

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Rectify | © Edel Germany GmbH

Lange Zeit sah es ja echt mau aus in der Seriensparte, weil ich einfach mit nix hinterherkam. Mittlerweile türmen sich teils fertige oder in Vorbereitung befindliche Rezensionen und weil diese Serie schon allein wegen ihren nur sechs Folgen angenehm heraussticht, aber auch ansonsten eine feine Empfehlung darstellt, macht sie heute den Anfang.

Rectify
Staffel 1

Rectify, USA 2013- , ca. 45 Min. je Folge

Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Serienschöpfer:
Ray McKinnon
Showrunner:
Ray McKinnon

Main-Cast:
Aden Young (Daniel Holden)
Abigail Spencer (Amantha Holden)
J. Smith-Cameron (Janet Talbot)
Adelaide Clemens (Tawney Talbot)
Clayne Crawford (Ted Talbot jr.)
Luke Kirby (Jon Stern)
Bruce McKinnon (Ted Talbot Sr.)
Jake Austin Walker (Jared Talbot)
in weiteren Rollen:
Michael O'Neill (Senator Roland Foulkes)
Sean Bridgers (Trey Willis)
J.D. Evermore (Sheriff Carl Daggett)
Johnny Ray Gill (Kerwin Whitman)
Jayson Warner Smith (Wendall Jelks)

Genre:
Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Daniel Holden war achtzehn Jahre alt, als er der Vergewaltigung und des anschließenden Mordes an seiner damaligen Freundin schuldig gesprochen und inhaftiert wurde. Aufgrund von Zeugenaussagen und seinem Geständnis zum Tode verurteilt, spielte sich Daniels Leben fortan nur noch hinter den dicken Mauern des Todestraktes ab. Nun, neunzehn Jahre später, werfen neue Erkenntnisse aus damals noch unmöglichen DANN-Analysen ein neues Licht auf den Fall und Holdens Urteil wird bis zu einer möglichen Revision außer Kraft gesetzt. Die Rückkehr in seine Heimatstadt Paulie, Georgia, erweist sich indes als aufwühlend und befremdlich, hat er schließlich nicht nur zwei Jahrzehnte der Stadtgeschichte verpasst, sind auch mitnichten alle Einwohner Paulies nun von Holdens Unschuld überzeugt.

Szenenbild aus Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Allein voran wäre da der damalige Ankläger Roland Foulkes zu nennen, mittlerweile Senator und noch immer von der Schuld Holdens überzeugt, DNA hin oder her. Ähnlich geht es Ted Talbot Jr., dessen Vater Daniels Mutter geehelicht hat, weshalb er nun Daniel sozusagen zur Familie zu zählen gezwungen ist. Da ist es ihm ein noch größerer Dorn im Auge, dass seine Ehefrau Tawney als gute Christin mehr als bemüht ist, Daniel eine helfende Hand zu reichen. Amantha hingegen, Daniels jüngere Schwester, hat nie aufgehört, um ihren Bruder zu kämpfen und bietet kampfeslustig allen die Stirn, die noch immer von seiner Schuld überzeugt sind, während Daniel selbst nur langsam aus seiner Lethargie zu erwachen scheint und sich zögerlich dem verloren geglaubten Leben zuwendet.

Rezension:

Mehr durch Zufall bin ich jüngst auf diese hierzulande noch wenig beachtete und beworbene Serie gestoßen, die sich noch als echter Geheimtipp herausstellen könnte, denn die erste eigens vom Sundance Channel produzierte Serie Rectify ist merklich anders, als es die üblichen Drama-Serien sind. Obwohl es sich nämlich bei der Serienschöpfung von Ray McKinnon, der mir noch als Reverend Smith aus Deadwood in guter Erinnerung ist, um ein waschechtes Serial mit einer fortlaufenden Geschichte handelt, stehen zumindest in dieser ersten, lediglich sechs Folgen umfassenden ersten Staffel die emotionalen Aspekte und Unwägbarkeiten der Figuren im Vordergrund, so dass augenscheinlich nicht gerade viel in jeder einzelnen Folge passiert, sich aber aufgrund der langsamen und bedächtigen Erzählweise, den gekonnt mit Bildern eingefangenen Gefühlen, eine intensive Atmosphäre zu entfalten weiß, die ob des Verzichts auf übermäßiges Pathos und effekthascherische Action-Einlagen noch packender wird.

Szenenbild aus Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Der mir vormals unbekannte Aden Young, welcher den Titelhelden Daniel Holden verkörpert, der zu Beginn von Rectify zunächst vorbehaltlich weiterer Ermittlungen nach neunzehn langen Jahren aus dem Todestrakt in die Freiheit entlassen wird, wirkt dabei gerade zu Beginn geradezu katatonisch und ist kaum zu einer Gefühlsregung fähig, was man ihm natürlich als schlechtes Schauspiel auslegen könnte, doch die Intensität, in der er seinen Status als Fremdkörper in der beschaulichen Kleinstadt Paulie untermauert, sucht ihresgleichen. Tatsächlich bedurfte es mehr als nur einer Szene mit dessen deutlich extrovertierterer Schwester Amantha, die wirklich großartig von Abigail Spencer gespielt wird – ein Umstand, der ihr 2013 verdientermaßen eine Nominierung bei den Critics‘ Choice Awards einbrachte -, um mich langsam mit der Serie warm werden zu lassen, denn in seiner wortkargen, scheuen und undurchsichtigen Art taugt Daniel gerade zu Beginn kaum als Identifikationsfigur.

So war für mich gerade die dritte Folge ein regelrechter Augenöffner, denn nach langem Siechtum und fortdauernder Schweigsamkeit, offenbaren sich hier erstmals verborgene Sehnsüchte und lang vergessene Erinnerungen, wenn Daniel beginnt, sich durch alte Kassetten zu hören, in alten Alben zu blättern, sein auf den Dachboden verbanntes Spielzeug hervorzukramen beginnt und bewusst werden lässt, dass seine Kindheit damals nur allzu jäh unterbrochen worden ist und er, wenn auch mittlerweile in sich gekehrt, äußerlich gealtert und durch die kargen Tage und Nächte im Gefängnis durchaus belesen, im Grunde seines Herzens noch immer auch ein achtzehnjähriger Junge ist und der seine Jugend niemals zurückbekommen wird. Für solche anrührenden Szenen ist Rectify prädestiniert und widmet sich derartigen Themen in aller Ausführlichkeit, ohne dass es langweilig werden würde oder den Fluss der Erzählung behindern würde.

Daniel gegenüber stehen natürlich die weiteren Bewohner Paulies und seine Familienmitglieder, die ihm unterschiedlichste Emotionen entgegenbringen und allesamt ihre eigene Sichtweise auf die Schuldfrage haben, die durchaus nicht abschließend geklärt wird, aber auch nicht Hauptaugenmerk dieser Serie bildet, wie einem immer wieder bewusst wird. Wenn sich die Geschichte zwar sehr und zu Recht auf Daniel fokussiert, ist es im Grunde eine auf Wechselwirkungen beruhende Story, da nicht nur die Familie Holden, sondern auch die angeheirateten Talbots, die – im Falle von Ted Jr. – ihm mit kaum verhohlener Abscheu begegnen oder ihm andererseits –im Falle von Teds fürsorglicher wie gläubiger Frau Tawney – eine Empathie entgegenbringen, dass man schon von zwei Seiten einer Medaille sprechen kann. Doch dann wäre da auch noch der mittlerweile zum Senator aufgestiegene frühere Ankläger Roland Foulkes, der noch immer von Daniels Schuld überzeugt ist und alles daran setzt, ihn ins Gefängnis zurückzubringen, wenngleich dieser Handlungsstrang in der ersten Staffel Rectify noch eher nur angedeutet wird und erst in späteren Folgen größere Relevanz haben wird. Allgemein ist aber die Bandbreite der behandelten Themen überraschend vielfältig und sorgsam gewählt, verzichtet dabei überwiegend auf eine wertende Haltung, gibt, trotz Sympathie und Antipathie sowie der ungeklärten Schuldfrage, jeder Figur und ihrer Einstellung eine Daseinsberechtigung und wird noch abgerundet durch unter die Haut gehende, in starkem Kontrast zum Kleinstadtleben stehende Rückblenden zu Daniels Haftzeit und den dortigen Erlebnissen.

Szenenbild aus Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Wenn auch die einzelnen Folgen untereinander in ihrer Machart doch noch arg differieren, was an den ständig wechselnden Regisseuren gelegen haben mag und sich jede Episode so wie ein in sich geschlossenes Abenteuer anfühlt, ist allein der Clou, jede Folge einem einzelnen Tag zu widmen und somit innerhalb der Staffel gerade einmal die erste Woche von Daniels neu gewonnener Freiheit zu visualisieren (ein Schema, das übrigens in der zweiten Staffel aufgebrochen werden wird), nicht oft genug zu loben und dieser Umstand, einhergehend mit der ungewöhnlichen, oft elegischen Inszenierung, macht Rectify zu einem Kleinod für Freunde anspruchsvoller Serienunterhaltung, die auch einmal bereit sind, auf schnelle Schnitte und actiongeladene Szenen zu verzichten und sich ganz in einer immer intensiver und bedrückender werdenden Sozialstudie über einen womöglich zu Unrecht verurteilten Straftäter zu verlieren, der mit kleinen Schritten und zaghaft versucht, ins Leben zurückzufinden und dem von mehr als einer Seite eine steife Brise entgegenschlägt.

Fazit & Wertung:

Ray McKinnons Rectify ist zweifelsohne eine Ausnahmeserie, die, wenn sie ihr Erzähltempo und ihren Stil zwar noch finden muss, in gerade einmal sechs Folgen eine derart packende, intensive und emotional aufgeladene Atmosphäre aufzubauen versteht und sich so vollends ihren differenziert ausgearbeiteten Figuren verschreibt, dass man schon sehr gespannt sein darf, was aus dieser elegisch und behutsam erzählten Geschichte noch werden wird.

8,5 von 10 ungewohnten Situationen in einer fremd gewordenen Welt

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Ein neues Jetzt (8/10)
02. Das Fremde unter der eigenen Haut (8/10)
03. Moderne Zeiten (8,5/10)
04. Platons Höhle (8/10)
05. Tropf, tropf (8,5/10)
06. Das sonderbare Leben (9/10)

 

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Rectify | Staffel 1 ist am 17.10.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Edel Germany erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/11/review-rectify-staffel-1-serie/" name="Review: Rectify | Staffel 1 (Serie)" description="Ray McKinnons Rectify ist zweifelsohne eine Ausnahmeserie, die, wenn sie ihr Erzähltempo und ihren Stil zwar noch finden muss, in gerade einmal sechs Folgen eine derart packende, intensive und emotional aufgeladene Atmosphäre aufzubauen versteht und sich so vollends ihren differenziert ausgearbeiteten Figuren verschreibt, dass man schon sehr gespannt sein darf, was aus dieser elegisch und behutsam erzählten Geschichte noch werden wird." rev_name="Rectify | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-11-19" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Sherlock | Staffel 3 (Serie)

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Sherlock | © polyband

Um mich nun endlich noch einmal mehr einigen Altlasten zu widmen, gibt es heute endlich und mit gehöriger Verspätung nun noch ein paar Worte zur dritten Staffel Sherlock, die mir übrigens – so viel vorweg – entgegen der allgemein vorherrschenden Meinung mindestens genauso gut gefallen hat wie die vorangegangenen, aber lest selbst, wieso und warum:

Sherlock
Staffel 3

Sherlock, UK 2010- , ca. 90 Min. je Folge

Sherlock | © polyband
© polyband

Serienschöpfer:
Steven Moffat
Mark Gatiss
Showrunner:
Steven Moffat
Mark Gatiss

Main-Cast:
Benedict Cumberbatch (Sherlock Holmes)
Martin Freeman (Dr. John Watson)
in weiteren Rollen:
Una Stubbs (Mrs. Hudson)
Rupert Graves (DI Lestrade)
Mark Gatiss (Mycroft Holmes)
Loo Brealey (Molly Hooper)
Amanda Abbington (Mary Morstan)
Andrew Scott (Jim Moriarty)
Lars Mikkelsen (Charles Magnussen)

Genre:
Krimi | Mystery

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Sherlock | © polyband
© polyband

Zwei Jahre nach seinem vermeintlichen Tod kehrt der totgeglaubte Sherlock Holmes ins pulsierende London und ins Leben zurück. Während er sich nach und nach seinen früheren Gefährten zu erkennen gibt, sträubt er sich zunächst, sich Watson zu offenbaren und behält schließlich Recht mit seinen Vorbehalten, ist dieser schließlich zunächst alles andere als erbaut darüber, dass sein Freund wider Erwarten noch lebt, hat der ihn schließlich bewusst um seine Person trauern lassen. Während dieser schweren Zeit hat sich Watson auch mit Mary liiert, die sich redlich bemüht, den Riss in der Freundschaft der beiden Männer zu kitten, doch wie so oft ist es erst die drohende Gefahr für Leib und Leben, die beide wieder zusammenschweißt. Zudem scheint es, als habe bereits jemand Moriartys Nachfolge als skrupelloser und perfider Schurke angetreten, doch wartet noch eine weit größere Herausforderung auf die beiden, schließlich schickt Watson sich nur wenige Monate später an, Mary zu ehelichen – und hat Sherlock zu seinem Trauzeugen auserkoren.

Rezension:

Erstaunlich, wie sich Sherlock in gerade einmal drei Staffeln zu je drei Folgen entwickelt hat und welcher Hype derweil um diese Ausnahmeserie erwachsen ist, wie es Moffat und Gatiss wohl selbst nicht in dem Ausmaß erwartet hätten. Beschränkte man sich anfänglich noch darauf, im Grunde altbekannte Fälle in ein neues, modernes Gewand zu kleiden und neu zu adaptieren, kristallisierte sich schnell heraus, dass es den Machern wohl am Herzen lag, eine fortlaufende und durchgängige Handlung zu etablieren, einen roten Faden, der sich durch die einzelnen Folgen und Fälle zieht und bei dem es sich natürlich, wie sollte es auch anders sein, um die Freundschaft zwischen Watson und Holmes handelt. Diese Entwicklung gipfelte in dem vermeintlichen Tod von Sherlock Holmes zum Ende der zweiten Staffel und nicht zuletzt die einjährige Ruhepause der Serie nebst der für zahllose Spekulationen offenen Inszenierung heizten nicht nur die Gerüchteküche sondern auch die Neugier der Fans ordentlich an und damit wären wir dann am Ausgangspunkt der Geschichte zu Beginn von Staffel 3.

Szenenbild aus Sherlock | © polyband
© polyband

Die erste Folge, Der leere Sarg, widmet sich also erwartungsgemäß der Rückkehr unseres Helden und hätte in meinen Augen kaum besser inszeniert werden können, auch wenn die Folge zuweilen etwas vollgepackt wird, gilt es schließlich nicht nur, Sherlocks Rückkehr einzuläuten und den Riss in der Freundschaft zu Watson zu kitten, der verständlicherweise mehr als nur ein wenig sauer ist, wird auch direkt noch ein neuer Fall geliefert und mit der Gestalt des Charles Augustus Magnussen ein neuer Antagonist eingeführt, der die Nachfolge von Moriarty anzutreten scheint. Als wäre dem nicht genug, wird die Folge zudem noch angereichert mit zahlreichen Ansätzen zur Lösung des Rätsels um das Überleben von Holmes aus einer vermeintlich hoffnungslosen Lage und huldigt inklusive einem eigens für die Spekulationen eingeführten Fanclub natürlich damit den Mutmaßungen und Diskussionen in der echten Welt, die das letzte Staffelfinale provoziert hat.

Durch den Umstand, dass Holmes Rückkehr in das Reich der Lebenden und seine angeknackste Freundschaft zu Watson im Mittelpunkt des Staffelauftaktes stehen, wird recht schnell deutlich, dass Sherlock in seinem dritten Jahr geringfügig andere Wege geht und den Fokus anders setzt, als man es von der zuvor hauptsächlich um die Ermittlungsarbeit und Holmes‘ geniale Deduktionen kreisenden Serie erwartet hätte, doch kann ich nicht behaupten, dass damit ein Qualitätseinbruch einherginge, wie manche finden, denn mir persönlich hat, speziell dank frischem Wind, neuen Figuren und unerwarteten Ansätzen die dritte Staffel ziemlich exakt genauso gut gefallen wie die vorhergehenden und ich wäre vermutlich eher enttäuscht gewesen, wenn sich hier schlicht wieder Fall an Fall gereiht hätte, quasi so, als wäre nichts geschehen.

Szenenbild aus Sherlock | © polyband
© polyband

Dass allerdings in der Welt von Sherlock eine ganze Menge passiert, unterstreicht gerade die zweite Folge Im Zeichen der Drei, denn Watson heiratet Mary, die wir erst in der Folge davor kennengelernt haben und Sherlock darf den Trauzeugen geben, was ihn natürlich in die Bredouille bringt, versteht er es schließlich nicht wirklich, gefühlsduselige Reden zu schwingen und dazu kommt es folglich auch nicht. Inszenatorisch ist diese Folge die bei weitem einfallsreichste, denn im Gespräch und in Rückblenden werden mehrere Kriminalfälle erörtert und miteinander verzahnt, während Holmes die Hochzeitsgesellschaft in seine Fälle miteinbezieht, während der Empfang voranschreitet und sich schlussendlich der Sinn und die Verbindung des Ganzen erschließt, inklusive mehrerer überraschender Wendungen und gar einiger Hinweise, die erst in der darauffolgenden und leider schon wieder letzten Folge relevant werden. Nicht zuletzt – und das hat mir besonders gut gefallen – erinnern einige der Fälle an bekannte Holmes-Geschichten und so ist man teilweise versucht zu glauben, des Rätsels Lösung schon zu kennen, nur um dann natürlich erneut überrascht zu werden.

Folglich steht die zweite Folge dank ihrer Andersartigkeit und des großartigen, wenn auch freilich arg konstruiert wirkenden Aufbaus (den ich ihr aber gerne nachsehe), der ersten Folge in nichts nach, während die dritte Folge Sein letzter Schwur ein neunzig Minuten zum Nägel kauen verführendes Finale darstellt, das, gespickt mit zahlreichen Wendungen und Überraschungen, einem neuerlichen und ausgedehnten Ausflug in Sherlocks Gedankenpalast bis hin zu einem unerwartet und akribisch vorbereitetem Finale, welches wiederum ebenfalls mehrere Lesarten zulässt, keine Wünsche offen lässt und in den letzten Einstellungen den Weg ebnet für eine vierte Staffel, die alles bisher Gewesene zu toppen imstande sein könnte und auf die man wieder einmal viel zu lange wird warten müssen, bis 2016 nämlich.

Szenenbild aus Sherlock | © polyband
© polyband

Sherlock hat mich also auch im dritten Jahr unumwunden zu begeistern gewusst und die geringfügig neue Ausrichtung in Richtung eines waschechten Serials, einhergehend mit einer Abkehr vom üblichen Schema eines Procedurals hat mir ausnehmend gut gefallen, zumal Holmes trotz emotionaler Fallstricke noch immer der empathieunkundige Soziopath bleiben darf, der er auch in den letzten Staffeln war, wie man ihn schlussendlich auch eindrucksvoll unter Beweis stellen lässt, ohne dabei zu verschleiern zu versuchen, dass es durchaus Dinge beziehungsweise vielmehr Menschen gibt, die ihm mittlerweile etwas bedeuten. Die Deduktionen sind vielleicht nicht ganz so häufig und die Kriminalfälle nicht ganz so sehr im Fokus, wie man es vielleicht gewohnt ist, doch dadurch offenbart die Serie mittlerweile ganz andere Qualitäten, die sie aus der breiten Masse herausragen lassen, kurzum: Anders, aber genauso gut.

Fazit & Wertung:

Fernab klassischer Detektivarbeit stellt die dritte Staffel Sherlock mehr denn je die Freundschaft zwischen dem sich selbst als hochfunktionalen Soziopathen bezeichnenden Ermittler und dem ehemaligen Militärarzt in den Vordergrund, vernachlässigt dabei aber keineswegs die Stärken und Manierismen, die der Serie ihren einzigartigen Charme verleihen, so dass es Moffat und Gatiss erneut gelingt, auf voller Linie zu überzeugen und den Hype um den modernisierten Holmes weiter zu befeuern.

10 von 10 exzentrischen Spleens

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
MWJ 2nd Blog: 8/10 Punkte
Zeilenkino

Episodenübersicht: Staffel 3

01. Der leere Sarg
02. Im Zeichen der Drei
03. Sein letzter Schwur

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Sherlock | Staffel 3 ist am 10.06.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Polyband erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/12/review-sherlock-staffel-3-serie/" name="Review: Sherlock | Staffel 3 (Serie)" description="Fernab klassischer Detektivarbeit stellt die dritte Staffel Sherlock mehr denn je die Freundschaft zwischen dem sich selbst als hochfunktionalen Soziopathen bezeichnenden Ermittler und dem ehemaligen Militärarzt in den Vordergrund, vernachlässigt dabei aber keineswegs die Stärken und Manierismen, die der Serie ihren einzigartigen Charme verleihen, so dass es Moffat und Gatiss erneut gelingt, auf voller Linie zu überzeugen und den Hype um den modernisierten Holmes weiter zu befeuern." rev_name="Sherlock | Staffel 3" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-12-02" user_review="10" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Spartacus: War of the Damned | Staffel 3 (Serie)

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Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox

Und wieder einmal eine Serie erfolgreich zum Abschluss gebracht! Besonders erfreulich diesmal, es gibt ein richtiges Ende, ein geplantes, ein gutes, ein überzeugendes, eins, dass mir die Serie in bester Erinnerung bewahren wird.

Spartacus: War of the Damned
Staffel 3

Spartacus: War of the Damned, USA 2010-2013, ca. 55 Min. je Folge

Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Steven S. DeKnight
Showrunner:
Steven S. DeKnight

Main-Cast:
Liam McIntyre (Spartacus)
Manu Bennett (Crixus)
Dustin Clare (Gannicus)
Daniel Feuerriegel (Agron)
Cynthia Addai-Robinson (Naevia)
Simon Merrells (Marcus Crassus)
in weiteren Rollen:
Ellen Hollman (Saxa)
Pana Hema Taylor (Nasir)
Jenna Lind (Kore)
Christian Antidormi (Tiberius Crassus)
Anna Hutchison (Laeta)
Todd Lasance (Julius Caesar)
Ditch Davey (Nemetes)
Gwendoline Taylor (Sibyl)

Genre:
Action | Historie

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem Glaber am Fuß des Vesuv sein Ende gefunden hat, wächst sich Spartacus‘ Sklavenheer zu einer regelrechten Armee aus und Rom selbst beginnt sich vor dem stoischem Thraker und seinen Horden zu fürchten, doch da ihnen Hunger und Kälte zu schaffen machen, beschließen sie, den Sturm auf die Stadt Sinuessa zu wagen und nehmen diese im Sturm ein. Unterdessen wendet sich der römische Senat an Marcus Crassus, bekannt für seinen immensen Reichtum und schier unermessliche Mittel, und bitten ihn, die Gelder für eine 10.000 Mann starke Armee zu stellen. Dieser willigt ein und trifft Vorbereitungen für die Rückeroberung Sinuessas, verfolgt dabei aber auch eigene Pläne, die er vor seinen römischen Verbündeten jedoch verbirgt. Dazu gehört, dass er den aufstrebenden Caesar als Sklaven getarnt nach Sinuessa einschleust, um im entscheidenden Moment die Tore zu öffnen.

Szenenbild aus Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Innerhalb der Stadtmauern derweil beginnt es zu brodeln, denn nicht alle sind mit den Entscheidungen und Plänen von Spartacus einverstanden und ausgerechnet Crixus entpuppt sich als erbitterter Widersacher, so dass sich die Besatzer untereinander immer mehr aufreiben, noch zusätzlich angestachelt durch die Einflüsterungen Caesars, der es gekonnt versteht, Zwietracht zu sähen. Und während Spartacus sich um die Gunst von Piraten bemüht, die er als Verbündete zu gewinnen sucht, ist es ausgerechnet Naevia, welche die Sklaven gegen die römischen Gefangenen aufbringt und die Situation noch weiter eskalieren lässt. Der Sklavenaufstand droht zu zerbrechen, noch bevor die römischen Truppen auf Sinuessa losgelassen werden, doch Spartacus ist nicht bereit, so leicht von seinen Zielen abzurücken.

Rezension:

Nachdem zum Ende der zweiten Staffel ein Großteil des etablierten Figuren-Ensembles von Spartacus das Zeitliche gesegnet hatte, nein, mehr dahingemetzelt worden war, war ich doch zugegebenermaßen skeptisch, ob die Serie in ihrer finalen Staffel War of the Damned noch einmal zu Höchstform auflaufen könne, zumal der Titel ja doch sehr reißerisch und kriegerisch klang und der Tod von Lucretia, Ilythia und Glaber darauf hindeutete, dass ich mich nun auf das Fehlen römischer Intrigen und Ränkeschmiede einstellen müsse, zumal ich überzeugt war, dass kein Widersacher dem zunehmend bedrohlicher und gefährlicher, dabei aber auch charismatischer wirkenden Glaber das Wasser reichen könne, doch weit gefehlt, denn Simon Merrells als Marcus Crassus steht ihm überraschenderweise in nichts nach, wirkt ob seiner Macht und seiner stoischen Geradlinigkeit, dem unterschwellig brodelnden Zorn und seinem fehlgeleiteten Gerechtigkeitssinn oft noch bedrohlicher als sein Vorgänger.

Szenenbild aus Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Vor allem aber erschöpft sich die Geschichte mitnichten darin, Kampf um Kampf zu zeigen und voll und ganz auf Action-Kurs zu wechseln, sondern offenbart auch in punkto Emotionen neu erklommene Gestade, nicht nur, was das fragile Gleichgewicht in der frisch eroberten Stadt zu Beginn der Staffel, sondern auch die oft schwierigen Beziehungen der Figuren untereinander anbelangt, was sich natürlich zuvorderst auf das Triumvirat aus vermeintlichen Anführern, also Spartacus, Crixus und Gannicus bezieht, die sich mehr als einmal an ihren unterschiedlichen Meinungen aufreiben. Auf römischer Seite wurde der Cast rund um Crassus zwar runderneuert, doch zieht die Fehde zwischen Emporkömmling Caesar (ja, der Caesar) und Crassus‘ Sohn Tiberius vom ersten Moment an und bietet viel Raum für nuancierte und zunehmend drastischere Winkelzüge der Figuren untereinander, so dass beispielsweise die Folge Dezimation zum mitunter grausamsten gehört, was man bei Spartacus bisher zu sehen bekommen hat und das vor allem aus dem Grund, dass dieses blutrünstige Prozedere auf geschichtlichen Tatsachen beruht.

Die Interpretation Caesars mag zwar gewöhnungsbedürftig sein, aber in den Kosmos einer Serie wie Spartacus fügt sie sich ganz formidabel ein und steht folglich der kalten Berechnung und gezielten Grausamkeit anderer Figuren in nichts nach. Dem Umstand geschuldet, dass es sich um die finale Staffel einer Serie über einen schlussendlich gescheiterten Sklavenaufstand handelt, die, trotz ihrer drastischen Darstellungsweise und den historischen Freiheiten, sich doch immerhin grob an den Begebenheiten orientiert, wird man sich früher oder später von der einen oder anderen liebgewonnenen Figur verabschieden müssen und das, obwohl eben schon ein Großteil der bekannten Figuren an den Ufern des Styx ihr Unwesen treibt und so ist natürlich insbesondere das Finale für Fans der Serie starker Tobak, bildet aber auch einen mehr als würdigen, von Anfang bis Ende packenden Abschluss ohne falsche Sentimentalitäten und schafft es gar, die Bilder längst verstorbener Charaktere heraufzubeschwören, um ein in allen Belangen rundes, befriedigendes Ende zu schaffen für eine Serie, von der wohl niemand zu Beginn geglaubt hätte, dass sie einerseits zu einer derartigen dramaturgischen Güte reifen würde, geschweige denn, so episch und breit aufgestellt den Krieg eines Thrakers zeigt, dessen Aufbegehren gegen den Ludus seines Herrn erst den Anfang einer langen Reise markiert hat, die hier nun leider ihr Ende findet.

Szenenbild aus Spartacus: War of the Damned | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Pünktlich zum Serienfinale in War of the Damned schafft es Liam McIntyre als Spartacus nun auch vollends, sich von seinem Vorgänger, dem tragisch verstorbenen Andy Whitfield, freizuspielen und seine eigene Interpretation des Gladiatoren zum Besten zu geben. Natürlich darf man auch hier wieder mit einer gehörigen Portion nackter Haut, blutigster Gewaltexzesse und pathetischer Reden rechnen, doch niemand hätte es bis hierhin geschafft, würde er nicht gerade diese archaische Ausrichtung der Serie auf die eine oder andere Art schätzen und schlussendlich passt genau diese Art der Herangehensweise wie die Faust aufs Auge bei einer Serie wie dieser, die bislang noch mit allen Konventionen gebrochen hat und nun trotz ihres Erfolges nach nur drei Staffeln ihr geplantes und dadurch umso stimmigeres Ende gefunden hat und mir immer in gutem Gedächtnis bleiben wird. Als besonderes Schmankerl verleitet die Beteiligung Caesars und das spätere Auftauchen Pompeius‘ schlussendlich dazu, sich nach Beendigung der Serie direkt noch einmal Rom zu widmen, findet diese Serie schließlich nur rund zwei Jahrzehnte später mit eben diesen beiden Figuren ihren Anfang.

Fazit & Wertung:

Trotz merklich ausgedünntem Figuren-Ensemble schafft es Spartacus mit alten Bekannten und neuen Feinden, einer neu entdeckten Epik und brachialen Bildern, auch die finale Staffel War of the Damned zu einem Erlebnis zu machen und in der finalen Folge die Serie würdig zu beschließen und das Geschehene Revue passieren zu lassen. Speziell den neu eingeführten römischen Widersachern Crassus und Caesar ist es aber zu verdanken, dass es bis dahin zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht, zumal sich die Story mehr denn je auch der Psyche ihrer Figuren widmet.

9 von 10 zerstückelten römischen Soldaten

 

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Episodenübersicht: Staffel 3

01. Die Feinde Roms (8,5/10)
02. Wölfe (8,5/10)
03. Männer der Ehre (9/10)
04. Dezimierung (9/10)
05. Blutsbrüder (9/10)
06. Kriegsbeute (9/10)
07. Mors Indecepta (9/10)
08. Schicksalslinien (9,5/10)
09. Der Tod und das Sterben (9,5/10)
10. Sieg (10/10)

 

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Spartacus: War of the Damned | Staffel 3 ist am 15.08.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/12/review-spartacus-war-of-the-damned-staffel-3-serie/" name="Review: Spartacus: War of the Damned | Staffel 3 (Serie)" description="Trotz merklich ausgedünntem Figuren-Ensemble schafft es Spartacus mit alten Bekannten und neuen Feinden, einer neu entdeckten Epik und brachialen Bildern, auch die finale Staffel War of the Damned zu einem Erlebnis zu machen und in der finalen Folge die Serie würdig zu beschließen und das Geschehene Revue passieren zu lassen. Speziell den neu eingeführten römischen Widersachern Crassus und Caesar ist es aber zu verdanken, dass es bis dahin zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht, zumal sich die Story mehr denn je auch der Psyche ihrer Figuren widmet." rev_name="Spartacus: War of the Damned | Staffel 3" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-12-11" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Ray Donovan | Staffel 1 (Serie)

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Ray Donovan | © Paramount Pictures

Und pünktlich zum Wochenende kommt hier dann auch eine neue Serien-Kritik, falls ihr noch Material für die freie Zeit oder ein spontanes Weihnachtsgeschenk benötigt. Ansonsten genießt erst einmal die freien Tage und freut euch auf den Endspurt zu Weihnachten.

Ray Donovan
Staffel 1

Ray Donovan, USA 2013- , ca. 55 Min. je Folge

Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
Ann Biderman
Showrunner:
Ann Biderman

Main-Cast:
Liev Schreiber (Ray Donovan)
Paula Malcomson (Abby Donovan)
Jon Voight (Mickey Donovan)
Eddie Marsan (Terry Donovan)
Dash Mihok (Bunchy Donovan)
Steven Bauer (Avi)
Katherine Moennig (Lena)
Pooch Hall (Daryll)
Kerris Dorsey (Bridget Donovan)
Devon Bagby (Conor Donovan)
in weiteren Rollen:
Elliott Gould (Ezra Goodman)
Frank Whaley (Van Miller)
Michael McGrady (Frank Barnes)
Octavius J. Johnson (Marvin Gaye Washington)
Brooke Smith (Frances)
James Woods (Sully Sullivan)
William Stanford Davis (Potato Pie)
Peter Jacobson (Lee Drexler)
Ambyr Childers (Ashley Rucker)
Denise Crosby (Deb)

Genre:
Drama | Krimi | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Als Troubleshooter ist Ray Donovan für die Schönen und Reichen in L.A. erster Ansprechpartner, wenn es um die Lösung pikanter und prekärer Probleme geht, denn er gilt als der Beste seiner Branche, arbeitet eng mit den Entertainment-Anwälten Ezra Goldman und dessen Partner Lee Drexler zusammen und überschreitet mehr als nur einmal die Grenzen des Gesetzes, gehören schließlich Einschüchterungen, illegale Abhöraktionen, offene Drohungen und Bestechungen zu seinem Stammrepertoire. Von seinem Job ahnen derweil seine Frau Abby und die gemeinsamen Kinder Bridget und Conor wenig, wissen zumindest nicht explizit, was Ray tagtäglich so treibt, der daheim ohnehin mehr durch Abwesenheit glänzt.

Szenenbild aus Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Dennoch könnte man Rays Leben als überaus geordnet bezeichnen, doch das fragile Gleichgewicht aus Job und Privatleben droht bald zu kippen, als Rays Vater Mickey unerwartet früh aus dem Knast entlassen wird, denn die Vater-Sohn-Beziehung ist mehr als nur gespannt und der gemeinsamen Vergangenheit liegen Geheimnisse vergraben, die Ray niemals wieder zu Tage gefördert wissen will. Dummerweise kann er aber seiner Frau kaum anvertrauen, weshalb er am liebsten ein striktes Kontaktverbot zu Mickey verhängen würde, weshalb der sich in Windeseile bei Rays Familie einzuschmeicheln beginnt und auch Rays Brüder Terry und Bunchy von seiner Redlichkeit zu überzeugen versucht. Tatsächlich führt Mickey aber noch weit mehr im Schilde, als Ray ahnt und früher als ihnen lieb sein kann, holt ihre Vergangenheit in Boston sowohl die drei Brüder als auch den Vater unerbittlich ein.

Rezension:

Einer der jüngeren Sprösse aus der Serienschmiede von Showtime, Ray Donovan, wirkt vielleicht nicht ganz von ungefähr wie ein Konglomerat aus Dexter und Californication, wenn man sich recht oberflächlich die titelgebende Hauptfigur als vergleichsweise skrupellose Person besieht, die ein Doppelleben führt, dass sie vor ihrer Familie geheimhält, wenn man ebenso oberflächlich auf den Handlungsort Los Angeles schielt und manch verkorksten Schauspieler, der für humoristische Einschübe zu sorgen hat, doch täte man der Serie Unrecht, sie für den Nachfolger zweier erfolgreicher Shows zu halten, die das Beste aus beiden Welten zu kombinieren versucht und dabei sicherlich zwangsläufig zum Scheitern verurteilt wäre, denn die von Ann Biderman ersonnene Serie bewahrt sich einen ihr eigenen Charme und geht nicht nur geringfügig eigene Wege, sondern emanzipiert sich mit jeder Folge mehr von den vermeintlichen Vorbildern, offenbart in der sich immer weiter und oft überraschend entfaltenden Geschichte Qualitäten, die man zwar durchaus von Showtime gewohnt ist, dennoch aber schlicht und ergreifend viel zu selten auf dem breit gestreuten Feld der TV-Produktionen findet.

Szenenbild aus Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Ray Donovan lebt, das wird schnell deutlich, in mehr als nur zwei Welten und entpuppt sich als regelrechter Tausendsassa, obwohl er rein äußerlich stets adrett und gleichzeitig leger in Jeans und Sakko erscheint, denn nicht nur hält er seine Familie von dem eigentlichen Kern seines Jobs, reiche, verwöhnte und zugekokste Stars aus ihrer Scheiße zu ziehen, insbesondere örtlich fern, indem er mit ihnen ein Dasein in dem Vorort Calabasas fristet, während er selbst sich einen mondänen Zweitwohnsitz im Herzen der Stadt gönnt, den selbst seine eigene Frau noch nie gesehen hat, pflegt er auch regen Kontakt zu seinen Brüdern Terry und Bunchy, von denen ersterer einen bodenständigen wie altehrwürdigen Box-Club, den Fite-Club leitet, während alle drei die düstere Vergangenheit, die Erinnerungen an ihre Jugend in Boston eint, der sie allesamt erfolgreich entgangen zu sein scheinen, die sie aber noch immer heimsucht und längst nicht loslässt. Verständlicherweise bietet da die Haftentlassung des gemeinsamen Vaters Mickey gehöriges Konfliktpotential, zumal dieser sich als nicht gerade feinfühlig herausstellt. Doch Ray bewegt sich auch auf dem schmalen Grat zwischen Legalität und Illegalität, ist längst dem FBI aufgefallen, scheut auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück und weiß durchaus, wie man eine Leiche effektiv verschwinden lässt.

Gerade diese Mischung, dieses Gros an Themen ist es, die Ray Donovan tatsächlich so besonders machen, denn auch wenn die Ereignisse oft überspitzt und beinahe trashig erscheinen, werden sie doch durch das der Serie zugrundeliegende Familiendrama und die Annäherungsversuche Mickeys angenehm geerdet, so dass man hier auch – völlig entgegen meiner Erwartungshaltung – darauf verzichtet, einen Case-of-the-Week zu präsentieren, in dem Ray sich eines besonderen Falles annehmen muss, da die Hauptgeschichte dermaßen viel Potential bietet, dass auf derartiges Füllwerk nicht zurückgegriffen werden muss. Zwar ist Ray mehr der wortkarge, stoische Beschützer-Typ, doch offenbart er in der zwölf Folgen umfassenden ersten Staffel bereits einiges von seinem Innenleben und wächst dem Zuschauer – oder zumindest mir – durchaus ans Herz, zumal mehr als einmal deutlich wird, dass er alles bereit zu tun ist, um seine Familie zu schützen. Man kann dadurch zwar sicherlich nicht alles billigen oder dulden, was Ray und Konsorten zu tun bereit sind und es geht speziell in der zweiten Hälfte der Staffel durchaus zur Sache, doch prallen unbestritten Charakterköpfe aufeinander, jeder mit seinem eigenen Antrieb, seinen eigenen Stärken und Schwächen, Vorurteilen und Unzulänglichkeiten. Dementsprechend ist der neue Showtime-Wurf zwar eigentlich zuvorderst eine Drama-Serie, mäandert aber aufgrund des nur halblegalen Hintergrundes von Ray und seiner Firma, ebenso wie der kriminellen Vergangenheit Mickeys geschuldet, mehr als deutlich im Krimi- und Thriller-Genre.

Auch das allein garantiert aber natürlich noch keine formidable Serienunterhaltung, doch der Coup, sich für Hauptfigur Ray den großartigen wie charismatischen Liev Schreiber zu sichern, der hier nun endlich zu verdienten Lorbeeren kommt und ihm den Ausnahmedarsteller und Charaktermimen Jon Voight als dessen Vater Mickey vor die Brust zu setzen, ist an Genialität kaum zu überbieten und es hätte der großartig gewählten Besetzung, die unter anderem aus Paula Malcomson (Deadwood) und Eddie Marsan (Spurlos - Die Entführung der Alice Creed) kaum bedurft, um die Serie aus der Masse herausragen lassen, wobei ihr Stern dadurch nur umso heller strahlt, während insbesondere Rays Kompagnons Avi (Steven Bauer) und Lena (Katherine Moennig) leider noch etwas zu kurz kommen – aber was nicht ist, kann in folgenden Staffeln ja Gott sei Dank noch werden.

Szenenbild aus Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das eigentliche Konfliktpotential, die Entlassung Mickeys und die daraus resultierende Unruhe, die in Rays vormals so sorgsam geordnetem (und getrenntem) Leben einkehrt, zwar nicht abschließend aufgelöst wird, ich mir aber dennoch unklar darüber bin, wie sich dieses Konzept über Staffeln forttragen soll, so dass zwar die erste Staffel Ray Donovan in sich rund und durchdacht wirkt, man aber zum Ende hin unweigerlich das Fragezeichen im Kopf aufploppen hört, worum sich denn die zweite Staffel konkret drehen mag. Allein von der sich stetig steigernden Wertung in der IMDb ausgehend mutmaße ich aber mal, dass sich die Schreiberlinge hinter der Serie einiges einfallen lassen werden und blicke frohen Mutes in die Zukunft dieser Serie, die trotz ihrer Differenzen und entgegen der vermeintlichen Überschneidungen womöglich dennoch ein würdiges Erbe für die eingangs genannten Hit-Serien des Senders antreten könnte. Das Potential sowie sie die dramaturgische Diversifikation sind dafür nämlich zweifelsohne vorhanden.

Fazit & Wertung:

Von Beginn an eine gelungene Mixtur aus Krimi, Thriller und (Familien-)Drama offerierend, schickt sich Ray Donovan, die als Serie binnen weniger Folgen ihren eigenen Stil, Tempo und Marschrichtung gefunden zu haben scheint, an, in den nächsten Jahren und Staffeln womöglich zur nächsten Hitserie der Erfolgsschmiede Showtime aufzusteigen. Den Grundstein dafür haben die vielschichtig und ambivalent gezeichneten Figuren und der Plot der ersten Staffel dafür auf alle Fälle gelegt.

9 von 10 unkonventionell und halblegal entschärften Situationen

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Vater unser (9/10)
02. Ein Mund ist ein Mund (9/10)
03. Laut und schwarz (8,5/10)
04. Der schwarze Cadillac (8,5/10)
05. Wer den Stock hat (9/10)
06. Samenraub (8,5/10)
07. Zurück in Boston (9/10)
08. Bridget (9,5/10)
09. Ein Grab in der Wüste (9/10)
10. Das Gespenst am Ring (9,5/10)
11. Pures Gold (9/10)
12. Du bist der Wolf (9/10)

 

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Ray Donovan | Staffel 1 ist am 04.12.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/12/review-ray-donovan-staffel-1-serie/" name="Review: Ray Donovan | Staffel 1 (Serie)" description="Von Beginn an eine gelungene Mixtur aus Krimi, Thriller und (Familien-)Drama offerierend, schickt sich Ray Donovan, die als Serie binnen weniger Folgen ihren eigenen Stil, Tempo und Marschrichtung gefunden zu haben scheint, an, in den nächsten Jahren und Staffeln womöglich zur nächsten Hitserie der Erfolgsschmiede Showtime aufzusteigen. Den Grundstein dafür haben die vielschichtig und ambivalent gezeichneten Figuren und der Plot der ersten Staffel dafür auf alle Fälle gelegt." rev_name="Ray Donovan | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-12-19" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Californication | Staffel 7 (Serie)

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Californication | © Paramount Pictures

Heute – man mag es kaum glauben – berichte ich kurz vor dem anstehenden Jahreswechsel über eine weitere Serienstaffel, ist Californication schließlich jüngst und mit eben dieser Staffel zu Ende gegangen und was wäre da naheliegender, als mit dem Abschied der großartigen Showtime-Serie auch gleichsam den Abschied des Jahres einzuläuten, zumindest dahingehend, dass dies hier aller Voraussicht nach meine letzte Kritik, Review oder wie auch immer wir das, was ich hier beinahe tagtäglich fabriziere, auch nennen wollen, sein wird, steht schließlich Silvester schon fast beinahe vor der Tür. Damit verabschiede ich mich also für heute und falls wir uns nicht mehr lesen sollten, wünsche ich gleich noch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Californication
Staffel 7

Californication, USA 2007-2014, ca. 25 Min. je Folge

Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
Tom Kapinos
Showrunner:
Tom Kapinos

Main-Cast:
David Duchovny (Hank Moody)
Natascha McElhone (Karen)
Evan Handler (Charlie Runkle)
Pamela Adlon (Marcy Runkle)
in weiteren Rollen:
Michael Imperioli (Rick Rath)
Oliver Cooper (Levon)
Heather Graham (Julia)
Stephen Tobolowsky (Stu Beggs)
Mary Lynn Rajskub (Goldie)
Chris Titone (Hugh)
John Madison Tye (Terry)
Tara Holt (Melanie)
Jon Kasdan (Director)
Brandon T. Jackson (Hashtag)
Madeleine Martin (Becca Moody)

Genre:
Drama | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem Hank die Tour mit Atticus Fetch hat sausen lassen, ums ich mit Karen auszusöhnen, muss er bald der bitteren Realität ins Auge sehen, dass seine Wunschvorstellungen kaum mit der Wirklichkeit übereinstimmen. In der Hoffnung, Karen davon überzeugen zu können, dass er erwachsen wird und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, lässt er sich von Charlie überreden, einen Job als Autor bei der Fernsehserie Santa Monica Cop des Produzenten Rick Rath anzunehmen. Zusätzlich erschwert wird sein Leben durch Jungen namens Levon, der ihm unter dem Vorwand eines Schulinterviews nachstellt, recht bald aber die Bombe platzen lässt, Hanks Sohn zu sein.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Mit dem Wissen, dass die Liaison mit Levons Mutter Julia, die alsbald ebenfalls in Hanks Leben tritt, noch vor ihrer Beziehung zu Hank stattgefunden hat, weiß Karen kaum umzugehen und stellt zunehmend die gemeinsame Vergangenheit in Frage. Derweil überschlagen sich die Ereignisse am Set der TV-Serie, denn nicht nur, dass Hank seinem neu entdeckten Sohn dort einen Job als Assistenten verschafft, wirft Rath wiederum ein Auge auf Julia und Hank wird, wie es sein Schicksal zu sein scheint, natürlich ebenfalls prompt angegraben. Verzweifelt bemüht er sich, Ordnung in sein zunehmend chaotischer werdendes Leben zu bringen und sieht sich zudem noch mit dem Problem konfrontiert, wie er seiner Tochter denn nun die Existenz ihres neuen Bruders beichten soll.

Rezension:

Nun hat sie also ihr Ende gefunden, die von mir über die Jahre heiß und innig geliebte Ausnahmeserie Californication, oft versaut, überraschend frivol, gerne derb, hemmungs- und zügellos und in ihrer Offenheit sicherlich einmalig und kaum zu widerholen. Und ja, es ist ein versöhnliches Ende, ein gutes, keines, das zu Tränen rühren würde, kein optimales, ultimatives, alle Handlungsstränge zum Abschluss bringendes Ende, doch immerhin ein geplantes und zufriedenstellendes, dass die wohl wichtigste Frage der Serie zu beantworten scheint, nämlich, wie es mit Hank und Karen weitergehen wird und ob ihre Geschichte noch eine Chance hat. Vor allem aber ist es gut, die Serie nun beendet zu haben, denn speziell die finale Staffel schwankt in ihrer Qualität teils erheblich und es offenbaren sich im Gesamtkonzept doch einige Mängel, wohingegen jede Folge für sich betrachtet durchaus mehr oder minder gut funktioniert.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Allein die Idee, nun plötzlich einen Sohn aus dem Hut zu zaubern, der Hanks Leben zusätzlich verkompliziert, ist nicht gerade eben neu und erinnert mehr an billige Soaps als eine in früheren Jahren so stimmig und einfallsreich inszenierte Serie wie Californication. Zuweilen schleicht sich gar der Gedanke ein, die unfähigen und verkorksten Schreiberlinge für die fiktive Serie Santa Monica Cop seien von den eigentlichen und realen Machern der Serie inspiriert worden, denn von Folge zu Folge hat man immer mehr das Gefühl, als müsste auf Teufel komm raus die Staffel mit Lückenfüllern beladen werden, um kurz vor knapp dann auf ihr unvermeidliches Ende zuzusteuern, so dass manche folge doch arg auf der Stelle tritt und nichts Substanzielles beizusteuern weiß, wohingegen in andere Folgen viel zu viel Inhalt gesteckt worden ist, um noch so etwas wie Kohärenz zu erzeugen. Vor allem aber machen sich mehrere Sprünge zwischen den Folgen bemerkbar, vor allem, ohne spoilern zu wollen, was die Beziehung zwischen Hank und Karen betrifft, die nie wankelmütiger gewirkt haben als hier.

Unter anderem macht sich aber auch das Fehlen von Hanks Tochter Becca negativ bemerkbar, die doch immer ein angenehm erdender Faktor und ein nicht unerheblicher Baustein im Karen-Hank-Konstrukt gewesen ist, so dass auch ihre Rückkehr zum Ende der Staffel nichts mehr rauszureißen vermag. Tatsächlich ist es einzig die neunte Folge, dramatisch, packend und mit Rückblenden gewürzt, die, gemeinsam mit den letzten zehn Minuten der finalen Folge, die ähnlich überzeugend geraten sind, daran zu erinnern vermag, was an dieser Serie so einzigartig und mitreißend gewesen ist und umso trauriger ist es, dass diese für sich betrachtet so stimmige und ungewöhnliche Folge in der darauffolgenden Episode beinahe gänzlich ignoriert wird und ebenso das Gefühl vermittelt, der Plot trete auf der Stelle, wohingegen der Rest der Staffel mal mehr, mal weniger vor sich hindümpelt und traurigerweise mehr als nur ein Klischee bemüht. Californication ist noch immer unterhaltsam, keine Frage, aber alles in allem meint man fast, es würde eine Art Abnabelungsprozess initiiert werden, damit der Abschied nicht so schwerfällt.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

So strotzt die Staffel zwar einerseits vor interessanten Figuren und Heather Graham macht ihre Sache gewohnt hervorragend, während man aus Michael Imperiolis Rolle des Rick Rath deutlich mehr hätte machen können, andererseits konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Zeit, die diesen Figuren und natürlich speziell Levon, Hanks Sohn, gewidmet worden ist, deutlich gewinnbringender hätte eingesetzt werden können, um sich den Hauptfiguren und ihrer Beziehung untereinander zu widmen, statt noch auf den letzten Metern ein ums andere Mal in zunehmend triviale und wie erwähnt klischeebehaftete Nebenhandlungen zu flüchten, die dem Gesamtwerk Californication allein dadurch, dass sie die finalen Etappen einer sieben Jahre währenden Reise markieren, beinahe mehr schaden als die seinerzeit unsägliche dritte Staffel, die mit ganz ähnlichen Problemen und Versäumnissen zu kämpfen hatte. Hat bei vielen die vorangegangene sechste Staffel nicht allzu viel Anklang gefunden, muss ich doch zu meinem eigenen Verdruss gestehen, dass diese mir doch merklich besser gefallen hat und weitaus mehr Konfliktpotential und Drama zu bieten wusste. Immerhin hat die Serie zumindest teilweise in der zweiten Hälfte noch die Kurve gekriegt und es lohnt sich als Fan durchaus, auch der letzten Staffel eine Chance zu geben und sei es nur des runden Abschlusses wegen, der, so viel Potential Tom Kapinos‘ Schöpfung gerade in den ersten Folgen verschenkt, doch zumindest versöhnlich stimmt und die Serie in guter Erinnerung behalten lässt, wenn sie auch ihren Zenit – und da hilft kein Leugnen – doch leider schon überschritten hatte.

Fazit & Wertung:

Auch wenn die siebte und finale Staffel Californication nicht an die vorangegangenen Staffeln oder gar die Glanzmomente der Serie anzuknüpfen versteht, zuweilen dramaturgisch leider oft inkohärent und sprunghaft wirkt, fängt sie sich zumindest auf den letzten Metern soweit, um den Fans der Serie ein versöhnliches und zufriedenstellendes Ende zu liefern, was allein schon kaum eine Serie von sich behaupten kann und folglich dieser als großes Plus angerechnet werden muss, auch wenn man deutlich zielgerichteter und stimmiger auf besagtes Ende hätte hinarbeiten können. Nichtsdestotrotz war es schön, ein letztes Mal Hank Moody ein Stück seines gewohnt chaotischen Weges zu begleiten und ungeachtet manches vermeidbaren Fauxpas werde ich mich mit einem Lächeln an die Serie erinnern können.

8 von 10 letzten Exzessen, großen Gesten und schlüpfrigen Szenen

 

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Episodenübersicht: Staffel 7

01. Unverhofft kommt oft (7,5/10)
02. Mein Sohn, seine Mutter und ich (7,5/10)
03. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm (7,5/10)
04. Der Trumpf in der Hose (7/10)
05. Das geschenkte erste Mal (8/10)
06. Die Kickoff-Party (8/10)
07. Zahnarzt sucht Frau (7,5/10)
08. Levons große Chance (8/10)
09. Liebe, Glaube, Hoffnung (8,5/10)
10. Ein Abend mit Freunden (8/10)
11. Geschwister (8/10)
12. Als für uns die Sonne schien (8,5/10)

 
 
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Californication | Staffel 7 ist am 18.12.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:




Blu-ray:




[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/12/review-californication-staffel-7-serie/" name="Review: Californication | Staffel 7 (Serie)" description="Auch wenn die siebte und finale Staffel Californication nicht an die vorangegangenen Staffeln oder gar die Glanzmomente der Serie anzuknüpfen versteht, zuweilen dramaturgisch leider oft inkohärent und sprunghaft wirkt, fängt sie sich zumindest auf den letzten Metern soweit, um den Fans der Serie ein versöhnliches und zufriedenstellendes Ende zu liefern, was allein schon kaum eine Serie von sich behaupten kann und folglich dieser als großes Plus angerechnet werden muss, auch wenn man deutlich zielgerichteter und stimmiger auf besagtes Ende hätte hinarbeiten können. Nichtsdestotrotz war es schön, ein letztes Mal Hank Moody ein Stück seines gewohnt chaotischen Weges zu begleiten und ungeachtet manches vermeidbaren Fauxpas werde ich mich mit einem Lächeln an die Serie erinnern können." rev_name="Californication" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-12-23" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Boardwalk Empire | Staffel 3 (Serie)

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Boardwalk Empire | © Warner Home Video

Mit gehöriger Verzögerung und einmal quasi so überhaupt nicht aktuell, komme ich heute mit meiner Serien-Kritik zur dritten Staffel Boardwalk Empire um die Ecke, auf dass es bis zur vierten Staffel diesmal bei mir nicht so lange dauern möge. Aber was rede ich, hinke ich ja schließlich noch mit diversen Serien hinterher, von daher warten wir einfach mal ab, wie sich das so entwickeln wird. Nach einem für mich unfassbar aufregungswürdigem Tag (negativ gemeint), wünsche ich euch zumindest einen schönen, gemütlichen, erholsamen und stressfreien Abend.

Boardwalk Empire
Staffel 3

Boardwalk Empire, USA 2010- , ca. 55 Min. je Folge

Boardwalk Empire | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Serienschöpfer:
Terence Winter
Showrunner:
Terence Winter

Main-Cast:
Steve Buscemi (Enoch 'Nucky' Thompson)
Kelly Macdonald (Margaret Schroeder)
Michael Shannon (Agent Nelson Van Alden)
Shea Whigham (Elias 'Eli' Thompson)
Michael Stuhlbarg (Arnold Rothstein)
Stephen Graham (Al Capone)
Vincent Piazza (Lucky Luciano)
in weiteren Rollen:
Michael Kenneth Williams (Chalky White)
Anthony Laciura (Eddie Kessler)
Paul Sparks (Mickey Doyle)
Jack Huston (Richard Harrow)
Charlie Cox (Owen Slater)
Bobby Cannavale (Gyp Rosetti)
Gretchen Mol (Gillian Darmody)
Stephen Root (Gaston Means)
Meg Chambers Steedle (Billie Kent)
Patrick Kennedy (Dr. Douglas Mason)

Genre:
Krimi | Drama | Historie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Boardwalk Empire | © HBO
© HBO

Kaum ist es Nucky gelungen, seinen Einfluss und sein Ansehen in Atlantic City zu retten und aufrecht zu erhalten – und anlässlich dessen eine rauschende Silvesterparty zu schmeißen – taucht schon der nächste Störenfried in der Ferne auf, denn der sadistische wie cholerische Gyp Rosetti ist drauf und dran, Enoch Thompson seine Aufwartung zu machen. Dieser jedoch weigert sich, Rosetti mit Alkohol zu beliefern und so blockiert dieser prompt – mit Rückendeckung von Joe Masseria aus New York – einen der wichtigsten Knotenpunkte auf dem Weg nach New York, so dass Nuckys Alkohollieferungen ein ums andere Mal aufgehalten und aufgerieben werden. Während Nucky anfänglich das Ausmaß der Bedrohung noch nicht begreift und lieber mit der jungen Tänzerin und Schauspielerin Billie Kent seine Zeit verbringt, bändeln Margaret und Owen weiter miteinander an, während Margaret verzweifelt darum bemüht ist, die Zustände im hiesigen Krankenhaus zu verbessern.

Richard Harrow derweil ist bei Gillian Darmody in ihrem Bordell untergekommen und kümmert sich aufopferungsvoll um den kleinen Tommy und Gillian versucht sich weiterhin einzureden, dass ihrem Sohn bestimmt nichts passiert sein mag und er sich schon melden würde. Derweil versucht sich Neslon Van Alden als Vertreter, gerät allerdings schon bald in Kreise, die völlig konträr zu seiner früheren Beschäftigung als Bundesagent agieren und während also all diese Gestalten auf die eine oder andere Art ihr Glück zu finden suchen, bahnt sich ein regelrechter Bandenkrieg zwischen Thompson und Rosetti an, der nicht nur Masseria und Rothstein, sondern auch Al Capone und weitere Parteien mit einschließt und sich zu einem Fiasko auszuweiten droht, zumal bald Nucky selbst seines eigenen Lebens nicht mehr sicher ist.

Szenenbild aus Boardwalk Empire | © HBO
© HBO

Rezension:

Ich muss ja zugeben, dass ich mich der nunmehr dritten Staffel Boardwalk Empire mit gemischten Gefühlen genähert habe, war ich schließlich skeptisch, inwieweit die Serie nach dem Ableben einer ihrer Hauptfiguren - noch dazu für mich trotz mancher Verfehlung durchaus noch mitunter am ehesten als Identifikationsfigur zu bezeichnen – funktionieren würde, doch wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Wie schon zu Beginn der vorangegangenen Staffel beginnt die Geschichte in gemächlichem Tempo und man kann noch einmal Revue passieren lassen, was zuvor alles geschehen ist, bevor man mit Giuseppe "Gyp" Rossetti den neuen Antagonisten der Staffel vorgesetzt bekommt, der, man mag es zu Beginn kaum glauben, Nucky das Leben regelrecht zur Hölle zu machen versteht und mit seiner aggressiven, animalischen Präsenz mehr als nur eine Szene dominiert und stets das Alphamännchen herauskehrt, wenngleich es auch einige Szenen gibt, die gerade dieses Image genüsslich konterkarieren.

Szenenbild aus Boardwalk Empire | © HBO
© HBO

Speziell Nucky wächst allerdings gerade in dieser Staffel merklich an seinen Herausforderungen und Erlebnissen, ist einmal mehr die Verkörperung einer durch und durch zwielichtigen, aber mitnichten gefühllosen Gestalt, die auch hier wieder persönliche Verluste hinnehmen muss. Auch Shea Whigham als Nuckys Bruder Eli spielt wieder eine größere Rolle und kann sich im Laufe der Staffel seinen Status ein wenig zurückerstreiten, was auch zu einigen interessanten, weil von gegenseitigem Misstrauen geprägten Familienszenen führt. Größte Überraschung in der dritten Staffel Boardwalk Empire war für mich allerdings zweifelsohne der Raum, der der Figur des Richard Harrow eingeräumt worden ist, von dem ich mir schon länger mehr erhofft habe und dessen Darsteller Jack Huston hier die Diskrepanz zwischen seinem verheerten Äußeren und seinem mitfühlenden und würdevollen Inneren voll zum Tragen bringen kann, ihn zur tragischsten Figur der Staffel, aber auch zur sympathischsten Figur macht und folglich diesmal in meinen Augen der heimliche Star der Serie.

Nicht so gut ergeht es da den Handlungssträngen um Michael Shannons Ex-Bundesagenten Nelson van Alden wie auch dem von Stephen Graham verkörperten Al Capone, die beide erst in der zweiten Staffelhälfte mehr als bloße Randnotizen in einer Geschichte sein dürfen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch gänzlich um den Konflikt zwischen Nucky und Gyp rankt. Mehr Raum bekommt da schon wieder Nuckys Ehefrau Margaret, deren Storyline auch einen schönen Kontrast zu den sich ansonsten überwiegend um Verbrecher, Schmuggler, Mörder und Opportunisten drehenden Handlungen bildet, wenngleich ihre Geschichte gerade im letzten Drittel im Sande zu verlaufen scheint, während man sich wieder anderen Figuren bevorzugt widmet. So wirkt die dritte Staffel leider manchmal etwas unstet und manche Figur taucht in mehreren Folgen überhaupt nicht auf, doch die ansonsten wieder durchgängig spannungsgeladene, mitreißende und hochdramatische Geschichte tröstet spielend über solche Ärgernisse hinweg.

Szenenbild aus Boardwalk Empire | © HBO
© HBO

Über die Opulenz der Ausstattung und Kulissen braucht man wohl mittlerweile kaum mehr ein Wort zu verlieren, gehört Boardwalk Empire schließlich sicherlich zu den wenigen Vorzeigeserien, an denen man festmachen kann, dass TV manchmal überwältigender als Kino sein kann. Dennoch sei kurz angemerkt, dass wieder einmal Handlungsorte hinzukommen, erneut rauschende Feste gefeiert werden, die Kostüme nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben, die Kamerafahrten noch ausladender und eindrücklicher geworden sind und die Serie in ihrer Gesamtheit besser aussieht denn je und nicht zuletzt, ohne zu viel verraten zu wollen, mit einem spektakulären Finale aufwartet, das seinesgleichen sucht und nicht leicht zu toppen sein wird in der vierten und dann schon vorletzten Staffel dieser einzigartigen Serie.

Fazit & Wertung:

Auch die dritte Staffel Boardwalk Empire bietet trotz geringfügig anderer Ausrichtung, was die Berücksichtigung des Figuren-Ensembles anbelangt, allerbeste Fernsehunterhaltung und übertrumpft in ihrer Oppulenz und Wucht manchen Kinofilm spielend, punktet derweil aber auch weiterhin mit detaillierten Figurenzeichnungen und präsentiert ein Atlantic City zu Zeiten der Prohibition, das lebendiger kaum wirken könnte.

9 von 10 Flaschen gepanschter Schnaps

 

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Episodenübersicht: Staffel 3

01. Gute Vorsätze (8,5/10)
02. Spaghetti mit Kaffee (8/10)
03. Buona Fortuna (9/10)
04. In der Falle (9/10)
05. Ein böser Mensch (8,5/10)
06. Pfadfinderehre (8,5/10)
07. Sonntagsgesichter (8,5/10)
08. Das Pony (9/10)
09. Alles Glück der Welt (10/10)
10. Die Liebe ist Sieger (9,5/10)
11. Auf Messers Schneide (9,5/10)
12. Jeder stirbt irgendwann (10/10)

 

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Boardwalk Empire | Staffel 3 ist am 25.10.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/01/review-boardwalk-empire-staffel-3-serie/" name="Review: Boardwalk Empire | Staffel 3 (Serie)" description="Auch die dritte Staffel Boardwalk Empire bietet trotz geringfügig anderer Ausrichtung, was die Berücksichtigung des Figuren-Ensembles anbelangt, allerbeste Fernsehunterhaltung und übertrumpft in ihrer Oppulenz und Wucht manchen Kinofilm spielend, punktet derweil aber auch weiterhin mit detaillierten Figurenzeichnungen und präsentiert ein Atlantic City zu Zeiten der Prohibition, das lebendiger kaum wirken könnte." rev_name="Boardwalk Empire | Staffel 3" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-01-14" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 1 (Serie)

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Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox

Kürzlich dem Angebot einer Probemitgliedschaft für Amazon Prime zum Dank, bin ich dem Beispiel von Leonard aus The Big Bang Theory gefolgt und setzte das Vorhaben in die Tat um, meiner Liebsten eine meiner liebsten Serien nahezubringen und sie mit Buffy bekannt zu machen. Mein Gespür, dass die Serie genau ihrem Geschmack entsprechen müsste, hat mich natürlich nicht getrügt und ich habe mich natürlich umso mehr über das Wiedersehen mit der Jägerin aus Sunnydale gefreut, weshalb ich natürlich nun auch an dieser Stelle über die erneute Sichtung schreiben möchte, nein beinahe muss.

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 1

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
in weiteren Rollen:
Mark Metcalf (The Master)
David Boreanaz (Angel)
Kristine Sutherland (Joyce Summers)
Robia LaMorte (Jenny Calendar)
Ken Lerner (Principal Bob Flutie)
Julie Benz (Darla)
Armin Shimerman (Principal Snyder)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nachdem sie an ihrer alten Schule im Kampf gegen Vampire die Turnhalle abgebrannt hat, zieht die sechzehnjährige Buffy Summers mit ihrer Mutter Joyce nach Sunnydale in Kalifornien und hofft auf den Start in ein neues Leben, doch der Bibliothekar der Schule, Rupert Giles, erkennt sie bald als auserwählte Jägerin und offenbart, ihr Wächter zu sein. Damit nicht genug, erfährt sie alsbald, dass ausgerechnet Sunnydale sich quasi direkt über dem Tor zur Hölle befindet und ein alter Vampir, schlicht der Meister genannt, seine Wiederauferstehung anstrebt. Immerhin steht Buffy nicht allein im Kampf gegen das Böse, freundet sich mit den Außenseitern Willow und Xander an, die bald schon von ihrem Geheimnis erfahren, ihr aber dennoch die Treue halten.

Und dann wäre da noch der mysteriöse Angel, der Buffy immer wieder aufsucht, um sie vor drohenden Gefahren zu warnen, ansonsten aber herzlich wenig über sich preiszugeben. Ungeachtet ihrer Vorbehalte muss Buffy akzeptieren, sich ihrer Berufung stellen zu müssen, zumal die Macht des Meisters unaufhaltsam wächst und das Ende der Welt herbeiführen könnte, ganz davon abgesehen, dass Giles ein Schriftstück in die Hände fällt, dass den Tod der Jägerin durch die Hand des Meisters prophezeit.

Rezension:

Nach langen Jahren der Abstinenz wurde es allerhöchste Zeit, meine kostbaren Stunden einmal mehr Buffy zu widmen, ist es schließlich die Serie, die seinerzeit – damals noch bei Pro7 im TV meine Faszination für TV-Serien in Gang gebracht hat und mich einmal die Woche dazu bewegen konnte, förmlich vor der Mattscheibe zu kleben. Nostalgisch verklärt war der Schock natürlich groß, wie teils unvorteilhaft die Serie, vor allem aber die erste Staffel, gealtert ist, denn die Effekte allein könnten kaum lächerlicher sein, wenngleich ich das der Serie an sich ganz sicher nicht ankreiden möchte, doch ist es da schon beinahe von Vorteil, dass ein Großteil des Bildes so dunkel und verpixelt ist, dass es auch die Effekte ganz gut kaschiert, wenn gleichwohl dadurch auch Gesichter mal zu einem unförmigen Klumpen Matsch verkommen. So unvorteilhaft die Vampirjägerin aber auf optischer Ebene gealtert ist, so erstaunlich ist es in demselben Zusammenhang, wie zeitlos noch immer manche popkulturelle Anspielung ist, mit denen die Serie beinahe seit dem ersten Tag gespickt ist.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Prekärer wird es da schon bei den Monster-of-the-Week-Folgen, die mir damals schon nicht so gut gefallen haben wie die epische und fortlaufende, aufeinander aufbauende Geschichte, die damals quasi noch ein Novum im Seriengeschäft dargestellt hat und dem Zuschauer einiges abverlangte, dafür aber auch mit einer nie dagewesenen Tiefe belohnt hat. Die erste Staffel Buffy besteht nun aber größtenteils noch aus diesen autarken Monsterjagden und lediglich die ersten und letzten Folgen bilden den dramaturgischen Rahmen und gerade die für damalige Verhältnisse echt innovative Folge Computer-Dämon geht natürlich an der heutigen Realität erbärmlich zugrunde und funktioniert, selbst wenn man zwei Augen zudrückt, nur noch leidlich gut, ebenso wie die in dieser Folge eingeführte Figur der Jenny Calendar als Techno-Schamanin, ein Aspekt, der in den weiteren Folgen zum Glück weniger ausgeprägt daherkommt.

Dennoch blitzt aber auch schon in den ersten zwölf Folgen der langjährig erfolgreichen und von mir noch immer heiß und innig geliebten Serie von Mastermind Joss Whedon die Faszination durch, die sie später so groß und einzigartig machen wird, denn auch wenn die Figuren noch deutlich jünger, naiver und verängstigter wirken, als man sie vielleicht in Erinnerung hat, sind sie in den jeweiligen Folgen doch schon gewohnt sympathisch wie auch schlagfertig und auch rund achtzehn Jahre nach der Erstausstrahlung ist meine Faszination für die Welt von Sunnydale und der Jägerin zu meinem Entzücken ungebrochen, obschon der Auftakt wie gesagt durchaus manchmal etwas holprig, manchmal etwas altbacken ist, denn in seinen Grundzügen ist Buffy mit der intelligenten Verquickung von typischen Teenie-Problemen und dämonischen Bedrohungen noch immer weitaus intelligenter als vieles, was heutzutage über die Bildschirme flimmert und speziell jetzt, nachdem ich mir die ersten Folgen der Serie wieder neu vergegenwärtigt habe, wird mehr als deutlich, wie sehr sich neuere Serien wie beispielsweise – naheliegend - The Vampire Diaries an Whedons Fantasy-Mär orientieren, hier speziell natürlich die sich ankündigende Romanze zwischen Angel und Buffy betreffend, die erst in der zweiten und mitunter besten Staffel der Serie zur vollen Entfaltung – auch ihrer tragischen Reichweite – kommen wird. Doch darüber reden wir ein andermal.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
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Doch kommen wir noch einmal auf den Punkt zurück, dass Buffy eben weit mehr ist als nur ein munterer Teenie-Reigen oder eine Vampirgeschichte mit Jugendlichen, denn auch wenn, den Ursprung, die Bedeutung und das Wirken der Jägerin betreffend, ebenso wie in Bezug auf die Wächter, gerade in der ersten Staffel nur mehr Andeutungen in den Raum geworfen werden und das ganze Konzept noch längst nicht stimmig und bis zuletzt durchdacht wirkt, merkt man doch, dass Joss Whedon sich weit mehr bei alledem gedacht hat und es wie erwähnt versteht, teils geniale Analogien aus fantastischen Gefilden für typische Teenie-Probleme zu finden und das Sozialverhalten auf Monster zu übertragen, um den Umgang mit diesen Themen einerseits zu abstrahieren, andererseits, wenn man sich auf diese kryptische Herangehensweise einzulassen bereit ist, gleichwohl konkretisieren kann und das folglich auch tut, was interessante Konzepte und Quintessenzen offenbart, was ihm allerdings, so viel muss ich auch einräumen, da ich mich, während ich diese Zeilen verfasse, schon mitten in der Sichtung der zweiten Staffel befinde, in späteren Staffeln und Folgen noch weitaus besser gelingt als hier, wo er quasi noch seine ersten Gehversuche im Fernsehen unternimmt, die ihn immerhin im Laufe der Jahre zu einer Koryphäe im fantastischen Genre hat reifen lassen.

Fazit & Wertung:

Wenn auch in punkto Optik und Effekte teils erschreckend in die Jahre gekommen, ist die Auftakt-Staffel Buffy doch auch in vielen Punkten überraschend zeitlose Fernsehgeschichte, die noch immer mit einfallsreichen Geschichten, sympathischen, vielschichtigen Figuren und zahllosen popkulturellen Anspielungen zu punkten versteht; Stärken, die Joss Whedon nach dieser vergleichsweise kurzen Staffel im Anschluss noch auszubauen verstanden hat. Dennoch lohnt es sich auch heute noch, zu verfolgen, wie Buffy nach Sunnydale gelangt ist, Angel kennengelernt und Freundschaft mit Xander und Willow geschlossen hat.

7,5 von 10 gepfählten Vampiren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Das Zentrum des Bösen (8/10)
02. Die Zeit der Ernte (8/10)
03. Verhext (7,5/10)
04. Die Gottesanbeterin (7/10)
05. Ohne Buffy lebt's sich länger (7,5/10)
06. Das Lied der Hyänen (7,5/10)
07. Angel (8,5/10)
08. Computer Dämon (6/10)
09. Buffy lässt die Puppen tanzen (7,5/10)
10. Die Macht der Träume (8/10)
11. Aus den Augen aus dem Sinn (7,5/10)
12. Das Ende der Welt (8,5/10)

 

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DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/01/review-buffy-im-bann-der-daemonen-staffel-1-serie/" name="Review: Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 1 (Serie)" description="Wenn auch in punkto Optik und Effekte teils erschreckend in die Jahre gekommen, ist die Auftakt-Staffel Buffy doch auch in vielen Punkten überraschend zeitlose Fernsehgeschichte, die noch immer mit einfallsreichen Geschichten, sympathischen, vielschichtigen Figuren und zahllosen popkulturellen Anspielungen zu punkten versteht; Stärken, die Joss Whedon nach dieser vergleichsweise kurzen Staffel im Anschluss noch auszubauen verstanden hat. Dennoch lohnt es sich auch heute noch, zu verfolgen, wie Buffy nach Sunnydale gelangt ist, Angel kennengelernt und Freundschaft mit Xander und Willow geschlossen hat." rev_name="Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-01-20" user_review="7.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: American Horror Story | Staffel 1 (Serie)

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American Horror Story | © Twentieth Century Fox

Ungewöhnlich früh für meine Verhältnisse versorge ich euch heute dann endlich auch wieder mit einem neuen Artikel, nachdem ich mich in den vergangenen zwei Tagen anderen Dingen gewidmet habe. Passt ja aber auch ganz gut, dann kann ich euch wenigstens mal mitten am Wochenende eine schöne freie Zeit wünschen und nicht erst Sonntagabend, wenn die Chose schon wieder so gut wie vorbei ist. Später am Tag werde ich euch auch noch mal beehren, denn heute steht ein ziemlich spannender Termin für mich an, doch dazu nachher mehr. Jetzt erst einmal viel Spaß mit meiner Meinung zu:

American Horror Story
Staffel 1

American Horror Story, USA 2011- , ca. 43 Min. je Folge

American Horror Story | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Ryan Murphy
Brad Falchuk
Showrunner:
Ryan Murphy
Brad Falchuk

Main-Cast:
Connie Britton (Vivien Harmon)
Dylan McDermott (Ben Harmon)
Evan Peters (Tate Langdon)
Taissa Farmiga (Violet Harmon)
Denis O’Hare (Larry Harvey)
Jessica Lange (Constance Langdon)
in weiteren Rollen:
Kate Mara (Hayden McClaine)
Zachary Quinto (Chad Warwick)
Frances Conroy (Moira O´Hara)
Alexandra Breckenridge (Young Moira O’Hara)
Jamie Brewer (Adelaide Langdon)
Christine Estabrook (Marcy)
Lily Rabe (Nora Montgomery)
Sarah Paulson (Billie Dean Howard)
Rebecca Wisocky (Lorraine Harvey)

Genre:
Horror | Thriller | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Nach dem Seitensprung des Familienoberhauptes Ben mit der Studentin Hayden, an dem seine Ehe mit Vivien schon zu zerbrechen drohte, beschließt die Familie Harmon, Boston den Rücken zu kehren und zieht gemeinsam mit der gemeinsamen Tochter Violet in ein historisches, doch gut erhaltenes Haus in Los Angeles, plant einen Neustart. Das Haus allerdings birgt eine Vielzahl dunkler Geheimnisse in seiner Vergangenheit und auch die Nachbarin Constance, die einiges über das Haus und die Vorbesitzer zu wissen scheint, wirkt alles andere als normal und macht der Familie mehrfach ihre Aufwartung, ebenso wie ihre am Down-Syndrom leidende Tochter Adelaide des Öfteren durch das Haus der Harmons streift. Doch vor allem sind es die Alpträume und merkwürdige Begebenheiten, die insbesondere Ben und Vivien zu schaffen machen. Insbesondere Ben fühlt sich alsbald verfolgt, doch gelingt es ihm, den Mann zur Rede zu stellen, der ihn ebenfalls eindringlich vor dem unheilvollen Einfluss des Hauses warnt.

Szenenbild aus American Horror Story | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nichtsdestotrotz eröffnet Ben in den Räumlichkeiten des Hauses seine Praxis und betreut unter anderem den Jugendlichen Tate, der unter seinen Gewaltfantasien leidet und sich sehr zum Missfallen von Ben bald mit Violet anfreundet. Doch Ben hat noch ganz andere Probleme, kontaktiert ihn schließlich Hayden und eröffnet ihm schwanger zu sein. Als er notgedrungen unter einem Vorwand zurück nach Boston reist, eskalieren das erste Mal die Ereignisse im Haus und die Geister der Vergangenheit beginnen sich Bahn zu brechen, zumal deren frühere Taten noch bis in die heutige Zeit nachhallen. Spätestens hier wird den Harmons klar, dass etwas ganz und gar nicht stimmt mit ihrem neuen Heim, doch ein Auszug ist schwieriger als gedacht und längst hat der Einfluss des Hauses seine Fühler nach den Harmons ausgestreckt: Vivien ist mittlerweile schwanger, vermeintlich von ihrem Ehemann.

Rezension:

Schon lange hatte ich ein Auge auf American Horror Story geworfen, nicht zuletzt, da die Idee zu der Serie von niemand Geringerem stammt als Ryan Murphy, dem ich zwei großartige Staffeln Popular und natürlich vor allem Nip/Tuck zu verdanken habe, womit er ähnlich hoch in meiner Gunst steht wie Alan Ball. Sei es wie es will, hat es einige Zeit gedauert, bis die FX-Serie es auch nach Deutschland geschafft hat und ich tat richtig daran, mich nicht mit den DVD-Veröffentlichungen zufrieden zu geben, so dass ich umso erfreuter war, als die nachträgliche Veröffentlichung der Blu-ray-Boxen verkündet worden ist. Das Unterfangen, eine waschechte Horrorgeschichte in Serienform zu präsentieren ist dabei zwar leider nicht vollends geglückt, doch dennoch macht die Serie eine durchaus gut Figur, was nicht zuletzt an den sorgfältig ausgewählten Darstellern liegt, die man teilweise in den folgenden Staffeln in gänzlich anderen Rollen wiedersehen wird, denn eines der Alleinstellungsmerkmale der Serie ist es, dass, ähnlich wie bei True Detective (die ja durch Ryan Murphys American Crime Story bald direkte Konkurrenz bekommen wird), jede Staffel in sich geschlossen und vor allem abgeschlossen ist, wenn Murphy auch kürzlich verlauten ließ, dass sich bald erstmals Zusammenhänge erkennen lassen würden, die die einzelnen Geschichten/Staffeln in einen größeren Kontext setzen.

Szenenbild aus American Horror Story | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

An diesem Punkt allerdings bin ich noch längst nicht angelangt und widme mich ja lediglich der ersten Staffel, die sich mit dem Konzept des Geisterhauses einem unvergleichlich klassischen Stoff widmet und dabei einige Klischees auch nicht zu vermeiden versteht, wenn diese auch durchaus stimmig in der umfassenden Geschichte aufgehen. Richtig gruselig allerdings ist noch am ehesten die erste Folge, die mit ihrer Mischung aus Drama und Schockmomenten auch noch sehr holprig daherkommt und mich nicht vollends zu packen wusste, doch zugunsten der sich entfaltenden Geschichte wird der namensgebende Horror-Aspekt auch bald zurückgefahren und weicht mehr und mehr umfassenden Mystery-Elementen und einer düsteren wie beklemmenden, ja oft geradezu hoffnungslosen Grundstimmung, die American Horror Story weit besser zu Gesicht steht als platte Schockmomente, die sich sicherlich auch in immerhin zwölf Folgen nur allzu bald abgenutzt hätten.

Dafür widmen sich Murphy und die Drehbuchautoren dezidiert der neu hinzugezogenen Familie Harmon, die allesamt und untereinander ihre eigenen Probleme zu bewältigen haben und folglich auch nicht so schnell der Geschehnisse im Haus gewahr werden, was sich an einem schicksalsträchtigen Halloween, das in einer Doppelfolge das erste Highlight der Serie darstellt, ändern wird. Einzelne Folgen präsentieren aber auch immer wieder tragische Einzelschicksale früherer Bewohner und Besucher und eröffnen oftmals mit einer Rückblende, widmen sich zu meiner Überraschung aber auch oft teils wirklich prekären Themen, die ich in dieser Form in der Serie nicht erwartet hätte, die tatsächlich manchmal richtig starken Tobak offeriert, dankenswerterweise, ohne dabei auf platten Ekel oder Schock abzuzielen, sondern immer im Dienste der zunehmend komplexer und dichter werdenden Geschichte stehend.

Szenenbild aus American Horror Story | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Aber wie gesagt lebt American Horror Story zuvorderst von seinen Figuren und somit Darstellern, über die man im Verlauf der Staffel überdurchschnittlich viele erhellende Erkenntnisse erhält, ohne dass am Ende alle, aber wirklich alle Fragen abschließend beantwortet würden, was ich aber sehr begrüße, da ich es nicht mag, wenn am Ende der gesamte Mystery-Touch entzaubert worden ist, so dass mir das Maß an Offenbarungen und Erklärungen gerade richtig erschien, um die Staffel zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen. Wenn also auch das Thema Horror nicht annähernd so im Fokus der Serie steht, wie man vielleicht vermuten würde, wurden doch die übersinnlichen und paranormalen Aspekte schön und stimmig herausgearbeitet, wohingegen sich die Story mehr als typisches Drama entpuppt, inklusive prekärer Familienverhältnisse und tragischer Begebenheiten, was der Serie aber gut zu Gesicht steht, da man ansonsten nicht mit den Figuren hätte mitfühlen können, die mir trotz vieler nicht gerade sympathischer Charakterzüge durchaus ans Herz gewachsen sind.

Fazit & Wertung:

Wenn auch nicht jede Folge hundertprozentig funktioniert und American Horror Story in dem Streben, klassische Horrorelemente in die Serie zu integrieren, manchmal etwas holprig wirkt, ist Ryan Murphys Kreation doch eigenständig und packend genug, Lust auf mehr zu wecken und hebt sich wohltuend vom Einheitsbrei anderer Produktionen ab, erzählt vor allem aber eine in sich abgeschlossene Geschichte, was den Einstieg durchaus erleichtert, auch wenn das Thema Geisterhaus auf den ersten Blick ziemlich ausgelutscht wirken mag.

8,5 von 10 tragisch verstorbenen Hausbewohnern

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
ERGOThek: 5/5 DeLoreans

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Das Haus (8/10)
02. Eindringlinge (7,5/10)
03. Das Mörderhaus (8/10)
04. Halloween (1) (8,5/10)
05. Halloween (2) (8,5/10)
06. Schweinchen-Schwein (8,5/10)
07. Hausbesichtigung (8/10)
08. Der Latex-Mann (8,5/10)
09. Die Schwarze Dahlie (8,5/10)
10. Wer mit dem Feuer spielt (9/10)
11. Die Geburt (9/10)
12. Nachgeburt (8,5/10)

 

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American Horror Story | Staffel 1 ist am 26.07.13 auf DVD und am 14.11.14 auf Blu-ray im Vertrieb von Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

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Review: Under the Dome | Staffel 2 (Serie)

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Under the Dome | © Paramount Pictures

So, und weil ich ja vorhatte, diese Woche wieder deutlich fleißiger zu sein, widmen wir uns heute direkt einer weiteren Serienstaffel, die ich mir in den letzten Tagen und Wochen zu Gemüte geführt habe!

Under the Dome
Staffel 2

Under the Dome, USA 2013-, ca. 43 Min. je Folge

Under the Dome | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
Brian K. Vaughan
Showrunner:
Neal Bear

Main-Cast:
Mike Vogel (Dale 'Barbie' Barbara)
Rachelle Lefevre (Julia Shumway)
Alexander Koch (Junior Rennie)
Eddie Cahill (Sam Verdreaux)
Colin Ford (Joe McAlister)
Nicholas Strong (Phil Bushey)
Mackenzie Lintz (Norrie Calvert-Hill)
Karla Crome (Rebecca Pine)
Dean Norris (James 'Big Jim' Rennie)
Grace Victoria Cox (Melanie Cross)
in weiteren Rollen:
Aisha Hinds (Carolyn Hill)
Dale Raoul (Andrea Grinnell)
Brett Cullen (Don Barbara)
Max Ehrich (Hunter May)
Sherry Stringfield (Pauline Rennie)
Dwight Yoakam (Lyle Chumley)

Genre:
Drama | Mystery | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Just als Julia schweren Herzens das Ei im See versenkt und noch während Barbie mit der Schlinge um den Hals auf seine Hinrichtung durch Big Jim und Junior wartet, verschwindet das Schwarz der Kuppel, taucht sie jedoch in ein gleißendes Weiß, statt wieder durchsichtig zu werden, was Junior zögern lässt und Linda dazu veranlasst, die Exekution Barbies aufzuhalten, zumal die Kuppel ein merkwürdiges Geräusch von sich gibt und sich zu magnetisieren beginnt. Während ein Großteil der Bevölkerung von Chester’s Mill ohnmächtig wird, kommt es zu einem folgenschweren Unfall am Rande der Kuppel. Unterdessen bemerkt Julia die Hilferufe eines Mädchens im See, rettet ihr das Leben und trifft alsbald auf Sam Verdreaux, den Ex-Schwager von Big Jim und seines Zeichens alkoholkranker Sanitäter, der ein Einsiedlerdasein im Wald führt.

Szenenbild aus Under the Dome | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Als es Barbie gelingt zu entkommen, trifft er das erste Mal auf Rebecca Pine, die Biologielehrerin der Schule, die das Verhalten der Kuppel von Anfang an beobachtet und prompt einen Plan aus dem Ärmel schüttelt, den Magnetismus der Kuppel zu neutralisieren, doch bis ihr das gelingt, werden große Teile der Stadt zerstört und die Menschen fallen reihenweise in Ohnmacht. Und noch ahnt niemand, welche Prüfungen die Kuppel noch für die Bewohner von Chester’s Mill bereithalten wird, während ein grausiger Mord, der so gar nichts mit den übersinnlichen Phänomenen der Kuppel zu tun haben scheint, die Gemeinde erschüttert, wobei man schnell das Mädchen aus dem See in Verdacht hat, das vorgibt, sich an nichts erinnern zu können...

Rezension:

Nach dem Wahnsinns-Cliffhanger zum Ende der vorangegangenen Staffel macht Under the Dome exakt da weiter, wo die Serie aufgehört hat und folglich geht es direkt in die Vollen, zumal die erste Folge auch von Stephen King himself geschrieben wurde und der natürlich die Chance genutzt hat, der Serie nicht nur erneut seinen Stempel aufzudrücken, als auch die Marschrichtung für die zweite Staffel vorzugeben, was darin mündet, dass in der Auftaktfolge gleich zwei Hauptfiguren ihr Ende finden, derweil neue Charaktere auftauchen, deren Daseinsberechtigung sich erst noch wird zeigen müssen, die aber zumindest teilweise zumindest schon einmal erwähnt worden sind, ihre plötzliche Bewandtnis also nicht völlig aus der Luft gegriffen wirkt, teilweise zumindest, wie gesagt.

Szenenbild aus Under the Dome | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Als gewisser Störfaktor in diesem Zusammenhang entpuppt sich dabei die Biologielehrerin, die natürlich standesgemäß zum Beginn der Staffel eingeführt wird, so als wäre sie schon die ganze Zeit in Chester’s Mill gewesen, was dahingehend unglaubwürdig wirkt, da sie für sämtliche der zahlreichen, über die Dorfbewohner hereinbrechenden Plagen mit ihrem wissenschaftlichen Talent, was durchaus sarkastisch gemeint ist, da viele der Erklärungen und Ansätze weder Hand noch Fuß besitzen, in Windeseile eine Lösung parat hält, so dass immense Magnetfelder, ein vermeintlicher Blut-Regen, ein mutierter Virus und plötzlich aufkommende Sandstürme quasi immer nur exakt eine Folge lang relevant sind, dahingehend also quasi den Case-of-the-Week bilden und zur Unglaubwürdigkeit beitragen, so dass ich, obwohl ich die einzelnen Folgen als annähernd genauso stimmig und überzeugend erlebt habe wie in der vorangegangenen ersten Staffel, meinen Gesamteindruck doch durchaus ein wenig nach unten schrauben musste, denn hier wurde wirklich eine Figur zum reinen Selbstzweck hinzugefügt, die weitaus mehr zu wissen scheint, als man es von ihr erwarten dürfte und als glaubwürdig und tragbar wäre. Es spricht nichts dagegen, das Figuren-Ensemble im Nachhinein zu erweitern, doch so holprig wie im Fall von Rebecca Pine hätte es wirklich nicht sein müssen.

Bedeutend stimmiger fügen sich da die Figuren Melanie Cross, deren Erscheinen in Chester’s Mill eher mystischer und somit per se unerklärlicher Natur ist, und Sam Verdreaux, der sich als eine Art Einsiedler im Wald ganz bewusst von der Stadtbevölkerung ferngehalten hat, in die Serie ein und ergänzen geschickt die bestehenden Konstellationen. Ansonsten geht aber alles seinen gewohnten Gang und noch immer versuchen die einschlägigen Figuren einen Weg aus der Kuppel heraus zu finden, doch scheint es manchmal so, als hätten die Autoren ihr Pulver schon in der ersten Staffel verschossen, denn viele Wendungen werden immer haltloser und die Folgen an sich wirken zumindest in der ersten Staffelhälfte deutlich weniger zusammenhängend und kohärent, als es im vorangegangenen Jahr noch der Fall war. Hinzu kommt das immer öfter irrationale Verhalten einzelner Figuren, die sich gerade im Angesicht einer derart prekären Lage schon merklich dämlich verhalten, während beispielsweise Big Jim Rennie gleich mehrfach pro Folge seine Gesinnung zu wechseln scheint, wohingegen Hauptfigur Barbie noch immer den Strahlemann geben darf und seine kriminelle Vergangenheit in dieser Staffel beinahe gänzlich totgeschwiegen wird, so dass er sich ganz als strahlender Retter anbiedern darf, was Under the Dome nicht unbedingt zum Vorteil gereicht, denn Stephen King Geschichten waren schon seit je her Tummelplatz für allerlei klischeebehaftete Figuren und auch hier muss man sich damit abfinden, doch verkörpern andere Figuren zumindest interessante und abgründige Klischees mit Ecken und Kanten.

Szenenbild aus Under the Dome | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Trotz dieser Kritikpunkte in Dramaturgie und Charakterzeichnung muss ich aber auch festhalten, dass mich die zweite Staffel Under the Dome durchaus gut unterhalten hat, wenn es auch schade ist um das verschenkte Potential. Doch nicht nur das Drama weitet sich aus, sondern auch das mystische Potential der Kuppel findet weitere Entfaltung und während viele offene Punkte aus der ersten Staffel aufgegriffen und erklärt werden, findet auch der Ursprung der Kuppel weitere Erwähnung und auch wenn man noch weit davon entfernt ist, all das zu durchschauen oder zu verstehen, wird das existierende Bild stimmig erweitert und reicht bis weit in die Vergangenheit von Chester’s Mill. Es bleibt spannend und ich hoffe, dass die dritte Staffel wieder Boden wird gut machen können, denn im Grunde mag ich die Adaption der King-Geschichte durchaus gerne und auch das Figuren-Ensemble wirkt trotz der Klischees meist stimmig, bleibt also die Hoffnung, dass Konzept und Drehbücher der nächsten Staffel wieder mehr Konsistenz haben werden und etwas zielgerichteter zu Werke zu gehen wissen, als es in weiten Teilen dieser Staffel der Fall war, die noch dazu zwar auch mit einem Cliffhanger zu Ende geht, der aber noch weitaus mystischer und seltsamer wirkt, weshalb es hier mehr wie ein schlechter Kniff wirkt, zumal ich absolut keine Ahnung habe, wie das aufgelöst werden wird. Aber da wird wohl nur Abwarten helfen können.

Fazit & Wertung:

So vielversprechend Under the Dome im ersten Jahr begonnen hat, beginnt die Serie sich teils jetzt schon in ihren Mysterien und Klischees zu verrennen, bietet überwiegend noch immer solide Unterhaltung, doch manche überraschende Wendung wirkt doch schon arg konstruiert beziehungsweise – um es provokativer zu formulieren – wie aus dem Hut gezaubert. Die sich oft irrational verhaltenden Figuren und nicht gerade tiefsinnige Dialoge tun da ihr Übriges, um das Sehvergnügen zu mindern, wenn ich der Serie aufgrund ihrer spannenden Prämisse und einer ganz eigenen Atmosphäre auch noch immer einiges wohlwollend nachzusehen bereit bin.

7,5 von 10 merkwürdigen "Taten" der Kuppel

 

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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Die Schlinge um den Hals (8/10)
02. Das Mädchen aus dem Wald (8/10)
03. Blutregen (7,5/10)
04. Das Virus (7,5/10)
05. Zum Wohl der Stadt (7/10)
06. Zum Abgrund (8/10)
07. Zenith (8/10)
08. Die Klippe (7,5/10)
09. Die rote Tür (8/10)
10. Früher Herbst (7,5/10)
11. Eiszeit (7,5/10)
12. Der neue Alptraum (8/10)
13. Der Weg nach Hause (7,5/10)

 
 
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Under the Dome | Staffel 2 ist am 05.02.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/02/review-under-the-dome-staffel-2-serie/" name="Review: Under the Dome | Staffel 2 (Serie)" description="So vielversprechend Under the Dome im ersten Jahr begonnen hat, beginnt die Serie sich teils jetzt schon in ihren Mysterien und Klischees zu verrennen, bietet überwiegend noch immer solide Unterhaltung, doch manche überraschende Wendung wirkt doch schon arg konstruiert beziehungsweise – um es provokativer zu formulieren – wie aus dem Hut gezaubert. Die sich oft irrational verhaltenden Figuren und nicht gerade tiefsinnige Dialoge tun da ihr Übriges, um das Sehvergnügen zu mindern, wenn ich der Serie aufgrund ihrer spannenden Prämisse und einer ganz eigenen Atmosphäre auch noch immer einiges wohlwollend nachzusehen bereit bin." rev_name="Under the Dome" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-02-11" user_review="7.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 2 (Serie)

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Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox

Tja, weil ich Donnerstag ja schon wieder nichts getan habe, beehre ich euch dafür heute mit einer neuen Review zu einer alten Serie, denn schließlich stehe ich mit meiner Zweitsichtung von Buffy noch ziemlich am Anfang, habe jüngst die dritte Staffel beendet und füge nun logischerweise auch Angel dem Repertoire hinzu, doch heute sprechen wir erst einmal über die zweite Staffel, schön eins nach dem anderen ;-)

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 2

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
David Boreanaz (Angel)
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
in weiteren Rollen:
Seth Green (Oz)
Kristine Sutherland (Joyce Summers)
Robia LaMorte (Jenny Calendar)
James Marsters (Spike)
Juliet Landau (Drusilla)
Armin Shimerman (Principal Snyder)
Danny Strong (Jonathan Levinson)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Der Meister ist besiegt und Sunnydale vorerst gerettet, doch war Buffy im finalen Kampf gegen den Obervampir kurze Zeit klinisch tot und diese traumatische Erfahrung verfolgt sie noch immer, weshalb sie sich nur langsam wieder in ihr alltägliches Leben fügt, zumal dieses gar nicht einmal so alltäglich ist, führt sie schließlich weiterhin ein Doppelleben als sechzehnjährige Teenagerin und Schülerin sowie als auserwählte Jägerin, die allein zwischen den Mächten der Finsternis und der Welt steht, die zu beschützen ihre Berufung ist. Und obwohl der Meister getötet worden ist, bedeutet dies längst nicht das Ende aller Gefahren, wie ihr alsbald schmerzlich bewusst wird, als das Vampirpärchen Spike und Drusilla in Sunnydale einfällt.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Doch damit nicht genug, entspinnt sich auch langsam aber sicher zwischen ihr und dem Vampir eine Romanze, die nicht gerade unter guten Vorzeichen steht, ist die Jägerin schließlich quasi der natürliche Feind der untoten Blutsauger. Hinzukommt, dass Buffy und Angel bald erfahren werden, was es mit der kryptischen Formulierung eines Moments vollkommenen Glücks auf sich hat, der den Fluch der Zigeuner, der auf Angel lastet und ihm seine Seele zurückgebracht hat, denn an Buffys siebzehntem Geburtstag tritt ein folgenschweres Ereignis ein, dass nicht nur Buffy selbst, sondern auch ihre Freunde und Familie in größte Gefahr bringt.

Rezension:

Hatte ich kürzlich noch ein paar Worte zur ersten Staffel Buffy verloren und speziell dazu, wie garstig teilweise die Zeit mit den Folgen umgegangen zu sein scheint, da sie im Vergleich zu heutigem HD auch in hochskalierter Form nicht gerade ansprechend wirken und in mittlerweile ungewohntem 4:3-Format daherkommen, kann ich nun zumindest für die zweite Staffel festhalten, dass die Serie ganz allgemein doch schon deutlich ansprechender wirkt, doch wer jetzt meint, ich würde hier plötzlich Bildqualität und Effekte beurteilen, dem sei verraten, dass ich dabei vielmehr darauf hinausmöchte, dass die Effekte besser und stimmiger, die Szenen nicht mehr so dunkel und die Kulissen weiträumiger, dadurch auch automatisch glaubwürdiger wirken. Sich nahtlos an die vorangegangene Staffel anschließend, wirkt die Serie auf Anhieb deutlich wertiger, was sich im Verlauf der ersten Folgen bestätigt, denn nun, nachdem Whedon und seine Schöpfung ihre Bewährungsprobe bestanden haben, kann er sich ganz auf den überspannenden Handlungsbogen konzentrieren, so dass die Staffel, obschon sie beinahe doppelt so viele Folgen – zweiundzwanzig – umfasst, merklich weniger Füllmaterial und Monster-of-the-Week-Cases offeriert.

Die Figuren wachsen an ihren Aufgaben, haben sich zwar weniger zwischen den Staffeln entwickelt, dafür umso mehr im Verlauf der zweiten Staffel, die nun zunächst die Romanze zwischen Buffy und Angel in den Vordergrund rückt, ohne dabei schnulzig oder klischeebeladen zu werden, jedoch freilich auch erst, nachdem Buffy ihre Begegnung mit dem Meister und ihren damit verbundenen kurzzeitigen Tod verwunden hat, ein Umstand übrigens, der mir damals schon außerordentlich gut gefallen hat, denn auch wenn Buffy im fantastischen Genre zu verorten ist, legt Joss Whedon ansonsten viel Wert auf Realismus, so dass all die verstörenden Ereignisse nicht spurlos an den noch jugendlichen Hauptfiguren vorbeigehen, Konsequenzen nach sich ziehen und dadurch in sich deutlich stimmiger und glaubwürdiger wirken, mitfiebern und –fühlen lassen und so eine tiefe Sympathie zu den Charakteren schaffen, so zweifelhaft ihre Taten und Entscheidungen auch manchmal sein mögen.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Vor allem aber verstehen es die Autoren, den Grundstock an Informationen über die Jägerin und ihre Bestimmung zu nutzen, um den Mythos weiter auszubauen, die Beziehungen zu vertiefen, in weiterer Folge die Beziehung zwischen Buffy und Angel auf eine unerwartet tragische Stufe zu heben, die Vergangenheit und die Verfehlungen von Giles weiter zu beleuchten, neue Antagonisten und Bedrohungen einzuführen und selbstverständlich mit Spike und Drusilla eines der wohl berüchtigsten und bösartigsten Pärchen der Fernsehgeschichte vorzustellen, die erwartungsgemäß gehörige Unruhe in das auch ansonsten nicht gerade ruhige Sunnydale bringen, das ja bekanntermaßen direkt über dem Höllenschlund gebaut worden ist.

Die für sich stehenden Monsterhatzfolgen stinken durch den ansonsten so virtuos erzählten Handlungsbogen natürlich noch einmal merklich ab, mäandern aber gewohnt breitflächig auf dem Feld der bekannten Monsterversatzstücke und schaffen es oft genug, den Storys neue Aspekte abzugewinnen, wie etwa was das Doping von Schulsportlern angeht, wohingegen auch hier traurigerweise eine Folge namens Ted mit dem leider vor Jahren bereits tragisch verschiedenen John Ritter in einer Gastrolle nicht mehr ganz so gut zu funktionieren vermag, da schlichtweg die Technik natürlich in den vergangenen Jahren einen deutlichen Sprung gemacht hat und die Folge so etwas bieder und altbacken wirkt, ganz im Gegensatz zu den reinen Vampir- und Monstergeschichten, die in ihrer Ausgestaltung natürlich deutlich zeitloser sind, wenn man sich nicht im Allgemeinen an den Outfits und Frisuren stören möchte, wovon jedem abzuraten ist, da man sich auch heute noch wunderbar in den Folgen verlieren kann, zumal die Sprüche deutlich scharfzüngiger geworden sind und auch die Monster mit deutlich mehr Schneid inszeniert worden sind, was selbstredend an dem unzweifelhaft höherem Budget gelegen haben mag, dass man Buffy zweifelsohne im zweiten Jahr zugebilligt hat, so dass man auch hier nicht mehr verschämt die Kamera zur Seite schwenken muss, wenn einmal ein Ungetüm ins Bild kommt, wenngleich man heutzutage sicherlich anderes gewohnt ist und manche Folge dadurch, ob bewusst oder unbewusst, durchaus ein wenig trashig wirkt, doch immerhin im positiven Sinne.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Die größte Stärke der zweiten Staffel Buffy ist es allerdings, sich gerade im letzten Drittel auf tragische wie unvorhergesehen Ereignisse zu stürzen und damit auch den geschaffenen Serienkosmos merklich umzukrempeln, so dass man hier schon meint, dass niemand sicher und nichts gewiss ist in der lebensfeindlichen Umgebung rund um den Höllenschlund, so dass man sich auch von der ersten liebgewonnenen Figur trennen muss, weshalb speziell die Folgen Der gefallene Engel, Das Jenseits lässt grüßen sowie die finalen Folgen Wendepunkt und Spiel mit dem Feuer sich sicherlich auch nicht vor neueren Serienproduktionen zu verstecken brauchen und es formidabel verstehen, den Zuschauer emotional zu involvieren und tief berührt zurückzulassen. War die erste Staffel noch ein vielversprechender Auftakt einer großartigen Serie, versteht Buffy es in ihrem zweiten Jahr bereits, mehr als einmal zu Höchstform aufzulaufen und unter Beweis zu stellen, was genau diese Serienschöpfung so einzigartig und über die Jahre hinweg zu einer regelrechten Kultserie gemacht hat.

Fazit & Wertung:

Die Prämisse der vorangegangenen Staffel ausnutzend, verwandelt Buffy sich in der zweiten Staffel mehr und mehr vom Procedural zum Serial, widmet sich der tragischen Romanze zwischen Vampirjägerin und Vampir in all ihrer Breite und legt den Grundstein für die weiteren, sich in noch epischeren Weiten bewegenden Staffeln, schafft aber auch durch den kohärenten Aufbau der Dramaturgie und die Einführung zahlreicher neuer Figuren – allen voran Spike, Drusilla und Oz – genügend Alleinstellungsmerkmale, um das zweite Jahr in Sunnydale zu einem regelrecht packenden Ereignis zu machen.

8 von 10 gepfählten Vampiren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 2

01. Im Banne des Bösen (8/10)
02. Operation Cordelia (7/10)
03. Elternabend mit Hindernissen (9/10)
04. Das Geheimnis der Mumie (6,5/10)
05. Der Geheimbund (7/10)
06. Die Macht der Verwandlung (9/10)
07. Todessehnsucht (8/10)
08. Das Mal des Eyghon (8,5/10)
09. Die Rivalin (8,5/10)
10. Das Ritual (8,5/10)
11. Ted (7,5/10)
12. Faule Eier (6,5/10)
13. Der Fluch der Zigeuner (9/10)
14. Der gefallene Engel (9,5/10)
15. Der Werwolfjäger (8/10)
16. Der Liebeszauber (8,5/10)
17. Das Jenseits lässt grüßen (9,5/10)
18. Der unsichtbare Tod (7/10)
19. Ein Dämon namens Liebe (8,5/10)
20. Das Geheimnis der Fischmonster (7/10)
21. Wendepunkt (9/10)
22. Spiel mit dem Feuer (9,5/10)

 

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DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/03/review-buffy-im-bann-der-daemonen-staffel-2-serie/" name="Review: Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 2 (Serie)" description="Die Prämisse der vorangegangenen Staffel ausnutzend, verwandelt Buffy sich in der zweiten Staffel mehr und mehr vom Procedural zum Serial, widmet sich der tragischen Romanze zwischen Vampirjägerin und Vampir in all ihrer Breite und legt den Grundstein für die weiteren, sich in noch epischeren Weiten bewegenden Staffeln, schafft aber auch durch den kohärenten Aufbau der Dramaturgie und die Einführung zahlreicher neuer Figuren – allen voran Spike, Drusilla und Oz – genügend Alleinstellungsmerkmale, um das zweite Jahr in Sunnydale zu einem regelrecht packenden Ereignis zu machen." rev_name="Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 2" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-03-14" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Castle | Staffel 1 (Serie)

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Castle | © Touchstone

So, heute ist dann auch mal wieder Serienzeit und endlich bin ich mal dazu gekommen, mir auch diese ungewöhnliche Krimi-Serie einmal anzuschauen, immerhin ist die erste Staffel ja auch recht kurz und folglich schnell konsumiert. Ansonsten wünsche ich einen schönen Abend und freue mich einerseits auf das baldige Wochenende, andererseits darauf, bald wieder von mir hören lassen zu können.

Castle
Staffel 1

Castle, USA 2009- , ca. 43 Min. je Folge

Castle | © Touchstone
© Touchstone

Serienschöpfer:
Andrew Marlowe
Showrunner:
Andrew Marlowe

Main-Cast:
Nathan Fillion (Richard Castle)
Stana Katic (Kate Beckett)
in weiteren Rollen:
Susan Sullivan (Martha Rodgers)
Ruben Santiago-Hudson (Captain Roy Montgomery)
Molly C. Quinn (Alexis Castle)
Jon Huertas (Javier Esposito)
Tamala Jones (Lanie Parish)
Seamus Dever (Kevin Ryan)

Genre:
Krimi | Komödie | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Gerade erst hat der gefeierte Autor Richard Castle seine wohl berühmteste Romanfigur Derrick Storm sterben lassen, will sich eigentlich einem neuen Projekt widmen, leidet allerdings seit Wochen unter einer handfesten Schreibblockade, als plötzlich die Polizei bei ihm auf der Matte steht. Ein Killer geht um und dessen bisherige zwei Morde wirken wie ein exaktes Abbild der Beschreibungen aus Castles Büchern, weshalb folglich auch Castle selbst zunächst verdächtigt wird, bevor von einem fanatischen Fan oder Trittbrettfahrer ausgegangen wird und Castle zu den Ermittlungen hinzugezogen wird.

Szenenbild aus Castle | © Touchstone
© Touchstone

Mit der ernsten und zielstrebigen Kate Beckett gerät der prompt aneinander, nicht zuletzt, da er sich eine gehörige Portion kindischen Charme bewahrt hat und es gewohnt ist, sich mit seiner scharfen Zunge aus jedem Dilemma herausreden zu können. Umso erleichterter ist Beckett, als sich die Ermittlungen dem Ende neigen und somit auch ein Ende der Zusammenarbeit mit Castle in greifbare Nähe rückt, doch der wiederum nutzt seine Kontakte zum Bürgermeister, um zu erreichen, Kate auch bei künftigen Fällen begleiten zu dürfen, nachdem er merkt, wie seine Schreibblockade sich zu lösen beginnt und er Beckett unfreiwillig zur Vorlage seiner neuen Romanfigur Nikkie Heat zu machen beginnt. Der merklich andere blick eines Schriftstellers auf die ungewöhnlichen Mordfälle hingegen hilft der New Yorker Polizei tatsächlich mehr als einmal, ein Verbrechen erfolgreich aufzuklären.

Rezension:

Sicherlich, er der kindische, exzentrische Schriftsteller mit spleeniger Attitüde – Castle – und sie, die taffe, wortkarge und meistenteils bierernste Polizistin – Beckett - , die gemeinsam Mordfälle aufklären, das klingt schon sehr nach Plattitüde, mutet nicht nur an wie am Reißbrett entworfen, sondern lässt auch vermuten, dass einem bei Castle jetzt nicht die einfallsreichste, geschweige denn lohnenswerteste Krimi-Serie erwartet, zumal es von denen ja bekanntermaßen mehr gibt als Sand am Meer. Aber ich meine okay, es ist Nathan Fillion, Captain der Serenity – äh, nein, Darsteller in Firefly - und so stand wieder einmal für mich außerfrage, mich dieser Serie eines fernen Tages einmal widmen zu müssen und dieser ferne Tag ist nun – wie ihr euch denken könnt – gekommen. Und was soll ich sagen, einerseits sollte ich Recht behalten, andererseits dann auch wieder nicht, denn die Serie ist wirklich arg schematisch konzipiert und die Fälle laufen nach einem immer ähnlichen Schema ab, zumal ich das Gefühl hatte, dass sie gerade in der ersten Staffel zum Showdown hin vor immer ein und demselben Gebäude hielten (roter Backstein) und Beckett Castle ein ums andere Mal aufforderte, im Wagen zu warten, was dieser natürlich kein einziges Mal beherzigte, wobei man das eigentlich schon wieder als Running Gag ansehen könnte.

Szenenbild aus Castle | © Touchstone
© Touchstone

Unrecht sollte ich damit behalten, dass Castle sich nicht lohnen würde, denn anders als Serien wie CSI stehen hier deutlich mehr die Charaktere im Vordergrund und ein im direkten Vergleich beinahe auffälliger handlungsübergreifender Spannungsbogen ist mir auch noch nicht untergekommen, da derlei Serien ja mehr dem Case-of-the-Week-Schema verpflichtet sind, was in der Natur der Sache liegt und sich für ein derartiges Procedural natürlich beinahe aufdrängt. Dennoch, die Figuren entwickeln sich, verändern sich, lassen nach und nach tiefer blicken und offenbaren Aspekte ihrer Selbst, verändern sich im Umgang zueinander und wirken deutlich lebendiger als ihre ungleich professioneller wirkenden Pendants aus anderen Serien. So erinnert insbesondere Fillions Castle natürlich in diversen Belangen einem typischen verwöhnten und vorlauten Schriftsteller, doch machen die Autoren auch nicht den Fehler, ihn als reinen Gag-Lieferant zu verheizen, denn durch seine Herangehensweise als Autor beleuchtet er die Fälle durchaus aus einer anderen Perspektive und bringt die Polizei mehr als einmal mit nachvollziehbaren Schlussfolgerungen auf eine gänzlich neue Spur.

Zudem stimmt natürlich die Chemie zwischen Castle und Beckett und auch wenn es obligatorisch scheint, dass die beiden dereinst zusammenkommen werden, wird dies nicht bis zum Erbrechen ausgereizt, sondern dient als Aufhänger für herrlich skurrile, wirklich witzige Szenen, zumal Wortwitz und Schlagfertigkeit wahrhaft die Aushängeschilder der Serie sind und mich recht schnell für die Sache einzunehmen wussten, was – das muss man auch zugeben – bitter nötig war, denn die Fälle kommen doch oft über solide Handwerkskunst kaum hinaus und hätten spannender oder überraschender ausfallen können, aber es mag auch schwierig sein, da noch mit Innovationen zu punkten, gerade wenn man sich eben eher auf die Figuren denn auf die Thematik konzentriert. So gibt es zwar jede Folge einen neuen Fall zu lösen, einen Mord aufzuklären, dessen Opfer bei herrlich poppiger, fröhlicher Musik dem Zuschauer in den eröffnenden Szenen präsentiert wird, doch nehmen auch private Fallstricke und Begebenheiten immer wieder Raum in den rund vierzig Minuten umfassenden Folgen ein, ob es sich nun um die vermeintliche Rückkehr von Castles Exfrau handelt, die Wortgefechte zwischen ihm und seiner nicht minder exzentrischen Mutter oder – ganz profan – Szenen mit seiner Tochter Alexis, die unzweifelhaft die erwachsenste und verantwortungsbewussteste Person im Castle-Haushalt darstellt, was ebenfalls für einige nicht nur emotionale, sondern eben auch sympathisch-witzige Szenen gut ist, zumal es der Figur von Richard Castle deutlich mehr Profil verleiht, ihn als liebenden und besorgten Vater zu zeigen, statt ihn beinahe klassisch als trinkenden und herumhurenden Playboy zu zeigen, wozu man bei neureichen Künstlern und insbesondere Schriftstellern im Film- und Fernseh-Metier ja gerne mal neigt.

Szenenbild aus Castle | © Touchstone
© Touchstone

Und nach einer gerade einmal zehn Folgen umfassenden ersten Staffel gelingt es den Machern gar, dass ich mit sämtlichen Figuren bereits warmgelaufen bin und folglich auch auf den Cliffhanger anspringe, der mich anweist, alsbald möglich die nächste Staffel Castle in Augenschein zu nehmen. Klar, eigentlich ist das obligatorisch, wenn man sich wünscht, dass der Zuschauer an einer Serie hängen bleibt, doch kenne ich es eher aus dem weiten Feld der Drama-Serien mit fortlaufender Handlung, dass mich eine Geschichte oder ihre Figuren dermaßen anfixen und wenn man bedenkt, dass es dort nicht jede Woche einen neuen Fall aufzuklären gibt und man sich folglich deutlich mehr der Figurenzeichnung und –entwicklung widmen kann, finde ich dieses Gefühl hier schon beachtlich. Nein, echte Krimi-Fans werden mit der Serie womöglich nicht auf ihre Kosten kommen, dafür sind die Fälle oft zu profan, ist die Ermittlungsarbeit zu klassisch, aber wenn man bereit ist, die Figurenchemie zwischen Schriftsteller und Cop als Teil der Dramaturgie hinzunehmen und sich an den zahlreichen skurrilen, witzigen, teils ironischen und beinahe immer extrem pointierten Dialogen erfreuen kann, die sich dank dieser Prämisse entspinnen, dankbar ist für jede Popkulturreferenz und sich an einem großartig aufspielenden Nathan Fillion in der zweiten Paraderolle seines Lebens - umgeben von einem nicht minder stimmigen Ensemble – erfreuen kann, der sollte mindestens einen Blick riskieren.

Fazit & Wertung:

Die Krimi-Serie Castle besticht weniger durch die eigentlichen Krimi-Plots, denn vielmehr durch die großartige Chemie zwischen Castle und Beckett, die in scharfzüngige wie unterhaltsame Dialoge mündet, welche um keine Referenz und Anspielung verlegen sind. Sympathisch und pointiert entspinnt sich so eine zwar plakativ und profan wirkende, in ihrer Form aber dennoch einzigartige und sehenswerte Beziehung und somit Serie, die mit überraschend viel Herz und Humor daherkommt, ohne den Krimi-Aspekt zu sehr zu vernachlässigen.

8 von 10 pfeilschnellen Wortgefechten

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Blumen für dein Grab (8,5/10)
02. Die tote Nanny (7,5/10)
03. Die Elite-Clique (8/10)
04. Die Hölle kennt keine Wut (8/10)
05. Gefrorenes Blut (8/10)
06. Voodoo (8/10)
07. Reich und tot (8/10)
08. Geister (8/10)
09. Die verschwundene Tochter (8/10)
10. Todesfall in der Familie (8,5/10)

 

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Castle | Staffel 1 ist am 06.05.10 auf DVD im Vertrieb von Touchstone erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/03/review-castle-staffel-1-serie/" name="Review: Castle | Staffel 1 (Serie)" description="Die Krimi-Serie Castle besticht weniger durch die eigentlichen Krimi-Plots, denn vielmehr durch die großartige Chemie zwischen Castle und Beckett, die in scharfzüngige wie unterhaltsame Dialoge mündet, welche um keine Referenz und Anspielung verlegen sind. Sympathisch und pointiert entspinnt sich so eine zwar plakativ und profan wirkende, in ihrer Form aber dennoch einzigartige und sehenswerte Beziehung und somit Serie, die mit überraschend viel Herz und Humor daherkommt, ohne den Krimi-Aspekt zu sehr zu vernachlässigen." rev_name="Castle | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-03-26" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Penny Dreadful | Staffel 1 (Serie)

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Penny Dreadful | © Paramount Pictures

Seit exakt heute gibt es übrigens die grandios großartige Serie Penny Dreadful auch im Handel und weil ich auch mal wieder brandaktuell sein wollte mit meiner Berichterstattung, kommt hier brühwarm ein schön langer und ausführlicher Artikel zu dem neuesten Showtime-Familienmitglied:

Penny Dreadful
Staffel 1

Penny Dreadful, USA 2014- , ca. 52 Min. je Folge

Penny Dreadful | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
John Logan
Showrunner:
John Logan

Main-Cast:
Reeve Carney (Dorian Gray)
Timothy Dalton (Sir Malcolm Murray)
Eva Green (Vanessa Ives)
Rory Kinnear (The Creature)
Billie Piper (Brona Croft)
Danny Sapani (Sembene)
Harry Treadaway (Dr. Victor Frankenstein)
Josh Hartnett (Ethan Chandler)
in weiteren Rollen:
Olivia Llewellyn (Mina Harker)
Hannah Tointon (Maud Gunneson)
Alun Armstrong (Vincent Brand)
Olly Alexander (Fenton)
Simon Russell Beale (Ferdinand Lyle)
Helen McCrory (Madame Kali)

Genre:
Drama | Horror | Mystery

Trailer:

 

Inhalt:

Im viktorianischen England des Jahres 1891 kommt es zu einem brutalen Mord in den nächtlichen Gassen der umtriebigen Stadt, kurz bevor die mysteriöse Vanessa Ives bei einer seiner Darbietungen auf den Revolverhelden – nein, Meisterschützen – Ethan Chandler aufmerksam wird, den sie abends in einer der hiesigen Spelunken aufsucht, um ihn für etwas Nachtarbeit anzuheuern. Nachdem sich die gleichermaßen undurchsichtigen Personen vorsichtig beäugt haben, willigt Chandler schließlich ein und Miss Ives stellt ihm ihren Auftraggeber Sir Malcolm Murray vor, dessen Tochter Mina jüngst entführt worden ist und zu deren Rettung er in die Unterwelt hinabzusteigen plant. Gemeinsam infiltriert das ungleiche Trio ein Vampirnest im nächtlichen London. Findet von Mina jedoch keine Spur. Die Leiche eines der Vampire im Schlepptau, wendet sich Murray an Dr. Victor Frankenstein, um die Leiche zu untersuchen und der zeigt sich mehr als nur ein wenig fasziniert von dem fremdartigen Körper, unter dessen oberster Hautschicht sich ägyptische Hieroglyphen verbergen.

Szenenbild aus Penny Dreadful | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Während Murray und Ives dieser neuen Spur nachgehen und den Ägyptologen Ferdinand Lyle aufsuchen, geht Frankenstein seinen höchst eigenen Forschungen und Experimenten nach, so dass es ihm schlussendlich gelingt, mittels Elektrizität einen toten Körper wieder zum Leben zu erwecken. Ethan Chandler indes ist noch immer schockiert und überfordert von der neuen Welt, die sich ihm vergangene Nacht eröffnet hat und sucht zunächst Zuflucht in einer Hafenherberge, wo er die kränkliche wie kokette Brona Croft kennenlernt, die bald darauf auf den charmanten und verführerischen Dorian Gray treffen wird. Derweil lassen sich Miss Ives und Sir Murray überreden, einer Festivität von Lyle beizuwohnen, doch eine zur allgemeinen Erheiterung gedachte Séance läuft bald aus dem Ruder, als Vanessa von einer bösen Macht beseelt wird.

Rezension:

Mit Penny Dreadful, dessen Titel angelehnt ist an die gleichnamigen Heftromane des viktorianischen Englands, die überwiegend schaurige Horrorgeschichten zum Besten gaben und unseren Groschenromanen wohl nicht unähnlich sind, ist Showtime wieder einmal ein großer Wurf gelungen, zumal sich die Serie in ihrer Art und Ausstattung, vor allem aber der stimmigen Genreverquickung merklich von dem bisherigen Portfolio des Kabelsenders unterscheidet. Der große Wurf allerdings, das muss man auch sagen, ist eigentlich dem als Drehbuchautoren bekannten John Logan zuzuschreiben, der für Idee und Konzept der Serie verantwortlich zeichnet, ansonsten sicherlich aber am ehesten für seine Drehbücher zu James Bond: Skyfall und Hugo Cabret bekannt ist, bezeichnenderweise aber auch bei Sweeney Todd seine Finger im Spiel hatte, ein Film, der in punkto Atmosphäre, Optik und Handlungsort noch am ehesten mit der Serie zu vergleichen ist.

Szenenbild aus Penny Dreadful | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Ansonsten geht Penny Dreadful aber natürlich spürbar eigene Wege und schon der Serienauftakt macht deutlich, dass man es womöglich mit einem Ausbrecher aus dem Serienallerlei zu tun haben könnte, ein Eindruck, der sich in den darauffolgenden Episoden bestätigt und mehr und mehr festigt, denn es handelt sich mitnichten um eine Anthologie, wie man es aufgrund des Sujets und der Ambition, weithin bekannte Horrorgestalten in die Handlung zu flechten, hätte vermuten können, vor allem aber nicht um eine auf den schnöden Schockeffekt zielende Produktion, geschweige denn eine reinrassige Horrorserie, was beispielsweise Vergleiche mit American Horror Story umgehend ad absurdum führt, sondern vielmehr um ein waschechtes Drama im viktorianischen Gewand mit übernatürlichem Einschlag, das aber weitaus ernster und packender, insbesondere aber dramatischer und vielschichtiger daherkommt, als ich mir hätte träumen lassen.

Natürlich begegnet man hier Gestalten wie Dr. Viktor Frankenstein und seiner Kreatur, dem Narzisst Dorian Gray und auch vampirischen Wesenheiten, begegnet einem gewissen Professor Van Helsing und begibt sich auf die Suche nach Mina Harker, doch werden diese Figuren so respektvoll behandelt, so sorgfältig in die Handlung gebettet, dass man nicht davon sprechen könnte, sie allein ihres bekannten Namens wegen irgendwie mit hineingebracht zu haben, zumal sie nicht einmal die Hauptattraktion von Penny Dreadful sind, denn da handelt es sich ganz eindeutig um Eva Green, die auch schon in der kurzlebigen Serie Camelot eine ähnlich düstere, aber gänzlich anders gelagerte Rolle spielen durfte und hier in Gestalt von Vanessa Ives die mysteriöse wie undurchsichtige Femme Fatale mit Hang zum Okkultismus geben darf, wenngleich diese Charakterisierung lediglich an der Oberfläche der Figur kratzt, ich hier aber auch nicht einige der spannendsten Entwicklungen und Offenbarungen der Serie vorwegnehmen möchte. Ihr beinahe ebenbürtig zur Seite stehend brilliert zudem Josh Hartnett als frisch im viktorianischen London angekommener Revolverheld und Schausteller Ethan Chandler, dessen Figur zwar zunächst ungleich geradliniger und durchschaubarer wirkt als Greens Ives, allein schon in der gerade einmal acht Folgen umfassenden ersten Staffel mit jedem Widersehen an Tiefe gewinnt, zumal er es ist, der den gesamten Plot der Serie im Grunde erst in Gang bringt.

Szenenbild aus Penny Dreadful | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Gleiches könnte man von Timothy Dalton behaupten, der als zunächst wie eine Verkörperung des eloquenten englischen Gentleman wirkender Sir Malcolm Murray Triebfeder der Handlung sein darf, da ihn die Suche nach seiner Tochter Mina dazu veranlasst, einerseits die Nähe der medial begabten Miss Ives zu suchen, andererseits Ethan Chandler anzuheuern und mit der Unterwelt vertraut zu machen, nicht zuletzt aber auch den mit morbidem Charme versehenen Dr. Frankenstein ins Boot zu holen, folglich Schirmherr der ganzen Menagerie aus zwielichtigen wie teils übernatürlichen Gestalten sein darf, die sich willentlich und wissentlich den Kreaturen der Nacht entgegenstellen. Und ja, es gibt Vampire klassischer Interpretation in Penny Dreadful, indes nein, Dracula begegnet man nicht, was aber auch nicht schlimm, eher begrüßenswert ist, denn allein das Figurenkonsortium, was in der ersten Staffel etabliert wird, bietet noch Raum für Geschichten und Offenbarungen in Hülle und Fülle, zumal beispielsweise Dorian Gray zwar recht früh in die Handlung eingeführt wird und auch merklich Einfluss auf nicht nur eine Figur ausübt, aber gerne noch weiter beleuchtet werden dürfte.

Überhaupt ist den Machern der Serie allein mit der Besetzung schon ein unglaublicher Coup geglückt, denn während man noch über die Monologe, die Ausstrahlung, den Charme eines Victor Frankenstein staunt, tritt dessen Kreatur und damit Rory Kinnear auf den Plan und bewerkstelligt eine Verkörperung von Frankensteins Monster, wie sie kaum feinfühliger und nachvollziehbarer hätte sein können, stets schwankend zwischen alles zerstörender Wut, stillem, resigniertem Brüten und dem Wunsch nach Akzeptanz und Zugehörigkeit, während selbst Reeve Carney, als nur auf den ersten Blick wie ein Milchbubi wirkender Dorian Gray ungeahnte Tiefen seiner Figur auslotet und beispielsweise Eva Green bereits in der zweiten Folge eine Darbietung abliefert, die zu spontanem Szenenapplaus verleitet in ihrer Eindringlichkeit, sich selbst aber später noch zu toppen versteht, während einzig die aus Dr. Who und Secret Diary of a Call Girl bekannte Billie Piper eine zwar gute, aber eben lange nicht so packende Leistung abliefert, was aber auch ihrer Rolle der unter Schwindsucht leidenden Brona geschuldet sein mag, die sicherlich in der zum Glück schon bestätigten zweiten Staffel einiges mehr an Gewicht bekommen wird.

Szenenbild aus Penny Dreadful | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Nein, Penny Dreadful ist keine Horrorserie, sondern ein düster-faszinierendes Charakterdrama mit Horrorelementen, nutzt das Setting und die vielen übernatürlichen Elemente aber vor allem geschickt, um ein filmisches Erlebnis zu schaffen, ein Kniff, den man bislang hauptsächlich HBO-Serien angedichtet hat, nämlich, dass deren Serien oftmals mehr wie in die Länge gezogene Filme wirken und im Kino ebenso gut funktionieren würden. Dabei ist es bezeichnend, dass es sicherlich ab und an gruselig wird in der Serie und man in mancher Szene mit einem robusten Magen gesegnet sein sollte, ebenso, wie natürlich – ich schiele jetzt hier bewusst in Richtung Dorian Gray – Sexualität eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, der Kern der Geschichte aber wahrhaftig im Wesen, Denken und Fühlen der Figuren zu suchen ist, die allesamt auf ihre eigene Art Außenseiter sind, tragische Gestalten, von der Gesellschaft Geächtete oder Vergessene, sich nicht zugehörig fühlende, einsame Seelen, deren Habitus auch immer metaphorisch zu betrachten ist und einen intimen Blick auf oftmals recht eintönig und oberflächlich skizzierte Figuren eröffnet, die man hier endlich einmal als Individuen erlebt, deren Leiden nicht nur nachzuvollziehen ist, sondern emotional berührt und mich oft gebannt vor dem Bildschirm mitfiebern ließ; ein Effekt und eine Wirkung, die ich mir von einer Serie, deren Name auf eine Art des Groschenromans, der Trivialliteratur zurückgeht, so nicht erwartet hätte. Womit wieder einmal untermauert und begründet wäre, weshalb Showtime ganz dicht hinter, beinahe schon neben HBO, auf dem Serien-Olymp thront.

Fazit & Wertung:

John Logan hat mit Penny Dreadful eine Serie ersonnen, die auf den ersten Blick - allein ihres Titels und der Aufmachung wegen – weit trashiger wirkt, als sie es tatsächlich ist, denn der sich langsam entfaltende Konflikt, die liebevoll charakterisierten Figuren, der extrem stimmungsvolle Cast und die vielschichtige, tiefgründige Umsetzung in opulenter wie imposanter viktorianischer Szenerie suchen zweifelsohne ihresgleichen und mit weit mehr als nur einer Handvoll denkwürdiger Szenen spielt sich allein schon die erste Staffel ganz weit nach oben in der Riege der Premiumsegment-Serienproduktionen der letzten Jahre. Prädikat: Unbedingt anschauen!

9,5 von 10 Geheimnissen in der Dunkelheit

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Vieraugen Kino: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Nachtarbeit (9/10)
02. Die Séance (9,5/10)
03. Die Wiederauferstehung (9/10)
04. Die Halbwelt (9/10)
05. Zwei Frauen (9,5/10)
06. Was der Tod zusammengeführt hat... (9/10)
07. Besessen (9,5/10)
08. Grand Guignol (9,5/10)

 

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Penny Dreadful | Staffel 1 ist am 09.04.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/04/review-penny-dreadful-staffel-1-serie/" name="Review: Penny Dreadful | Staffel 1 (Serie)" description="John Logan hat mit Penny Dreadful eine Serie ersonnen, die auf den ersten Blick - allein ihres Titels und der Aufmachung wegen – weit trashiger wirkt, als sie es tatsächlich ist, denn der sich langsam entfaltende Konflikt, die liebevoll charakterisierten Figuren, der extrem stimmungsvolle Cast und die vielschichtige, tiefgründige Umsetzung in opulenter wie imposanter viktorianischer Szenerie suchen zweifelsohne ihresgleichen und mit weit mehr als nur einer Handvoll denkwürdiger Szenen spielt sich allein schon die erste Staffel ganz weit nach oben in der Riege der Premiumsegment-Serienproduktionen der letzten Jahre. Prädikat: Unbedingt anschauen!" rev_name="Penny Dreadful | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-04-09" user_review="9.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 3 (Serie)

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Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox

Und während sich ganz Deutschland Joss Whedons neuestem Film widmet – der mit den ganzen Superhelden, ihr wisst schon – habe ich mich mal wieder einem seiner Frühwerke gewidmet und bin nun folglich kurz davor, zwei Serien parallel zu schauen. Heute reden wir jetzt aber erst einmal über Staffel Nummer 3, schön eins nach dem anderen. Schönes Wochenende weiterhin und einen schönen Abend, ich bin, das kennt man ja auch schon von mir, nämlich auch schon wieder auf dem Sprung zur nächsten (Geburtstags-)Party.

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 3

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
David Boreanaz (Angel)
Seth Green (Oz)
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
in weiteren Rollen:
Kristine Sutherland (Joyce Summers)
Harry Groener (Mayor Richard Wilkins)
Alexis Denisof (Wesley Wyndam-Pryce)
Eliza Dushku (Faith)
K. Todd Freeman (Mr. Trick)
Armin Shimerman (Principal Snyder)
Danny Strong (Jonathan Levinson)
Emma Caulfield (Anya)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Noch immer davon traumatisiert, Angel mit dem Schwert durchbohrt zu haben, um so zu verhindern, dass der Vortex von Acathla sich weiter öffnet und die gesamte Erde verschlingt, hat Buffy Sunnydale den Rücken zugekehrt, arbeitet mittlerweile als Bedienung in einem Diner in Los Angeles und versucht ihre Berufung als Jägerin, ihre Freunde, ihre Mutter und den Höllenschlund unter Sunnydale hinter sich zu lassen, vor allem aber, zu vergessen, dass sie es war, die ihre große Liebe getötet und in die Hölle verbannt hat. Doch nicht nur in Sunnydale treiben Dämonen und Monster ihr Unwesen und so muss Buffy bald einsehen, dass sie vor ihrem Schicksal nicht flüchten kann, immer die Jägerin sein wird, auserkoren, die Menschheit zu beschützen, weshalb sie wiederstrebend zurückkehrt.

Doch neue Probleme lassen nicht lange auf sich warten, denn bald schon treffen Kakistos und seine rechte Hand – Mr. Trick – in Sunnydale ein, die es natürlich auf die Jägerin abgesehen haben, doch auch Faith macht ihre Aufwartung, die zur Jägerin berufen wurde, nachdem Kendra von Drusilla ermordet worden ist. Man könnte meinen, eine zweite Jägerin an ihrer Seite zu haben, würde Buffys Arbeit erleichtern, doch entpuppt sich Faith bald als unangepasstes Mädchen, dem es schwer fällt, Befehlen und guten Ratschlägen Folge zu leisten. Die eigentliche Gefahr aber, die vom Bürgermeister Sunnydales selbst ausgeht, hat sich noch längst nicht offenbart und so stochern Buffy und Konsorten zunächst im Dunkeln, mit wem sie es diesmal zu tun bekommen. Und dann kehrt, Buffys Gefühle in völliges Chaos stürzend, der malträtierte Angel geradewegs aus der Hölle zurück.

Rezension:

Zweifelsohne schrieb die zweite Staffel Buffy und die sich dort anbahnende Romanze zwischen Dämonenjägerin und Vampir, die in der zweiten Hälfte ihr volles, tragisches Potential entfaltete, für mich seinerzeit bei der ersten Sichtung Fernsehgeschichte, waren solche Geschichten in diesem Ausmaß, dieser Tiefe und Dramatik damals – zumindest und speziell im fantastischen Genre – noch weitestgehend unbekannt, doch ist es tatsächlich die mittlerweile dritte Staffel, die mir noch mehr zu gefallen wusste und mich in ihrer Gesamtheit mehr überzeugt hat, da hier noch einmal bedeutend weniger Monster-of-the-Week-Folgen den dramaturgischen Aufbau der übergeordneten Geschichte vom Aufstieg des Bürgermeisters im Wege stehen und die wenigen, nur theoretisch vom Kanon losgelösten Einzelepisoden einerseits für sich zu überzeugen wissen, andererseits aber eben doch Einfluss auf den Fortgang der Geschichte haben, auch wenn man dies zunächst nicht unbedingt meint. Exemplarisch wäre hier die Folge Was wäre wenn... zu nennen, die nicht nur ein ungemein faszinierendes alternative-Welten-Motiv aufgreift, die nicht zuletzt nur wenig später, in Doppelgängerland erneut aufgegriffen wird, sondern zudem den Charakter der Ania einführt, bei der sich erst gegen Ende der Staffel anzudeuten beginnt, dass man sie womöglich fortan öfter sehen könne.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Weitere außergewöhnliche Folgen wie etwa Die Nacht der lebenden Leichen, die völlig konträr zum eigentlichen Habitus der Serie Xander in den Mittelpunkt stellt und diesen, von seinen Freunden unbemerkt, quasi die Welt retten lässt, während die Scooby-Gang sich nur am Rande einer ganz anderen Bedrohung stellt. Und ohne das hier in ein reines Episoden-Name-Dropping ausarten zu lassen, sei zuletzt noch Liebe und andere Schwierigkeiten erwähnt, in der Spike seine furiose, wenn auch zunächst nur für eine Folge währende, Rückkehr feiert: einen besseren betrunkenen, seiner Liebe nachtrauernden Vampir hat es nie und wird es nie geben. Eigentliches Highlight der dritten Staffel Buffy ist aber natürlich das Auftauchen von Faith – dargestellt von Eliza Dushku – sowie der von Harry Groener verkörperte Bürgermeister Richard Wilkins, der – allein aufgrund des Kniffs, die Stadtobrigkeit als Antagonist der Gang zu etablieren – mit seiner exzentrischen, beschwingten und übertrieben freundlichen Art einer der besten Serienstaffel-Gegenspieler überhaupt ist, was natürlich in einem wieder einmal zwei Folgen umfassenden Finale kulminiert, das selbstverständlich nach heutigen Maßstäben tricktechnisch ziemlich mau ist, erstaunlicherweise aber dennoch funktioniert, allein schon, weil Buffy und Konsorten einem so ans Herz gewachsen sind und man unweigerlich mitfiebert, wenn es gilt, die Schule, die Stadt und die Welt zu retten.

Nicht zuletzt gibt in dieser Staffel aber auch noch Alexis Denisof in der Rolle des Wesley Wyndham-Pryce seinen Einstand, der es zwar in der Serie nie zu größerer Bewandtnis gebracht hat, aber neben Cordelia ein wichtiges Bindeglied zwischen Buffy und dem ab der nächsten Staffel parallel verlaufenden Spin-Off Angel bildet, wo sich zu meiner großen Freude ja auch noch ein merklicher Charakterwandel vollziehen wird, wenn auch der unbeholfene, übertrieben steife – und in Gegenwart Cordelias – herzerwärmend schüchterne wie irritierte Brite doch für mehr als ein paar Lacher gut ist, zumal sich die angedeutete Möglichkeit einer Romanze in eine gänzlich andere Richtung entwickelt, als man zunächst vermuten würde. Doch auch Seth Green als Oz erfährt in dieser Staffel gesteigerte Berücksichtigung und wird immer mehr zu einem festen Mitglied der Scooby Gang, während sich der Fokus der Serie allgemein ein Stück weit von Buffy und Angel weg hin zu dem gesamten Ensemble verschiebt, das hier merklich mehr zu tun bekommt, als nur Stichwortgeber für die Jägerin zu spielen. Nicht dass dem je so gewesen wäre, doch erscheinen Xander, Willow, Giles und Konsorten im dritten Jahr noch einmal deutlich vielschichtiger als zuvor.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Ansonsten deutet sich in dieser Staffel voller Highlights aber zuvorderst – wenn auch zunächst beinahe unmerklich – der Weggang von Angel an, denn mit jeder der tragischen Szenen zwischen ihm und Buffy wird klarer, dass es für das ungleiche Liebespaar keine Zukunft geben wird, ja geben kann, die nicht von Schmerz und Qual dominiert würde. Natürlich ist eine tragische Liebesgeschichte dieser Form ein mehr als klassisches Thema, doch funktionieren diese Themen ja bekanntermaßen auch, wenn gut inszeniert, ausgesprochen gut und deshalb ist es bittersüß, die beiden zu beobachten, die gerne würden, aber nicht dürfen, die es wissen, aber nicht wahrhaben wollen. Nicht nur also an den wieder zahlreich vorhandenen markigen Sprüchen und Popkulturreferenzen, sondern auch an so vermeintlich simplen, erzählerischen Kniffen zeigt sich auch hier wieder einmal mehr das Talent von Joss Whedon, derartige Geschichten gefühlvoll und glaubhaft zu inszenieren, ohne in Kitsch zu versinken oder darüber den Rest der wieder einmal temporeichen Storyline und selbstverständlich die über und hinter allem lauernde Bedrohung zu vernachlässigen, so dass auch die dritte Staffel Buffy in Gänze zu überzeugen und mit mehr als einer Handvoll außergewöhnlicher Episoden zu begeistern weiß.

Fazit & Wertung:

Auch die dritte Staffel Buffy versteht es, die vorangegangenen Geschehnisse für sich zu nutzen, um eine noch packendere, immer treibender werdende und gleichwohl tragische Geschichte zu erzählen, die trotz aller Dramatik und Gefahren nichts von ihrer Leichtfüßigkeit einbüßt, denn pointierte Dialoge und spitzfindige Kommentare findet man auch hier wieder zuhauf, während die zahlreichen neuen Figuren den Cast stimmungsvoll ergänzen und gleichzeitig zusammen mit den Ereignissen nach und nach den Weg für das kongeniale Spin-Off Angel ebnen. Zahlreiche Highlight-Folgen, die noch heute ihresgleichen suchen, bilden da nur die Kür in einer ausgezeichneten Serienstaffel.

8,5 von 10 gepfählten Vampiren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 3

01. Anne gefangen in der Unterwelt (8/10)
02. Die Nacht der lebenden Toten (7,5/10)
03. Neue Freunde, neue Feinde (8,5/10)
04. Dr. Jekyll und Mr. Hyde (7,5/10)
05. Die Qual der Wahl (8/10)
06. Außer Rand und Band (8,5/10)
07. Der Handschuh von Myhnegon (8,5/10)
08. Liebe und andere Schwierigkeiten (9/10)
09. Was wäre wenn... (9,5/10)
10. Heimsuchungen (8,5/10)
11. Hänsel und Gretel (7,5/10)
12. Die Reifeprüfung (8,5/10)
13. Die Nacht der lebenden Leichen (9/10)
14. Der neue Wächter (8,5/10)
15. Konsequenzen (8,5/10)
16. Doppelgängerland (9,5/10)
17. Gefährliche Spiele (9/10)
18. Fremde Gedanken (8,5/10)
19. Die Box von Gavrock (8,5/10)
20. Der Höllenhund (9/10)
21. Das Blut der Jägerin (9/10)
22. Der Tag der Vergeltung (9,5/10)

 

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DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/04/review-buffy-im-bann-der-daemonen-staffel-3-serie/" name="Review: Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 3 (Serie)" description="Auch die dritte Staffel Buffy versteht es, die vorangegangenen Geschehnisse für sich zu nutzen, um eine noch packendere, immer treibender werdende und gleichwohl tragische Geschichte zu erzählen, die trotz aller Dramatik und Gefahren nichts von ihrer Leichtfüßigkeit einbüßt, denn pointierte Dialoge und spitzfindige Kommentare findet man auch hier wieder zuhauf, während die zahlreichen neuen Figuren den Cast stimmungsvoll ergänzen und gleichzeitig zusammen mit den Ereignissen nach und nach den Weg für das kongeniale Spin-Off Angel ebnen. Zahlreiche Highlight-Folgen, die noch heute ihresgleichen suchen, bilden da nur die Kür in einer ausgezeichneten Serienstaffel." rev_name="Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 3" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-04-25" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Da Vinci’s Demons | Staffel 2 (Serie)

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Da Vinci's Demons | © Concorde

Eine Woche des Müßiggangs liegt hinter mir, also, natürlich nur, was den Blog betrifft, denn ansonsten ging alles seinen gewohnten Gang, aber nachdem ich mir für The Avengers 2: Age of Ultron die Seele aus dem Leib geschrieben habe, brauchte ich wohl erst einmal ein paar Tage Ruhe. Was aber wäre jetzt näherliegend, als wieder voll durchzustarten und mir vorzunehmen, euch diese Woche wenigstens vier Reviews zu kredenzen. Richtig, gar nichts, und deshalb gibt es auch heute den ersten dieser vier Artikel.

Da Vinci's Demons
Staffel 2

Da Vinci's Demons, USA 2013- , ca. 56 Min. je Folge

Da Vinci's Demons | © Concorde
© Concorde

Serienschöpfer:
David S. Goyer
Showrunner:
John Shiban

Main-Cast:
Tom Riley (Leonardo Da Vinci)
Laura Haddock (Lucrezia Donati)
Blake Ritson (Girolamo Riario)
Elliot Cowan (Lorenzo Medici)
Lara Pulver (Clarice Orsini)
James Faulkner (Pope Sixtus IV)
Gregg Chillin (Zoroaster)
in weiteren Rollen:
Hera Hilmar (Vanessa)
David Schofield (Piero da Vinci)
Kieran Bew (Alfonso, Duke of Calabria)
Eros Vlahos (Nico)
Estella Daniels (Zita)
Vincent Riotta (Federico da Montefeltro, Duke of Urbino)
Alexander Siddig (Al-Rahim)
Ray Fearon (Carlo de' Medici)
Lee Boardman (Amerigo Vespucci)
Carolina Guerra (Ima)
Allan Corduner (Andrea Verrocchio)
Matthew Marsh (King Ferrante / Ferdinand I of Naples)
Raoul Trujillo (Topa Inca Yupanqui)
Nick Dunning (Lupo Mercuri)
Ian Pirie (Captain Dragonetti)

Genre:
Historie | Drama | Abenteuer | Fantasy | Mystery

Trailer:

 

Inhalt:

Nur mit größter Mühe gelingt es Leonardo und Lorenzo, dem Angriff der Pazzi zu entgehen und die Flucht anzutreten, doch Lorenzo ist verletzt und muss schnellstmöglich verarztet werden. Im Geheimen kümmert sich Leonardo um den Verletzten, während Riario und die Pazzi Anstalten machen, Florenz in ihre Gewalt zu bringen, doch Clarice gelingt es, sich im Palast der Medici zu verbarrikadieren, während sich Zoroaster und Lucretia auf ein Schiff namens Basilisk begeben, um weiter nach dem Buch der Blätter zu suchen, dass Leonardo so händeringend zu finden versucht, doch Riario, der sich mittlerweile von den Truppen der Pazzi abgewendet hat, macht ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Szenenbild aus Da Vinci's Demons | © Concorde
© Concorde

Wenngleich Leonardo von dieser Gefangennahme noch nichts ahnt, würde er doch nichts lieber tun, als über das Meer zu segeln und – wie er glaubt – seiner Bestimmung entgegen, doch zunächst hilft er Lorenzo, sich an das Volk von Florenz wenden zu können und sie dazu anzustacheln, sich gegen die Pazzi und Ferante aufzulehnen. Nach der Rückeroberung der Stadt gibt Lorenzo Leonardo seinen Segen, sich auf die Suche nach dem Buch der Blätter zu begeben und überlässt ihm zum Zeichen ihrer Verbundenheit ein bedeutendes Langschwert der Medici. Gemeinsam mit Zoroaster, der zusammen mit Lucretia von Riario über die Planken geschickt wurde und nur mit Glück überlebt hat, versucht Leonardo ein Schiff zu finden, dass es ihm ermöglicht, die Verfolgung Riarios aufzunehmen, während sich Lucretia an Lupo Mercuri wendet und ihm offenbart, wer sich wirklich in den Zellen des Castel Sant’Angelo befindet.

Rezension:

Nach einer beinahe durchweg überzeugenden ersten Staffel, die mit einem unsäglich gemeinen Cliffhanger geendet hat, war ich dementsprechend froh, so bald mit der zweiten Staffel Da Vinci’s Demons fortfahren zu können (wenn ich mir schlussendlich auch wieder wahnsinnig viel Zeit damit gelassen ahbe), muss man schließlich sonst oft lange warten, bis die Veröffentlichung einer weithin wenig beachteten Serie auf DVD und/oder Blu-ray fortgeführt wird. Ähnlich wie bei Filmen verfährt die zweite Staffel der Serie dabei nach dem Höher-Größer-Weiter-Prinzip, so dass – während die erste Staffel noch überwiegend in Florenz spielte – neue Ufer angesteuert werden, Leonardo und Konsorten gar in gänzlich fremde Gestade aufbrechen, während sich Lorenzo darum bemüht, Hilfe von außerhalb gegen die Kräfte des Papstes zu gewinnen und auch Lucretia neue Wege beschreitet. All das ist durchaus stimmig inszeniert und meistens spannend, erweitert vor allem den Serienkosmos und den damit verbundenen Mythos um die noch immer vorherrschende Suche nach dem Buch der Blätter, doch geht dieser Schuss zuweilen leider auch ein wenig nach hinten los.

Szenenbild aus Da Vinci's Demons | © Concorde
© Concorde

So eröffnet die Staffel nicht etwa mit der letzten Szene, als Leonardo und Lorenzo sich der Gefahr ausgesetzt sahen, von einer Kanonenkugel hinweggefegt zu werden, sondern zeigt stattdessen einen archaischen Stamm im Dschungel, der sich auf eine Art Opferungsritual vorbereitet und dort – als Opfer vorgesehen – erblickt man dann auch Leonardo und bei ihm Girolamo Riario, einer der vormals treusten Häscher des Papstes, bevor man in der Zeit sechs Monate zurückspringt und die Ereignisse chronologisch neu aufgerollt werden, was durchaus mehr als die Hälfte der Staffel beanspruchen wird. Das ist einerseits ein cleverer Kniff und man fiebert gespannt der Ausgangssituation entgegen, doch andererseits wird dadurch die Geschichte von Da Vinci’s Demons auch unnötig verkompliziert, was sich weiterhin darin äußert, dass zwar die einzelnen Handlungsstränge für sich genommen durchaus spannend sind, jede Figur aber im Grunde losgelöst von allen anderen Akteuren agiert, so dass Lorenzo sich gemeinsam mit Leonardos Vater außerhalb von Florenz befindet, während Clarice Orsini für die Geschicke der Medici in Florenz verantwortlich zeichnet, sich Leonardo auf dem Weg nach Übersee befindet und zuletzt Lucretia zwar ebenfalls zunächst in Florenz zugegen ist, jedoch gänzlich andere Pläne als Clarice verfolgt.

All das relativiert sich ein Stück weit zum Ende der Staffel, doch ist mir Leonardos Reise schlichtweg zu lang und ausufernd geraten und gerade zum Ende hin geht diesem Erzählstrang merklich die Puste aus, zumal man das Gefühl hat, Da Vinci’s Demons könne sich nicht so recht entscheiden, ob es nun rein den Geschicken Leonardos folgen möchte oder eine breit gefächerte historische Mär zum Besten geben möchte, wie die anderen Handlungsstränge suggerieren. Dennoch, die Geschehnisse in Florenz und Umgebung überzeugen, speziell auch die Rückblenden, die insbesondere den Werdegang von Lucretia und Girolamo – die sich weit länger kennen als man erwartet hätte – näher beleuchten und die Geschichte wahrhaft bereichern, auch wenn das zur Folge hat, dass die eigentliche Story zuweilen hintenangestellt wird und Leonardo, obwohl Titelfigur, logischerweise nicht vorkommt. Apropos Girolamo, ist es speziell seine Figur, die für mich in der zweiten Staffel deutlich an Tiefgang gewonnen hat, weil er sich von einem scheinbar willenlosen wie hoheitshörigen Häscher des Papstes zu einer echten, vielschichtigen Figur mit tragischer Vorgeschichte entwickelt und mehr als einmal unter Beweis stellt, dass er mitnichten nur in Kategorien von Schwarz und Weiß zu denken imstande ist, wobei ich sehr gespannt bin, was man mit seiner Figur in den folgenden Staffeln anzustellen plant, denn nicht nur sein Schicksal bleibt am Ende wieder einmal offen, sondern auch die Geschichte um Leonardo endet standesgemäß mit einem nicht minder schockierenden Cliffhanger, der die Zeit bis zur Gott sei Dank bereits in trockenen Tüchern befindlichen dritten Staffel viel zu lang erschienen lässt.

Szenenbild aus Da Vinci's Demons | © Concorde
© Concorde

Immerhin deuten die Geschehnisse und Entwicklungen darauf hin, dass Leonardo in folgenden Staffeln wieder mehr in die Geschicke um Florenz integriert sein wird und das ist durchweg positiv zu werten, denn die lange Abwesenheit schlug zum Ende hin schon auf den Sehgenuss von Da Vinci’s Demons, einfach weil die einzelnen Figuren sich auch untereinander kaum zu beeinflussen schienen, was sich zum Glück ebenfalls in den letzten Folgen relativiert. Dennoch bleiben auch abgesehen von dem angesprochenen Cliffhanger noch genügend Fragen und Enden offen, um gespannt der Fortsetzung entgegenzufiebern, die dann gerne wieder etwas stringenter und zielgerichteter inszeniert werden dürfte, doch mache ich mir da wenig Gedanken, lassen speziell die neu auf den Plan tretenden Feinde darauf hoffen und schließen. Zuletzt sei noch angemerkt, dass die Serie zwar weiterhin mit dem Fantasy-Genre kokettiert, man aber auch hier nicht befürchten muss, plötzlich irgendwelchen übersinnlichen Wesen, Zauberern oder dergleichen mehr zu begegnen, denn tatsächlich begnügt sich die Serie auch in ihrer zweiten Staffel damit, zwar Mystisches und Unerklärliches zu zeigen, sich aber niemals darauf zu versteifen, welcher Herkunft diese Kräfte sind und ob sie wahrhaftig übernatürlicher Natur sein mögen. Alles in allem ist den Machern damit ein weiteres Mal ein spannendes Mystery-Drama mit Fantasy-Anleihen und historischem Hintergrund geglückt, das zwar die Geschichte erwartungsgemäß völlig frei interpretiert und umschreibt, sich aber auch stets dem Wesen seiner Hauptfigur bewusst bleibt.

Fazit & Wertung:

Spätestens ab der zweiten Staffel wird Da Vinci’s Demons noch einmal merklich imposanter und trumpft mit neuen Figuren und Schauplätzen auf, verrennt sich aber auch zuweilen in den einzelnen Handlungssträngen, die im Mittelteil manchmal zu zerfasern drohen, bevor das Finale die Geschehnisse wieder in stringentere und überzeugendere Bahnen lenkt. Dennoch auch im zweiten Jahr ein vor Ideen sprühendes Konglomerat unterschiedlichster Genres und Einflüsse!

8,5 von 10 aus dem Hut gezauberten Erfindungen

 

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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Der Saft des Lebens (8,5/10)
02. Das Blut der Brüder (8,5/10)
03. Die Reise der Verdammten (9/10)
04. Am Ende der Welt (9/10)
05. Die Sonne und der Mond (8,5/10)
06. Das Seil der Toten (9/10)
07. Das Gewölbe des Himmels (8/10)
08. Der Sturz vom Himmel (8/10)
09. Die Feinde der Menschheit (8,5/10)
10. Die Sünden des Dädalus (8,5/10)

 

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Da Vinci's Demons | Staffel 2 ist am 13.11.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Concorde erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/05/review-da-vincis-demons-staffel-2-serie/" name="Review: Da Vinci's Demons | Staffel 2 (Serie)" description="Spätestens ab der zweiten Staffel wird Da Vinci’s Demons noch einmal merklich imposanter und trumpft mit neuen Figuren und Schauplätzen auf, verrennt sich aber auch zuweilen in den einzelnen Handlungssträngen, die im Mittelteil manchmal zu zerfasern drohen, bevor das Finale die Geschehnisse wieder in stringentere und überzeugendere Bahnen lenkt. Dennoch auch im zweiten Jahr ein vor Ideen sprühendes Konglomerat unterschiedlichster Genres und Einflüsse!" rev_name="Da Vinci's Demons | Staffel 2" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-05-19" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Terminator: S.C.C. – The Sarah Connor Chronicles | Staffel 1 (Serie)

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Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | © Warner Home Video

Wie sicherlich einige von euch mitbekommen haben, zähle ich ja seit geraumer Zeit auch zu den zufriedenen Amazon Prime Instant video-Kunden und während die Buffy-Wiederholungssichtung (mittlerweile parallel mit Angel natürlich) noch in vollem Gange ist, finde ich dennoch immer mal wieder Zeit, mich durch die Prime-Serien zu wühlen und so habe ich auch nach vielen Jahren spontan Terminator: S.C.C. eine Chance gegeben – kostet ja schließlich nix. Tja nun, kurz nachdem ich die erste Staffel beendet hatte, flog die Serie aus Prime und ich kann jetzt sehen, wie ich an die zweite Staffel komme, macht aber nix, harren schließlich noch mindestens hundertdrölfzig Serien ihrer Sichtung, von Langeweile also keine Spur.

Terminator: S.C.C.
The Sarah Connor Chronicles
Staffel 1

Terminator: The Sarah Connor Chronicles, USA 2008-2009, ca. 43 Min. je Folge

Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Serienschöpfer:
Josh Friedman
Showrunner:
Josh Friedman

Main-Cast:
Lena Headey (Sarah Connor)
Thomas Dekker (John Connor)
Summer Glau (Cameron Phillips)
Richard T. Jones (James Ellison)
in weiteren Rollen:
Brian Austin Green (Derek Reese)
Garret Dillahunt (Cromartie)
Dean Winters (Charley Dixon)
Brendan Hines (Andy Goode)

Genre:
Action | Drama | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Jahre nachdem Sarah Connor und ihr Sohn John die Firma Cyberdyne und somit das spätere Skynet vernichtet zu haben glauben, leben sie auch 1999 noch unter falschem Namen und in ständiger Angst, von anderen aus der Zukunft gesandten Terminatoren entdeckt zu werden oder den Behörden, bei denen sie als Terroristen gelten, in die Hände zu fallen. Als Sarah meint, die Gefahr würde zu groß, reißen sie wieder einmal Hals über Kopf ihre Zelte ab und Sarah lässt ihren am Boden zerstörten Verlobten Charley zurück, doch kaum an der neuen Schule, entpuppt sich einer von Johns Lehrern als T-888 Terminator und nur dem Eingreifen einer Mitschülerin – Cameron Phillips – die sich ebenfalls als Terminator entpuppt, allerdings in der Zukunft von John umprogrammiert und zum Schutz seines jüngeren Ichs abgestellt, ist es zu verdanken, dass John mit dem Leben davonkommt und dem ungleichen Trio die Flucht gelingt, doch der T-888 namens Cromartie nimmt die Verfolgung auf.

Szenenbild aus Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Unter Führung von Cameron gelangen John und Sarah in den Tresorraum einer Bank, der eine getarnte Zeitmaschine beinhaltet, mittels derer die drei in letzter Minute in die Zukunft – genauer das Jahr 2007 – reisen, einerseits, um sich vor Cromartie in Sicherheit zu bringen, andererseits, um von dort den Kampf gegen Skynet wiederaufzunehmen, denn die Gefahr ist ganz offensichtlich nicht gebannt und der Judgment Day mitnichten abgewendet. Doch nicht nur Cromartie gelingt es auch Jahre später, den künftigen Führer des Widerstandes aufzuspüren, denn auch der FBI-Agent James Ellison und Sarahs früherer Verlobter Charley werden dank des ungewöhnlichen und plötzlichen Erscheinens der drei nackten Gestalten auf einer vielbefahrenen Straße durch die Medien auf sie aufmerksam.

Rezension:

Als nicht unbedingt ausgewiesener Fan, aber doch zumindest Freund der kultigen ersten beiden Terminator-Filme hatte ich zunächst einen Bogen um Terminator: S.C.C. - wie die Sarah Connor Chronicles hierzulande abgekürzt wurden – gemacht und als sich die Einstellung der Serie nach gerade einmal zwei Staffeln abzeichnete, war das Thema zunächst für mich abgehakt, doch nun, Jahre später, mehr durch Zufall und aus reiner Neugierde – wurde ich schließlich auch erst im Nachhinein des Umstandes gewahr, dass Lena Headey (Game of Thrones) seinerzeit die Rolle der Sarah Connor gespielt hatte – riskierte ich schließlich doch einen Blick und es erwies sich womöglich gar als Glücksfall, dass ich kein fanatischer Anhänger der klassischen Arnie-Actioner war, denn so konnten einerseits mögliche vorhandene Ungereimtheiten nicht negativ ins Gewicht fallen und durch die anders geartete Ausrichtung der Serie kam genau das deutlicher zum Tragen, was mich schon bei den Filmen weit mehr interessierte als die überbordende Action, nämlich die Geschichte dahinter, vor allem aber die Geschichte und das Innenleben der Figuren, die hier weit ausführlicher und detaillierter behandelt wird, als es ein Film je gekonnt, geschweige denn je versucht hätte.

Szenenbild aus Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Trotz der Action und dem Setting ist Terminator: S.C.C. dadurch natürlich zuvorderst eine Drama-Serie und das wird der Grund gewesen sein, warum sie letztendlich bei den Fans des Franchise auf wenig Gegenliebe gestoßen ist, wenn auch eben zu Unrecht, denn die Konstellation aus Sarah und ihrem Sohn John sowie dem zu seinem Schutz auftauchenden Terminator Cameron (der Name eine Hommage an Terminator-Schöpfer James Cameron), dargestellt von Summer Glau (Firefly) und ohne Zweifel heimlicher Star der Serie hat mir ausnehmend gut gefallen, wenn auch ein Großteil der gerade einmal neun Folgen umfassenden ersten Staffel nach einem ähnlichen Schema gestrickt ist und es häufig darauf hinausläuft, dass die drei vor einem Terminator flüchten müssen, doch daneben gibt es eben auch zahlreiche Charaktermomente und auch wenn es je Folge eine Aufgabe zu erledigen, ein Rätsel zu lösen gibt, kristallisiert sich doch auch mehr und mehr ein übergeordneter Handlungsbogen heraus, der im vermeintlich nicht totzukriegenden T-888 Cromartie – in der ersten Folge noch von Owain Yeoman, später dann von Garret Dillahunt gespielt – seine Entsprechung als sich langsam etablierender Antagonist findet, dessen Tun zunächst sozusagen parallel zu dem der Connors verläuft.

Richtig interessant wird die Chose schlussendlich, als Derek Reese (Brian Austin Green) in Erscheinung tritt und zuweilen auch ein Blick in die Zukunft geworfen wird, um die Vorgeschichte weitergehend zu unterfüttern, was sich natürlich seltsam anhört, im Falle von Zeitreise-Geschichten aber natürlich Sinn ergibt. Wie gesagt bin ich mitnichten der große Hardliner was die Story von Terminator im Allgemeinen anbelangt, auch wenn mir die Eckpfeiler natürlich vertraut sind, doch kann ich zumindest für mich festhalten, dass mir die Art und Weise, wie die Ursprünge und der sich ausbreitende Einfluss von Skynet geschildert werden, durchaus zu gefallen wusste, zumal die Geschichten durchaus intelligent erzählt und in ihren angedeuteten Konsequenzen zuweilen erschreckend sind, was der Serie einen gewissen düsteren, fatalistischen Grundton verleiht, scheint der Judgment Day schließlich unausweichlich, doch findet man auch immer wieder Zeit für Humor und speziell Summer Glau als Cameron sei in diesem Zusammenhang zu erwähnen, da die Szenen, in denen sich der analytische Maschinenverstand durchsetzt oder sie versucht, menschliches Verhalten zu imitieren, teilweise zum Brüllen komisch sind, ohne dabei die Geschichte ins Lächerliche zu ziehen.

Szenenbild aus Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Auch wenn also die Dramaturgie zuweilen noch ein wenig hinkt und Terminator: S.C.C. nach einem überzeugenden Start einige Folgen benötigt, die richtige Gangart zu finden, sind Art und Ausgestaltung der Serie doch vielversprechend und ich bin mir jetzt schon fast sicher, dass ich es schlussendlich bereuen werde, ihr eine Chance gegeben zu haben, endet sie schließlich bereits nach der nächsten – dafür aber immerhin reguläre 22 Episoden umfassenden – Staffel und das, ohne ein entsprechendes Ende spendiert bekommen zu haben, doch andererseits bin ich natürlich froh, den vielen negativen Stimmen und den sinkenden Einschaltquoten zum Trotz einen Blick gewagt zu haben, denn insbesondere die finale Folge, die schon auffällig aus dem vorangegangenen soliden Einheitsbrei herausragt, offenbart allein schon in ihrer stilistischen Ausgestaltung ein Potential, das die Serie in ihrem zweiten und letzten Jahr hoffentlich noch zu nutzen wissen wird. In der ersten Staffel zumindest mitnichten eine Überfliegerserie, ist Terminator: S.C.C. bei weitem besser als ihr Ruf und allein Headey und Glau machen das Spektakel sicherlich sehenswert, zumal man auch durchaus ordentlich Action geboten bekommt, wenn auch nicht in der vielleicht zu erwartenden Schlagzahl oder erhofften Brutalität, aber doch zumindest ordentlich und stimmig inszeniert, wenn man auch bei der Animation der Terminatoren natürlich ab und an mal ein Auge zudrücken sollte, wenn sie sich in ihrer ganzen Pracht präsentieren, aber dieses Problem hat man nun einmal des Öfteren bei Network-Serien und sollte das Seherlebnis nicht nachhaltig negativ beeinflussen.

Fazit & Wertung:

Nicht trotz sondern gerade weil Terminator: S.C.C. einer gänzlich anderen Ausrichtung folgt als die Kinofilme, präsentiert sich die erste Staffel der leider kurzlebigen Serie als durchaus gelungenes Konglomerat aus Action, Drama und Science-Fiction, überzeugt mit einem sich langsam entspinnenden roten Faden und interessanten Figuren, wenngleich es am dramaturgischen Feinschliff und Tiefgang zuweilen noch mangelt und die Effekte sicherlich überzeugender hätten gestaltet werden können.

8 von 10 aus der Zukunft gesandten Terminatoren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte
Vieraugen Kino: 6/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Die Gejagten (8/10)
02. Der Verräter (7,5/10)
03. Der Türke (7,5/10)
04. Der Golem (7,5/10)
05. Das Schachspiel (7,5/10)
06. Von Maschinen und Menschen (8/10)
07. Die Hand Gottes (8/10)
08. Vicks Chip (8/10)
09. Der Todesbote (8,5/10)

 

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Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | Staffel 1 ist am 20.03.09 auf DVD und am 27.03.09 auf Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/06/review-terminator-scc-the-sarah-connor-chronicles-staffel-1-serie/" name="Review: Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | Staffel 1 (Serie)" description="Nicht trotz sondern gerade weil Terminator: S.C.C. einer gänzlich anderen Ausrichtung folgt als die Kinofilme, präsentiert sich die erste Staffel der leider kurzlebigen Serie als durchaus gelungenes Konglomerat aus Action, Drama und Science-Fiction, überzeugt mit einem sich langsam entspinnenden roten Faden und interessanten Figuren, wenngleich es am dramaturgischen Feinschliff und Tiefgang zuweilen noch mangelt und die Effekte sicherlich überzeugender hätten gestaltet werden können. " rev_name="Terminator: S.C.C. - The Sarah Connor Chronicles | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-06-02" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 4 (Serie)

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Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox

Und da wären wir wieder, heute wie versprochen mit zwei Artikeln, denn was läge näher, als Buffy und Angel, die man ja schließlich ab der vierten beziehungsweise ersten Staffel am besten parallel genießen sollte, als auch die entsprechenden Serien-Kritiken parallel an einem Abend zu veröffentlichen? Richtig, nicht viel.

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 4

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
Marc Blucas (Riley Finn)
James Marsters (Spike)
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
in weiteren Rollen:
Seth Green (Oz)
Kristine Sutherland (Joyce Summers)
Amber Benson (Tara Maclay)
Leonard Roberts (Forrest Gates)
Bailey Chase (Graham Miller)
George Hertzberg (Adam)
Emma Caulfield (Anya)
Lindsay Crouse (Professor Maggie Walsh)
Mercedes McNab (Harmony Kendall)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Buffy und ihre Freunde haben die Highschool beendet und nun beginnt für sie die Zeit am College, doch auch ansonsten stehen einige Veränderungen ins Haus, hat Giles schließlich durch die Zerstörung der Schule auch seinen Job als Bibliothekar verloren und fühlt sich als Wächter der Jägerin nicht mehr gebraucht, hat Angel sich schlussendlich von Buffy getrennt, um fortzugehen nach L.A. und hat selbst Cordelia dem Höllenschlund den Rücken gekehrt, um andernorts ihr Glück zu versuchen. Zu allem Überfluss kehrt dafür alsbald Spike in die Stadt zurück und trachtet der Jägerin noch immer nach dem Leben, doch immerhin scheint es, wie Buffy auf ihren nächtlichen Patrouillen rasch feststellt, noch eine andere Fraktion zu geben, die Jagd auf Vampire und andere dämonische Wesen macht.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Sichtlich darum bemüht, sich mit der neuen Situation anzufreunden und Anschluss zu finden, bekommt Buffy aber auch Kummer ganz anderer Art zu spüren, denn sowohl die Trennung von Angel macht ihr noch zu schaffen, als auch der Umstand, dass sie anscheinend immer an die falschen Männer gerät. Und auch wenn das zu Beginn des Semesters noch niemand ahnt, wartet bereits eine Wesenheit ungeahnter Kraft ihrer Erweckung, während zumindest die noch immer im Koma liegende Faith zunächst keine Gefahr mehr zu sein scheint, doch der Einfluss von Bürgermeister Wilkins erstreckt sich bis weit über seinen Tod hinaus.

Rezension:

Im vierten Jahr von Buffy wird alles anders, die Highschool ist beendet (und nach dem Aufstieg des Bürgermeisters völlig zerstört), Angel hat sich von dannen gemacht, um in L. A. sein Glück zu suchen, nein Quatsch, Unschuldige zu beschützen (und vollkommenes Glück tunlichst zu vermeiden) und Buffy und Freunde finden sich an der UC Sunnydale, also am College wieder. Doch während sich alle pudelwohl zu fühlen scheinen, hat Buffy selbst doch akute Anpassungsschwierigkeiten, wie in der ersten Folge Frischlinge (4.01) thematisiert, was – da es gleichzeitig das fremdelnde Gefühl das Zuschauers wiederspiegelt – ein zwar sinnvoller und notwendiger Auftakt ist, der auch wieder von Whedon himself geschrieben und inszeniert worden ist, doch überwiegt eben das bestürzende Gefühl des Umbruchs, weshalb der Staffelauftakt zwar solide, aber eben auch nicht allzu herausragend gerät, während die zweite Folge, in dieselbe Kerbe schlagend, dem in nichts nachsteht. Interessanter wird es dann aber bereits in der dritten Folge Der Stein von Amara (4.03), da hier nicht nur Spike zurückkehrt und sich im Laufe der Staffel gar zu einem festen Hauptdarsteller aufschwingt, sondern sich auch das erste Crossover zwischen Buffy und Angel ankündigt, welches in der dortigen Folge Der Ring von Amara (1.03) mitsamt Oz seine Fortführung findet.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Während man also einerseits zu verkraften hat, dass fortan keine geheimen Lagebesprechungen in der Schulbücherei mehr stattfinden werden (können) und Giles ohne Job dasteht – ein Umstand übrigens, der ihn die gesamte Staffel leider sehr ins Hintertreffen geraten lässt, da man wohl nicht genau wusste, was man mit seiner Figur anfangen könne (was sich zum Glück zu Beginn der fünften Staffel ändert) - , bieten natürlich die fortan parallel laufenden Serien ganz neue und spannende Möglichkeiten, so dass die von Der Geist der Chumash (4.08) eingeleitete Angel-Folge Liebe auf Zeit (1.08) sogar zu meinen All-Time Favorites gezählt werden darf, doch auch die Rückkehr von Faith in der zweiten Staffelhälfte beider Serien ist natürlich ein großartiger Clou, zumal auch hier eine merkliche Entwicklung vollzogen wird, ohne dass der Charakter der fehlgeleiteten Jägerin darunter leiden oder unglaubwürdig werden würde. Doch es kehren nicht nur bekannte Gesichter zurück, es kommen auch – beispielsweise in Gestalt von Tara oder auch Riley – neue hinzu, während man sich auch von liebgewonnenen Figuren verabschieden muss, sich derweil aber unter anderem darüber freuen darf, dass die noch immer herrlich weltfremd agierende Ex-Dämonin Anya einen immer festeren Platz innerhalb der Scooby Gang einnimmt, die in dieser Staffel sowieso schon massiven Umwälzungen ausgesetzt sein wird.

Bis es dazu aber kommt, muss man aber auch sagen, dass die Serie doch durchaus einige Folgen braucht, um wieder zu alter Form zurückzufinden und das Gefühl zu vermitteln, das neue Setting gewinnbringend zu nutzen zu wissen, zumal mit Das Bier der bösen Denkungsart (4.05) die wohl dämlichste, überflüssigste und bescheuertste Monster-of-the-Week-Folge (und Buffy-Folge überhaupt) ihren Weg in die vierte Staffel gefunden hat und den Schnitt, nein, das Niveau merklich nach unten zieht. Doch auch hinsichtlich der Initiative, die eine tragende Rolle in der Staffel spielt – ebenso wie der gleichsam zum Cast hinzugestoßene Riley –, hält man sich lange Zeit bedeckt und beschränkt sich auf Andeutungen, so wie auch der eigentliche Big Bad der Staffel, Adam, relativ spät in Erscheinung tritt und in summa summarum gerade einmal neun Folgen zu sehen ist. Mit Riley stößt natürlich jemand zur Serie, der auf Anhieb so gar nicht zur Scooby Gang, geschweige denn Buffy, passen will, doch muss ich auch sagen, dass ich ihn deutlich unsympathischer in Erinnerung hatte und es mir nun diesmal in Anbetracht seines Charakters und gesamten Wesens durchaus logisch erschien, dass Buffy sich in ihn verguckt, nicht trotz, sondern gerade weil er mit Angel nichts gemein hat (das Aufeinandertreffen der beiden in der Folge Der Yoko-Faktor (4.20) übrigens noch einer von vielen großartigen Momenten in der Staffel).

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Der Yoko-Faktor bildet derweil auch gemeinsam mit der vorletzten Folge Das letzte Gefecht (4.21) ein packendes, überzeugendes Staffelfinale, das der im Vorjahr zelebrierten Zerstörung der Sunnydale High in kaum etwas nachsteht (und dank höherem Budget und fehlender Riesenschlange auch einfach besser aussieht), doch wird der Zweiteiler, so großartig er auch sein mag, noch einmal locker in den Schatten gestellt von zwei der wohl besten Folgen, die je fürs Fernsehen gemacht worden sind – und die auch noch beide der Feder Joss Whedons entstammen –, derer da wären Das große Schweigen (4.10, wo der Name Programm ist) und Jedem sein Alptraum (4.22), die sich beinahe ausschließlich im Traumland abspielt und umso mutiger geraten ist, da man eine solche Folge nie, aber wirklich niemals als eigentliches Staffelfinale erwartet hätte, sie zugleich aber auf hervorragende Weise Foreshadowing betreibt und – wie nicht zum ersten Mal in der Serie geschehen – sogar ganz explizit auf noch Folgendes deutet („Be back before Dawn“), gleichzeitig aber auch Rückbezüge auf frühere Traumsequenzen, unter anderem mit Faith in Der Tag der Vergeltung (3.22) und Böses Erwachen (4.15) enthält, ganz allgemein gesprochen voller Hinweise, Zitate, Referenzen und Querverweisen steckt und reichlich Deutungs- und Interpretationsspielraum schafft, abgesehen natürlich von dem Mann mit dem Käse.

Fazit & Wertung:

Obwohl es anfänglich geringfügig holpert in der vierten Staffel Buffy, in der es die Jägerin und Konsorten ans College verschlägt und die Initiative auf den Plan tritt, während man Angel zunächst schmerzlich vermisst, gelingt es ihr nach und nach, sich von diesen massiven Veränderungen freizuspielen und das Buffyverse gar auf eine neue Stufe zu heben, nicht zuletzt durch die zahlreichen Crossover-Episoden, die eine parallele Sichtung von Angel noch lohnenswerter machen, aber auch schlichtweg mit einer beinahe durchweg überzeugenden Staffel, die umso weniger mittelmäßige Monster-of-the-Week-Folgen, dafür ein gesteigertes Maß an echten TV-Perlen enthält, die einmal mehr die Einzigartigkeit dieser Serie unterstreichen.

8 von 10 gepfählten Vampiren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 4

01. Frischlinge (7,5/10)
02. Keine Menschenseele (7,5/10)
03. Der Stein von Amara (8/10)
04. Dämon der Angst (8,5/10)
05. Das Bier der bösen Denkungsart (3/10)
06. Wilde Herzen (8,5/10)
07. Die Initiative (8/10)
08. Der Geist der Chumash (8,5/10)
09. Mein Wille geschehe (9/10)
10. Das große Schweigen (10/10)
11. Das Opfer der Drei (8/10)
12. Metamorphosen (8,5/10)
13. Schein und Sein (8/10)
14. Die Kampfmaschine (8/10)
15. Böses Erwachen (8,5/10)
16. Im Körper des Feindes (9/10)
17. Jonathan, Superstar (7/10)
18. Die Unersättlichen (6,5/10)
19. Abschiede (8,5/10)
20. Der Yoko-Faktor (9/10)
21. Das letzte Gefecht (9/10)
22. Jedem seinen Alptraum (10/10)

 

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DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/06/review-buffy-im-bann-der-daemonen-staffel-4-serie/" name="Review: Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 4 (Serie)" description="Obwohl es anfänglich geringfügig holpert in der vierten Staffel Buffy, in der es die Jägerin und Konsorten ans College verschlägt und die Initiative auf den Plan tritt, während man Angel zunächst schmerzlich vermisst, gelingt es ihr nach und nach, sich von diesen massiven Veränderungen freizuspielen und das Buffyverse gar auf eine neue Stufe zu heben, nicht zuletzt durch die zahlreichen Crossover-Episoden, die eine parallele Sichtung von Angel noch lohnenswerter machen, aber auch schlichtweg mit einer beinahe durchweg überzeugenden Staffel, die umso weniger mittelmäßige Monster-of-the-Week-Folgen, dafür ein gesteigertes Maß an echten TV-Perlen enthält, die einmal mehr die Einzigartigkeit dieser Serie unterstreichen." rev_name="Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 4" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-06-17" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Angel – Jäger der Finsternis | Staffel 1 (Serie)

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Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox

Und deshalb kommt hier auch postwendend der zweite Artikel, allein schon, damit der im vorangegangenen Artikel untergebrachte Link hierher nicht mehr ins Leere führt ;-)

Angel
Jäger der Finsternis
Staffel 1

Angel, USA 1999-2004, ca. 42 Min. je Folge

Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
David Greenwalt
Showrunner:
Joss Whedon
David Greenwalt

Main-Cast:
David Boreanaz (Angel)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
Alexis Denisof (Wesley Wyndam-Pryce)
Glenn Quinn (Allen Doyle)
in weiteren Rollen:
Elisabeth Röhm (Detective Kate Lockley)
Christian Kane (Lindsey McDonald)
Stephanie Romanov (Lilah Morgan)
Julie Benz (Darla)
J. August Richards (Charles Gunn)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror | Krimi

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nachdem Angel ihr geholfen hatte, Bürgermeister Wilkins unschädlich zu machen, kehrte er Buffy und Sunnydale endgültig den Rücken, um in L.A. den Unschuldigen zu helfen und für seine früheren Gräueltaten zu büßen. Dort angekommen, nimmt ihn alsbald der Halbdämon Doyle unter seine Fittiche, der sich als Sprachrohr der Mächte der Ewigkeit versteht und mittels seiner Visionen Angel dorthin führen wird, wo er gebraucht wird. Doch nicht nur Angel hat es nach L.A. verschlagen, nein, auch Cordelia zog es in die Stadt der Engel und dank ihrer bestimmten Art scheint es kaum verwunderlich, dass sie ihn überredet, Angel Investigations zu gründen und seinem Tun den Anstrich einer seriösen Tätigkeit zu verpassen, selbstredend gegen Honorar. Bei seinem neuen Job als Detektiv kommt es ihm da natürlich sehr zupass, als er die engagierte Polizistin Kate kennenlernt, die ihm mehr als einmal bei seinen Ermittlungen hilft, selbstverständlich nicht ahnend, wer oder was er wirklich ist.

Doch Angel macht sich nicht nur Freunde in der glitzernden Metropole, gerät bald schon mit der Anwaltskanzlei Wolfram & Hart aneinander, die sich auf eine ganz besondere Klientel spezialisiert hat und über bedeutenden Einfluss und magische Artefakte verfügt, um Angel das Leben zusätzlich zu erschweren. Da er scheint es beinahe wie ein Lichtblick, als der frühere Wächter und nun selbsternannte freie Dämonenjäger Wesley ebenfalls in L.A. aufschlägt und das Team von Angel Investigations im Kampf gegen die Mächte des Bösen verstärkt. Doch Angel weiß nicht, welchen perfiden Plan Wolfram & Hart verfolgen, die weit mehr über den früher als Angelus gefürchteten Vampir wissen, als es zunächst den Anschein hat.

Rezension:

Auf dem Höhepunkt des Erfolges von Buffy entschloss man sich seinerzeit, Angel – natürlich zuvorderst aufgrund seiner Beliebtheit unter den Fans – eine eigene Spin-Off-Serie zu spendieren, die, so der Plan, eigene Wege geht und die Geschichte des Vampirs mit der Seele forterzählt, doch auch wenn die Pilotfolge Licht und Schatten (1.01) stimmig geraten ist und auch das angestrebte Setting zu gefallen weiß, ebenso wie natürlich Neuzugang Doyle, zu gefallen weiß, holpert es in den darauffolgenden Episoden nur vor sich hin, denn in den meisten Fällen wird einem jeweils – für Buffy mittlerweile untypisch geworden – ein Fall der Woche präsentiert, während man zumeist kaum das Gefühl hat, hier entspinne sich eine fortlaufende und zusammenhängende Geschichte. Einziger Lichtblick ist da die sicherlich bewusst früh eingebaute Crossover-Episode Der Ring von Amara (1.03), die zumindest Oz in das neue Serienuniversum bringt.

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

So gehören auch in weiterer Folge insbesondere die Crossover-Episoden beider Serien zu den Highlights der Staffel überhaupt und während noch Angels Erscheinen in Sunnydale in der Buffy-Folge Der Geist der Chumash (4.08) reichlich fadenscheinig wirkt, ergibt sich ein ungleich stimmigeres Bild, als Buffy ihrerseits in Liebe auf Zeit (1.08) Angel in L.A. aufsucht, eigentlich, um ihm den Kopf zurechtzurücken, doch natürlich kommt alles ganz anders als gedacht und unvorhersehbare Ereignisse heben die Tragik der zum Ende der dritten Staffel abrupt beendeten Romanze auf ein ganz neues Level, begründen gleichsam den Aufstieg der Serie weg vom lose zusammengehaltenen Procedural zu einem waschechten Serial, zumindest markiert speziell diese Folge aufgrund ihres dramatischen Gewichts diesen Übergang, gerade im Zusammenhang mit der nur ungleich weniger überzeugenderen und beinahe ebenso dramatischen Highlight-Folge Helden wie wir (1.09), bei der ich – obwohl ich wusste was mich erwartet – erneut Rotz und Wasser geheult habe, was doch schon viel über die Qualität von Angel aussagt.

Allerdings krankt gerade die erste Staffel nun einmal an einigen grenzwertig überflüssigen Füllerepisoden, die nichts zur übergreifenden Handlung beitragen und mit einem Monster-of-the-Week zu punkten versuchen, was zwar nicht grundsätzlich eine schlechte Episode bedeutet, im Kontext der deutlich höherwertigen Drama-Episoden aber qualitativ nicht zu vergleichen ist, zumal die Einfälle teils doch reichlich abstrus geraten sind, wie beispielsweise Teuflische Leidenschaften (1.12), in der Cordelia von einem Dämon geschwängert wird, andererseits aber auch klassische Themen in das Whedonverse zu implementieren versuchen, dabei aber relativ wenig zur eigentlich bekannten Ausgangslage hinzuzufügen wissen, wie etwa die Folge Die Gladiatoren von L.A. (1.16), in der Angel gezwungen wird, als Dämonen-Gladiator bei illegalen Kämpfen gegen andere Dämonen anzutreten. Apropos Dämonen wird schon recht früh deutlich, dass in Angel Dämonen weitaus differenzierter dargestellt werden, nicht zwangsläufig böse oder gar gefährlich sein müssen und sozusagen eine Parallelgesellschaft zu der der Menschen bilden, wie sich eben auch an Halbdämon Doyle belegen lässt, der Angel tatkräftig zur Seite steht und von einem gefährlichen Monster so weit entfernt ist wie nur sonst was.

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Doch so sehr ich Doyle auch als Figur schätze, muss man auch sagen, dass Angel im Grunde erst mit dem Erscheinen von Wesley in Das Abschiedsgeschenk (1.10) langsam aber merklich in Fahrt kommt und die Serie sich zuvor noch in einer Art Selbstfindungsphase befunden zu haben scheint, was zumindest insofern verwunderlich ist, als dass doch nach meinem Verständnis bereits die komplette Staffel geplant und durchkonzipiert war, als mit dem Dreh begonnen wurde. Während die Serie aber anscheinend anfänglich nur darum bemüht war, düsterer, ernster und erwachsener zu wirken als Buffy, kehren nach und nach zumindest auch ein Stück weit der schwarze Humor und eine gewisse Flapsigkeit, gepaart mit schöner Situationskomik zurück, was, gemeinsam mit den sich immer weiter verzahnenden Episoden die Qualität der Staffel nach und nach merklich steigert, in ein zweiteiliges Crossover mündet, dessen Folgen Alte Feinde (1.18) und Gehetzt (1.19) sich nicht einmal vor den besten Buffy-Episoden zu verstecken brauchen, bevor man spätestens im Finale Duell mit dem Bösen (1.22) überzeugt ist, dass Angel sich von seinen Wurzeln freigespielt hat und in der kommenden Season auch ohne die hier noch bitter nötig gewesenen Gastauftritte und Querverweise zu bestehen wissen wird.

Fazit & Wertung:

Nach einem vielversprechenden Auftakt flacht Angel zwar zunächst leider merklich ab, doch nur um sich noch vor dem Midseason-Finale wie Phoenix aus der Asche zu erheben, von da an spürbar in Fahrt zu kommen und den eigenen Serienkosmos neben dem Buffyverse vorsichtig auszubauen. Ärgerlich viele Füllerepisoden ohne echten Mehrwert schmälern zwar den positiven Eindruck ein wenig, doch in seinen besten Moment steht das Buffy-Spin-Off seiner Ursprungsserie in nichts nach.

8 von 10 nächtlichen Streifzügen durch L.A.

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Licht und Schatten (8,5/10)
02. Einsame Herzen (7,5/10)
03. Der Ring von Amara (8,5/10)
04. Die Maschen des Dr. Meltzer (6,5/10)
05. Zimmer mit Aussicht (8/10)
06. Verwirrung der Gefühle (7,5/10)
07. Party mit Biss (7,5/10)
08. Liebe auf Zeit (10/10)
09. Helden wie wir (9,5/10)
10. Das Abschiedsgeschenk (8/10)
11. Schatten der Vergangenheit (8,5/10)
12. Teuflische Leidenschaften (6/10)
13. Die Frauen der Oden Tals (7/10)
14. Das Böse an sich (8/10)
15. Vaterliebe (8/10)
16. Die Gladiatoren von L.A. (7,5/10)
17. Für immer jung (7,5/10)
18. Alte Feinde (9,5/10)
19. Gehetzt (9,5/10)
20. Der Bandenkrieg (8/10)
21. Die Augen der Vanessa Brewer (8,5/10)
22. Duell mit dem Bösen (9/10)

 

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DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/06/review-angel-jaeger-der-finsternis-staffel-1-serie/" name="Review: Angel - Jäger der Finsternis | Staffel 1 (Serie)" description="Nach einem vielversprechenden Auftakt flacht Angel zwar zunächst leider merklich ab, doch nur um sich noch vor dem Midseason-Finale wie Phoenix aus der Asche zu erheben, von da an spürbar in Fahrt zu kommen und den eigenen Serienkosmos neben dem Buffyverse vorsichtig auszubauen. Ärgerlich viele Füllerepisoden ohne echten Mehrwert schmälern zwar den positiven Eindruck ein wenig, doch in seinen besten Moment steht das Buffy-Spin-Off seiner Ursprungsserie in nichts nach. " rev_name="Angel - Jäger der Finsternis | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-06-17" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Agents of S.H.I.E.L.D. | Staffel 1 (Serie)

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Agents of S.H.I.E.L.D. | © Touchstone

Das Marvel Cinematic Universe

Marvel Cinematic Universe

Diese Serie ist Teil des Marvel Cinematic Universe. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Seit einiger Zeit – meines Wissens ziemlich exakt zum Blu-ray-Start – steht die die erste Staffel von Agents of S.H.I.E.L.D. kostenlos in Amazon Prime verfügbar und da ich der Serie sowieso schon lange entgegengefiebert habe, war das für mich Grund genug, mich einmal ausgiebig der Staffel zu widmen, aber auch, endlich einmal eine sinnvolle, chronologische Übersicht zum Marvel Cinematic Universe aus dem Boden zu heben, denn spätestens jetzt werden die Dinge interessant, haben schließlich gleich zwei Marvel-Filme während der ersten Staffel das Licht der Welt erblickt und sind auch aktiv in den Serienkosmos gebettet worden. Fühlt euch also nicht nur eingeladen, meine wie gewohnt spoilerfreie Rezension zu begutachten, sondern auch, der neuen Übersichtsseite zum MCU einen Besuch abzustatten.

Agents of S.H.I.E.L.D.
Staffel 1

Agents of S.H.I.E.L.D., USA 2013- , ca. 45 Min. je Folge

Agents of S.H.I.E.L.D. | © Touchstone
© Touchstone

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Jed Whedon
Maurissa Tancharoen
Showrunner:
Jed Whedon
Maurissa Tancharoen
Jeffrey Bell

Main-Cast:
Clark Gregg (Phil Coulson)
Ming-Na Wen (Melinda May)
Brett Dalton (Grant Ward)
Chloe Bennet (Skye)
Iain De Caestecker (Leo Fitz)
Elizabeth Henstridge (Jemma Simmons)
in weiteren Rollen:
B.J. Britt (Antoine Triplett)
J. August Richards (Mike Peterson)
David Conrad (Ian Quinn)
Bill Paxton (John Garrett)
Ruth Negga (Raina)
Saffron Burrows (Victoria Hand)
Cobie Smulders (Maria Hill)
Samuel L. Jackson (Nick Fury)

Genre:
Action | Abenteuer | Drama | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Agents of S.H.I.E.L.D. | © ABC/Touchstone
© ABC/Touchstone

Phil Coulson, von der Welt und den Avengers für tot gehalten, kehrt nach einem mehrmonatigen Genesungsaufenthalt in Tahiti zurück, um ein neues Team zusammenzustellen. Nachdem er den Einzelkämpfer Grant Ward, seine frühere Freundin Melinda May – auch die Kavallerie genannt – sowie die beiden untrennbaren Wissenschafts-Genies Jemma Simmons und Leo Fitz – kurz FitzSimmons – rekrutiert hat, wartet auf sie bereits der erste Auftrag, als ein unscheinbarer Mann namens Mike Peterson übernatürliche Kräfte entwickelt zu haben scheint, doch kommt ihnen rasch die Internet-Aktivistin Skye von Rising Tide in die Quere. Dennoch kommen sie bald darauf, dass hinter Petersons Kräften ein Projekt namens Centipede steckt und gerade Skye erweist sich als unverzichtbare Hilfe, mehr über die Organisation in Erfahrung zu bringen. Entgegen der gut gemeinten Ratschläge seines Teams stellt Coulson Skye zunächst als Consultant ein.

In weiterer Folge werden dem Team weitere Aufträge zugeteilt, die sie nach Peru führen und in das Anwesen eines hochrangigen und einflussreichen CEOs namens Ian Quinn, mit einem Chitauri-Helm in Kontakt bringen und immer wieder auf Centipede treffen lassen, die weiter ihr Ziel verfolgen, eine neue Gattung Super-Soldaten zu erschaffen. Doch auch intern brodelt es bei der Mannschaft, denn nicht nur Skye scheint ihre wahren Beweggründe zu verbergen, weshalb sie sich von Coulson hat anwerben lassen. Derweil beginnt dieser immer mehr an seinen Erinnerungen an Tahiti zu zweifeln, zumal ihn Albträume zu plagen beginnen, die ein surreales Bild auf seine Zeit an diesem magischen Ort werfen, doch Direktor Fury, der einzig Auskunft geben könnte, scheint nicht erreichbar zu sein, während sich die S.H.I.E.L.D.-Agenten immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Verrat verstrickt sehen.

Rezension:

Szenenbild aus Agents of S.H.I.E.L.D. | © ABC/Touchstone
© ABC/Touchstone

Davon ausgehend, was für ein großer Fan des Marvel Cinematic Universe im Allgemeinen und der beiden The Avengers-Filme von Joss Whedon im Speziellen ich bin, stand es außerfrage, mich baldmöglichst auch der Serie Agents of S.H.I.E.L.D. zu widmen, die ja mitunter auch von Whedon ersonnen worden ist, der prompt auch bei der Pilotfolge Aus großer Kraft folgt ... (1.01) die Regie übernommen und am Drehbuch mitgeschrieben hat, was man in punkto Wortwitz, Dialoge und Inszenierung im Allgemeinen auch deutlich spürt. Trotz vielversprechendem Start inklusive Auftritt von Cobie Smulders als Maria Hill entwickelt sich die Serie in den hieran anschließenden Folgen aber zunächst zu einem reinen Procedural mit klassischem Case-of-the-Week, während ein übergeordneter Handlungsbogen, vielleicht bis auf das Rätsel, was es mit Coulsons Rückkehr und Tahiti („Es ist ein magischer Ort“) auf sich hat, noch kaum auszumachen ist. Wenn also auch beispielsweise in der Folge Anziehungskräfte (1.03) bereits relativ früh das Gravitonium sowie der von David Conrad gespielte Ian Quinn eingeführt werden, die später noch Einfluss auf die Geschichte haben werden, oder in Die lebende Fackel (1.05) mit Raina eine der wichtigsten Figuren von Centipede eingeführt wird, sind diese Episoden doch kaum mehr als zwar grundsolides Entertainment, dem aber ein wenig mehr Tiefgang nicht geschadet hätte. Hierüber helfen aber wiederum die Vorschusslorbeeren der ersten Folge sowie die Erwartungshaltung hinweg, denn jede Figur des von Coulson zusammengestellten Teams – inklusive Neuzugang Skye – ist auf ihre Weise interessant und mehr oder minder sympathisch, wenn – oder gerade weil – es intern aber auch immer wieder zu Querelen kommt.

Szenenbild aus Agents of S.H.I.E.L.D. | © ABC/Touchstone
© ABC/Touchstone

Erster großer Lichtblick der ersten Staffel Agents of S.H.I.E.L.D. (nach dem rundherum überzeugenden Piloten) ist dann die Folge Tödliches Souvenir (1.06), die nicht nur den typischen Ablauf einer Folge aufbricht, sondern auch hinsichtlich Gruppendynamik und Zusammenhalt des bunt zusammengewürfelten Trupps von Agenten ins Zentrum stellt, sondern vor allem das Wissenschaftler-Duo Leo Fitz und Jemma Simmons – liebevoll FitzSimmons genannt – in den Fokus rückt, die für mich schnell zu den heimlichen Helden der Serie avancierten, so kokett Skye auch sein mag, so schlagkräftig Ward und May auch sind und so cool Coulson ist, der allein die Serie für mich schon zum unabwendbaren Pflichtprogramm gemacht hätte. Und als wäre der Startschuss gefallen, bricht sich nun langsam aber sicher eine gewisse Art von Kontinuität Bahn, denn die darauffolgende Episode Der Hub (1.07) baut den Serienkosmos behutsam aus, bedient sich erneut der Stärken des ungewöhnlichen Figurengefüges und liefert gleich auch neue Rätsel und Mysterien, welche in der zweiten Staffelhälfte zu einer gehörigen Portion Twists führen werden. Götterdämmerung (1.08) derweil spielt direkt nach den Geschehnissen aus Thor 2: The Dark Kingdom und ist folglich stark ins Gefüge des MCU gebettet, auch von man hier noch mehr hätte rausholen können, wie sich später zeigen wird.

Szenenbild aus Agents of S.H.I.E.L.D. | © ABC/Touchstone
© ABC/Touchstone

Mit einigen Lichtblicken durchtränkt, ist also das rund erste Drittel der ersten Staffel Agents of S.H.I.E.L.D. durchaus als durchwachsen zu bezeichnen und vermag noch nicht, einen eigenständigen und überzeugenden Plot zu entwickeln, der wirklich durch die Geschichte führt, denn auch wenn zahlreiche Rätsel um Tahiti, um Skyes Vergangenheit, um Centipede und deren Supersoldaten in den Ring geschmissen werden, hat man kaum je das Gefühl, der Beantwortung auch nur einer dieser Fragen näher zu kommen. Immerhin überzeugt die Serie mit ihrem Figurenensemble und den unterschiedlichen Charakterköpfen im Bus, die nicht nur allesamt ihre eigene Denke, Ansichten und Motivationen haben, sondern beinahe durchweg auch Geheimnisse bergen, die sich erst später offenbaren werden. Darf man sich dann in Der Wolf im Schafspelz (1.10) über eine Rückkehr des in der Pilotfolge vorkommenden und von J. August Richards (Angel) verkörperten Mike Peterson freuen, ist derweil das Halbstaffelfinale Die Auferstehung (1.11) ein erstes Highlight der Serie, da hier das Geheimnis um Coulsons Verbleib nach dessen vermeintlichem Tod gelüftet wird, was in T.A.H.I.T.I. (1.14) – man ahnt es dem Titel nach bereits – weiter konkretisiert wird. Zudem werden in dieser Folge auch die Agenten John Garrett (Bill Paxton) und Antoine Triplett (B.J. Britt) eingeführt, auf die man für den Rest der Staffel kaum noch wird verzichten müssen.

Als sei damit der Bann gebrochen, münden die bis hierher schon überzeugenden Folgen in das letzte Drittel der Staffel, das mit Die Köpfe der Hydra (1.16) seinen Anfang nimmt und die Geschehnisse aus Captain America 2: The Winter Soldier in den Serienkosmos sickern lässt, was natürlich zu einigen umwälzenden Veränderungen innerhalb von S.H.I.E.L.D. führt, weshalb man hier auch einen Fall der Woche vergeblich suchen wird, einfach weil dieses Konzept nach dem durchwachsenen Start nun recht bald ausgedient zu haben scheint, denn in den letzten sieben Folgen mutiert Agents of S.H.I.E.L.D. zu einem ungemein packenden, action- wie temporeichen Serial mit einer überraschenden Wendung nach der anderen, so dass sich spätestens hier volles Suchtpotential entfalten sollte, bis hin zum bahnbrechenden Finale Der Anfang vom Ende (1.22), das nicht nur mit einer Rückkehr von Samuel L. Jackson als Nick Fury zu punkten weiß, sondern auch mit massig Foreshadowing auf die folgende Staffel, während der bis dahin vermeintliche Status Quo gehörig auf den Kopf gestellt wird, eine Entwicklung, die sich aber schon lange vorher zu vollziehen begonnen hat.

Szenenbild aus Agents of S.H.I.E.L.D. | © ABC/Touchstone
© ABC/Touchstone

Speziell über das letzte Drittel der ersten Staffel Agents of S.H.I.E.L.D. kann man natürlich kaum etwas verraten, ohne massiv zu spoilern, also werde ich mich damit begnügen müssen, euch die Serie schmackhaft zu machen, indem ich erwähne, dass einen eben nicht nur Gastauftritte von Smulders und Jackson erwarten, sondern auch Besuch von Asgard, das Wiedersehen mit einer tapferen Kriegerin, ein ebenfalls asischer Berserkerstab, wie zu erwarten zahllose Popkulturreferenzen, Agent Coulsons fliegende Chevrolet Corvette Lola, die Origin so manches Superschurken wie eben auch unter anderem Deathlok, einen erneuten Gebrauch der BFG aus The Avengers, einen Gastauftritt der bezaubernden Amy Acker (ebenfalls u.a. Angel), zahlreiche Erklärungsversuche, weshalb Melinda May auch die Kavallerie genannt wird, wissenschaftliches Kauderwelsch seitens FitzSimmons, eine Vielzahl 0-8-4s – also Objekte unbekannter Herkunft wie auch Thors Hammers einst klassifiziert wurde –, selbstverständlich einen Cameo-Auftritt von Stan Lee himself in Zug um Zug (1.13) und dazu Lügen, Verrat und Korruption, Heldentum, Leidenschaft und furiose Kämpfe, garniert mit zahlreichen markigen One-Linern und wie gesagt einer dermaßen an Tempo und Esprit zulegenden zweiten Staffelhälfte, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauszukommen meint und schon gar nicht zum Luft holen!

Fazit & Wertung:

War ich nach einem fulminanten wie vielversprechenden Auftakt von Agents of S.H.I.E.L.D. doch zunächst ein wenig enttäuscht, mausert sich die zunächst aus einer losen Aneinanderreihung von Fällen der Woche bestehende Serie spätestens ab der Staffelmitte zu einem bombastisch einfallsreichen, von Twists und Offenbarungen erschütterten Highlight der Serienlandschaft, das die Spannungskurve gnadenlos immer weiter nach oben treibt und zum Binge Watching verleitet. Nicht nur aufgrund Coulsons Rückkehr eigentlich Pflichtprogramm – für Fans des MCU sowieso – wenn man denn bereit ist, zunächst einige schwächere Folgen in Kauf zu nehmen. Das allerdings lohnt sich, und wie!

8,5 von 10 streng geheimen S.H.I.E.L.D.-Operationen

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Aus großer Kraft folgt ... (8,5/10)
02. 0-8-4 (7/10)
03. Anziehungskräfte (7,5/10)
04. Augenblick (7,5/10)
05. Die lebende Fackel (7,5/10)
06. Tödliches Souvenir (8,5/10)
07. Der HUB (8/10)
08. Götterdämmerung (8/10)
09. Der Geist in der Maschine (7,5/10)
10. Der Wolf im Schafspelz (8,5/10)
11. Die Auferstehung (9/10)
12. Eiskalt (8/10)
13. Zug um Zug (8,5/10)
14. T.A.H.I.T.I. (9/10)
15. Widerstand ist zwecklos! (8,5/10)
16. Die Köpfe der Hydra (9/10)
17. Der Feind an unserer Seite (9,5/10)
18. Das Odyssee-Protokoll (8,5/10)
19. Die Stunde der Wahrheit (8,5/10)
20. Die dunkelste Stunde (9/10)
21. Krieg der Hydra! (9/10)
22. Der Anfang vom Ende (9,5/10)

 

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Agents of S.H.I.E.L.D. | Staffel 1 ist am 16.04.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Touchstone erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/07/review-agents-of-shield-staffel-1-serie/" name="Review: Agents of S.H.I.E.L.D. | Staffel 1 (Serie)" description="War ich nach einem fulminanten wie vielversprechenden Auftakt von Agents of S.H.I.E.L.D. doch zunächst ein wenig enttäuscht, mausert sich die zunächst aus einer losen Aneinanderreihung von Fällen der Woche bestehende Serie spätestens ab der Staffelmitte zu einem bombastisch einfallsreichen, von Twists und Offenbarungen erschütterten Highlight der Serienlandschaft, das die Spannungskurve gnadenlos immer weiter nach oben treibt und zum Binge Watching verleitet. Nicht nur aufgrund Coulsons Rückkehr eigentlich Pflichtprogramm – für Fans des MCU sowieso – wenn man denn bereit ist, zunächst einige schwächere Folgen in Kauf zu nehmen. Das allerdings lohnt sich, und wie!" rev_name="Agents of S.H.I.E.L.D. | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-07-09" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 5 (Serie)

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Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Diese Serie ist Teil des Buffyverse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Und da wären wir auch schon wieder, nun mit der mittlerweile fünften Staffel Buffy, der sich, wie ihr das schon von der letzten Staffel kennt, gleich noch meine Rezension der zweiten Staffel Angel anschließen wird, die ihr übrigens auf keinen Fall verpassen solltet, denn vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen unter euch, der Whedons Gastrolle in seiner eigenen Fernsehserie als Lornes Bruder Numfar noch nicht kennt. Speziell dann solltet ihr auf jeden Fall reinlesen ;-) Also sage ich mal bis gleich, wenn Artikel Nummer 2 für heute online geht.

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 5

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
Emma Caulfield (Anya)
Michelle Trachtenberg (Dawn Summers)
James Marsters (Spike)
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
in weiteren Rollen:
Marc Blucas (Riley Finn)
Amber Benson (Tara Maclay)
Kristine Sutherland (Joyce Summers)
Clare Kramer (Glory)
Charlie Weber (Ben)
Troy Blendell (Jinx)
Mercedes McNab (Harmony Kendall)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Mit vereinten Kräften ist es Buffy, Willow, Xander und Giles gelungen, Adam aufzuhalten, doch um den mächtigen biomechanischen Dämon zu bezwingen, mussten sie die Kräfte der ersten Jägerin heraufbeschwören und in Buffys Gestalt bündeln, was zur Folge hatte, dass der ruhelose Geist der ersten Jägerin sie alsbald in ihren Träumen heimsuchte, doch damit nicht genug, ging etwas mit der Realität vor sich, so dass es scheint, als wäre Buffys Schwester Dawn stets Teil ihres Lebens gewesen, wobei der Scooby Gang zunächst natürlich nicht klar ist, dass Dawn nicht seit jeher Teil ihres Lebens war. Um ihre Herkunft, ihren Ursprung, ranken sich zahllose Geheimnisse, doch eine jüngst in Erscheinung getretene Gestalt namens Glory, überaus mächtig, überaus tödlich, scheint zu wissen, was es mit Buffys Schwester auf sich hat, kennt derweil ihre Identität allerdings nicht.

Derweil erkrankt Joyce und muss ins Krankenhaus, wo ein Hirntumor diagnostiziert wird. Buffy, voller Sorge, entfernt sich immer weiter von Riley, der verzweifelt versucht, für seine Freundin da zu sein, doch dringt er nicht mehr zu der Jägerin durch, die gerade im Angesicht der Bedrohung durch Glory Stärke zu beweisen versucht, kommt sie schließlich ebenfalls bald hinter Dawns Geheimnis, zieht allerdings zunächst nur Giles ins Vertrauen, der mit der Übernahme der Magic Box eine neue Bestimmung gefunden zu haben scheint, während Willow sich gemeinsam mit Tara an immer neuen und mächtigeren Zaubersprüchen probiert, doch immer öfter ist Tara ein Dorn im Auge, wie erpicht Willow darauf ist, ihre Kräfte zu vergrößern, selbst wenn sie diese nur zum Schutz ihrer Liebsten einzusetzen meint. Spike derweil, noch immer mit dem Chip der Initiative geschlagen, macht alsbald eine Entdeckung, die für ihn beinahe ebenso schrecklich zu sein scheint, wie die Person, die sie betrifft...

Rezension:

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nicht viel Neues in der mittlerweile fünften Staffel Buffy, würde man auf den ersten Blick meinen, denn nach dem vorgezogenen Finale der vorangegangenen Staffel und der prophetischen Abschlussfolge Jedem sein Alptraum (4.22) scheint alles seinen gewohnten Gang zu gehen, doch bald schon erscheint – der Titel Buffy vs. Dracula (5.01) lässt es mehr als nur erahnen – der Vampirfürst höchstpersönlich auf der Bildfläche, doch handelt es sich auch hierbei um eine in meinen Augen nur semi-sinnvolle Auftaktepisode, zumal es bei dem einmaligen Gastauftritt bleiben wird, wenn man Draculas Rückkehr in den Comic-Staffeln der Serie außen vor lässt und wenn man dann bedenkt, welche Bedrohung Wesenheiten ganz anderen Kalibers für Buffy darstellen, wird hier doch eine mit Potential nahezu aufgeladene Figur ziemlich verheizt. Nichtsdestotrotz hat auch der Auftakt aber seine Stärken und knüpft in manchem Dialog direkt an die Finalfolge an, doch der eigentliche Twist erwartet uns auf den letzten Metern der Folge, wenn man als Zuschauer von Buffys Schwester Dawn erfährt, die natürlich schon immer da war und schon immer mit Buffy und Joyce in Sunnydale, 1630 Revello Drive gelebt hat, ihr erinnert euch!?

Natürlich nicht und das stiftet zunächst, gerade in Lieb Schwesterlein mein (5.02) auch einige Verwirrung beim Zuschauer, der sich natürlich tendenziell verschaukelt fühle muss, doch mehren sich recht bald die Anzeichen und Hinweise, dass mit Dawn etwas nicht stimmt und wie so oft kann man den Machern der Serie durchaus vertrauen, eine sinnvolle Erklärung zu finden, zumal das Fantasy-Genre hier natürlich ein Gros an Möglichkeiten in petto hat. Erste erhellende Erkenntnisse hält dann die Folge Sein und Schein (5.05) bereit, die auch gleich die große Antagonistin der Staffel – Glory – einführt, die weit mehr ist als nur ein mächtiger Dämon und der Scooby Gang tatsächlich das Leben gehörig zur Hölle zu machen imstande ist. Aber noch ein Wort zu Dawn: Habe ich sie seinerzeit während der TV-Ausstrahlung als extrem nervig empfunden, musste ich doch bei der Wiederholungssichtung feststellen, dass ihre Figur doch sehr dem Verhalten eines typischen Teenagers nachempfunden ist und gar nicht mal so überzogen dargestellt wird, zumal sie längst nicht so sehr im Fokus der Geschehnisse steht, wie ich mich zu erinnern meinte, obwohl sie natürlich unbestreitbar eine Schlüsselfigur (Insider, höhö) innerhalb der Staffel darstellt.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Derweil also Dawn zunächst per Holzhammermethode in die Geschichte hineingeschrieben wird, merkt man immer deutlicher, wie Riley dafür an Bedeutung verliert und Buffy, obwohl sie sich ihm nie so zu öffnen imstande war, wie er es sich gewünscht hätte, nun immer weiter von ihm distanziert, was eine konsequente Entwicklung der vorangegangenen Staffel darstellt und schließlich und schlussendlich zum Bruch führen wird, auch um für einen der genialsten Plot-Twists innerhalb der Serie den Weg freizumachen, den sich zwar viele gewünscht oder ihn erahnt haben, der hier aber für eine Menge herrlich skurriler Szenen sorgt und noch sorgen wird; denn nicht nur Riley ist in Buffy verschossen. Unterdessen kümmert sich Whedon höchstselbst in der Folge Familienbande (5.06) darum, Tara mehr in das Konsortium der Scooby Gang einzuführen, eine Folge, die zwar nicht bahnbrechend gut, aber doch dringend notwendig war, wirkte Tara in der vorigen Staffel schließlich oft noch wie ein selten gesehenes Anhängsel ohne tiefere Bedeutung, wenn ihr Verhalten auch zuweilen Rätsel aufgab, die natürlich hier nun gelüftet werden.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Die sich hieran anschließende Folge Eine Lektion fürs Leben (5.07) stellt dabei schon wieder ein Highlight ganz anderer Art dar, denn nicht nur Drusilla und Darla tauchen in Rückblenden auf, nein, die Rückblenden generieren auch gemeinsam mit der Angel-Folge Darla (2.07) ein unerwartet stimmiges und sinniges Crossover. Doch auch Figuren wie Giles finden endlich wieder gesteigerte Berücksichtigung, denn während ich zu Zeiten der vierten Staffel Buffy das Gefühl hatte, man wüsste mit seiner Figur kaum noch etwas anzufangen, was sich auch darin wiederspiegelt, dass Giles zunächst versucht ist, nach England zurückzukehren, findet man mit der Magic Box endlich einen adäquaten Ersatz für die zerstörte Schulbücherei und folglich auch wieder eine Art Einsatzzentrale, deren Schirmherr und Hütter erneut Giles sein darf, dessen Part sich hier wieder weit mehr wie der des mitfühlenden und aufopferungsvollen Wächters und Vaterersatzes anfühlt.

Danach verliert sich die Story leider zunächst ein wenig in klassischen Monster-of-the-Week-Folgen und auch wenn hier die problematische Beziehung zwischen Riley und Buffy weiter thematisiert wird, Glory allenthalben ihre Finger im Spiel hat und Joyce gar mit einer schwerwiegenden Erkrankung zu kämpfen hat, tritt die Serie hier tendenziell eher auf der Stelle, als regelrecht zu packen zu wissen, wenn mich auch beispielsweise Das Ultimatum (5.10) und hier speziell ein Monolog von Xander ziemlich berührt hat, ist der Mittelteil diesmal ungewohnt überraschungsarm geraten. Ab Die liebe Liebe (5.14) weiß die Serie allerdings wieder aufzudrehen und wenn auch Auf Liebe programmiert (5.15) eine eher durchschnittlich unterhaltsame Folge ist, bietet sie doch die mitunter schockierendsten letzten Sekunden der Serie überhaupt, die mit der darauffolgenden Episode 5.16 – deren Titel ich nicht nennen werde, da er übel spoilert (die meisten werden sowieso wissen was ich meine und ansonsten steht er unten in der Übersicht) – ein unglaublich bewegendes, ungewöhnliches, intimes und sentimental stimmendes Stück Fernsehgeschichte nach sich zieht.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Als unmittelbare Folge dessen darf man sich auch in Gefährlicher Zauber (5.17) über einen der seltenen Gastauftritte von Angel freuen und in Der Zorn der Götter (5.18) taucht auch die erste Jägerin erneut auf, so dass allgemein das letzte Drittel der Staffel reich an Highlights ist, während die vorletzte Folge Die Last der Welt (5.21) so ungewöhnlich daherkommt, als käme sie wieder einmal von Joss Whedon selbst, stammt derweil aber von Doug Petrie, der im Laufe der Zeit auch einige der stärksten Skripts zur Serie beigesteuert hat. Das Finale Der Preis der Freiheit (5.22) schlussendlich, welches, da zu seiner Zeit die Zukunft der Serie noch im Ungewissen lag, auch als Serienfinale hätte fungieren können, selbstredend Whedon persönlich geschrieben und auch inszeniert hat, der zusammen mit der Folge 5.16 dabei zwei All-Time-Highlights geschaffen hat, die auch über den mageren Mittelteil hinwegzutrösten wissen.

Fazit & Wertung:

Der Kniff, Dawn als neue Figur in den Serienkosmos von Buffy einzubetten, funktioniert nach anfänglicher Irritation sehr gut und auch wenn die Story im Mittelteil ein wenig auf der Stelle tritt, punktet die nunmehr fünfte Staffel dafür im hieran anschließenden Teil mit einem Gros an ungemein dramatischen und actionreichen, oft aber auch hochgradig witzigen Episoden und offeriert mit der die Staffel beschließende Episode eine der wohl spannendsten und packendsten Finalepisoden überhaupt.

8,5 von 10 gepfählten Vampiren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 5

01. Buffy vs. Dracula (7,5/10)
02. Lieb Schwesterlein mein (7,5/10)
03. Der doppelte Xander (8/10)
04. Die initiative lässt grüßen (8/10)
05. Sein und Schein (8,5/10)
06. Familienbande (8,5/10)
07. Eine Lektion fürs Leben (9/10)
08. Schatten (7/10)
09. Alles Böse kommt von oben (7/10)
10. Das Ultimatum (9/10)
11. Der Hammer der Zerstörung (7,5/10)
12. Der Rat der Wächter (8,5/10)
13. Blutsbande (8/10)
14. Die liebe Liebe (9/10)
15. Auf Liebe Programmiert (7,5/10)
16. Tod einer Mutter (10/10)
17. Gefährlicher Zauber (8,5/10)
18. Der Zorn der Göttin (9/10)
19. Götterdämmerung (8,5/10)
20. Auf der Flucht (8,5/10)
21. Die Last der Welt (9/10)
22. Der Preis der Freiheit (10/10)

 

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DVD:


[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/07/review-buffy-im-bann-der-daemonen-staffel-5-serie/" name="Review: Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 5 (Serie)" description="Der Kniff, Dawn als neue Figur in den Serienkosmos von Buffy einzubetten, funktioniert nach anfänglicher Irritation sehr gut und auch wenn die Story im Mittelteil ein wenig auf der Stelle tritt, punktet die nunmehr fünfte Staffel dafür im hieran anschließenden Teil mit einem Gros an ungemein dramatischen und actionreichen, oft aber auch hochgradig witzigen Episoden und offeriert mit der die Staffel beschließende Episode eine der wohl spannendsten und packendsten Finalepisoden überhaupt." rev_name="Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 5" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-07-23" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Angel – Jäger der Finsternis | Staffel 2 (Serie)

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Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Diese Serie ist Teil des Buffyverse. Folge dem Link, um mehr darüber zu erfahren und weitere Artikel zum Thema zu entdecken.

 

Schwupps, da bin ich wieder, denn versprochen ist versprochen und lange warten lassen wollte ich euch ja jetzt auch nicht, fasse mich dafür diesmal kürzer und wünsche schlicht noch einen schönen Abend (und viel Freude bei der Lektüre!).

Angel
Jäger der Finsternis
Staffel 2

Angel, USA 1999-2004, ca. 42 Min. je Folge

Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
David Greenwalt
Showrunner:
Joss Whedon
David Greenwalt

Main-Cast:
David Boreanaz (Angel)
Charisma Carpenter (Cordelia Chase)
Alexis Denisof (Wesley Wyndam-Pryce)
J. August Richards (Charles Gunn)
in weiteren Rollen:
Andy Hallett (Lorne)
Christian Kane (Lindsey McDonald)
Julie Benz (Darla)
Stephanie Romanov (Lilah Morgan)
Elisabeth Röhm (Detective Kate Lockley)
Sam Anderson (Holland Manners)
Juliet Landau (Drusilla)
Amy Acker (Winifred 'Fred' Burkle)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror | Krimi

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nachdem es der Anwaltskanzlei Wolfram & Hart gelungen ist, mit Hilfe der Rolle von Aberjian Darla zurückzuholen, Angels Erschafferin und frühere Weggefährtin, stiehlt diese sich schon bald in dessen Träume und sein Leben, bis ihm schlussendlich klar wird, dass sie, obwohl von ihm selbst vor rund drei Jahren gepfählt, anscheinend zurückgekehrt ist, was die Gemütslage des Vampirs mit Seele gehörig durcheinander bringt, zumal Darla nicht länger die Vampirin ist, die sie einst war. Dennoch stößt Angel mit seinen Gefühlen und Ambitionen hinsichtlich Darla bei Cordelia, Wesley und Gunn überwiegend auf Unverständnis und als auch Wolfram & Hart wieder Einfluss zu nehmen beginnt, spitzen sich die Ereignisse zu und haben letztlich zur Folge, dass Angel sich von seinen Freunden lossagt.

Damit allerdings ist die Geschichte noch längst nicht zu Ende, denn nicht nur bringt Angel durch sein Handeln ungewollt Wesley und Konsorten in Gefahr, sondern auch Kate, während er sich auf einen persönlichen Rachefeldzug begibt und auch seine unnatürliche Hingabe zu seiner früheren Gefährtin scheint nur durch eine tiefgreifende Epiphanie gelöst werden zu können, wobei ihm zumindest Lorne, ein gedankenlesender Dämon und Besitzer des Caritas – einer dämonischen Karaoke-Bar – , dabei behilflich zu sein versucht, um das Team von Angel Investigations wieder zu vereinen.

Rezension:

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Nachdem man in der finalen Folge der ersten Staffel, Duell mit dem Bösen (1.22), hat sehen können, dass es Wolfram & Hart gelungen ist, Darla, Angels Erschafferin, die in der Buffy-Folge Angel (1.07) durch ebenselbigen ihren endgültigen Tod gefunden hat, wiederzuerwecken, womit auch die Frage nach der Endgültigkeit geklärt wäre, ist schnell klar, wohin die Reise geht, doch die erste große Überraschung stellt sich ein, als klar wird, dass Darla nicht etwa als Vampir, sondern als Mensch zurückgekehrt ist. Verständlicherweise wird die Mensch gewordene Ex-Vampirin sich nicht lange von ihrem geliebten Angel fernhalten können und tatsächlich erstreckt sich dieser Teil des Plots über so ziemlich die gesamte erste Staffelhälfte, was in den besten Momenten überaus gelungen ist, andererseits zuweilen aber manchmal tatsächlich etwas ermüdend wirkt, wenn Angels Freunde ihn mit den immer selben Argumenten davon zu überzeugen versuchen, sich von Darla fernzuhalten, während er ihnen mit den immer selben Worten klarzumachen versucht, welches Band ihn mit Darla verbindet.

Doch zunächst einmal zum Staffelauftakt Das Tribunal (2.01), der leider nur ähnlich mäßig gelungen scheint wie schon bei Buffy und dessen einziger Verdienst es ist, endlich Lorne, den Gedanken lesenden Dämon mit seiner Karaoke-Bar, einzuführen, der uns zum Glück von nun an über die gesamte Serie hinweg begleiten wird und eine meiner liebsten Figuren in der Serie war, sowie mit einer Szene zu schließen, in der Angel Faith im Gefängnis besucht, was schön den Bogen zur vorigen Staffel und Gehetzt (1.19) schlägt. Weitaus interessanter ist da schon die auf mehreren Zeitachsen erzählte Geschichte Das Hotel Hyperion (2.02), welches mit Abschluss der Folge fortan als neue Residenz für Angel Investigations fungieren wird (nachdem das alte Büro ja schließlich in die Luft gesprengt worden ist) und Kennern der Serie mit seinem prägnanten wie ausladenden Eingangsbereich sicherlich noch in guter Erinnerung sein wird.

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Erst hieran anschließend kommt der Plot um Darla so langsam in Fahrt, weiß wie gesagt auch durchaus zu überzeugen, doch hätte der Chose ein wenig mehr Abwechslung, beispielsweise in Form der herrlich schrägen Folge Angel für einen Tag (2.06) – in der Wesley gezwungen ist, sich als Angel auszugeben, da dieser mal wieder durch Abwesenheit glänzt – , gut getan hätte. Dennoch weiß sich das Geschehen auch spätestens ab der Folge Darla (2.07) – dem Gegenpart zum in der Buffy-Folge Eine Lektion fürs Leben (5.07) begonnenen Crossover – zu steigern und liefert mit den Folgen Auf Leben und Tod (2.09) sowie Die Wiedergeburt (2.10) ein fulminantes wie überraschendes, vor allem aber verfrühtes Halbstaffelfinale ab, das den Bruch zwischen Angel und seinen Freunden nach sich zieht und in weiterer Folge die Dynamik der einzelnen Folgen merklich durcheinanderbringt, da Angel Investigations nicht mehr als Team agiert und selbst der Zuschauer erschreckt feststellen muss, das jeder Part für sich nicht funktionieren kann, weshalb man hier auch mit einigen eher unausgegorenen Folgen zu kämpfen hat (dummerweise zu einem Zeitpunkt, an dem auch die fünfte Staffel Buffy ein wenig auf der Stelle zu treten scheint). Einerseits ist es nachvollziehbar, dass dem Bruch nicht sofort die Versöhnung folgen kann und für solch simple Erkenntnisse liebe ich Buffy und Angel, doch ist es hier schlicht unglücklich gelöst, weil die Folgen für sich genommen einfach nicht so sehr zu überzeugen wissen und wie zwar unterhaltsame, aber wenig sinnstiftende Lückenfüller wirken.

Immerhin kulminiert all dies in dem überzeugenden Zweiteiler Die Quelle des Bösen (1.15) und Epiphania (1.16), der allgemein den Status Quo des Serienkosmos noch einmal gehörig durcheinanderwirbelt und nicht ohne Opfer vonstattengeht. Bis dahin haben sich auch die Figuren allesamt durchaus weiterentwickelt, Wesley mausert sich zum integren Kopf der Truppe und Cordelia wächst immer mehr in ihre Rolle als Sprachrohr der Mächte der Ewigkeit hinein, während selbst Gunn mehr und mehr ein Teil des Teams zu werden scheint und Angel gar nach seiner Epiphanie eine charakterliche Hundertachtziggraddrehung hingelegt hat, nunja, zumindest neunzig Grad. Allerdings scheint nach diesen beiden Highlight-Folgen die Geschichte der Staffel auch grundsätzlich abgehandelt zu sein, was erklärt, weshalb es Angel und Konsorten in den letzten vier Folgen in eine andere Dimension verschlägt – Lornes Heimat – , denn so richtig fügen sich diese Geschehnisse nicht in die vormals so düstere Crime-Noir-Erzählung in den Straßen von L.A., weshalb das Staffelfinale auch diesmal ungewöhnlich unspektakulär ausfällt (auf alle Fälle wegen Spoilergefahr aber erst nach dem Buffy-Finale Der Preis der Freiheit (5.22) geschaut werden sollte!).

Szenenbild aus Angel - Jäger der Finsternis | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Allerdings erfährt man so etwas mehr über Lornes Herkunft und wie es ihn in die Dimension der Menschen verschlagen hat, lernt den Groosalugg kennen, der Mitte der dritten Staffel noch einmal zurückkehren wird, aber vor allem und zuvorderst wird das Plot-Device der anderen Dimension genutzt, um endlich Amy Acker (Viel Lärm um Nichts) als Fred zum Angel-Cast hinzustoßen zu lassen und das allein ließ mir die Episoden lohnenswert erscheinen, auch wenn sie hier zugegebenermaßen noch nicht so viel zu tun bekommt und wie gesagt ganz allgemein das Konzept der mittelalterlich anmutenden Dämonen-Dimension für mich nicht so hundertprozentig funktionieren wollte.

Numfar! Do the dance of Joy! photo nq1uvm.gif

Ganz persönliches Highlight für mich war aber Joss Whedons Gastrolle als Lornes Bruder Numfar, wie er den Tanz der Freude aufführt, den er nach Lornes Abreise drei Monate lang getanzt hat: Bahnbrechend komisch und herrlich selbstironisch; für genau diese Dinge liebe ich beide Shows seit vielen Jahren! Und ja, für sich genommen waren die Folgen auf Pylea, die ein wenig wirkten wie LARPler-Treffen mit Vorliebe für grüne Schminke und skurrile Einfälle auch unterhaltsam, gerade im Kontrast zur vormals so düsteren Staffel, aber befremdlich bleiben wird der unerwartete Ausflug trotzdem für mich.

Fazit & Wertung:

In der zweiten Staffel Angel konzentriert sich die Serie zunächst stark auf ihren Vampir mit Seele, dessen Erschafferin und seine früheren Gräueltaten, versäumt es darüber hinaus jedoch nicht, einerseits die Chemie des Figurenensembles untereinander auszubauen und andererseits neue, spannende Figuren wie Lorne und später Fred in die Geschichte einzuführen. Die finalen Folgen mögen zuweilen ein wenig befremdlich wirken, haben in ihrer spleenigen Gesamtheit aber durchaus auch ihre Daseinsberechtigung.

8,5 von 10 nächtlichen Streifzügen durch L.A.

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 2

01. Das Tribunal (7,5/10)
02. Das Hotel Hyperion (9/10)
03. Die Stunde des Deevak (8/10)
04. Außer Kontrolle (8/10)
05. Wiedersehen macht Feinde (8,5/10)
06. Angel für einen Tag (8,5/10)
07. Darla (9/10)
08. Das Leichentuch des Rahmon (7/10)
09. Auf Leben und Tod (9/10)
10. Die Wiedergeburt (9,5/10)
11. Neuanfänge (9/10)
12. Schmutziges Geld (7/10)
13. Das Ende der Zeit (7,5/10)
14. Die Nacht der Zombies (7,5/10)
15. Die Quelle des Bösen (9/10)
16. Epiphania (9/10)
17. Disharmonie (8/10)
18. Die Hand des Bösen (8,5/10)
19. Das Portal (8/10)
20. Gefangene der Dimension (8/10)
21. Ein Thron für Cordelia (8,5/10)
22. Home, Sweet Home (8,5/10)

 

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Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2015/07/review-angel-jaeger-der-finsternis-staffel-2-serie/" name="Review: Angel - Jäger der Finsternis | Staffel 2 (Serie)" description="In der zweiten Staffel Angel konzentriert sich die Serie zunächst stark auf ihren Vampir mit Seele, dessen Erschafferin und seine früheren Gräueltaten, versäumt es darüber hinaus jedoch nicht, einerseits die Chemie des Figurenensembles untereinander auszubauen und andererseits neue, spannende Figuren wie Lorne und später Fred in die Geschichte einzuführen. Die finalen Folgen mögen zuweilen ein wenig befremdlich wirken, haben in ihrer spleenigen Gesamtheit aber durchaus auch ihre Daseinsberechtigung." rev_name="Angel - Jäger der Finsternis | Staffel 2" author="Wulf Bengsch" pubdate="2015-07-23" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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